Doppelbüchse: Läufe von 8 auf 9 mm

A

anonym

Guest
Hallo zusammen,

ich hatte gerade ein Fach-Gespräch:

Ein Freund von mir wollte bei einer Doppelbüche seine beiden Läufen von 8 x 57 auf 9,3 x 74 "aufziehen" lassen.

Ich habe solche Spielereien schon bei einem Repetierer und Kurzwaffen "gesehen" und war vom Ergebniss nicht erfreut.

Frage:
Wer hat das schon machen lassen?
Erfahrungen?
Preise?

Danke für die Hilfe.
 
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Moin,
funktioniert nach eigener Erfahrung sehr gut. Habe gerade eine BBF von .30-06 auf 8,5x63R aufziehen lassen :shock: .
Resümee: Die neue Version steht der alten hinsichtlich Präzision in Nichts nach, eher das Gegenteil. Man könnte auch sagen, qualifizierte Handwerksarbeit.
Diese Qualität bringen aber nur noch ganz ganz wenige Fachleute WELTWEIT, in Deutschland musst Du mal nach Jena schauen.
Kosten knapp 500,- € pro Lauf bei einer Kombinierten.
Gruß,
eyjay
 
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eyjay schrieb:
... in Deutschland musst Du mal nach Jena schauen.
Kosten knapp 500,- € pro Lauf bei einer Kombinierten.

Hallo,

500€/Lauf auch von 9,3x74R auf .360 No.2 N.E.??? Aber ich bin momentan sowieso an ´ner englischen dran. :wink:

Grüße
Saturn
 
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Saturn schrieb:
.....500€/Lauf auch von 9,3x74R auf .360 No.2 N.E.???

Wenn es nur um die Leistung geht, dann ist das überflüssig. Die 9,3x74R läßt sich mit dem 320 gr Geschoss auf die Werte der 360 No.2 N.E. bringen. (Ladung von der DEVA geprüft!)
 
A

anonym

Guest
Die Frage ist an erster Stelle: Hält das Verschluss-System der Waffe das aus?
 
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OldHand schrieb:
Die 9,3x74R läßt sich mit dem 320 gr Geschoss auf die Werte der 360 No.2 N.E. bringen. (Ladung von der DEVA geprüft!)

Hallo,

beim selben Druck??? Geringerer Gasdruck, geringere Stoßbodenbelastung sind zwei nicht zu vernachlässigende Parameter bei einer DB.

Grüße
Saturn
 
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Saturn schrieb:
OldHand schrieb:
Die 9,3x74R läßt sich mit dem 320 gr Geschoss auf die Werte der 360 No.2 N.E. bringen. (Ladung von der DEVA geprüft!)

beim selben Druck??? Geringerer Gasdruck, geringere Stoßbodenbelastung sind zwei nicht zu vernachlässigende Parameter bei einer DB.

Natürlich nicht! Aber diese schwere Ladung ist im Bereich des Drucks der 9,3x74R und wird damit für alle dafür gebauten Doppelbüchsen problemlos vertragen.
Und, ist die 360 No.2 N.E. überhaupt noch gecipt?
Bei einer Büchse in 8mm -und darum geht es dem Threadstarter ja- dürfte schon im Lagerbereich kaum soviel Fleisch vorhanden sein, um die dicke, fette Hülse der 360 No.2 unterzubringen. Dann eben die 9,3. Die passt eher.

@ Saturn
Deine Vorliebe für die alten N.E. Patronen ist hier im Forum ja inzwischen bekannt. Nichts dagegen zu sagen! Sollte aber nicht so weit gehen, um praxis- oder realisierungsfremde Vorschläge zu posten. Oder hast Du schon mal eine Doppelbüchse gesehen, die durch aufreiben und aufziehen von z.B. 8x57 IRS auf 360 No.2 geändert wurde? Ich jedenfalls nicht.
 
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eyjay schrieb:
... Diese Qualität bringen aber nur noch ganz ganz wenige Fachleute WELTWEIT, in Deutschland musst Du mal nach Jena schauen. ...

An wen hast Du bei uns in Jena gedacht? Gerne per PM!

Wdh

jenajaeger
 
A

anonym

Guest
Saturn schrieb:
Geringerer Gasdruck, geringere Stoßbodenbelastung sind zwei nicht zu vernachlässigende Parameter bei einer DB.

Eben, und all diese Parameter erfüllt die alte 9.3x74R ist excellenter Weise.
Die 9.3x74R führt nicht umsonst den Adels-Titel:

Königin der Randpatronen

WmH SHG
 
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Moin!

