Doppelbüchse = falsche Waffe für Drückjagd?

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Hallo zusammen,

Doppelbüchsen werden oft als ideale Drückjagdwaffen dargestellt. Nachdem ich nun einige durchprobiert habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Doppelbüchsen für Bewegungsjagden auf Schalenwild im Vergleich zu modernen Repetierern und - mit Abstrichen - Selbstladebüchsen nicht sonderlich geeignet sind, und zwar aus mehreren Gründen:

1. Üben auf den laufenden Keiler oder im Schießkino ist zumindest mit Doppelbüchsen mit verlöteten Läufen nur sehr eingeschränkt möglich
2. Wechsel zwischen verschiedenen Laborierungen - insbesondere die Umstellung von bleihaltig auf bleifrei und zurück - ist auch bei DBs mit frei schwingenden Läufen immer nur mit erheblichem Aufwand möglich.
3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt. Der Jagdherr von heute wird das allerdings meist anders sehen. Der will nämlich in der Regel Strecke machen, weil er nicht noch mehr Wildschaden zahlen will. Zudem ist es mir (aber sicher keinem sonst hier, weil es nur bei mir zu Fehlschssen kommt) schon bisweilen passiert, dass ich selbst für ein einziges Stück drei Schuss gebraucht habe oder für zwei Stücke fünf. In letzterem Fall war die Trefferfolge 1) erst Sau Treffer 9 hinten, kein Zeichnen 2) Fehlschuss, 3) 9 vorne= Sau rollt 4) 2. Stück weich, kein Zeichnen 5) Bilderbuch-10= Sau über Kopf. Mit einer Doppelbüchse hätte nur die erste Sau gelegen, aber wie weit die noch gelaufen wäre, weiß ich nicht.
4. der ursprüngliche Vorteil, dass man den 2. Schuss schneller rausbringt als mit einem Repetierer, ist dahin. Mit einem Semprio, einem R8 oder einer funktionierenden SLB ist der 2. Schuss genau so schnell raus wie mit einer Doppelbüchse. Zudem gibt es noch einen 3., 4., und 5. Schuss und der Abzug steht bei jedem Schuss gleich, was bei einer DB in der Regel nicht der Fall ist.
5. Der größte Witz auf der Drückjagd sind die "ganz modernen" Doppelbüchsen wie z. B. die Merkel B3, Blaser 97 oder Heym 26b besonders in randlosen Kalibern. Kein Selbstspanner, kein Ejektor. Bis man die nachgeladen hat, ist einem ein Bart gewachsen. Noch weniger geeignet sind nur einschüssige Kipplaufwaffen.
6. Mein persönliches Fazit: Waffen mit zwei gleichkalibrigen Kugelläufen sind für mich auf Bewegungsjagden allenfalls interessant, wenn noch ein Schrotlauf mit dranhängt, Niederwild freigegeben ist und die Streckenerwartung gering ist. Dann kann man nämlich auch mal einen Hasen, einen Hahn oder eine Taube mitnehmen und hat somit einen echten Mehrwert gegenüber "reinen" Büchsen. Für die reine Ansitzjagd finde ich Doppelbüchsen allerdings gar nicht so schlecht, weil sie bei gleicher Lauflänge wesentlich kürzer als Repetierer sind und man den zweiten Schuss ohne Nachladegeräusche abfeuern kann. Das ist insbesondere da, wo auf kurze Distanzen geschossen wird, eine großer Vorteil.

WH, Bo
 
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1. Üben auf den laufenden Keiler oder im Schießkino ist zumindest mit Doppelbüchsen mit verlöteten Läufen nur sehr eingeschränkt möglich

Muss sie aushalten, ansonsten für den Jagdalltag nicht gemacht. Mein Vater hat eine ältere Heym Doppelbüchse, garantiert 50 Jahre alt, das einzige, was da im Schießkino nachgibt, ist die Schulter ;)

2. Wechsel zwischen verschiedenen Laborierungen - insbesondere die Umstellung von bleihaltig auf bleifrei und zurück - ist auch bei DBs mit frei schwingenden Läufen immer nur mit erheblichem Aufwand möglich.

