Hallo,
da es hier für fast alle Konstruktionen der 50er-90er Jahre (Mannl.GK, Mauser66, Wby. Mk.V, Sauer80/90, R93 etc.) einen Fan-Club gibt, erlaube ich mir auch einen für die noch ausgebliebenen Steyr-Mannlicher Modelle S/M/L/SL zu eröffnen.
Die Modellreihe wurde von 1967 bis 1996 gebaut.
Die herrausragendsten Merkmale sind der Lauf mit seinen markanten, spiralförmigen Hämmerspuren, die Verrieglung durch sechs Warzen in der Hülsenbrücke, die äußerst stabil konstruierte Systemhülse mit schmalem Auswurffenster und das herrausnehmbare Magazin aus dem Kunststoff Makrolon, nach Art der Konstruktion von Otto Schönauer.
In den ersten beiden Produktionsjahren erfolgte die Magazinentnahme durch einen kl. Schwenkhebel am Abzugsbügel, mit dem Scharfschützengewehr Steyr SSG-69
im Jahre 1969 dann durch seitliche Drücker am Magazinboden.
Im Laufe der Jahre erfuhr die Büchse dann dem Zeitgeschmack angepaßte "Kosmetik", so ging man um 1982/83 auf einen in der Form maschinengerechteren Korn- und Visiersattel über (der heute nur noch schwer erhältl. original Korntunnel fiel ganz weg) und etwa 1987/88 weg vom Hinterschaft in Monte-Carlo-Form zu einem Hinterschaft mit Schweinsrücken und Dt. Backe.
1990 ging man dann vom serienmäßigen Doppelzüngelstecher zum (goldfarbenen) Kombiabzug der "Luxus" über.
Außer dem Magnummodell "S" und "ST" (Halbschaft mit 65cm Lauflänge) wurde der Repetierer in den Versionen Stutzen (mit Ganzschaft und 50,8cm Lauflänge) und Standard (mit Halbschaft und 60cm Lauflänge) angeboten. In den 90ern kam dann noch das Modell "Goiserer" mit Halbschaft und Stutzenlauflänge dazu.
Das System SL und L wurde in der "Jagdmatch" mit Schichtholzschaft und in der "Match" mit starkem und breitem Vorderschaft gebaut.
Dazu kamen noch die Modelle SSG-69 (L-System) mit dem charakterist. blaßgrünen Kunststoffschaft sowie das Modell SSG-Police (L-System) mit schwarzem Kunststoffschaft und 1993 die Steyr-SPG (L-System) für das sportl. Großkaliberschießen (wahlweise als Einzellader oder mit 10-Schuß Magazin).
Das Modell "M" gab es auch als sog. "Professinonal" mit Buchenschaft und beschichteter Metalloberfläche.
Die "S"-Version gab es als Standard und als "ST", wobei das T für "Tropen" steht und sich die Waffe durch einen dickeren Lauf und dadurch rd. 300g mehr an Gewicht auszeichnete.
Die angebotenen Kaliber (kein Anspruch auf Vollständigkeit) waren:
SL:
.222 Rem.
.223 Rem.
.222 Rem.Mag.
5,6x50 RWS Mag.
L:
.22-250 Rem.
5,6x57
.243 Win.
.308 Win.
M:
6mm Rem.
.25-06
6,5x55
6,5x57
.270 Win.
7x64
.30-06
8x57JS
9,3x62
S:
.264 Win.Mag.
6,5x68
7mm Rem.Mag.
.300 Win.Mag.
.308 Norma Mag.
8x68S
9,3x64
.375 H&H Mag.
ST:
9,3x64
.375 H&H Mag.
.458 Win. Mag.
Professional:
.270 Win.
7x64
.30-06
Jagdmatch:
.222 Rem.
.243 Win.
.308 Win.
SSG-69 und SSG-Police:
.308 Win.
SPG:
.308 Win.
1996/97 wurde die Modellreihe durch das SBS-96 ersetzt.
