Drilling fuer Dummies oder Einsteiger

A

anonym

Guest
Drilling fuer Dummies klingt ein bisschen hart, deswegen wollen wir mal lieber fuer "Einsteiger" sagen.

Ich kenne mich mit Waffen einigermassen aus und hab auch mehr als ein Gewehr.

Aber zu einem Drilling bin ich noch nie gekommen.

Die Preise bei Egun sind ja teilweise recht interessant, aber mir fehlen einfach die Kenntnisse.

Das Buch vom Klups hab ich gelesen - naja, das Meiste war mir bekannt.

Vom Kaliber her kann ich mir durchaus 7*65 R oder 8*57 IRS vorstellen, 9.3*74R waere super.

Schrot lieber 16 als 12 und lieber 20 als 16.

Aber 16 waere schon Ok, dann lade ich eben auch mal dieses Kaliber selbst.

Das der Verschluss dicht sein muss ist klar. Aber, mal ehrlich - was kann man nehmen und worauf muss man achten?
 
A

anonym

Guest
Count Zero schrieb:
9.3*64 waere super.

Meinst Du wirklich "9,3x64"?

Es wäre mir absolut neu, daß diese Patrone überhaupt in einer Kipplaufwaffe verwendet wird.

Könnte es sein, daß Du eigentlich die 9,3x74R meinst?

Auch "die Königin der Randpatronen" genannt.

Rolf2
 
A

anonym

Guest
Ne, das war ein Tippfehler. Gemeint war natuerlich die 9.3*74R.
 
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9.3*64 waere super.

EDIT :wink:

Mir würde eine 7x57 gefallen, 7x65R geht auch noch, da wo man einen 8x67 und mehr braucht nehme ich lieber einen Repetierer.

Dicht muss der Verschluß sein und schießen muss das Ding, Alusystem würde ich keins kaufen.

Für mich ideal ein Sauer 3000 oder ein älterer Krieghoff.

Meist ist eine SEM drauf und ein völlig veraltetes Glas.
Beides runternHebelschwenkmontage plus neues Glas drauf, teuer.

Nach Drillingen mit dem 2,5 - 10 x52 Zeiss schauen, die kann man lassen wie sie sind.
 
A

anonym

Guest
Wenn Du das Buch eh hast, dann ist ja auch schon mal eine gewisse Übersicht da. Ab 6,5x57 und nicht wirklich die 9,3 - meine Meinung.

Sauer 300, wie cast schon geschrieben hat, oder eben Krieghoff...
Ich würds auch ein wenig vom Zustand abhängig machen.

Optik, naja, eben je nach Einsatzzweck. "Weniger" als 6x42 würd ich nicht nehmen. (Damit kenn ich aber noch genug :wink: )

Warum man bei Kaliber 16 meint zum Wiederlader werden zu müssen erschließt sich mir höchstens durch intensives Nachlesen der üblichen weltanschaulich geprägten Lach- und Sachgeschichten im Forum. In der echten Welt gibts noch genug Fabrikware.

Last not least:
Wenn Drilling dann "Montag bis Sonntag" und nicht bloß Pfingsten und Kirchweih.
 
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Warum? Was hast du denn für Erfahrungen gesammelt?

Ein Kumpel hat mal dringend einen zum Verkauf angeboten :wink:
Mein Büma verkauft nur ungern eine Kipplaufwaffe mit Alusystem, er hält nix davon.
Erfahrung vorallem aus alten "Light" Flinten.
 
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Hallo,

mit Kal. 16 liegst du natürl. richtig. Keine Angst, die must du nicht selber laden, mit Eley, Hull, Rottweil, S&B, Fiocchi u.a. ist das Angebot im Kal. 16 mit 67,5er und 70er Hülsenlänge groß genug um was passendes zu finden.
Kal.20 macht nur Sinn, wenn auch ein 20er Systemkasten verwendet wird. Wird das 20er Laufbündel dahingegen in ein "überdimensionales" 16er oder gar 12er Baskül eingelegt ist es mit dem Gewichts- und Führigkeitsvorteil des Kal. 20 eh Essig.
Da die Abszugsbestrebung beim Drilling durch den unter den Schrotläufen befindl. Kugellauf anders sind, würde ich von 76er Schrotlagern Abstand nehmen, zumal die meisten die 76er Lager eh nicht nutzen und auch nur Munition mit den beiden Standartlängen 67,5mm und 70mm daraus verschießen.
Bei der 9,3x74R wäre ich beim Drilling vorsichtig. Ohne Zweifel eine der besten Hochwildpatronen für Kipplaufwaffen, aber je nach Anordung des Wahlschiebers, Sicherung kann eine stramme 9,3x74R-Ladung (z.B. mit einem schweren 19g TUG) einen dieser Schalter ziemlich schmerzhaft in die Hand "beißen" lassen.
8x57, als WL egal ob JR oder JRS, ist auf alle Fälle eine sehr gute Wahl. Dazu kämen auch noch die 9,3x72R (mit den HW-Labos der DEVA) oder, wenn auffindbar, die 9x57R.
Soll hauptsächl. Rehwild bejagd werden käme natürl. die 6,5x57R, die 7x57R oder auch obige 9,3x72R in Frage.
Als WL hast du da natürl. alle Möglichkeiten offen und kannst die Waffe wählen die dir am besten liegt (ein guter Drilling muß vom Anschlag, ohne ZF, mehr Ähnlichkeit mit einer DF haben, als mit einer Büchse), den besten Gesamtzustand und den fairsten Preis hat.