Den Schmarrn gibts hier zum Glück nicht ;)


5. Der größte Witz auf der Drückjagd sind die "ganz modernen" Doppelbüchsen wie z. B. die Merkel B3, Blaser 97 oder Heym 26b besonders in randlosen Kalibern. Kein Selbstspanner, kein Ejektor. Bis man die nachgeladen hat, ist einem ein Bart gewachsen. Noch weniger geeignet sind nur einschüssige Kipplaufwaffen.

Ich kenne von der Handhabung jetzt nur die Blaser, aber: Die wenn man abfeuert, öffnet und nachlädt und dabei gespannt lässt, spannt die sich sehr wohl von Selbst. Mit dem Ejektor magst du recht haben, soforn man sowas mag.



Ich selbst habe keine Doppelbüchse, aber ich denke mal: Jeder soll nach seinem Geschmack glücklich werden, und ein Schütze, der seine Doppelbüchse anzuwenden weiß, ist mir 1000mal lieber als einer, der gezwungenermaßen mit dem Automat in der Gegend rumballert. Ums mal ganz überspitzt zu formulieren.
 
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.... ein Schütze, der seine Doppelbüchse anzuwenden weiß, ist mir 1000mal lieber als einer, der gezwungenermaßen mit dem Automat in der Gegend rumballert. Ums mal ganz überspitzt zu formulieren.

Das ist nicht überspitzt formuliert, sondern der übliche Spruch an der Stelle.

Ein Bogenschütze wie Lars Andersen z. B., der mit einem klassischem Langbogen hochgeworfene Kronkorken trifft, wäre mir auf der Fasanenjagd auch 1000x lieber, als ein Jäger mit SCO-Perazzi, der nur wild und wirkungslos rumballert. Soll doch jeder nehmen, was ihm gefällt und womit er trifft?

Das ist keine Hilfe für die Diskussion, welche Waffe zur Fasanenjagd die bessere Wahl sei - Perazzi oder Langbogen? Und ebenso sind diese üblichen Sprüche zur optimalen Drückjagdbüchse keine Hilfe. ;-)
 
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Eben! Mir wäre am Liebsten einer der mit seiner SLB umzugehen weiß und das große Magazin drin hat (wenn das erlaubt wäre).

Dieses "wäre mir lieber als" vermittelt immer indirekt, dass man dem Schützen mit der suboptimalen Ausrüstung mehr Schießfertigkeit zutraut. Das Optimum stellt aber ganz klar der gute Schütze mit der optimalen Ausrüstung dar.
 
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3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt. Der Jagdherr von heute wird das allerdings meist anders sehen. Der will nämlich in der Regel Strecke machen, weil er nicht noch mehr Wildschaden zahlen will. Zudem ist es mir (aber sicher keinem sonst hier, weil es nur bei mir zu Fehlschssen kommt) schon bisweilen passiert, dass ich selbst für ein einziges Stück drei Schuss gebraucht habe oder für zwei Stücke fünf. In letzterem Fall war die Trefferfolge 1) erst Sau Treffer 9 hinten, kein Zeichnen 2) Fehlschuss, 3) 9 vorne= Sau rollt 4) 2. Stück weich, kein Zeichnen 5) Bilderbuch-10= Sau über Kopf. Mit einer Doppelbüchse hätte nur die erste Sau gelegen, aber wie weit die noch gelaufen wäre, weiß ich nicht.
WH, Bo
Wenn jeder Schütze, dem die Sauen kommen, eine Sau liegen hätte, wär doch schon viel geholfen!
Und wieder das Wildschadensargument, dass auf Sauen geschossen werden darf, was das Zeug hält. Sorry, so hört sich das für mich an.
Wenn Du mit dem ersten Schuss zu weit hinten abkommst, dann schiesst Du zu riskant, oder musst mehr üben. Deine 2. und 3. Schüsse scheinen mir eher Zufallstreffer zu sein.
Welche Waffe jemand führt ist egal, sie sollte nur beherrscht werden.

Darf ich mal fragen wieviele Dubletten oder gar Tripletten Du aus einer Rotte schon geschafft hast? Das kommt nämlich nicht sehr oft vor...
 
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Guest
Wenn das Schussfeld ausreicht, um Sauen 4 mal zu beschießen reicht es auch aus, um die Waffe nachzuladen. Wo ist das Problem? Aufmachen, schräg zur Seite kippen, Stoppsel rein die eh schon in der linken Hand waren, Waffe zu und beim auffahren wieder spannen.