Die beiden Schwachstelle der alten Steyr-Mannlicher waren die Magazinlippen des Makrolonmagazins die sich bei unsachgemäßem Befüllen des Magazins verbogen, so daß die Patronen durch den gegenwirkenden Druck des Zubringers nicht mehr sicher gehalten werden konnten, sowie die Magazin-Bodengruppe mit Abzugsbügel (ebenfalls aus Makrolon), die bei falschem Anziehen der Systemstraube Risse ausbilden kann.
Vielen sind die Steyr-Mannlicher als Präzisionswunder bekannt, was wohl am speziellen Kalthämmerverfahren bei der Laufherstellung liegt.
Am System hatte sich in der 29-jährigen Produktionszeit nichts geändert. Die Kammer besitz einen rel. langen, seitlich in die Kammerhülse integrierten Auszieher und zwei Gasentlastungsbohrungen.
Der dünne Endstift des Schlagbolzens reicht bei gespannten Zustand etwa 3-4mm aus dem sonst geschlossenen Schlößchen herraus, was im Dunklen den Zustand der Waffe gut fühlbar macht.
Die Sicherung, bedienbar durch einen rechtsseitigen Schieber am Hülsenende, wirkt sowohl auf den Abzugsstollen als auch auf die Kammer, die dadurch in gesichertem Zustand, nicht geöffnet werden kann.
Das Trommelmagazin faßt bei Standardpatronen 5 Schuß, bei Magnumpatronen 4 Schuß und damit eine Patrone mehr als sonst bei Magnumbüchsen üblich.
Der durch das Trommelmagazin bedingte breite Mittelschaft läßt die Waffe ruhig und sicher aufliegen, egal ob beim aufgelegten Schuß auf der Hochsitzbrüstung oder stehend freihändig in der Führungshand.
Beim Schaftholz wurde bei den Standardmodellen Nußbaumholz verwendet, die Halbschaftversion M und die S/ST-Version hatten zudem noch einen Rosenholzabschluß am Vorderschaft, sowie eine dicke, ventilierte Gummischaftkappe.
Die Preise betrugen zuletzt 1996 (in Klammer Stutzenversion):
SL: 2610,00 DM (2820,00 DM)
L: 2725,00 DM (2845,00 DM)
M: 2850,00 DM (3060,00 DM)
S: 3080,00 DM
ST: 3460,00 DM
M-links: 3320,00 DM (3530,00 DM)
Für die Waffe wurde die Original Steyr-Schwenkmontage konstruiert, die besonders formschön ausfiel.
Ich selbst besitze zwei Steyr Mannlicher:
Einmal einen Stutzen L in 5,6x57 (Baujahr 1971) mit Steyr-Schwenkmontage und einem Swaro Habicht 2,2-9x42Nova/Abs.1
und eine Steyr-Mannl. S in 9,3x64 (Baujahr 1974) mit Steyr-Schwenkmontage und einem Zeiss Diavari-Z 3-12x56T*/Abs.11
Den Stutzen (ursprüngl. mit einem Zeiss Diatal 6x42/Abs.4 nur mit Höhenverstellung montiert) habe ich von einem Händler in Hautzenberg/Bayr. Wald für 720,00€ gekauft und später mit dem Swaro-Glas nachgerüstet.
Eingeschossen ist die Waffe mit einer Handladung mit dem 4,5g/70grs. Hirtenberger ABC (von dem ich noch einen guten Vorrat gebunkert habe) und dem 4,5g/69grs. Sierra HPBT; beides wegen des kurzen Laufes, mit Rottweil R907.
Das ABC liefert auf 100m Streukreise von 9-12mm, das HPBT etwas darüber, ca. 15-18mm.
Die große "S" habe ich von einem Freiburger Händler inkl. dem großen Diavari für 760,00€ gekauft (bei beiden Waffen war auch noch ein Ersatzmagazin dabei). Alle zwei Waffen hatten nur jeweils einen Vorbesitzer.
Die 9,3x64 ist eingeschossen mit dem neuen 14,25g/225grs. schweren Brenneke TUG-nature und Rottweil R903. Diese Labo ist mit einem Streukreis von 11mm erstaunlich präzise.
Was habt ihr für Repetierer obiger Produktionsreihe und was schon damit erlebt?
