st.hubertus schrieb:
Saturn schrieb:
Geringerer Gasdruck, geringere Stoßbodenbelastung sind zwei nicht zu vernachlässigende Parameter bei einer DB.
Eben, und all diese Parameter erfüllt die alte 9.3x74R ist excellenter Weise.
Die 9.3x74R führt nicht umsonst den Adels-Titel:
Königin der Randpatronen
WmH SHG
Hallo,
die 9,3x74R ist auf der .400 Exp.-Hülse aufgebaut und hat einen Hülsenranddurchmesser von rd. 13,75mm (= 1,48qcm), auf den wirkt bei "voller Ladung" ein Hülsengasdruck (Bereich des Pmax natürl etwa 10mm vor dem Hülsenrand) von 3300bar.
Bei der .360 No.2 dahingegen nur 2500bar bei einem auf der .450 Express basierendem Hülsenranddurchmesser von rd. 15,80mm (= 1,96qcm) oder anders ausgedrückt auf eine rd 32,5% größere Stoßfläche.
Das wären, nimmt man mal den vollen Gasdruck als Belastung an, bei der 9,3x74R 2230bar/qcm und bei der .360 No.2 nur 1275bar/qcm, also nur 57% der Stoßbodenbelastung der 9,3x74R.
Hinzu kommt noch die stärker geschulterte Hülse der .360 No.2 i.G. zur nur angedeuteten Schulter der 9,3x74R.
Von "Ehrentiteln" wie "Königin" halte ich sowieso nix, außerdem wurde die .360 No.2 schon in weit edlere Waffen eingelegt als die 9,3x74R. Der Weiße Riese wäscht angeblich auch "weißer" als ander Waschmittel. Webesprüche, sonst nichts.
@Old Hand,
ob es techn. möglich ist eine 8x57JRS auf .360 No.2 aufzuziehen steht natürl. auf einem anderen Blatt, ich persönl. würde mir noch nicht mal die Mühe machen sie auf 9,3x74R aufziehen zu lassen. Nur sind DB "von der Stange" aufgrund der meist verwendeten 20er Flintensysteme im Patronenlagerbereich so "dick gehalten", daß ein Aufziehen auf eine .450er Hülse wohl auch ginge, zumal wenn es sich um eine solch gasdruckschwache und verschlußschonende Patrone wie die .360 No.2 handelt.
Das einzige techn. Problem wäre für den Wiederlader, das die .450er Basishülse eine stärkere Randdicke hat als die original Kynochpatronen .360 No.2. Hier muß die Nut am Auszieher dann auf den stärkeren Rand angepaßt werden (dann läßt sich keine Originalmunition mehr verladen) oder die Hülsenrandstärke (von oben natürl.) an der .450er Basishülse reduziert werden.
Die .369 Purdey würde hier Abhilfe schaffen, da sie mit der .360 No.2 zwar die gleiche Grundhülse .450 Express hat, jedoch auch dieselbe Randdicke wie die "Mutterhülse" aufweist, allerdings nicht das Kaliber 9,3 sondern 9,5 (.375") hat und ein rel. dünner DB-Lauf, durch das Aufziehen von 8,2 auf 9,3mm, eh schon gut an "Speck" verliert.
Eines sollte eine DB nie sein, nämlich eine Waffe zum "ballist. Rekorde" aufstellen. Oberstes Ziel einer DB ist, die beiden Läufe dauerhaft zum Zusammenschießen zu bringen. Jegliches "ausreizen" wollen des max. Gasdrucks um höchstmögl. Vo zu erzielen ist hier fehl am Platze.
Je weniger Gasdruck und Stoßbodenbelastung beim Schuß in der DB entstehen um so eher wird sie auf Dauer brauchbar schießen.
Wer seine DB richtig nutzen will, sollte m.M. eh den Wiederladeschein machen und der Ladepresse ist es egal ob ich da eine 9,3x74R-Hülse, eine .360 No.2-Hülse oder eine .369 Purdey-Hülse reinstelle.
Grüße
Saturn