Guck Dir mal dir mal an, welchen Zirkus manche mit dem Repetierer veranstalten um nachzuladen. Waffe runter, repetieren und wieder hoch. In der Zeit wo der 4 Schuss raus bringt hast du auch mit der Doppelbüchse 4 draußen.
 
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Hallo zusammen,

3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt.
WH, Bo

Also, ich hab jetzt nicht so die DJ-Erfahrung.
In den letzten 4 Jahren bin ich als Schütze pro Saison auf 15-20 Jagden gewesen und davor halt ohne Hund eher vereinzelt eingeladen worden.
Ich spreche also von 70-80 Jagden, allerdings schon in 6 verschiedenen Bundesländern.

Mir ist in der ganzen Zeit erst EINMAL eine Rotte mit 8 Sauen gekommen.
Ansonsten kamen Sauen sehr oft einzeln, zu zweit oder auch mal 3 versprengte Frischlinge.
Das passiert halt, wenn die Hunde gut arbeiten und die "großen" Rotten sprengen.
Alles was sonst so in Anblick kommt:
Einzelne Füchse.

Rehwild entweder einzeln oder in Sprüngen bei dem man (wenn man es nicht flüchtig schießt) 1, maximal 2 bekommen kann, nach dem 2. Schuss spätestens sieht man nur noch Spiegel.

Rotwild entweder einzeln, in 3er Trupps wo man sich mit nem Schmaltier/Kalb zufrieden gibt, weil man das Alttier ziehen lässt und den Hirsch ebenfalls.
Oder in Rudeln, da kannste aber oft auch nur 1 Tier draus schießen.

Muffelwild oft im Rudel, da kriegste aber auch nur 1 maximal 2 von raus.

Einzelne Widder,da schießt man sowieso nur 1x drauf.


Aus der Erinnerung heraus habe ich am öftesten entweder gar nicht, oder nur 1x pro Anlauf geschossen.
Ich habe ganze zwei Mal 2 schnelle Schüsse gebraucht: 1x auf Sau, 1x auf ein Reh.
Erst das eine einzige Mal habe ich 3 Schuss "gebraucht" und auch 3 Frischlinge bekommen, wovon der 3. noch nachgesucht werden musste (also keine Glanzleistung).

Hätte ich eine Doppelbüchse statt eines Repetierers, wäre meine Drückjagdstrecke also um einen Frischling kleiner und dem wären die 400m mit raushängendem Gescheide noch erspart geblieben.



Ich habe keine Ahnung wo die meisten Leute jagen gehen, von denen man immer so liest.
Aber in NRW, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinlandpfalz und Bayern konnteste an meinen Ständen keine Schwarzwildfieberfilme drehen.
 
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Sorry, ganz vergessen:

Die DB ist meiner Meinung nach die ideale Drückjagdwaffe, weil sie eher eine Charakteristik hat wie eine Flinte und dementsprechend gut für den Schuß auf bewegtes Wild ist.

Obendrein werden die Schußleistungen eigentlich besser, wenn man im Unterbewusstsein weiß, dass man einen guten ersten Schuß abgeben muss, weil man dann noch maximal einen Nachschuss setzen kann.
So erlebe ich es jedenfalls auf den Schießständen und auf der Jagd mit der Flinte.
 
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Die DB ist meiner Meinung nach die ideale Drückjagdwaffe, weil sie eher eine Charakteristik hat wie eine Flinte und dementsprechend gut für den Schuß auf bewegtes Wild ist.


Wenn die Läufe nicht zu kurz sind. Sonst schwingt dann eben nichts wie bei der Flinte.

3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend.

Der geübte hat einen Ejektor drin und zwei Reservepatronen an der linken Hand zwischen die Finger geklemmt und zwei an der rechten.
 
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anonym

Guest
Eine DB ist m.M.n. sehr wohl gut geeignet um erfolgreich auf Drückjagden zu jagen.
Meine Heym hat einen Ejektor und wirft die leeren Hülsen beim öffnen raus und ist schnell wieder geladen.
2 Schuss für Doubletten auf Sauen, Kitz -Ricke, Kalb-Tier sollten doch ausreichen.