Grüße
Saturn
da es hier für fast alle Konstruktionen der 50er-90er Jahre (Mannl.GK, Mauser66, Wby. Mk.V, Sauer80/90, R93 etc.) einen Fan-Club gibt, erlaube ich mir auch einen für die noch ausgebliebenen Steyr-Mannlicher Modelle S/M/L/SL zu eröffnen.
Die Modellreihe wurde von 1967 bis 1996 gebaut.
Die herrausragendsten Merkmale sind der Lauf mit seinen markanten, spiralförmigen Hämmerspuren, die Verrieglung durch sechs Warzen in der Hülsenbrücke, die äußerst stabil konstruierte Systemhülse mit schmalem Auswurffenster und das herrausnehmbare Magazin aus dem Kunststoff Makrolon, nach Art der Konstruktion von Otto Schönauer.
In den ersten beiden Produktionsjahren erfolgte die Magazinentnahme durch einen kl. Schwenkhebel am Abzugsbügel, mit dem Scharfschützengewehr Steyr SSG-69
im Jahre 1969 dann durch seitliche Drücker am Magazinboden.
Im Laufe der Jahre erfuhr die Büchse dann dem Zeitgeschmack angepaßte "Kosmetik", so ging man um 1982/83 auf einen in der Form maschinengerechteren Korn- und Visiersattel über (der heute nur noch schwer erhältl. original Korntunnel fiel ganz weg) und etwa 1987/88 weg vom Hinterschaft in Monte-Carlo-Form zu einem Hinterschaft mit Schweinsrücken und Dt. Backe.
1990 ging man dann vom serienmäßigen Doppelzüngelstecher zum (goldfarbenen) Kombiabzug der "Luxus" über.
Außer dem Magnummodell "S" und "ST" (Halbschaft mit 65cm Lauflänge) wurde der Repetierer in den Versionen Stutzen (mit Ganzschaft und 50,8cm Lauflänge) und Standard (mit Halbschaft und 60cm Lauflänge) angeboten. In den 90ern kam dann noch das Modell "Goiserer" mit Halbschaft und Stutzenlauflänge dazu.
Das System SL und L wurde in der "Jagdmatch" mit Schichtholzschaft und in der "Match" mit starkem und breitem Vorderschaft gebaut.
Dazu kamen noch die Modelle SSG-69 (L-System) mit dem charakterist. blaßgrünen Kunststoffschaft sowie das Modell SSG-Police (L-System) mit schwarzem Kunststoffschaft und 1993 die Steyr-SPG (L-System) für das sportl. Großkaliberschießen (wahlweise als Einzellader oder mit 10-Schuß Magazin).
Das Modell "M" gab es auch als sog. "Professinonal" mit Buchenschaft und beschichteter Metalloberfläche.
Die "S"-Version gab es als Standard und als "ST", wobei das T für "Tropen" steht und sich die Waffe durch einen dickeren Lauf und dadurch rd. 300g mehr an Gewicht auszeichnete.
Die angebotenen Kaliber (kein Anspruch auf Vollständigkeit) waren:
SL:
.222 Rem.
.223 Rem.
.222 Rem.Mag.
5,6x50 RWS Mag.
L:
.22-250 Rem.
5,6x57
.243 Win.
.308 Win.
M:
6mm Rem.
.25-06
6,5x55
6,5x57
.270 Win.
7x64
.30-06
8x57JS
9,3x62
S:
.264 Win.Mag.
6,5x68
7mm Rem.Mag.
.300 Win.Mag.
.308 Norma Mag.
8x68S
9,3x64
.375 H&H Mag.
ST:
9,3x64
.375 H&H Mag.
.458 Win. Mag.
Professional:
.270 Win.
7x64
.30-06
Jagdmatch:
.222 Rem.
.243 Win.
.308 Win.
SSG-69 und SSG-Police:
.308 Win.
SPG:
.308 Win.
1996/97 wurde die Modellreihe durch das SBS-96 ersetzt.
