- Registriert
- 16 Mai 2001
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Hallo zusammen,
Doppelbüchsen werden oft als ideale Drückjagdwaffen dargestellt. Nachdem ich nun einige durchprobiert habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Doppelbüchsen für Bewegungsjagden auf Schalenwild im Vergleich zu modernen Repetierern und - mit Abstrichen - Selbstladebüchsen nicht sonderlich geeignet sind, und zwar aus mehreren Gründen:
1. Üben auf den laufenden Keiler oder im Schießkino ist zumindest mit Doppelbüchsen mit verlöteten Läufen nur sehr eingeschränkt möglich
2. Wechsel zwischen verschiedenen Laborierungen - insbesondere die Umstellung von bleihaltig auf bleifrei und zurück - ist auch bei DBs mit frei schwingenden Läufen immer nur mit erheblichem Aufwand möglich.
3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt. Der Jagdherr von heute wird das allerdings meist anders sehen. Der will nämlich in der Regel Strecke machen, weil er nicht noch mehr Wildschaden zahlen will. Zudem ist es mir (aber sicher keinem sonst hier, weil es nur bei mir zu Fehlschssen kommt) schon bisweilen passiert, dass ich selbst für ein einziges Stück drei Schuss gebraucht habe oder für zwei Stücke fünf. In letzterem Fall war die Trefferfolge 1) erst Sau Treffer 9 hinten, kein Zeichnen 2) Fehlschuss, 3) 9 vorne= Sau rollt 4) 2. Stück weich, kein Zeichnen 5) Bilderbuch-10= Sau über Kopf. Mit einer Doppelbüchse hätte nur die erste Sau gelegen, aber wie weit die noch gelaufen wäre, weiß ich nicht.
4. der ursprüngliche Vorteil, dass man den 2. Schuss schneller rausbringt als mit einem Repetierer, ist dahin. Mit einem Semprio, einem R8 oder einer funktionierenden SLB ist der 2. Schuss genau so schnell raus wie mit einer Doppelbüchse. Zudem gibt es noch einen 3., 4., und 5. Schuss und der Abzug steht bei jedem Schuss gleich, was bei einer DB in der Regel nicht der Fall ist.
5. Der größte Witz auf der Drückjagd sind die "ganz modernen" Doppelbüchsen wie z. B. die Merkel B3, Blaser 97 oder Heym 26b besonders in randlosen Kalibern. Kein Selbstspanner, kein Ejektor. Bis man die nachgeladen hat, ist einem ein Bart gewachsen. Noch weniger geeignet sind nur einschüssige Kipplaufwaffen.
6. Mein persönliches Fazit: Waffen mit zwei gleichkalibrigen Kugelläufen sind für mich auf Bewegungsjagden allenfalls interessant, wenn noch ein Schrotlauf mit dranhängt, Niederwild freigegeben ist und die Streckenerwartung gering ist. Dann kann man nämlich auch mal einen Hasen, einen Hahn oder eine Taube mitnehmen und hat somit einen echten Mehrwert gegenüber "reinen" Büchsen. Für die reine Ansitzjagd finde ich Doppelbüchsen allerdings gar nicht so schlecht, weil sie bei gleicher Lauflänge wesentlich kürzer als Repetierer sind und man den zweiten Schuss ohne Nachladegeräusche abfeuern kann. Das ist insbesondere da, wo auf kurze Distanzen geschossen wird, eine großer Vorteil.
WH, Bo
Doppelbüchsen werden oft als ideale Drückjagdwaffen dargestellt. Nachdem ich nun einige durchprobiert habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Doppelbüchsen für Bewegungsjagden auf Schalenwild im Vergleich zu modernen Repetierern und - mit Abstrichen - Selbstladebüchsen nicht sonderlich geeignet sind, und zwar aus mehreren Gründen:
1. Üben auf den laufenden Keiler oder im Schießkino ist zumindest mit Doppelbüchsen mit verlöteten Läufen nur sehr eingeschränkt möglich
2. Wechsel zwischen verschiedenen Laborierungen - insbesondere die Umstellung von bleihaltig auf bleifrei und zurück - ist auch bei DBs mit frei schwingenden Läufen immer nur mit erheblichem Aufwand möglich.
3. Zwei Schuss sind oft zu wenig. Schwarzwild kommt oft in Rotten. Wenn man mit zwei Schuss vor sieben Sauen steht, ist das nicht sonderlich zielführend. Jetzt gibt es hier "Experten", die sind in solch einer Situation zufrieden, wenn eine Sau liegt. Der Jagdherr von heute wird das allerdings meist anders sehen. Der will nämlich in der Regel Strecke machen, weil er nicht noch mehr Wildschaden zahlen will. Zudem ist es mir (aber sicher keinem sonst hier, weil es nur bei mir zu Fehlschssen kommt) schon bisweilen passiert, dass ich selbst für ein einziges Stück drei Schuss gebraucht habe oder für zwei Stücke fünf. In letzterem Fall war die Trefferfolge 1) erst Sau Treffer 9 hinten, kein Zeichnen 2) Fehlschuss, 3) 9 vorne= Sau rollt 4) 2. Stück weich, kein Zeichnen 5) Bilderbuch-10= Sau über Kopf. Mit einer Doppelbüchse hätte nur die erste Sau gelegen, aber wie weit die noch gelaufen wäre, weiß ich nicht.
4. der ursprüngliche Vorteil, dass man den 2. Schuss schneller rausbringt als mit einem Repetierer, ist dahin. Mit einem Semprio, einem R8 oder einer funktionierenden SLB ist der 2. Schuss genau so schnell raus wie mit einer Doppelbüchse. Zudem gibt es noch einen 3., 4., und 5. Schuss und der Abzug steht bei jedem Schuss gleich, was bei einer DB in der Regel nicht der Fall ist.
5. Der größte Witz auf der Drückjagd sind die "ganz modernen" Doppelbüchsen wie z. B. die Merkel B3, Blaser 97 oder Heym 26b besonders in randlosen Kalibern. Kein Selbstspanner, kein Ejektor. Bis man die nachgeladen hat, ist einem ein Bart gewachsen. Noch weniger geeignet sind nur einschüssige Kipplaufwaffen.
6. Mein persönliches Fazit: Waffen mit zwei gleichkalibrigen Kugelläufen sind für mich auf Bewegungsjagden allenfalls interessant, wenn noch ein Schrotlauf mit dranhängt, Niederwild freigegeben ist und die Streckenerwartung gering ist. Dann kann man nämlich auch mal einen Hasen, einen Hahn oder eine Taube mitnehmen und hat somit einen echten Mehrwert gegenüber "reinen" Büchsen. Für die reine Ansitzjagd finde ich Doppelbüchsen allerdings gar nicht so schlecht, weil sie bei gleicher Lauflänge wesentlich kürzer als Repetierer sind und man den zweiten Schuss ohne Nachladegeräusche abfeuern kann. Das ist insbesondere da, wo auf kurze Distanzen geschossen wird, eine großer Vorteil.
WH, Bo