Boris hat recht mit den Laborierungsechsel - dies ist bei einer verlöteten DB nicht so einfacht .
Generell zur DJ sollte auch bedacht werden, dass heute ( so sollte es zumindest sein ) weiträumig abgestellt wird und diese "Hasentreiben" auf Sauen eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Wenn ich jetzt aus einer Rotte 1 oder 2 Stück sauber erlegen kann, dann passt das für mich ( und ich bin immer noch für meinen Schuss selber verantwortlich und entscheide selber ob ich schiesse ), meine Mitjäger haben ebenso bei gescheitem Abstellen die Chance Beute zu machen nachdem ich 1 oder 2 Stück liegen habe.

Dass man jetzt ganze Rotten erlegen muss, sehe ich nicht so. Das Ding heisst ja nicht umsonst Gesellschafts-( Gemeinschafts)jagd , es stehen oder sitzen ja noch weitere Jäger im Wald.

Ich habe auch schon für eine Sau mehrere Schüsse gebraucht, kommt vor - auch wenn krankes Wild anwechselt. Dies habe ich aber auch mit der DB hinbekommen - aber auch mit dem Repetierer.

Für mich stellt eine DB eine gute DJ Waffe dar, ebenso für den Ansitz.
 
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Also, ich hab jetzt nicht so die DJ-Erfahrung.
In den letzten 4 Jahren bin ich als Schütze pro Saison auf 15-20 Jagden gewesen und davor halt ohne Hund eher vereinzelt eingeladen worden.
Ich spreche also von 70-80 Jagden, allerdings schon in 6 verschiedenen Bundesländern.

Mir ist in der ganzen Zeit erst EINMAL eine Rotte mit 8 Sauen gekommen.
Ansonsten kamen Sauen sehr oft einzeln, zu zweit oder auch mal 3 versprengte Frischlinge.
Das passiert halt, wenn die Hunde gut arbeiten und die "großen" Rotten sprengen.
Alles was sonst so in Anblick kommt:
Einzelne Füchse.

Rehwild entweder einzeln oder in Sprüngen bei dem man (wenn man es nicht flüchtig schießt) 1, maximal 2 bekommen kann, nach dem 2. Schuss spätestens sieht man nur noch Spiegel.

Rotwild entweder einzeln, in 3er Trupps wo man sich mit nem Schmaltier/Kalb zufrieden gibt, weil man das Alttier ziehen lässt und den Hirsch ebenfalls.
Oder in Rudeln, da kannste aber oft auch nur 1 Tier draus schießen.

Muffelwild oft im Rudel, da kriegste aber auch nur 1 maximal 2 von raus.

Einzelne Widder,da schießt man sowieso nur 1x drauf.


Aus der Erinnerung heraus habe ich am öftesten entweder gar nicht, oder nur 1x pro Anlauf geschossen.
Ich habe ganze zwei Mal 2 schnelle Schüsse gebraucht: 1x auf Sau, 1x auf ein Reh.
Erst das eine einzige Mal habe ich 3 Schuss "gebraucht" und auch 3 Frischlinge bekommen, wovon der 3. noch nachgesucht werden musste (also keine Glanzleistung).

Hätte ich eine Doppelbüchse statt eines Repetierers, wäre meine Drückjagdstrecke also um einen Frischling kleiner und dem wären die 400m mit raushängendem Gescheide noch erspart geblieben.



Ich habe keine Ahnung wo die meisten Leute jagen gehen, von denen man immer so liest.
Aber in NRW, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinlandpfalz und Bayern konnteste an meinen Ständen keine Schwarzwildfieberfilme drehen.

Besitze zwar nicht Deine zahlenmäßige DJ Erfahrung, im Alter werde ich Dich vermutlich toppen,da ich schon beinahe 40 Jahre
diese Geschichten mitmache.
Nur soviel:
Jeder Deiner Sätze ist mir aus dem Herzen geschrieben .
Irgendwo habe ich es hier mal erwähnt, als ich die schlechten Ergebnisse einer bestausgestatteten DJ Corona mit Kopfschütteln kommentiert habe. Da meinte ein anwesender Berufsjäger zu mir:
"weißt Du ,heute hat man nen Ruckzuck Repetierer,geht ins Schießkino und verwechselt Ballern mit Üben,zieht sich daheim Schwarzwildfieber 1-6 rein und glaubt dann er sei Ernst Albrecht(oder heißt er Franz Ferdinand ?)"