Die beiden Schwachstelle der alten Steyr-Mannlicher waren die Magazinlippen des Makrolonmagazins die sich bei unsachgemäßem Befüllen des Magazins verbogen, so daß die Patronen durch den gegenwirkenden Druck des Zubringers nicht mehr sicher gehalten werden konnten, sowie die Magazin-Bodengruppe mit Abzugsbügel (ebenfalls aus Makrolon), die bei falschem Anziehen der Systemstraube Risse ausbilden kann.
Vielen sind die Steyr-Mannlicher als Präzisionswunder bekannt, was wohl am speziellen Kalthämmerverfahren bei der Laufherstellung liegt.
Am System hatte sich in der 29-jährigen Produktionszeit nichts geändert. Die Kammer besitz einen rel. langen, seitlich in die Kammerhülse integrierten Auszieher und zwei Gasentlastungsbohrungen.
Der dünne Endstift des Schlagbolzens reicht bei gespannten Zustand etwa 3-4mm aus dem sonst geschlossenen Schlößchen herraus, was im Dunklen den Zustand der Waffe gut fühlbar macht.
Die Sicherung, bedienbar durch einen rechtsseitigen Schieber am Hülsenende, wirkt sowohl auf den Abzugsstollen als auch auf die Kammer, die dadurch in gesichertem Zustand, nicht geöffnet werden kann.
Das Trommelmagazin faßt bei Standardpatronen 5 Schuß, bei Magnumpatronen 4 Schuß und damit eine Patrone mehr als sonst bei Magnumbüchsen üblich.
Der durch das Trommelmagazin bedingte breite Mittelschaft läßt die Waffe ruhig und sicher aufliegen, egal ob beim aufgelegten Schuß auf der Hochsitzbrüstung oder stehend freihändig in der Führungshand.
Beim Schaftholz wurde bei den Standardmodellen Nußbaumholz verwendet, die Halbschaftversion M und die S/ST-Version hatten zudem noch einen Rosenholzabschluß am Vorderschaft, sowie eine dicke, ventilierte Gummischaftkappe.
Die Preise betrugen zuletzt 1996 (in Klammer Stutzenversion):
SL: 2610,00 DM (2820,00 DM)
L: 2725,00 DM (2845,00 DM)
M: 2850,00 DM (3060,00 DM)
S: 3080,00 DM
ST: 3460,00 DM
M-links: 3320,00 DM (3530,00 DM)
Für die Waffe wurde die Original Steyr-Schwenkmontage konstruiert, die besonders formschön ausfiel.
Ich selbst besitze zwei Steyr Mannlicher:
Einmal einen Stutzen L in 5,6x57 (Baujahr 1971) mit Steyr-Schwenkmontage und einem Swaro Habicht 2,2-9x42Nova/Abs.1
und eine Steyr-Mannl. S in 9,3x64 (Baujahr 1974) mit Steyr-Schwenkmontage und einem Zeiss Diavari-Z 3-12x56T*/Abs.11
Den Stutzen (ursprüngl. mit einem Zeiss Diatal 6x42/Abs.4 nur mit Höhenverstellung montiert) habe ich von einem Händler in Hautzenberg/Bayr. Wald für 720,00€ gekauft und später mit dem Swaro-Glas nachgerüstet.
Eingeschossen ist die Waffe mit einer Handladung mit dem 4,5g/70grs. Hirtenberger ABC (von dem ich noch einen guten Vorrat gebunkert habe) und dem 4,5g/69grs. Sierra HPBT; beides wegen des kurzen Laufes, mit Rottweil R907.
Das ABC liefert auf 100m Streukreise von 9-12mm, das HPBT etwas darüber, ca. 15-18mm.
Die große "S" habe ich von einem Freiburger Händler inkl. dem großen Diavari für 760,00€ gekauft (bei beiden Waffen war auch noch ein Ersatzmagazin dabei). Alle zwei Waffen hatten nur jeweils einen Vorbesitzer.
Die 9,3x64 ist eingeschossen mit dem neuen 14,25g/225grs. schweren Brenneke TUG-nature und Rottweil R903. Diese Labo ist mit einem Streukreis von 11mm erstaunlich präzise.
Was habt ihr für Repetierer obiger Produktionsreihe und was schon damit erlebt?
Grüße
Saturn