Die "Krönung" des Drillingsbaus sind wohl die Systeme von Sauer & Sohn mit den orig. S&S-Seitenschlosse (rd. 120Stk. wurden sogar mit 3 Seitenschlosse !!! gebaut) und seperater Kugelspannung, das Nimrod Seitenschloß und das Nimrod-Kastenschloß von Thieme&Schlegelmilch/Suhl (jetzt gebaut von Raetz und Kuchenreutter), das Teschner/Collath-System und das Kronensystem von Fückert.
Ein guter, herkömmlicher Hahndrilling einer der guten suhler Meister, ist aber auch nicht zu verachten.

Alle diese Drillinge (außer den Hahndrillingen) sind rar gesät auf dem Gebrauchtmarkt und erzielen meist Preise, die weit oberhalb derer liegen, die als einfache Blitzschloß-Drillinge in der Nachkriegszeit gebaut wurden.

Die vielen Vorteile dieser Top-Systeme hier aufzuzählen würde viel zu weit gehen, die wichtigsten stehen aber auch in N. Klups Buch oder in den Artikeln die Jakob Carl Beyer Ende der 70er/Anfang der 80er für die W&H geschrieben hatte.

Die Nachkriegsdrillinge von Heym, Krieghoff, Sauer&Sohn und aus Suhl sind auch grundsolide gebaut, stehen darin denen aus der Vorkriegszeit in nichts nach, haben aber zu 99% Blitzschlosse die sehr hohe Abzugsgewichte bedingen und zudem für ihre Schloßmechanik viel Platz im eh schon recht dünnen Pistolengriff benötigen und an dieser Stelle den Schaft schwächen (wie die Anson&Deeley-Systeme der Vorkriegszeit dies direkt im Übergangsberich des Schafthalses tun).
Deshalb ist beim Drilling penibelst darauf zu achten, das sich über den ganzen Pistolengriff keine noch so kleinen Risse ziehen, der Maserungsverlauf schön gerade ist und zwischen Kolbenhals und Baskül keine Lücken klaffen oder dunkle Quetschstellen sind.
Am wenigsten Probleme machen hier die Hahndrillinge mit den langen Schlossplatten.

Beim Glas würde ich auch sagen, das du am besten auf eines von Zeiss achten solltest. Die 1,5-6x36 oder 2,5-10x52 sind auch heute noch Gläser die, aufgrund ihrer tadellosen Fertigung, allerhand leisten.
Selbst ein 70er Jahre 6x42 Zeiss Diatal ist heute noch brauchbar (wenn man mal vom Einsatz als DJ-Waffe (oder vielmehr, das was landläufig als DJ bezeichnet wird, i.d.R. aber eine Schalenwild-Treibjagd ist) absieht, bei der man den Drilling sowieso, durch seine für den Schuß auf sich bewegende Ziele günstigere Flintenschäftung, über K+K schießen sollte (aber vorher damit üben, wie mit jeder Waffe).
Sitzt eines der obigen Gläser drauf, macht es auch wenig Sinn bei einer intakten SEM diese gegen ein anderes Modell zu tauschen. Der Drilling ist, konstruktionsbedingt wie jede Kipplaufwaffe, nicht ideal zum fröhlichen "Bäumchen wechsel dich" spielen mit unterschiedl. Zieloptik. Wenn man eine Labo hat, die über das ZF und über K+K präzise die gleiche TPL hat, sollte man zufrieden sein, eine "Sniper-Waffe" für´s 289m weit stehende Feldreh ist der Drilling eh nicht das richtige (Gott sei Dank).

