Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgesetz

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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Also Jägerstefan, so ganz verstehe ich Deine Intention nicht. Was willst Du mit diesem Rundumschlag, der bedenkenswerte Aspekte ebenso beinhaltet wie Flachheiten, erreichen?

Ich finde seinen Jagdblog aber immerhin nützlich, um die Diskussion abzuschätzen, die von Teilen der Interessensträger geführt werden wird. So gesehen, kann auch der lodigste Jockl den Beitrag zur Antizipation der Debatte verwenden.

Ein paar Anmerkungen:
- Jagd als Dienstleistung: Dienstleister werden bezahlt oder natural entschädigt. Das ist nichts Neues, das gibt es schon, wenn ein Waldeigentümer eigenes Forstpersonal oder Berufsjäger mit der Jagd beauftragt. Nach meiner Einschätzung wird das zunehmen, sei es, wenn der Schwarzwildproblematik nicht beizukommen ist oder sei es, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt, der sich für Waldbelange mehr als nur randlich interessiert. Wenn ich die Wahl habe zwischen unwilligem/unfähigen Pächter oder BGSler und angestelltem Jäger, dann ist es ein Rechenexempel, was sich langfristig lohnt. Die irgendwo am Anfang behauptete Unbedeutendheit des Schalenwildabschusses auf die Waldentwicklung ist Quatsch. Wenn der Zustand erreicht ist, dass die Naturverjüngung so üppig ist, dass es die Rehleins & Co. nicht mehr signifikant reduzieren können, dann ist natürlich auch intensive Jagd dort nicht erforderlich, so wie auf den angeführten 50 Hektar, aber das sind leider noch Ausnahmen.

- Was ist, wenn die Gesellschaft findet, dass Wald mehr als Naturverjüngung ist? Dann kann sie, die Gesellschaft, ob landesweit oder in der Kommune, natürlich andere Schwerpunkte setzen. Das können ökologische sein, das kann die Walderholung sein, weniger wahrscheinlich ist es, dass es jagdliche sind, jedenfalls landesweit ist das nicht zu erwarten. Jagdliche Prioritäten gibt es im Großprivatwald, dort meist nur auf einer Teilfläche, auf der sich die Gäste samt Beständer jagdlich laben oder im Kommunalwald, wenn es sich beim dem/der Pächter/in um eine bedeutende Persönlichkeit (Arbeitsplätze, Gewerbesteuer, Verdienste für die Kommune) handelt. Das ist nicht zu verurteilen, wenn man die Zielsetzung transparent macht, schließt aber in den meisten Fällen aus, ordentlich Geld mit dem Wald zu verdienen.

- Was tun Kommunen und JG, wenn die Pachteinnahmen ausfallen? Wenn diese wirklich hoch sind, damit meine ich Beträge > € 50/Jahr/Hektar, dann sollte man als Grundeigentümer durchaus überlegen, ob das die einfachste Methode ist, aus seinem Eigentum Rendite zu ziehen, aber dabei bedenken, dass auch der gut zahlende Pächter A irgendwann in die ewigen Jagdgründe aufsteigen wird, findet man dann keinen gutzahlenden Nachfolger, könnte es doch kein so gutes Geschäft gewesen sein. Für die Jagden, in denen pro Hektar Wald 8 oder 10 €/Jahr aufgerufen werden, lässt sich sagen: das sind Peanuts, das ist unrelevant (sehen wir mal von supersteilen Hanglagen ab) für den Betriebserfolg, es sei denn man hat den Superjäger, der so jagt, wie das der Eigentümer will. Die gibt es, es könnten aber mehr sein!

- Ich hielte es für einen Fehler, sich vorschnell als Jäger auf die im Bundesvergleich besonders radikalen Forderungen von Natur- und Tierschutz einzulassen. LJV und ÖJV sollten sich das für die Arbeitsgruppen, die sicherlich auch in NRW eingerichtet werden, aufheben. Dort kann man dann darüber streiten, ob Baujagd zukünftig nötig ist und was man dafür bekommt, wenn man darauf verzichtet.
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

OberförsterVS schrieb:
... kann man dann darüber streiten, ob Baujagd zukünftig nötig ist und was man dafür bekommt, wenn man darauf verzichtet. ...
Was man dafür bekommt, wenn man auf die Baujagd verzichtet, dass ist genauso ungewiss, wie gewiss ist, was man durch einen solchen Verzicht bekommt.
 
