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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese
Also Jägerstefan, so ganz verstehe ich Deine Intention nicht. Was willst Du mit diesem Rundumschlag, der bedenkenswerte Aspekte ebenso beinhaltet wie Flachheiten, erreichen?
Ich finde seinen Jagdblog aber immerhin nützlich, um die Diskussion abzuschätzen, die von Teilen der Interessensträger geführt werden wird. So gesehen, kann auch der lodigste Jockl den Beitrag zur Antizipation der Debatte verwenden.
Ein paar Anmerkungen:
- Jagd als Dienstleistung: Dienstleister werden bezahlt oder natural entschädigt. Das ist nichts Neues, das gibt es schon, wenn ein Waldeigentümer eigenes Forstpersonal oder Berufsjäger mit der Jagd beauftragt. Nach meiner Einschätzung wird das zunehmen, sei es, wenn der Schwarzwildproblematik nicht beizukommen ist oder sei es, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt, der sich für Waldbelange mehr als nur randlich interessiert. Wenn ich die Wahl habe zwischen unwilligem/unfähigen Pächter oder BGSler und angestelltem Jäger, dann ist es ein Rechenexempel, was sich langfristig lohnt. Die irgendwo am Anfang behauptete Unbedeutendheit des Schalenwildabschusses auf die Waldentwicklung ist Quatsch. Wenn der Zustand erreicht ist, dass die Naturverjüngung so üppig ist, dass es die Rehleins & Co. nicht mehr signifikant reduzieren können, dann ist natürlich auch intensive Jagd dort nicht erforderlich, so wie auf den angeführten 50 Hektar, aber das sind leider noch Ausnahmen.
- Was ist, wenn die Gesellschaft findet, dass Wald mehr als Naturverjüngung ist? Dann kann sie, die Gesellschaft, ob landesweit oder in der Kommune, natürlich andere Schwerpunkte setzen. Das können ökologische sein, das kann die Walderholung sein, weniger wahrscheinlich ist es, dass es jagdliche sind, jedenfalls landesweit ist das nicht zu erwarten. Jagdliche Prioritäten gibt es im Großprivatwald, dort meist nur auf einer Teilfläche, auf der sich die Gäste samt Beständer jagdlich laben oder im Kommunalwald, wenn es sich beim dem/der Pächter/in um eine bedeutende Persönlichkeit (Arbeitsplätze, Gewerbesteuer, Verdienste für die Kommune) handelt. Das ist nicht zu verurteilen, wenn man die Zielsetzung transparent macht, schließt aber in den meisten Fällen aus, ordentlich Geld mit dem Wald zu verdienen.
- Was tun Kommunen und JG, wenn die Pachteinnahmen ausfallen? Wenn diese wirklich hoch sind, damit meine ich Beträge > € 50/Jahr/Hektar, dann sollte man als Grundeigentümer durchaus überlegen, ob das die einfachste Methode ist, aus seinem Eigentum Rendite zu ziehen, aber dabei bedenken, dass auch der gut zahlende Pächter A irgendwann in die ewigen Jagdgründe aufsteigen wird, findet man dann keinen gutzahlenden Nachfolger, könnte es doch kein so gutes Geschäft gewesen sein. Für die Jagden, in denen pro Hektar Wald 8 oder 10 €/Jahr aufgerufen werden, lässt sich sagen: das sind Peanuts, das ist unrelevant (sehen wir mal von supersteilen Hanglagen ab) für den Betriebserfolg, es sei denn man hat den Superjäger, der so jagt, wie das der Eigentümer will. Die gibt es, es könnten aber mehr sein!
- Ich hielte es für einen Fehler, sich vorschnell als Jäger auf die im Bundesvergleich besonders radikalen Forderungen von Natur- und Tierschutz einzulassen. LJV und ÖJV sollten sich das für die Arbeitsgruppen, die sicherlich auch in NRW eingerichtet werden, aufheben. Dort kann man dann darüber streiten, ob Baujagd zukünftig nötig ist und was man dafür bekommt, wenn man darauf verzichtet.