Hat die Hülse der x74R an der Stelle, an der die Schulter der 8x57 IRS sitzt, einen wenigstens genau so großen Durchmesser (bzw.: haben die Lager den an der Stelle)? Sonst bekommt man eventuell eine Stufe ins Lager und IIRC mögen das manche Beschussämter garnicht. Darüber hinaus stellt sich die frage, ob nicht Aufreiben auf 9x57R einfache rund beser ist. Das wurde häufiger mit alten Jagdgesellschaftswaffen gemacht und funktioniert gut.

Viele Grüße,

Joe
 
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st.hubertus schrieb:
Saturn schrieb:
Geringerer Gasdruck, geringere Stoßbodenbelastung sind zwei nicht zu vernachlässigende Parameter bei einer DB.

Eben, und all diese Parameter erfüllt die alte 9.3x74R ist excellenter Weise.
Die 9.3x74R führt nicht umsonst den Adels-Titel:

Königin der Randpatronen

WmH SHG


Hallo,

die 9,3x74R ist auf der .400 Exp.-Hülse aufgebaut und hat einen Hülsenranddurchmesser von rd. 13,75mm (= 1,48qcm), auf den wirkt bei "voller Ladung" ein Hülsengasdruck (Bereich des Pmax natürl etwa 10mm vor dem Hülsenrand) von 3300bar.
Bei der .360 No.2 dahingegen nur 2500bar bei einem auf der .450 Express basierendem Hülsenranddurchmesser von rd. 15,80mm (= 1,96qcm) oder anders ausgedrückt auf eine rd 32,5% größere Stoßfläche.
Das wären, nimmt man mal den vollen Gasdruck als Belastung an, bei der 9,3x74R 2230bar/qcm und bei der .360 No.2 nur 1275bar/qcm, also nur 57% der Stoßbodenbelastung der 9,3x74R.
Hinzu kommt noch die stärker geschulterte Hülse der .360 No.2 i.G. zur nur angedeuteten Schulter der 9,3x74R.

Von "Ehrentiteln" wie "Königin" halte ich sowieso nix, außerdem wurde die .360 No.2 schon in weit edlere Waffen eingelegt als die 9,3x74R. Der Weiße Riese wäscht angeblich auch "weißer" als ander Waschmittel. Webesprüche, sonst nichts.

@Old Hand,

ob es techn. möglich ist eine 8x57JRS auf .360 No.2 aufzuziehen steht natürl. auf einem anderen Blatt, ich persönl. würde mir noch nicht mal die Mühe machen sie auf 9,3x74R aufziehen zu lassen. Nur sind DB "von der Stange" aufgrund der meist verwendeten 20er Flintensysteme im Patronenlagerbereich so "dick gehalten", daß ein Aufziehen auf eine .450er Hülse wohl auch ginge, zumal wenn es sich um eine solch gasdruckschwache und verschlußschonende Patrone wie die .360 No.2 handelt.
Das einzige techn. Problem wäre für den Wiederlader, das die .450er Basishülse eine stärkere Randdicke hat als die original Kynochpatronen .360 No.2. Hier muß die Nut am Auszieher dann auf den stärkeren Rand angepaßt werden (dann läßt sich keine Originalmunition mehr verladen) oder die Hülsenrandstärke (von oben natürl.) an der .450er Basishülse reduziert werden.
Die .369 Purdey würde hier Abhilfe schaffen, da sie mit der .360 No.2 zwar die gleiche Grundhülse .450 Express hat, jedoch auch dieselbe Randdicke wie die "Mutterhülse" aufweist, allerdings nicht das Kaliber 9,3 sondern 9,5 (.375") hat und ein rel. dünner DB-Lauf, durch das Aufziehen von 8,2 auf 9,3mm, eh schon gut an "Speck" verliert.

Eines sollte eine DB nie sein, nämlich eine Waffe zum "ballist. Rekorde" aufstellen. Oberstes Ziel einer DB ist, die beiden Läufe dauerhaft zum Zusammenschießen zu bringen. Jegliches "ausreizen" wollen des max. Gasdrucks um höchstmögl. Vo zu erzielen ist hier fehl am Platze.
Je weniger Gasdruck und Stoßbodenbelastung beim Schuß in der DB entstehen um so eher wird sie auf Dauer brauchbar schießen.
Wer seine DB richtig nutzen will, sollte m.M. eh den Wiederladeschein machen und der Ladepresse ist es egal ob ich da eine 9,3x74R-Hülse, eine .360 No.2-Hülse oder eine .369 Purdey-Hülse reinstelle.