A

anonym

Guest
Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

:27:

Bis auf die Tatsache, dass eben die erdrückende Mehrheit von Berufsjäger-Gesellen und -Meistern und Forstleuten nicht besser jagt als die viel mehr Zeit investierenden und oft auch mehr know-how besitzenden privaten Jäger. Wie denn auch..........
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Hallo Zusammen,

bin ja noch neu hier, aber eine Signatur eines Foristi ist mir schon aufgefallen:

Das Ende der Niederwildjagd ist der Anfang der Schädlingsbekämpfung.

Es wird mit dem Verbot der Fallenjagd anfangen, Krähen und Elstern werden dichtgemacht. Der Fuchs kriegt ne verkürzte Jagdzeit und alles andere Raubwild ist zu.

Gänse werden nur noch freigegeben, wenn sich das Badevolk gestört fühlt, denn Brot und Spiele müssen sein.

Puh, einige Pächter sagen sich "Damit kann ich leben"

Alle sind begeistert und die jetzige Regierung wird wiedergewählt und schwubs ist der Hase vollgeschont. Es bleiben ja noch Stockenten, Fasan, Tauben und Kaninchen.
Danach kommt das Jagdverbot mit der Flinte! Sicherlich finden sich immer noch genug Idioten die 30 €/ha und mehr für die ehemals klassischen Niederwildreviere bezahlen, um dem pösen Rehwild ökoligisch nachzustellen.

Ich bin mit der "Kleinwildjagd" aufgewachsen und möchte trotz Reh- und Schwarzwildbejagung meinen Küchenhasen erlegen, den Füchsen, Krähen und Elstern nachstellen, mit meinem Hund auf Kanin stöbern und am Bach auf Enten anstehen!

Das alles ist Jagd!

Die Fronten können ruhig verhärtet sein, denn irgendwann ist Schluß mit lustig. :16:

Das was sich die Berufsignoranten, Hobbyökologen (s. Lehrer Remmel) und Hobbynaturschützer ausgedacht haben ist nur der Anfang.

Waidmannsheil auf alle Wildarten
Ebes
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Nach mehr als 20 Jahren jagen in der sozialistischen Tschecheslowakei kommt mir das Geseire eines
"Jägerstefan" sehr,sehr bekannt vor! :16:
Hier wird genau das wieder zum Leben erweckt,was man über 40 Jahre den Menschen hinter dem Stacheldraht vorgekaut hat!
Die Worte und Gedanken derer sind zwar anders,aber was bei rauskommt und rauskommen soll ist das gleiche!!! :16:

Auch hier stimmt wieder der Satz vieler Altvorderen! "Wehret den Anfängen"!!!
Diesmal nicht "Braun" sondern "Rot" mit einer "grünen" Suppe davor! :25:
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Jägerstefan schrieb:
Liebe Freunde der Jagd,
Liebe Forenmitglieder

in der Diskussion um ein neues Jagdgesetz in NRW haben sich die Fronten völlig verhärtet. Viele Jäger sehen im neuen Jagdgesetz schon den Untergang der traditionellen Jagd aufziehen. Das ökologische Jagdgesetz wird kommen, dies steht wohl jetzt schon fest, auch wenn viele Jäger glauben, durch Proteste und dem Intervenieren der Verbände das Gesetz noch abwenden zu können.
Doch die Jagd wird nicht abgeschafft, wie viele Jäger fälschlicherweie behaupten, sondern die Aufgaben der Jäger werden sich ändern.
In meinem neuesten Leitartikel habe ich diese Jagdrechtsänderungen einmal vorweggenommen und einen Blick auf die Jagd der Zukunft geworfen.

http://jagdblog.blogspot.de/2012/08/die ... t-ein.html

waidmannsheil

Euer

stefan
Lieber Jagdkollege ,schade,daß Du mir nicht gegenübersitzt,denn Deine Weisheiten,die Du in 30 JJ komprimiert hast,könnte ich Dir in einem 10minütigen Vortrag (Du nennst das Leitartikel) widerlegen,auch wenn`s wahrscheinlich sowieso keinen Zweck hat.Erschwerend kommt noch hinzu,daß Dein Wirkungsfeld im Osten liegt und die Annahme rechtfertigt,daß Du nur forstfiskalischen Kontakt pflegst,sonst hätten die nordostdeutschen Lodenjockel Dir bestimmt beigebracht,was Hege und sonstige Dir unbekannten Begriffe mit Leben erfüllt. Aber ,wenn man Dein gottähnliches Zukunfts-Machwerk mit etwas Grips studiert ,dürfte eigentlich,einige Deiner Mitstreiter ausgenommen,auch dem unbedarftesten Leser klar werden,mit wem man es zu tun hat. Noch einen klizekleinen Spruch zum Nachdenken: Parturient montes,nascetur ridiculus mus :!:
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Jägerstefan schrieb:
Liebe Freunde der Jagd,
Liebe Forenmitglieder

