Dichtes Dornengestrüpp als Schwarzwildeinstand gut geeigent?

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Einstände für Schwarzwild sind bei uns knapp. Wo die Schweine stecken, weiß bei uns keiner so genau.
Aber es gibt welche. Einstände bei uns im Revier nehmen sie nur selten an, da sie klein sind und besonders im Winter zur Durchsichtigkeit neigen. Das SW kommt von weiter her, an unsere Kirrungen.

Ich denke deshalb schon lange über eine Biotopverbesserung für das Schwarzwild nach und habe auch schon damit versuchsweise begonnen. In diesem Jahr habe ich einzelne Brombeeren gepflanzt, die sich auch gut entwickelt haben.

Theoretisch könnte ich 3 Flächen mit insgesamt ca. 8 ha mit Dornengestrüpp und Brombeeren zuwachsen lassen. Es handelt sich um (teilsweise) feuchtes Brachland, das seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wird und langsam von selbst mit Schilf, Brombeeren, Himbeeren, Sträuchern und hohem Gras etc. zuwächst. Um das Ganze zu beschleunigen, habe ich mir überlegt mit Schlehe (Schwarzdorn) und Brombeeren nachzuhelfen.
Beide Arten bilden ja auch Ableger über die Wurzeln, was zu einer gewissen Eigendynamik beim Zuwachsen führt.

In Summe würde mit dem Vorhandenen, ein zusammenhängendes Enstandsgebiet von ca. 20 ha entstehen.

Meine Frage an die Fachleute:
Ist dichtes Dornengestrüpp ein guter Einstand für Schwarzwild oder meiden sie eher solche stacheligen Flächen?

Das man Schwarzwild aus einem solchen Verhau schlecht herausbekommt ist mir klar, steht hier aber nicht zur Debatte.

TH
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Einstände für Schwarzwild sind bei uns knapp. Wo die Schweine stecken, weiß bei uns keiner so genau.
Aber es gibt welche. Einstände bei uns im Revier nehmen sie nur selten an, da sie klein sind und besonders im Winter zur Durchsichtigkeit neigen. Das SW kommt von weiter her, an unsere Kirrungen.

Ich denke deshalb schon lange über eine Biotopverbesserung für das Schwarzwild nach und habe auch schon damit versuchsweise begonnen. In diesem Jahr habe ich einzelne Brombeeren gepflanzt, die sich auch gut entwickelt haben.

Theoretisch könnte ich 3 Flächen mit insgesamt ca. 8 ha mit Dornengestrüpp und Brombeeren zuwachsen lassen. Es handelt sich um (teilsweise) feuchtes Brachland, das seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wird und langsam von selbst mit Schilf, Brombeeren, Himbeeren, Sträuchern und hohem Gras etc. zuwächst. Um das Ganze zu beschleunigen, habe ich mir überlegt mit Schlehe (Schwarzdorn) und Brombeeren nachzuhelfen.
Beide Arten bilden ja auch Ableger über die Wurzeln, was zu einer gewissen Eigendynamik beim Zuwachsen führt.

In Summe würde mit dem Vorhandenen, ein zusammenhängendes Enstandsgebiet von ca. 20 ha entstehen.

Meine Frage an die Fachleute:
Ist dichtes Dornengestrüpp ein guter Einstand für Schwarzwild oder meiden sie eher solche stacheligen Flächen?

Das man Schwarzwild aus einem solchen Verhau schlecht herausbekommt ist mir klar, steht hier aber nicht zur Debatte.

TH

Servus.

Schwarzdornhecken sind meiner Erfahrung nach zusammen mit ganz kurzen (bodennahen) Fichten der Einstand schlechthin.

Dein Problem ist meiner Meinung nach eher, dass das Biotop feucht ist. Das ist gerade im Sommer zwar ideal für die Wutze, doch im Winter lieben die Steckernasen die Dornenbüsche lieber trocken.

Auch Brombeeren gemischt mit Ginster sind von den Sauen gerne genommene Einstände. Insofern ist Deine IDee grdsl. sehr gut...

Alles auch ein Grund, warum bei uns andere Hunde als kleine Terrier wenig geeignet sind. Wir standen schon oft um eine 50x50m Schwarzdornhecke und haben Stunden gebraucht, bis die schlauen Sauen den Dornenverhau verließen, einfach weil die DD nicht ins Gestrüpp gelangten...
 

