DD / Athrose

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22 Jan 2003
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Hallo Jörn!

Das tut mir wirklich Leid für Euch. Es ist nach Deiner Beschreibung eine wirklich beschissene Situation und leider nicht zu ändern - so sehr man es auch will.

Ich glaube, ich würde an Eurer Stelle den Lütten so lange mitlaufen lassen, bis ihr merkt, daß die Schmerzen zu groß werden bzw. die Schübe in kürzeren Abständen kommen. Natürlich muß man jeder Zeit bedenken, daß er nicht 100% fit ist und ihn schonen, aber wem erzähle ich das...? Auch wenn ihr schon in der Tierklinik wart, so würde ich evtl. noch eine weitere Meinung einholen. Evtl. von einem Tierheilpraktiker. Ich werde dazu mal einen Freund anrufen, der da jmd. in Tecklenburg oder Telgte (bin mir nicht mehr sicher) kennt.

Gruß

Christian
 
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Bei meinem DD wurde mit etwa sieben Jahren Arthrose festgestellt. Er schonte nach großen Jagden immer sehr, sodaß ich ihn nicht mehr einsetzen konnte. Lediglich kleinere Nachsuchen, Federwild vorstehen oder auch mal eine Ente aus dem Bach holen waren noch drin. Habe zwar versucht, ihn bei manchen kleineren Drückerchen noch einzusetzen, aber die Begrenzung auf einzelne Hecken hat ihm nie gefallen. Kaum hatte er Wild in der Nase oder in Sicht, war er auch schon halbstündig oder länger weg und kam nach langem Warten dann schonend angewankt. Im letzten Dezember wurde er 14 Jahre alt und liegt halb blind und taub neben mir. Hätte mir nie einfallen lassen, ihn wegen der Arthrose bzw. daraus resultierender mangelhafter Brauchbarkeit einzuschläfern. Wenn man einen Hund hat, muß man sich auf Gedeih und Verderb auf ihn einlassen und ihm ein halbwegs schönes Leben ermöglichen. Nur dann ehrt man den Schöpfer im Geschöpfe, keinesfalls in hohlen Phrasen oder sinnlosen Gesten (z.B. Hutziehen vor der Strecke) auf der Jagd. Als gutes Mittel empfehle ich häufiges Ausführen bei niedriger Belastung. Dann kann jeder Hund auch mit Arthrose alt werden und sogar noch jagdliche Freuden bereiten.
 
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Unsere Dobihündin ist 7 Jahre alt und hat auch seit längerem Arthrose.

Wir ließen ihr deshalb beim TA CARTHROPHEN VET spritzen. Dies ist ein relativ neuer Wirkstoff aus dem Amiland.
Wirkungsweise: Aktiver Aufbau des defekten Knorpels
Hemmung knorpelzerstörender Enzyme
Förderung der Gelenkdurchblutung
Erhöhung der Viskosität der Gelenkschmiere
Nebenwirkung: nur kurze erhöhte Blutungsneigung (irrelevant im Normalfall)
Es ist auch ein ganz leichtes Schmerzmittel drinn.
Das Präparat muß genau dosiert 4 mal im wöchentlichen Abstand subcutan appliziert werden. Dieses Präparat hat eine Depotwirkung. Der Preis: ~ 150 Euros.

Zusätzlich geben wir täglich 2 Teufelskrallekapseln (die, von ALDI).
Beim Futter achten wir darauf, daß darin wenig Getreide enthalten ist.

Täglich läuft sie mit mir ~ 5 KM - allerdings darf sie nicht mehr toben, oder über Gräben oder Hecken springen, welches früher ihre Lieblingssportarten waren.

Manche Tierklinoiken versuchen auch, mittels Goldaccupunktur eine Linderung zu erreichen - andere versuchen es mit Hyaluron.
Freunde von uns schwören bei ihrem Riesenschnauzer auf Harpagophatum proc. D 4 (Teufelskralle) und Hekla Lava D6
Aber, genau wie in der Humanmedizin, reagiert der eine Patient eher auf dieses - der andere auf jenes Mittel positiv.

Von ständigen Gaben von Rimadyl (Schmerzmittel) würde ich aber abraten...

Gute Besserung wünscht

Klaus
 
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Mein DK Rüde wird im März neun und hat auch seit längerem Arthrose. Da er bei Drückjagden immer alles gab und keine Keilerei mit Sauen ausliess, konnte er die nächsten Tage nach der Jagd auch kaum laufen. Nehme ihn jetzt nicht mehr zu Drückjagden. Mache kleinere Suchen oder bei der Feldjagd zum apportieren und Entenjagden. Da hat er auch viele Einsätze und ist happy. Am Fahrrad keine Riesentouren und jeden Tag ne Tablette zum Knorpelaufbau. Kann nur sagen, dass es ihm sehr gut geht und die Sache nicht merklich schlimmer geworden ist in den letzten 1 1/2 Jahren. Einschläfern wäre das ALLERLETZTE! Wer sowas tut hat meiner Meinung nach keinen Hund verdient!!!
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Ermögliche ihm ein schönes Leben mit kleinen Einsätzen oder halt nur als Haus- und Hofhund. Verdient hat er das auf jeden Fall.
 