in der Diskussion um ein neues Jagdgesetz in NRW haben sich die Fronten völlig verhärtet. Viele Jäger sehen im neuen Jagdgesetz schon den Untergang der traditionellen Jagd aufziehen. Das ökologische Jagdgesetz wird kommen, dies steht wohl jetzt schon fest, auch wenn viele Jäger glauben, durch Proteste und dem Intervenieren der Verbände das Gesetz noch abwenden zu können.
Doch die Jagd wird nicht abgeschafft, wie viele Jäger fälschlicherweie behaupten, sondern die Aufgaben der Jäger werden sich ändern.
In meinem neuesten Leitartikel habe ich diese Jagdrechtsänderungen einmal vorweggenommen und einen Blick auf die Jagd der Zukunft geworfen.

http://jagdblog.blogspot.de/2012/08/die ... t-ein.html

waidmannsheil

Euer

stefan


Bist Du sicher, daß Deine Liste an JAgdforen vollständig ist, die Du zumüllen kannst? :39:

So funzt Propaganda...
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Jägerstefan schrieb:
Liebe Freunde der Jagd,
Liebe Forenmitglieder

in der Diskussion um ein neues Jagdgesetz in NRW haben sich die Fronten völlig verhärtet. Viele Jäger sehen im neuen Jagdgesetz schon den Untergang der traditionellen Jagd aufziehen. Das ökologische Jagdgesetz wird kommen, dies steht wohl jetzt schon fest, auch wenn viele Jäger glauben, durch Proteste und dem Intervenieren der Verbände das Gesetz noch abwenden zu können.
Doch die Jagd wird nicht abgeschafft, wie viele Jäger fälschlicherweie behaupten, sondern die Aufgaben der Jäger werden sich ändern.
In meinem neuesten Leitartikel habe ich diese Jagdrechtsänderungen einmal vorweggenommen und einen Blick auf die Jagd der Zukunft geworfen.

http://jagdblog.blogspot.de/2012/08/die ... t-ein.html

waidmannsheil

Euer

stefan


AH jetzt ja. Eine Ignorefunktion gibts ja. (Zum ersten mal heute benutzt)... :34:
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

OberförsterVS schrieb:
Also Jägerstefan, so ganz verstehe ich Deine Intention nicht. Was willst Du mit diesem Rundumschlag, der bedenkenswerte Aspekte ebenso beinhaltet wie Flachheiten, erreichen?

Ich finde seinen Jagdblog aber immerhin nützlich, um die Diskussion abzuschätzen, die von Teilen der Interessensträger geführt werden wird. So gesehen, kann auch der lodigste Jockl den Beitrag zur Antizipation der Debatte verwenden.

Ein paar Anmerkungen:
- Jagd als Dienstleistung: Dienstleister werden bezahlt oder natural entschädigt. Das ist nichts Neues, das gibt es schon, wenn ein Waldeigentümer eigenes Forstpersonal oder Berufsjäger mit der Jagd beauftragt. Nach meiner Einschätzung wird das zunehmen, sei es, wenn der Schwarzwildproblematik nicht beizukommen ist oder sei es, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt, der sich für Waldbelange mehr als nur randlich interessiert. Wenn ich die Wahl habe zwischen unwilligem/unfähigen Pächter oder BGSler und angestelltem Jäger, dann ist es ein Rechenexempel, was sich langfristig lohnt. Die irgendwo am Anfang behauptete Unbedeutendheit des Schalenwildabschusses auf die Waldentwicklung ist Quatsch. Wenn der Zustand erreicht ist, dass die Naturverjüngung so üppig ist, dass es die Rehleins & Co. nicht mehr signifikant reduzieren können, dann ist natürlich auch intensive Jagd dort nicht erforderlich, so wie auf den angeführten 50 Hektar, aber das sind leider noch Ausnahmen.

