Der Kronen-Spießer

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Je länger ich diesen Faden verfolge und je mehr "Substantielles" auch in anderen Rotwildfäden geschrieben wird, umso mehr verfestigt sich bei mir die Meinung, dass die allermeisten Rotwildprobleme im Revierjagdsystem nicht gelöst werden und man dem Rotwild einen riesen gefallen tun würde, würde man das Reviersystem aufgeben und zum Lizenzjagdsystem übergehen.
Die Diskussion über die Schonung oder nicht Schonung der Wanderhirsche kann auch nur über ein Lizenzjagdsystem gelöst werden. Warum? im Reviersystem funktioniert es ja noch nicht mal, dass genügend Hirsche in den Rotwildgebieten alt werden und die Wildschäden halbwegs im Rahmen bleiben.
 
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Je länger ich diesen Faden verfolge und je mehr "Substantielles" auch in anderen Rotwildfäden geschrieben wird, umso mehr verfestigt sich bei mir die Meinung, dass die allermeisten Rotwildprobleme im Revierjagdsystem nicht gelöst werden und man dem Rotwild einen riesen gefallen tun würde, würde man das Reviersystem aufgeben und zum Lizenzjagdsystem übergehen.
Die Diskussion über die Schonung oder nicht Schonung der Wanderhirsche kann auch nur über ein Lizenzjagdsystem gelöst werden. Warum? im Reviersystem funktioniert es ja noch nicht mal, dass genügend Hirsche in den Rotwildgebieten alt werden und die Wildschäden halbwegs im Rahmen bleiben.

Das ist Bullshit.

Erstmal sollte dem Rotwild erlaubt sein sich seinen Lebensraum selbst zu erschließen, sprich, die ausgewiesenen Abschußflächen/"Bewirtschftungsgebiete" müßten wegfallen. Zudem sollte die Bejagung nicht mehr in 75ha - Pissrevieren erlaubt sein, sondern notfalls zwangsweise angemessene Jagdgebiete ausgewiesen werden. Bspw auf Ebene der Hegegemeinschaften.
Die Hegerichtlinien sollte wie oben schon erwähnt nicht mehr am Geweih orientiert sein.


Eine Vergrößerung der Reviere würde so manchen Jäger auch mal die Augen öffenen bezüglich der Wildbestände insgesamt. Ausreden wie der Wolf frisst alle Rehe, würden dann schnell deutlich leiser werden.


rechy
 
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Träum weiter. Das Gegenteil wird doch angestrebt. Im Entwurf der LJG Brandenburg sollte jedem Grundeigentümer erlaubt werden, auf seinem Eigentum zu jagen, ab 3 ha Größe.
 
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Hier in Sachsen zum Beispiel. Bei uns beim Forst ist grundsätzlich alles an Schalenwild frei. Hirsche ab 3kg Trophäengewicht und Muffel ab AK 2 kosten was. Fleißige Begeher bekommen aber schonmal die dickeren Trophäen kostenlos
Ich war vor einigen Jahren ein paar mal beim Sachsenforst. Leider zum fremdschämen.
FA-Leiter animiert bei seiner Ansprache auch einzelne Alttiere zu erlegen, da bereits so viele Kälber geschossen wurden. Der Revierförster hatte soviel Ar.... in der Hose anschließend seinen Chef mit den Worten zu korrigieren: hier wurde dieses Jagdjahr noch kein Kalb erlegt!

Ich bin gespannt wie sich der Altersklassenabschuss bewährt und ob er sich durchsetzt.

wipi
 
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Gegen Wanderhirsche habe ich nichts. Sie dürften auch eine kurze Rast einlegen. Aber dann weiterziehen oder sie landen im Wildshop.
 
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Ich war vor einigen Jahren ein paar mal beim Sachsenforst. Leider zum fremdschämen.
FA-Leiter animiert bei seiner Ansprache auch einzelne Alttiere zu erlegen, da bereits so viele Kälber geschossen wurden. Der Revierförster hatte soviel Ar.... in der Hose anschließend seinen Chef mit den Worten zu korrigieren: hier wurde dieses Jagdjahr noch kein Kalb erlegt!

Ich bin gespannt wie sich der Altersklassenabschuss bewährt und ob er sich durchsetzt.

wipi
Vorweg, habe nicht alles gelesen.
Vielleicht ja alles schon als Blödsinn hier entlarvt was ich hier aufschreibe.

Kann nur einzelne Fälle beurteilen, die ich täglich oder wenigstens regelmässig sehe.

Klar stirbt das Rotwild nicht aus, aber:
Wer hat schon seine Freude an Beständen mit Hirschen vom maximal 6. Kopf?
Oder an offensichtlich nur durch Zahl vor Wahl zerschossenen Kahlwildbeständen?
Stiller Brunft?
Und dabei auch noch mehr Verbiss?

Über die Gründe kann man sprechen, diskutieren eher nicht.
Sicher dabei: Nachtsicht, Wolf, Einstandsverluste (Kahlschläge), Freigaben, Null Sanktionen bei Fehlabschüssen, Unkenntnis/Gleichgültigkeit von vielen Jägern etc.

Höre mich an wie ein alter Sack, obwohl ich noch nicht so alt bin.
Aber meine Kinder werden, zumindest bei uns zu Hause, nicht mehr auf dem Hochsitz erleben wie mehrere reife Hirsche bei Vollmond um ein Rudel kämpfen. Das ist einfach vorbei in einigen Regionen wo es früher normal war.