Grüße
Saturn
 
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hi,
sehe gerade, dass mit dem richtigen Gasdruck, also verstaerktem Beschuss, die "Gute Alte" .360 No.2 mindestens auf die gleiche Leistung wie die 9,3x70DWM gebracht werden kann.... :roll: ich glaub ich hab ein neues Projekt... :mrgreen:

Gruss und Gut Schuss
 
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Wutzje schrieb:
hi,
sehe gerade, dass mit dem richtigen Gasdruck, also verstaerktem Beschuss, die "Gute Alte" .360 No.2 mindestens auf die gleiche Leistung wie die 9,3x70DWM gebracht werden kann.... :roll: ich glaub ich hab ein neues Projekt... :mrgreen:

Gruss und Gut Schuss

Hallo,

genug "Hubraum" hätte sie ja, nur ob man einer DB, Drilling, BBF o.ä. eine .360 No.2 mit erhöhtem Gasdruck zumuten sollte? Wenn, würde ich aber auch nicht über den Pmax. der 9,3x74R (3300bar) gehen.
Starke Randpatronen mit sehr hohem Gasdruck in konventionellen Kipplaufwaffen verschossen, haben auch zum schnellen Ende der leistungsähnlichen 9,3x65R Brennke geführt.
Bei einer Blockbüchse sicherlich keine schlechte Idee, Problem ist nur, daß die Beschußämter heute nicht mehr so aufgeschlossen gegenüber "verstärktem Beschuß" sind wie noch vor ein paar Jahren.
Alles in Allem sind die Randkaliber in 9,3mm bis 9,5mm mit einer Leistung von etwa 4700-5200Joule aber ein noch unentdecktes Betätigungsfeld für Patroneninteressierte und neben der 9,3x65R Brennke und der .360 No.2 gesellen sich in diesem Bereich auch noch die beiden .375er .369Purdey und die in den letzten Jahren von div. Waffenherstellern eher stiefmütterlich aufgenommene .375flanged H&H Mag. hinzu.
Die .369 Purdey hat die modernere Hülsenform, die .375flanged H&H Mag. basiert, wie die 9,3x74R, auch auf der schlanken .400er Basishülse und die .360 No.2 verschießt 320grs.-Geschosse mit sehr guter Penetration.
Für eine Kipplaufwaffe mit einer Leistung in der "gehobenen Mittelklasse" wären die drei Engländerinnen mit ihren 270-320grs. Geschoßgewichte der Idealfall.

Grüße
Saturn
 
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[quote="Saturn
Für eine Kipplaufwaffe mit einer Leistung in der "gehobenen Mittelklasse" wären die drei Engländerinnen mit ihren 270-320grs. Geschoßgewichte der Idealfall.
[/quote]

Das ist schon richtig. Nur, und das ist ein großes Nur, abgesehen davon, dass das nur etwas für einen eingefleischten Wiederlader ist, sind Matrizen und Hülsen, wenn überhaupt zu bekommen, schweineteuer. Die Beschussämter haben für die Purdey und die 360 No.2 keine Messläufe. Ladungen "darf" man also in seiner Doppelbüchse selbst erarbeiten. :roll:
Dazu kommt, dass die großvolumigen Hülsen ursprünglich alle für Cordite gedacht waren und für unsere heutigen Pulver (zu)viel Innenvolumen haben, um die immer anzustrebende Ladedichte 1 zu erreichen.
Zur 360 No2 habe ich mich bereits oben geäußert. Nun zur 369 Purdey.
Die wurde mit einem Geschossgewicht von 270 gr und einer Vo von 2525 ft/sec. also 769 m/sec angegeben. Schon beeindruckend! Aber aus einem 31" also 79 cm Lauf! Mit so einem Teil wird heute keiner mehr rumlaufen wollen. Runtergerechnet auf 24" = 61 cm sind das 720 m/sec. Und jetzt kommt es: Das kann die gute alte 9,3x74R auch! (DEVA Lab.). Warum also kostspielige Experimente machen? Oder: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute (hier 9,3x74R) liegt so nah?
Deine Vorschläge sind etwas für Liebhaber englischer Doppelbüchsen aber nichts für den kontinentalen Feld- Wald- und Wiesen-Waidmann.
 

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