KF
 
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Hallo zusammen,

Doppelbüchsen werden oft als ideale Drückjagdwaffen dargestellt. Nachdem ich nun einige durchprobiert habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Doppelbüchsen für Bewegungsjagden auf Schalenwild im Vergleich zu modernen Repetierern und - mit Abstrichen - Selbstladebüchsen nicht sonderlich geeignet sind, und zwar aus mehreren Gründen:

1. Üben auf den laufenden Keiler oder im Schießkino ist zumindest mit Doppelbüchsen mit verlöteten Läufen nur sehr eingeschränkt möglich

Weshalb? Man kann doch kühlen, auch ein Repetierer wird mal heiß

2. Wechsel zwischen verschiedenen Laborierungen - insbesondere die Umstellung von bleihaltig auf bleifrei und zurück - ist auch bei DBs mit frei schwingenden Läufen immer nur mit erheblichem Aufwand möglich.

Weshalb sollte das so sein? Etwa schon probiert? Ich habe mehrere bleifreie Laborierungen ohne Aufwand hinbekommen

3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt. Der Jagdherr von heute wird das allerdings meist anders sehen. Der will nämlich in der Regel Strecke machen, weil er nicht noch mehr Wildschaden zahlen will. Zudem ist es mir (aber sicher keinem sonst hier, weil es nur bei mir zu Fehlschssen kommt) schon bisweilen passiert, dass ich selbst für ein einziges Stück drei Schuss gebraucht habe oder für zwei Stücke fünf. In letzterem Fall war die Trefferfolge 1) erst Sau Treffer 9 hinten, kein Zeichnen 2) Fehlschuss, 3) 9 vorne= Sau rollt 4) 2. Stück weich, kein Zeichnen 5) Bilderbuch-10= Sau über Kopf. Mit einer Doppelbüchse hätte nur die erste Sau gelegen, aber wie weit die noch gelaufen wäre, weiß ich nicht.
4. der ursprüngliche Vorteil, dass man den 2. Schuss schneller rausbringt als mit einem Repetierer, ist dahin. Mit einem Semprio, einem R8 oder einer funktionierenden SLB ist der 2. Schuss genau so schnell raus wie mit einer Doppelbüchse. Zudem gibt es noch einen 3., 4., und 5. Schuss und der Abzug steht bei jedem Schuss gleich, was bei einer DB in der Regel nicht der Fall ist.
5. Der größte Witz auf der Drückjagd sind die "ganz modernen" Doppelbüchsen wie z. B. die Merkel B3, Blaser 97 oder Heym 26b besonders in randlosen Kalibern. Kein Selbstspanner, kein Ejektor. Bis man die nachgeladen hat, ist einem ein Bart gewachsen. Noch weniger geeignet sind nur einschüssige Kipplaufwaffen.

Es gibt auch noch User, die sich die ganz guten leisten können

6. Mein persönliches Fazit: Waffen mit zwei gleichkalibrigen Kugelläufen sind für mich auf Bewegungsjagden allenfalls interessant, wenn noch ein Schrotlauf mit dranhängt, Niederwild freigegeben ist und die Streckenerwartung gering ist. Dann kann man nämlich auch mal einen Hasen, einen Hahn oder eine Taube mitnehmen und hat somit einen echten Mehrwert gegenüber "reinen" Büchsen. Für die reine Ansitzjagd finde ich Doppelbüchsen allerdings gar nicht so schlecht, weil sie bei gleicher Lauflänge wesentlich kürzer als Repetierer sind und man den zweiten Schuss ohne Nachladegeräusche abfeuern kann. Das ist insbesondere da, wo auf kurze Distanzen geschossen wird, eine großer Vorteil.

WH, Bo

gezündelt...:twisted:
 
G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Jaja, es gibt halt doch nicht sooo viele "Franz- Albrecht"- Jagdszenen wie einem die einschlägig bekannten Schwarzwildfieber DVD´s glauben machen wollen...:-D

Ich freue mich immer, wenn ich jemanden auf der Drückjagd sehe der eine DB oder BB führt. Sind einfach ästhetische Waffen. Obgleich ICH mich mit meiner BAR II oder meinem R8 wohler fühle - die sind auch nicht so jockelig ohne diesen ganzen Maserholzfirlefanz:lol:. Spass beiseite, ist reine Kopfsache. Ein bzw. drei Schuß mehr beruhigen mich einfach. Dennoch habe ich bisher noch nicht mehr als zwei Schuß - direkt - hintereinander gebraucht.
 

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