meine ersten jagdlichen Erfahrungen habe ich mit der 7x57R gemacht. Danach aufgrund vielseitigen Zuspruchs habe ich mir einen 98er in .30-06 zugelegt. Im Großen und ganzen habe ich sehr schnell festgestellt, dass dies nicht mein Kaliber ist und wollte eigentlich wieder zurück zur 7x57R, allerdings da in einem Repetierer diesmal zur 7X57. Da hier die Munitionsversorgung zwar gesichert, allerdings sehr eingeschränkt schien habe ich mich für die .308 entschieden.
Nach 3 Jahren mit 7x57R und einem Jahr .30-06 jage ich nun 3 Jahre mit der .308. Aufgrund von familieren Umständen erledige ich in unserem Revier ca. 90% des Abschusses, wodurch schon einige Abschüsse im Jahr zusammenkommen.
Die .308 verschieße ich nunmehr aus 2 Waffen, einmal aus einem 60cm Lauf und einmal aus einem 51cm Lauf. Unterschiede konnte ich bislang noch nicht feststellen, wobei dies sicherlich nichts heißt.
Die Präzision hängt in meinen Augen viel mehr vom Geschoss, Waffe und Schützen ab, als von der Hülse selbst, wenn diese auch minimale (!) Unterschiede bewirken kann. Das Rückstoßverhalten ist sicherlich bei der .308 angenehmer als bei der .30-06, ein nicht zu vernachlässigender Punkt bei meinem Wechsel. In meinen Augen kann man aber aus der .308 durchaus einfache TM Geschosse verschießen, was aus der .30-06 vor allem auf kürzere Distanzen bei mir unschön war. Trotzdem ist die .30-06 besser, wenn es mal weiter gehen soll.
So, nun zu meinen Geschosserfahrungen:
11g Geco TM schießt aus der .308 überzeugend konstant gut und bleibt meine Brot und Butter Patrone, da man das Teil bei jedem Büma jederzeit bekommt ohne es bestellen zu müssen. Ist zwar etwas weich, hält sich aber in grenzen. Eine Patrone für Weitschüsse ist die Geco aber nicht, was in unserem Revier eigentlich auch gar nicht erforderlich ist.
danach fing meine Suche nach einem leichteren Geschoss an!
was ist die erste Reaktion, wenn man ein leichtes, schnelles und präzises Geschoss habe möchte? Ja klar. Ballistic Tip 150grains. Präzision stellt alles bis jetzt dagewesene in den Schatten. Es mangelte auf Wild auch gar nicht so am Ausschuss, ich vermute der massive Geschossboden sorgt dafür. Jedoch war die Wildbretentwertung teilweise schon SEHR heftig. Das Problem ist eigentlich, dass bei dem Geco die Entwertung am persönlichen Maximum liegt und nur akzeptiert wird, da das Wild in 95% keine 10m mehr geht. Beim BT gehts zwar 0m, aber die Entwertung ist doch heftiger. --> unakzeptabel
dazwischen mal eine Packung vom berüchtigten Mega verschossen in 150grains. Naja, Präzi bescheiden (7cm) und Wirkung nicht ausreichend. Gelegentlich machte das Geschoss anscheinend gar nicht, oder nur minimal auf. Verglichen dazu in der, nur gelegentlich geführten, .30-06 wirkt das 9,7g Mega ganz ok und die Fluchtstrecken bleiben zumindest immer unter 50m. Entwertung natürlich super minimal. In der .308 hingegen gingen ca. 50% der gemachten Strecke (ich weiß, waren nicht so besonders viele, aber trotzdem reichte es für eine Tendenz) über 100m. Das nerft einfacht, wenn man ca. 40 Rehleins im Jahr schießt und noch andere Wildarten dazu kommen. Das ist vielleicht ganz ok, wenn man seine 5 Stück Wild im Jahr schießt und dann halt 3 mal mit dem Wuffi nachsucht, aber nicht, wenn man das ständig machen muss. Das Wild legt sich halt nicht dort hin, wo man es leicht findet und bergen kann. Entwertung war aber regelmäßig fantastisch gering! Ach ja, eine Lösung wäre gewesen mit dem Haltepunkt etwas weiter nach vorne zu rutschen, aber dann kommt die Entwertung automatisch wieder, also auch nicht die Lösung.
Vom Partition habe ich abstand genommen, da ich mir keinen großen Unterschied zum Mega erwartete. Höchstens, dass es noch etwas härter ist.
Dann habe ich Remington PSP Corelokt getestet. Naja, nie im Revier, da Präzi unzureichend war um über 80m zu schießen. Eigentlich waren es hier nur gelegentliche Ausreißer, die aber nicht an mir lagen. Auch andere Schützen (2 verschiedene Sportschützen) erzielten die selben Schussbilder wie ich. 3 bis 4 Schuss super zusammen und dann der 5. irgendwie 10 bis 15cm entfernt. Jagdlich somit unbrauchbar, da Fehlschüsse und Weidwundschüsse vorprogrammiert sind.
Nach den ganzen nicht so tollen Erfahrungen mit den zu weichen, zu harten bzw. zu unpräzisen Geschossen bin ich wieder zurück zum Geco und erfreue mich einer wunderbaren Präzision, umwerfender Augenblickwirkung und akzeptabler Entwertung und vor allem auch einer lückenlosen Verfügbarkeit. Ich bin zwar ein Kunde, der stets 10 oder mehr Packungen Munition kauft, doch ist es immer wieder nervig zu hören: ham a nicht, müss ma bestellen, aber nur ein packerl kann i net bestellen, da müssns scho mehr nehmen.
Aufgrund Tipps hier im Forum werde ich in den nächsten Monaten noch einen weiteren Anlauf wagen und mal das Hornady 150grains SST testen. Bestellt habe ich eigentlich schon im Dezember, Liederung kam aber erst Anfang März. Jetzt liegt sie da und wartet auf Einsatz.
Auch werde ich noch dem S&B 150grains SPCE (das TM mit Schnittkante) eine Chance geben. Angeblich sorgt die Kante für das Schnitthaar für einen besseren Zusammenhalt und somit bei stärkerem Wild (Sauen, Rotwild) eher für Ausschuss obwohl doch so weich, dass Rehleins am Platz liegen bzw. in der unmittelbaren Umgebung.
Soweit bei beiden Geschossen zumindest die Erfahrungen mancher Foristi.
Im April gehts mit einer Packung SST los zum Einschießen auf 100 bis 300m. Dann werden ab 1. Mai 2 Packungen auf Wild verschossen. Wenn SST zu Ende, dann auf SPCE umschießen und 2 Packungen auf Wild verschießen. Schätze mal in einem Jahr habe ich die 80 Bohnen verschossen und habe mir ein Bild über die beiden Bohnen gemacht.
Die .308 ist auf alle Fälle eine wunderbare Patrone, die vor allem durch ihre kürze immer wieder unterschätzt wird. Sie ist zwar so ca. 20% kleiner als die .30-06 schafft aber 90% derer Leistung, was in der Praxis mehr als ausreichend ist. Ein guter Bekannter ist jagdlich ähnlich unterwegs wie ich und schießt fast alles mit seiner 6,5x55 aus einem 60iger Lauf. Und so sehr steht der auch nicht auf Fluchtstrecken.
wh Österreicher