Mag zwar alles Top sein für den Forst, Naturschutz und erfolgreichen Jägern (weil alles fällt was kommt), aber ein Kulturverlust ist es eben schon.
 
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Das ist Bullshit.

Erstmal sollte dem Rotwild erlaubt sein sich seinen Lebensraum selbst zu erschließen, sprich, die ausgewiesenen Abschußflächen/"Bewirtschftungsgebiete" müßten wegfallen. Zudem sollte die Bejagung nicht mehr in 75ha - Pissrevieren erlaubt sein, sondern notfalls zwangsweise angemessene Jagdgebiete ausgewiesen werden. Bspw auf Ebene der Hegegemeinschaften.
Die Hegerichtlinien sollte wie oben schon erwähnt nicht mehr am Geweih orientiert sein.


Eine Vergrößerung der Reviere würde so manchen Jäger auch mal die Augen öffenen bezüglich der Wildbestände insgesamt. Ausreden wie der Wolf frisst alle Rehe, würden dann schnell deutlich leiser werden.


rechy
Sorry, der Ruf nach größeren Revieren mag verführerisch sein, aber er ist illusorisch und hat in meinen Augen eher etwas mit Sozialismus zu tun. Da sollten wir drüber hinweg sein. Wie groß sllen die Reviere denn dann sein? 500ha? 1000ha? 5000ha? Da werden aber viele der jetzigen Jagdherren irgendwann auf der Straße stehen...
Und die, die größere Reviere bejagen oder bewirtschaften (z.B. Landesforstbetriebe) stehen hier ja grundsätzlich auch eher in der Kritik der Jägerschaft, egal was die machen, es ist nie das richtige. Wie sollen denn die Großreviere bejagt werden? Mit 50 bis 100ha Pirschbezirken?
haha, ich lach mich scheckig...

Der Verweis auf Hegegemeinschaften ist lustig. Unterm Strich läuft das (nicht nur hier) seit Jahrzehnten so und beweist auf großer Fläche, dass genau dieses System nicht funktioniert. Entweder hats Wild- (Schäl)Schäden, dass es jedem halbwegs vernünftigen Waldbesitzer die Fußnägel aufrollt, oder es gibt einfach keine alten Hirsche. Nicht so selten kommt beides in Kombination vor. BTW: Die mittelalten Hirsche, die eben nicht in die Altersklasse hineinwachsen sterben still und heimlich und landen in so manchem Kofferraum oder Schlafzimmer. Mit Nachtsicht Tendenz steigend. Die verschwinden aber nicht in den staatlichen Waldungen, denn wegen einem unterschlagenen Hirsch riskiert heut keiner mehr seine Festanstellung nebst Pensionsansprüchen. Die Forderung nach Aufhebung der rotwildfreien Gebiete ist ja auch verbunden mit der Vollschonung der "wandernden Hirsche". Wenn sich jetzt in vielen (wenn auch nicht allen) Revieren innerhalb der Rotwildgebiete schon nicht an die Abschussvorgaben und Beschränkungen gehalten wird, wie soll das denn in den bisher rotwildfreien Gebieten gehandhabt und v.a. kontrolliert werden? Wildmarken??? Lächerlich. Die gab es vor 40 Jahren bei uns auch. Die Hirsch sind trotzdem verräumt worden. Kontrollen gab es damals auch und auch die wurden umgangen. Und so viel Fleisch hat ein Hirsch jetzt auch nicht, als dass man das innerhalb von ein paar Monaten nicht selbst verzehren könnte. Zur Not wird halt der Hund damit gefüttert. In drei Jahren fährst Du nach Ungarn oder Polen und kommst von dort mit einem abgekochten Hirsch nach Hause.

Und ganz ehrlich: Ich versteh jeden, der im eigenen Revier den ersten Hirsch seit Menschengedenken umdreht und sich darüber freut. Das ist für den der Sechser im Lotto. Wer da den Lottoschein zurückbringt und sich seinen Millionengewinn auszahlen lässt, handelt wie jeder logisch denkende Mensch. Niemand wird den Lottoschein zerreißen, mit der Hoffnung, dass der Jackpott dann nächste Woche höher ist. Den wird dann ein anderer gewinnen. Und wie auch schon geschrieben: Wie wird sichergestellt, dass der wandernde Hirsch im neuen Rotwildgebiet dann auch am Leben bleibt und seine ach so wertvollen Gene tatsächlich auch in der fremden Population verbreiten kann? Realistisch betrachtet: Freie Wanderung der Hirsche wäre schön, ist aber im Reviersystem unrealistisch und wird definitiv das Ziel der genetischen Auffrischung nicht erreichen.

Das Reviersystem begünstigt halt ungemein den Egoismus, der in jedem von uns steckt. Das kann zur Überhege wie auch zum Totalabschuss (zumindest beim Rotwild) führen. Dem Wild hilft es sicherlich nicht. Das Lizenzsystem würde da m.E. dem Wild schon deutlich dienlicher sein, auch wenn ich das für Deutschland insgesamt nicht als zielführend sehe und auch nicht unterstütze oder fordere. Aber wenn es die Jägerschaft nicht auf die Kette bekommt, fürs Wild und die Grundbesitzer tragbare Lösungen zu finden, wird es andere Lösungen geben müssen.
 

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