Dass Waffen sicher und für so genannte "Unbefugte" aufbewahrt werden müssen, finde ich in Ordnung, vor allem wenn Kinder im Haushalt leben oder eine schwierige Ehefrau/Schwiegermutter
Natürlich kann der Gesetzgeber auch übertreiben. Die Vorschriften, die gesetzlich vorgesehenen Sicherheitsstufen von Waffenschränken betreffend, mögen vielleicht der Notwendigkeit entsprechen, bestmöglichen Schutz vor Diebstahl zu bieten.
Jedoch dürfte jedem langjährigen Kriminalbeamten, Schlosser und Gewohnheitskriminellen bekannt sein, dass jeder (!) Tresor bzw. Waffenschrank sich knacken lässt, es ist eben nur eine Frage der Zeit: Wie schnell kann der Waffenschrank geöffnet und ausgeräumt werden, bis jemand den Einbruch bemerkt, die Polizei zum Tatort gelangt etc..
Dass früher (mit früher meine ich bis in die 70er Jahre) Langwaffen oft - aber sicher nicht immer und auch nicht mehrheitlich - frei zuglänglich an der Wand, über dem Kamin, im Dorfgasthaus in der Gardarobe etc. herumhingen, hat mehrere Gründe.
Der wohl wichtigste Grund war die Tatsache, dass für viele Menschen im ländlichen Raum - aber nicht nur - Waffen noch zum Alltag gehörten, da man entweder Jäger war, oder eine Haus- und Hofwaffe einfach dazu gehörte, man gedient hatte oder im Krieg war.
Waffen hatten weitaus weniger häufig etwas Anstößiges an sich, sie waren nicht Ausdruck von Agression oder "toxischer" Männlichkeit (ist kein Witz siehe Link
Mannsein als Krankheit), das Verhältnis zu Waffen war viel entspannter, einfach gesünder.
Außerdem war das Vertrauen unter den Menschen noch größer, man sah nicht überall potentielle Kriminelle, Amokläufer oder Terroristen. Hierfür gab es auch gute Gründe, im Gegensatz zu heute, wo eine gesunde Skepsis wohl angebracht ist.
Der Jäger, der die Waffe in der Dorfkneipe vergaß (wurde vorher beispielhaft angeführt), konnte sich zu einem hohen Prozentsatz sicher sein, dass der Wirt ihn nicht verpfiff, seine Waffe in der Zwischenzeit verwahrte und sie ihm auch wieder zurückgab. Heute möglich? Wohl kaum. Häufig weniger wegen des Vertrauens, sondern wegen dem Schiss vor dem Gesetz und der Exekutive.