Rotmilan

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Servus,

wollte Dir gerade was dazu schreiben, aber das basiert auf den Erfahrungen aus dem Mittelgebirge. Wo und wie liegt das Revier denn?

Wie soll das SW später bejagt werden?
 
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Servus,

wollte Dir gerade was dazu schreiben, aber das basiert auf den Erfahrungen aus dem Mittelgebirge. Wo und wie liegt das Revier denn?

Wie soll das SW später bejagt werden?

Das Revier liegt in Flachland von Niedersachsen.

Eine Bejagung der Schwarzwildes findet jetzt auch schon statt, vom Ansitz aus. Um mal ein Stück zu erlegen, sind nächtelanges Ansitzen an Kirrungen, die das ganze Jahr ber beschickt werden, erforderlich.
Da muss sich was ändern!

Wildschaden spielt bei uns eine nicht so große Rolle. Er verteilt sich in den vielen Maisfeldern.

TH
 
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Dornen mit trockenem Untergrund am besten noch am Südhang mögen Sauen sehr gerne.

Für mich hört sich das Vorhaben an als wenn du ein Niederwildrevier den Sauen schmackhaft machen willst.
Das halte ich für kontraproduktiv.
Ich würde meine Energie eher auf Fallenjagd lenken und Biotopverbesserung für Niederwild und Bodenbrüter anstreben.
 
A

anonym

Guest
Aus eigener Erfahrung als Treiber kann ich garantieren, dass die Sauen das Dornengestrüpp lieben...:roll:
 
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Dornen mit trockenem Untergrund am besten noch am Südhang mögen Sauen sehr gerne.

Für mich hört sich das Vorhaben an als wenn du ein Niederwildrevier den Sauen schmackhaft machen willst.
Das halte ich für kontraproduktiv.
Ich würde meine Energie eher auf Fallenjagd lenken und Biotopverbesserung für Niederwild und Bodenbrüter anstreben.

Bei uns sind die meisten Reviere sogenannte Niederwildreviere. Niederwild, außer Rehwild, ist jedoch nur sehr wenig vorhanden.

Fasanen und Hasen aufzupäppeln, dass haben schon viele vor mir versucht und wieder aufgegeben.
Wir müssen uns den landwirtschaftlichen Realitäten anpassen und das Wild fördern, was sich an die landwirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen kann.

Wir haben viel Rehwild und das ist auch gut so. Schaden kann Rehwild bei uns nicht anrichten. Es gibt keinen echten Nutzwald, sondern nur "Buschwald", der aus vielen kleinen eingestreuten Flächen von 1-5 ha besteht.

Schwarzwild gibt es überall bei uns. Meist sind es wagabundierende Rotten, die überall wo sie auftauchen sofort beharkt werden. Da bietet sich die Schaffung von dichten Dornenbeständen förmlich an, wenn man Schwarzwild in der Nähe haben will.

Schwarzwild will keiner haben und so wird/wurde es auch oft behandelt. Schwarzwild = Schadwild!
Aber in den letzten Jahren sind die Sauen weniger geworden und jetzt fragen sich viele Jäger bei uns, wie kann das sein? Wo sind bloß die Sauen geblieben? In der Kühltruhe! Wo sonst? Angesprochen wurde in der Wildkammer.

TH
 
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Bei uns sind die meisten Reviere sogenannte Niederwildreviere. Niederwild, außer Rehwild, ist jedoch nur sehr wenig vorhanden.

Fasanen und Hasen aufzupäppeln, dass haben schon viele vor mir versucht und wieder aufgegeben.
Wir müssen uns den landwirtschaftlichen Realitäten anpassen und das Wild fördern, was sich an die landwirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen kann.
...
TH

Es liegt zum Großteil nicht an der Landwirtschaft sondern dem Prädationsdruck. Da kann man sich als Jäger den Gegebenheiten anpassen und effektives Prädatorenmanagement betreiben.

Im Zuge des Greening ergeben sich ja vielleicht bei dir Möglichkeiten um zusätzlich das Biotop zu verbessern.

Ich will den Thread aber nicht weiter entfremden und belasse es dabei.
 