- Was ist, wenn die Gesellschaft findet, dass Wald mehr als Naturverjüngung ist? Dann kann sie, die Gesellschaft, ob landesweit oder in der Kommune, natürlich andere Schwerpunkte setzen. Das können ökologische sein, das kann die Walderholung sein, weniger wahrscheinlich ist es, dass es jagdliche sind, jedenfalls landesweit ist das nicht zu erwarten. Jagdliche Prioritäten gibt es im Großprivatwald, dort meist nur auf einer Teilfläche, auf der sich die Gäste samt Beständer jagdlich laben oder im Kommunalwald, wenn es sich beim dem/der Pächter/in um eine bedeutende Persönlichkeit (Arbeitsplätze, Gewerbesteuer, Verdienste für die Kommune) handelt. Das ist nicht zu verurteilen, wenn man die Zielsetzung transparent macht, schließt aber in den meisten Fällen aus, ordentlich Geld mit dem Wald zu verdienen.

- Was tun Kommunen und JG, wenn die Pachteinnahmen ausfallen? Wenn diese wirklich hoch sind, damit meine ich Beträge > € 50/Jahr/Hektar, dann sollte man als Grundeigentümer durchaus überlegen, ob das die einfachste Methode ist, aus seinem Eigentum Rendite zu ziehen, aber dabei bedenken, dass auch der gut zahlende Pächter A irgendwann in die ewigen Jagdgründe aufsteigen wird, findet man dann keinen gutzahlenden Nachfolger, könnte es doch kein so gutes Geschäft gewesen sein. Für die Jagden, in denen pro Hektar Wald 8 oder 10 €/Jahr aufgerufen werden, lässt sich sagen: das sind Peanuts, das ist unrelevant (sehen wir mal von supersteilen Hanglagen ab) für den Betriebserfolg, es sei denn man hat den Superjäger, der so jagt, wie das der Eigentümer will. Die gibt es, es könnten aber mehr sein!

- Ich hielte es für einen Fehler, sich vorschnell als Jäger auf die im Bundesvergleich besonders radikalen Forderungen von Natur- und Tierschutz einzulassen. LJV und ÖJV sollten sich das für die Arbeitsgruppen, die sicherlich auch in NRW eingerichtet werden, aufheben. Dort kann man dann darüber streiten, ob Baujagd zukünftig nötig ist und was man dafür bekommt, wenn man darauf verzichtet.
Mensch OVS,das ganze Pamphlet des Oberjägers S.etwas abgeschwächt,kommt letztendlich aufs Gleiche raus.
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Nö, Waldgeist, unterscheidet sich. Musst halt genau lesen, das hilft.
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

OberförsterVS schrieb:
Ein paar Anmerkungen:
- Jagd als Dienstleistung: Dienstleister werden bezahlt oder natural entschädigt. Das ist nichts Neues, das gibt es schon, wenn ein Waldeigentümer eigenes Forstpersonal oder Berufsjäger mit der Jagd beauftragt. Nach meiner Einschätzung wird das zunehmen, sei es, wenn der Schwarzwildproblematik nicht beizukommen ist oder sei es, dass qualifizierter Nachwuchs fehlt, der sich für Waldbelange mehr als nur randlich interessiert. Wenn ich die Wahl habe zwischen unwilligem/unfähigen Pächter oder BGSler und angestelltem Jäger, dann ist es ein Rechenexempel, was sich langfristig lohnt
[…]
- Was tun Kommunen und JG, wenn die Pachteinnahmen ausfallen? Wenn diese wirklich hoch sind, damit meine ich Beträge > € 50/Jahr/Hektar, dann sollte man als Grundeigentümer durchaus überlegen, ob das die einfachste Methode ist, aus seinem Eigentum Rendite zu ziehen, aber dabei bedenken, dass auch der gut zahlende Pächter A irgendwann in die ewigen Jagdgründe aufsteigen wird, findet man dann keinen gutzahlenden Nachfolger, könnte es doch kein so gutes Geschäft gewesen sein.