Außer bei den Hahndrillingen würde ich einen Drilling nur über Pufferpatronen entspannen. Wie man es im Jungjägerkurs mal gelernt hat, die Abzuge durchzuziehen und beim sachte Schließen zu hören, wenn die Rasten rauspringen geht mit der Dauer auf die Schloßmechanik (Rasten) und kann dann zu bösen Unfällen führen.
Da sind die rd. 20€ für zwei Schrot- und eine Kugel-Pufferpatrone gut investiertes Geld, ein neues Schloßteil einzubauen kostet erheblich mehr. :wink:

Grüße
Saturn
 
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Zur Frage was man nehmen kann:

Ein Krieghoff (hab ich) ist sicher gut, die gehen teilweise echt günstig. S&S soll gut sein (habe keine Erfahrung).
Grundsätzlich muss man gucken was da ist und letztlich ist es immer eine Einzelfallentscheidung.
Durch den Heymtrööt bin ich neulich auf den Egunlink http://www.egun.de/market/item.php?id=3449950 aufmerksam geworden.
Eine faire Waffe (mit Zeiss und vvv EL) und auch ein fairer Preis. Ich glaube der Käufer wird sich noch lange daran erfreuen.
 
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GruenerBaum schrieb:
Durch den Heymtrööt bin ich neulich auf den Egunlink http://www.egun.de/market/item.php?id=3449950 aufmerksam geworden.
Eine faire Waffe (mit Zeiss und vvv EL) und auch ein fairer Preis. Ich glaube der Käufer wird sich noch lange daran erfreuen.

Der ist ja mal richtig billig weggegangen! Für solche Drillinge rufen die Büxer in der Regel etwas mehr als K€ 5 auf. Der erreichte Preis zeigt aber wieder einmal, dass konventionelle Drillinge heute kaum noch zu vernünftigen Preisen abzusetzen sind. Gut für den, der sich einen kaufen will. However, wenn ich mir einen Drilling zulegen wollte, würde ich darauf achten, dass er eine Handspannung hat. Ich hatte früher einen S&S Drilling von 1953, der hat auf einer Hasenjagd mal gedoppelt und so flog die 8x57 gleich mit ins Treiben. Da habe ich micht richtig erschrocken. Passiert ist zum Glück nichts. Das hätte mit einer Handspannung nicht passieren können. Des Weiteren halte ich ein altes, langes Glas, welches mi SEM montiert ist, eher für einen Nachteil denn für einen Vorteil. Die neuen Zf sind in der Regel kürzer und wenn man doch irgendwann auf Leuchtpunkt umrüsten will, wird mit Pech eine neue vordere Montagebasis fällig oder man muss Kompromisse machen.

WH, Bo
 
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Das Problem mit den vorhandenen ZFs und der wahrscheinlich montierten SEM ist bei der Umrüstung einfach der Preis. Ordentlich gemacht kostet das ca. 500€ um eine SEM auf Schwenkm. zu wechseln. Ein gebrauchtes gutes Glas liegt auch so in diesem Dreh. Also nochmal 1T EURO drauf. Vielleicht noch neu Brünieren.

Auf der anderen Seite kostet ein guter neuer Drilling gleich ein paar Tausis zwischen 5-10K plus Glas und Montage sind da schon drin. Wie gesagt manchmal bekommt man echte Schnäppchen auf dem Gebrauchtwaffenmarkt. aber auch lokale Kleinanzeigen sind das stöbern wert.
 
A

anonym

Guest
Ich hab einen S&S 300 in 7x65R mein Vater in 8x57 meiner hat ein 2,5-10x56S&B der meines Vater 1,5-6x36 Hensolt. Beide Waffen sind im regelmäsigen Einsatz.
Verschluss dicht ist ein Muss EL achte darauf das da keiner in zu großem Kaliber drin war!!
Merkel würde ich auch noch mit ins Boot nehmen genau wie Heym!

Bevor man das ZFR runter wirft sollte man es mal testen denn wenn man nachts eh den Rep dabei hat und mit dem ZF auf dem Drilling bis in die Dämmerung (spät) und bei Vollmond oder Schnee kjlar kommt warum dann wechseln?
 
A

anonym

Guest
Der erreichte Preis zeigt aber wieder einmal, dass konventionelle Drillinge heute kaum noch zu vernünftigen Preisen abzusetzen sind. Gut für den, der sich einen kaufen will. However, wenn ich mir einen Drilling zulegen wollte, würde ich darauf achten, dass er eine Handspannung hat. Ich hatte früher einen S&S Drilling von 1953, der hat auf einer Hasenjagd mal gedoppelt und so flog die 8x57 gleich mit ins Treiben. Da habe ich micht richtig erschrocken. Passiert ist zum Glück nichts. Das hätte mit einer Handspannung nicht passieren können.
Würd ich auch meinen, gut für den der einen kaufen will.

Ich würd aber gern noch, auch wenns ein wenig off-topic wird, mal kurz nachhaken...
Ist nicht böse gemeint, aber warum überhaupt den Kugellauf laden wenns eh "bloß" auf Hasen geht?
Und - vielleicht noch blödere Frage - wie doppelt der Sauer? Ich dachte die wechselseitige Stangensicherung wäre doch recht zuverlässig gewesen. Vielleicht mach ich da jetzt einfach einen Denkfehler und stell mir die geschilderte Situation falsch vor. :?
 

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