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Moin
(Wo in Niedersachsen bist du denn?)

Brombeergestrüpp, mehrere Hektar, ich hoffe du bist dir sicher das da landwirtschaftlich so schnell nix mehr passieren wird ;-) . Dieses Zeug ist zäh, mehrere Male abmähen im Jahr interessiert diese Pflanzen nicht.

Je nachdem wie du finanziell einsteigen willst, einen Teil trockenlegen über das fräsen von Grüppen(Rinnen) könnte auch interessant sein.

Aber klingt generell super, eine kleine, feine menschenfreie Zone für das Wild.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Ich dachte auch spontan an das Anlegen von einigen Wällen, auf denen man dann Fichte oder Kiefer pflanzt. Darum dann ein Ring aus Schlehe und Brombeere.

Aber so mal ganz nebenbei, mit 8 ha Ödland kann man schon eine Menge fürs Niederwild tun.

Lies mal Archie Coats "The Amateur keeper", und was er auf seinem 12-acre-shoot an Niederwild gehegt hat.

Eben mit der Anlage von Weihnachtsbaumkulturen, Wildäckern, Fasanenfütterungen, Fallenjagd, etc.

Man muss sich die Punkte im Revier heraussuchen, wo man was machen kann, und sich da dann intensiv kümmern.

Mal ganz ketzerisch, Sauen sind für mich relativ langweilig. Gut, wenn sie anwechseln, dann gibt das schon einen Adrenalinstoß, aber ansonsten hockt man doch nur bei Vollmond an der Kirrung oder kann einmal im Jahr bei der Drückjagd hoffe, dass man zu Schuß kommt. Such Dir lieber eine Partnerjagd in den NBL und fahr da ab und an bei Vollmond hin, denn viel mehr wirst Du auch´bei Dir mit Deinen besseren Einständen nicht bekommen. Und beliebt machst Du Dich mit Sauenhege bei den umliegenden Landwirten bestimmt nicht.
 
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Du mußt auch immer dadran denken das du da selber auch rein musst wenn mal eine Sau nicht direkt liegt.
Ich verfluche die ganzen Dornenhecken und Brombeeren regelmässig. Unsser Revier besteht zum Grossteil nur aus diesen Dickungen.

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Du mußt auch immer dadran denken das du da selber auch rein musst wenn mal eine Sau nicht direkt liegt.
Ich verfluche die ganzen Dornenhecken und Brombeeren regelmässig. Unsser Revier besteht zum Grossteil nur aus diesen Dickungen.

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Und eure Schweine fühlen sich darin sauwohl?!

TH
 
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Bei uns haben die Schwarzkittel Ihren Einstand regelmäßig in dem von Dir erwähnten Dornengestrüpp aus Brombeere und Schlehe.
Gerade im Frühjahr (März-Mai) werden verstärkt die Kiefern oder Fichtenbestände gewählt. Im Spätherbst auch Sand-und Moorbirkenbestände in Wassernähe (meist Kiefern-Birkenmischungen).
 
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Und eure Schweine fühlen sich darin sauwohl?!

TH

Da fühlen die sich sehr wohl drin. Obwohl die auch gerne in ruhigen Revierteilen einfach unter den Fichten liegen. Besonderst wenn die Sonne scheint sieht man die auch Tags über auf kleinen Freiflächen liegen und sich wärmen.

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Bei uns haben die Schwarzkittel Ihren Einstand regelmäßig in dem von Dir erwähnten Dornengestrüpp aus Brombeere und Schlehe.
Gerade im Frühjahr (März-Mai) werden verstärkt die Kiefern oder Fichtenbestände gewählt. Im Spätherbst auch Sand-und Moorbirkenbestände in Wassernähe (meist Kiefern-Birkenmischungen).

Nadelholzbestände gibt bei uns leider nicht, Birken- und sonstige Verbuschung schon. Aber wie schon gesagt, diese (zahlreichen) Flächen sind zwar in den Moorecken vorhanden aber immer relativ klein.

Bei uns werden auf ca. 1.600 ha jährlich 30-40 Schwarzkittel erlegt, aber nur einzelne Sauen in unserem Revierteil. Da wo die meisten Sauen im Revier erlegt werden, ist das Biotop einfach besser. Deshalb muss ich nachbessern!

TH
 

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