Mit deinen Einschätzungen liegst m.E. so verkehrt nicht. Denn die Anzahl der Reviere welche sich kaum verpachten lassen, oder derer mit „Pächterfreundlichen“ Regelungen nehmen zu.
Für solche Reviere ist Jagd als Dienstleistungsprodukt, auch wenn es scheinbar hohe Kosten verursacht, da dafür geeignetes Personal erforderlich ist, für diverse Jagdgenossenschaften eine alternative. Zumal das Produkt Jagd über diesen Wege noch vermarktet werden könnte, wodurch sich eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt ohne die Pachtknebelung zu erdulden.
Ein weiterer positiver Aspekt für die Genossenschaften bestünde obendrein noch darin, dass sie die volle Kontrolle über das Geschehen behalten und ihr Anliegen den Begebenheiten anpassen können. Die Genossenschaft als Arbeitgeber und Anbieter von Dienstleistung wäre ein Möglichkeit den Belangen der Land- und Forstwirtschaft gerecht zu werden.

Lüderitz schrieb:
Oder soll sich der Fuchs wieder über die Tollwut regulieren?
Sicher wäre es für viele Arten besser, würde man diesen die Möglichkeiten einer Selektion durch Fitness zugestehen.
Jedoch müsste man hier Fall für Fall resp Art für Art einzeln bewerten und auch die folgen je nach durch z.b. purging berücksichtigen.
Hierfür bedarf es aber mehr als nur Ideologien, seitens Jagd und Natur/Artenschutz. Aber auch mehr Flexibilität in "Jagdzeiten und Katalog bejagbarer Arten"
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Lieber Stefan,
nun bist Du für mich endgültig in den Abgrund der Belanglosigkeit gestürzt. Eine solche Ansammlung von Platitüden, die nichts weiter als eine Anbiederung an rot-grün sind, hast selbst Du nicht nötig. Ich würde Dir auch ganz dringend raten, Deinen Schalenwild vernebelten Blick mal zu heben und einen realistischen auf die Situation der Niederwildreviere zu werfen.

Im übrigen erschließt sich mir nicht, warum wir kampflos irgendeine Position aufgeben sollten, wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

Und da Waldgeist schon Horaz zitiert, hier noch was passendes, extra für Dich.
Aut prodesse volunt aut delectare poetae aut simul et iucunda et idonea dicere vitae.
 
J

Jägerstefan

Guest
Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Jagdblog

Zunächst einmal sei gesagt, dass es sich beim Jagdblog um ein Internetportal handelt, dass ausschließlich meine eigene Meinung wieder gibt, Gastbeiträge werden entsprechend gekennzeichnet. Das Jagdblog ist kein Presseorgan, dass einem Verband angegliedert ist. Auch erhalte ich keine Einnahmen aus Abonnements, Anzeigenkunden habe ich auch nicht. Wem die Beiträge nicht passen, der klickt die Seite einfach weg. (Wie beim Fernseher, einfach den Ausschaltknopf drücken). Der von der Jägerschaft immer so verteufelte Kommerzgedanke, der bei allen jagdlichen Printmedien oberste Priorität hat, zieht hier nicht, es basiert alles auf meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Bin also zumindest beim Schreiben ganz auf der Linie der altruistisch handelnden etablierten Jägerschaft.

Waidgerechtigkeit und Hege

Ich habe mich beim Schreiben des Artikels einmal geistig auf die Seite der „nichtjagenden Naturinteressierten“ geschlagen, wie sie in den Naturschutzverbänden zu finden sind. Diese Menschen haben ein großes Problem als Nichtjäger, was man unter Hege und Waidgerechtigkeit zu verstehen hat. Ich gebe zu, dass ich es nach fast 40 Jahren aufgegeben habe, diese Begriffe Nichtjäger zu erklären. Würde man 100 Jägern die Aufgabe geben, einen mehrseitigen Aufsatz zum Thema „Was ist Hege und Waidgerechtigkeit?“ zu schreiben, würde man auch 100 unterschiedliche Definitionen bekommen. Dies ist auch logisch, da sie rein philosophisch zu sehen sind, weshalb auch jeder Jäger ohne praktische Erfahrung mit Ablegen der Jägerprüfung vortrefflich an jedem Jägerstammtisch sofort mitdiskutieren kann.