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Das Problem ist der Hund ist 14 Monate ! und nicht 7, 8 oder älter und hat fingernagelgroße Absplitterungen an beiden Speichenknochen. Jagdlich unter Belastung führen geht definitiv nicht und dafür ist er eigentlich gedacht. Jagdliche Ausbildung ist ab heute abgebrochen. Grundgehorsam das reicht alles weitere lohnt sich eh nicht. Das ist kein Hund mit dem man nur ein bißchen Gassigehen will. Wir haben jetzt eine lahme Krücke im Zwinger stehen, die wir zweifelsohne liebgewonnen haben. Die rationale Entscheidung ist einschläfern und nen Welpen kaufen. Ja aber wer macht das schon gerade wenn der Hund sich momentan noch seines Lebens freut. Eiko wird noch ne weile so mitlaufen und wir werden versuchen mittels Medikamenten das ganze abzumildern sogut es geht. Aber alt wird er sicher nicht werden das hat der Tierarzt klar gesagt. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Der nächste Welpe wird auf unsere Kosten geröngt und erst dann gekauft das ist amtlich. Für einen Haus und Hofhund besteht nicht der geringste Bedarf, aber genau so einen haben wir jetzt wohl, obwohl ich es noch nie verstanden habe das Jäger einen Hund einfach so haben ohne Ihn jagdlich zu führen.

[ 23. Februar 2005: Beitrag editiert von: AlterLohhäuser ]
 
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Tja, das ist natürlich ein äußerst heikles Thema. Auch wenn ich mir keineswegs sicher bin, wie ich bei einem eigenen Hund reagieren würde. Aber gegenwärtig würde ich zum einschläfern tendieren...! Ich denke man muß sich dabei mal die Situation vor Augen führen: Beim Hund ist die Gewichtsverteilung im natürlichen Zustand so, dass ca. 60-65% des Körpergewichtes auf der Vorhand lasten. Der Hund hat bereits wandernde Knochensplitter in beiden Pfoten. Er muß immer Schmerzen haben, was jedoch z.T. durch die Ungestümheit der Jugend und durch den Umstand, dass beide Pfoten betroffen sind, nicht so sichtbar wird. Wir sind als Jäger die großen Heger und freuen uns, wenn wir eine Kreatur nach schlechtem Schuß oder nach Verkehrsunfall von ihren Leiden erlösen konnten. Müssen wir da nicht auch gegenüber unserem Vierbeinigen Gefährten ohne Rücksicht auf unsere eigenen Gefühle und Trauer barmherzig sein...? Zumindest sollte man mal drüber nachdenken! Ich bin froh, diese Entscheidung gegenwärtig nicht treffen zu müssen! Gruß Heidejäger
 
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Haben heute eine traurige Nachricht vom Tierarzt bekommen. Der DD meines Vaters ( 14 Monate ) schonte die rechte Vorderhand.
Heute war er mit dem Hund bei einem Spezialisten in der Tierklinik.

Ergebnis: Chronische Athrose in beiden vorderen Fußgelenken. Keine Chance auf Besserung wird sogar immer schlechter. Weitere Ausbildung macht überhaupt keinen Sinn. Jagdlich unter Belastung überhaupt nicht zu führen. Also ein absoluter Totalausfall. Momentan ist er noch gut drauf und freut sich des Lebens.

Ist nach langer Zeit der erste Hund wieder für meinen Vater. Ein zweiter Hund dazu kommt nicht in Frage. Der Hund braucht ja auch noch Ansprache und Zeit.

Was macht man mit so einem Hund ? Wir überlegen alles von sofort einschläfern und nen neuen Hund kaufen bis mitlaufen lassen
bis es nicht mehr geht. Wie gesagt die Prognose kann schlechter nicht ausfallen.
Tierarzt sagt der Hund hat definitiv Schmerzen, aber kann nicht schonen weil er es in beiden Vorderläufen hat. Kleine Knochensplitter sind schon abgebrochen. Elle oder Speiche sind zu kurz und daraus resultiert das. Andererseits war ich gestern mit der ganzen Rasselbande 1,5 Stunden zu Fuss unterwegs und er tollt rum wie ein Blödmann und hat offenkundig Freude.

Ist eine Scheißsituation. Der Bruder den wir auch haben hat absolut nix. Das ist wenigstens in Ordnung.

Werden mal Rücksprache mit dem Züchter halten. War ein Wiederholungswurf, weil der erste so super eingeschlagen ist. Und dann sowas.
 