Also Jägerstefan, so ganz verstehe ich Deine Intention nicht. Was willst Du mit diesem Rundumschlag, der bedenkenswerte Aspekte ebenso beinhaltet wie Flachheiten, erreichen?
Ich finde seinen Jagdblog aber immerhin nützlich, um die Diskussion abzuschätzen, die von Teilen der Interessensträger geführt werden wird. So gesehen, kann auch der lodigste Jockl den Beitrag zur Antizipation der Debatte verwenden.
Ein paar Anmerkungen:
- Jagd als Dienstleistung: Dienstleister werden bezahlt oder natural entschädigt. Das ist nichts Neues, das gibt es schon, wenn ein Waldeigentümer eigenes Forstpersonal oder Berufsjäger mit der Jagd beauftragt. Nach meiner Einschätzung wird das zunehmen, sei es, wenn der Schwarzwildproblematik nicht beizukommen ist oder sei es, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt, der sich für Waldbelange mehr als nur randlich interessiert. Wenn ich die Wahl habe zwischen unwilligem/unfähigen Pächter oder BGSler und angestelltem Jäger, dann ist es ein Rechenexempel, was sich langfristig lohnt. Die irgendwo am Anfang behauptete Unbedeutendheit des Schalenwildabschusses auf die Waldentwicklung ist Quatsch. Wenn der Zustand erreicht ist, dass die Naturverjüngung so üppig ist, dass es die Rehleins & Co. nicht mehr signifikant reduzieren können, dann ist natürlich auch intensive Jagd dort nicht erforderlich, so wie auf den angeführten 50 Hektar, aber das sind leider noch Ausnahmen.
- Was ist, wenn die Gesellschaft findet, dass Wald mehr als Naturverjüngung ist? Dann kann sie, die Gesellschaft, ob landesweit oder in der Kommune, natürlich andere Schwerpunkte setzen. Das können ökologische sein, das kann die Walderholung sein, weniger wahrscheinlich ist es, dass es jagdliche sind, jedenfalls landesweit ist das nicht zu erwarten. Jagdliche Prioritäten gibt es im Großprivatwald, dort meist nur auf einer Teilfläche, auf der sich die Gäste samt Beständer jagdlich laben oder im Kommunalwald, wenn es sich beim dem/der Pächter/in um eine bedeutende Persönlichkeit (Arbeitsplätze, Gewerbesteuer, Verdienste für die Kommune) handelt. Das ist nicht zu verurteilen, wenn man die Zielsetzung transparent macht, schließt aber in den meisten Fällen aus, ordentlich Geld mit dem Wald zu verdienen.
- Was tun Kommunen und JG, wenn die Pachteinnahmen ausfallen? Wenn diese wirklich hoch sind, damit meine ich Beträge > € 50/Jahr/Hektar, dann sollte man als Grundeigentümer durchaus überlegen, ob das die einfachste Methode ist, aus seinem Eigentum Rendite zu ziehen, aber dabei bedenken, dass auch der gut zahlende Pächter A irgendwann in die ewigen Jagdgründe aufsteigen wird, findet man dann keinen gutzahlenden Nachfolger, könnte es doch kein so gutes Geschäft gewesen sein. Für die Jagden, in denen pro Hektar Wald 8 oder 10 €/Jahr aufgerufen werden, lässt sich sagen: das sind Peanuts, das ist unrelevant (sehen wir mal von supersteilen Hanglagen ab) für den Betriebserfolg, es sei denn man hat den Superjäger, der so jagt, wie das der Eigentümer will. Die gibt es, es könnten aber mehr sein!
- Ich hielte es für einen Fehler, sich vorschnell als Jäger auf die im Bundesvergleich besonders radikalen Forderungen von Natur- und Tierschutz einzulassen. LJV und ÖJV sollten sich das für die Arbeitsgruppen, die sicherlich auch in NRW eingerichtet werden, aufheben. Dort kann man dann darüber streiten, ob Baujagd zukünftig nötig ist und was man dafür bekommt, wenn man darauf verzichtet.