Und hier liegt das eigentliche Problem der Jägerschaft.
Viele Berufsgruppen benutzen ähnliche Begriffe, die ausschließlich auf ihre berufsspezifische Tätigkeit Anwendung finden. Hier haben aber deren Berufsverbände dafür gesorgt, dass diese Begriffe Anwendung in der Gesetzgebung finden. Leider, dass muss man den Jagdverbänden vorwerfen, haben diese hier seit ihrer Existenz kläglichst versagt. Im Gegenteil, das ökologische Jagdgesetz hat das Ziel, diese Begriffe aus dem Jagdgesetz zu streichen!!
Wenn also die Naturschutzverbände deshalb diese Begriffe völlig zurecht als „rechtsunbestimmt“ ablehnen, so liegt die Schuld ausschließlich bei den Jägern, weil sie diese Begriffe bis heute nicht kommuniziert haben. Die Naturschutzverbände aber nun dafür als fachunkundige Laien abzustempeln, weil sie dieser Begrifflichkeit nicht folgen können, ist grundweg falsch.
Ich muss als Jäger diese Begriffe an Nichtjäger kommunizieren, wenn der Nichtjäger sie nicht versteht, habe ich versagt.

Kommerz der Jagd und ethische Verantwortung schließen sich nicht aus

Die fast hysterischen Reaktionen der Jäger auf die Kommerzialisierung der Jagd hat viel Ähnlichkeit mit den Anhängern des Sozialismus, der bekanntlich auch nur an den Stammtischen funktionierte. Jede Art der Kommerzialisierung unserer Gesellschaft war immer auch Verrat am Sozialismus. Ein Mittelweg zwischen Kommerz und ethisch handelnden Akteuren lässt man nicht zu, immer nach der Devise: „Was nicht sein kann , das nicht sein darf“
Dass Kommerz und ethisches Handeln sich ergänzen müssen, zeigt sich beim Dilemma Wildbretvermarktung.
Landauf landab beklagen die Jäger den Verfall der Wildbretpreise. Ich veredle und vermarkte alles Fleisch selbst, was dazu führt dass ich das 5-6 fache an Erlösen (bitte nicht mit Gewinn gleichsetzen!!!) erziele, als der herkömmliche Pächter. Was wiederum dazu führt , dass ich des üblen Kommerzstrebens beschimpft werde. Das hat aber auch zur Folge, dass ich mir schlecht schießende Jagdgäste nicht erlauben kann, weil sie mir mein hochwertvolles Fleisch zerschießen und meine Hunde durch häufige Nachsuchen unnötigen Gefahren aussetzen. Wer als Jagdgast nicht mindestens eine 85% ige perfekte Trefferquote hat, bekommt die rote Karte.
Hier ist es nicht alleine der Tierschutz, sondern schlichtweg der schnöde Mammon, der eine tierschutzgerecht und meinetwegen auch waidgerechte Jagd hervorbringt.

Die Beiträge hier zeigen, wie schwer sich die Jäger tun, ihr Handeln der Öffentlichkeit zu erklären. Diese Defizite gehen vollständig zu Lasten der Verbände, alleine die Jäger, die in sicherlich guter Absicht handeln, sind die Leittragenden.

Aber so ist es nun mal, wenn selbsternannte Eliten versagen.

wmh

stefan
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Lieber Stefan,

natürlich stellt Dein Blog nur Deine eigene Meinung dar. Wenn ich aber etwas im Internet in dieser Art einstelle, möchte ich meinungsbildend agieren, insbesondere wenn ich dann noch in einem öffentlichen Forum wie diesem auf meine Meinung hinweise. Damit hast Du selbstverständlich das von Dir veröffentlichte Material zur Diskussion gestellt und dies impliziert ebenso selbstverständlich, daß Du andere Meinungen, die mit Deiner nicht konform gehen, aushalten und zulassen mußt. Ein leicht als weinerliches Gejammer aufzufassender Verweis auf die private Natur Deines Blogs hilft da nicht mehr, auch das Wiederholen falscher Platitüden nicht. Schlußendlich ist der Seitenhieb auf die "selbsternannte Ellite" nur ein nicht regelkonformer Schlag unter die Gürtellinie, der nur als weiterer Beweis dafür dient, daß Deine Argumentationskette nicht schlüssig und weiten Teilen schlicht falsch ist.
 
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Re: Die Nachhaltigkeit der Jagd und das ökologische Jagdgese

Rheinländer schrieb:
...ist der Seitenhieb auf die "selbsternannte Ellite" nur ein nicht regelkonformer Schlag unter die Gürtellinie...
...wobei man nicht unterschlagen sollte, dass es sich nun wirklich nicht um einen entsprechenden "Erstschlag" in diesem Thread handelte. Die Wellen schlugen ja allgemein ziemlich hoch.
 

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