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Irgendwie beschäftigt mich das Schicksal Deines jungen DD. Vielleicht solltest Du noch einmal mit dem Tierarzt sprechen: Bei Pferden könnte man in ähnlichen Situationen einen sog. Nervenschnitt vornehmen, der dafür sorgt, dass in den Läufen keine Schmerzen mehr empfunden werden. Ich glaube zwar, dass bei Hunden vergleichbares nicht geht, dennoch solltest Du Dich in die Richtung mal erkundigen....
 
A

anonym

Guest
nachdem ich ein fürchterlich ungläubiger Mensch bin, würde ich alles bleiben lassen, was Flex so empfiehlt. Keine chinesichen Tricks, keine "Knorpelaufbaupräparate", schon gar keine Hömööpföthie.
Dies ist ein mechanisches Problem aufgrund deftiger Gelenkfehlstellung, man löst dies nur mechanisch. Also: ich würde richtig dicke Geld investieren in chirurgische Eingriffe zur Entfernung der Knochensplitterchen, Glättung der Arthrosen, Laserung der Gelenkflächen und versuchter Gradestellung der Gelenkflächen durch statische Umgestaltung - wenn sich in Unitierklinik einer findet, der dies kann und will. Dies für den Gegenwert meiner dann ausfallenden Familienurlaubsreise. Orthesen würd ich dann auch dranbasteln lassen für eine Weile und Schmerzmittel geben. Später dann evtl. Cortison-Depotspritzen in die endgültig kaputten Gelenke, damit sie nicht wehtun.
Irgendwann ist dann trotzdem natürlich Schluß mit Lustig, nämlich wenn die Arthrosen versteifen und der Hund praktisch gar nicht mehr rumhumpelt. Das könnte aber in ~ 8 Jahren sein.
Die rationale, billigere und sicherere Alternative ist die "Euthanasie" und ein sofortiger Welpenkauf - als Tierarzt würde ich aber einen noch gut laufenden Hund mit Arthrosen NIEMALS einschläfern.
Will sagen, ethisch ist das Entsorgen des Hundleins einfach noch keine echte Alternative, meine ich: man schläfert schliesslich kein Röntgenbild ein sondern einen Hund aufgrund von Vorstellungen über dessen subjektive Leiden...

Besorgte Grüße (hab grad völlig spontan nen übriggebliebenen krummbeinigen Wachtelwelpen gekauft...der wird doch nicht demnächst auch so grobe Macken zeigen?? Vorläufig aber hab ich andere, übliche Sorgen und kratze Exkremente von den Wänden ab)
Martin

[ 27. Februar 2005: Beitrag editiert von: feuerlein ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von AlterLohhäuser:

Ergebnis: Chronische Athrose in beiden vorderen Fußgelenken. Keine Chance auf Besserung wird sogar immer schlechter.

mitlaufen lassen
bis es nicht mehr geht. Wie gesagt die Prognose kann schlechter nicht ausfallen.
Tierarzt sagt der Hund hat definitiv Schmerzen, aber kann nicht schonen weil er es in beiden Vorderläufen hat. Kleine Knochensplitter sind schon abgebrochen. Elle oder Speiche sind zu kurz und daraus resultiert das.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, wenn man selber die Entscheidung fällen muß, wann ein Hund in die ewigen Jagdgründe wechseln soll, dann wird es schwer. Die einen pflegen aufopfernd und fühlen sich gut dabei, andere erlösen das ihnen zugehörige Tier im wahrsten Sinne des Wortes. Jagdfreund hatte auch einen altgedienten Hund, der zuletzt querschnittsgelähmt nach Treppensturz im VW Bus durch die Gegend gefahren wurde. Näßte sich im liegen ein, hatte Schwielen und winselte leise vor sich hin. Sein Herrchen war stolz, was er alles für ihn tat.

Die Frage bei Eurem DD ist nun WANN ? Tierarzt sagt, er hat jetzt Schmerzen, wegen einer Mißbildung. Jagdhunde sind lauffreudig. Wielange soll man noch warten ? Ich würde noch einen zweiten Tierarzt befragen und wenn die Meinungen sich decken, dann: Der König ist tot - lang lebe der neue König.

Wünsche Euch mehr Glück beim nächsten Hund !

HC
 
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Ich würde erst einmal Feuerleins Vorschläge mit dem Chef einer guten Tierklinik besprechen. Wenn allerdings dem Hund kein schmerzfreies Leben mehr geboten werden kann, ist Euthanasie die einzige Lösung.
Und dann je eher,je besser.
 
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Tierarzt leitet eine Tierklinik und ist absoluter Spezialist für solche Sachen.

Solange der Hund noch Freude am Leben hat und noch gerne läuft und wetzt solange bleibt er auch noch bei uns und wir freuen uns auf die Zeit die wir Ihn noch haben unseren Eiko.

Aber wenn er anfängt zu leiden dann wird dem schnell ein Ende gesetzt denn auch und gerade das das ist man dem Hund schudig.

Operation ist nicht möglich. Könnten jetzt für 1500 Euro kurzfristig was machen, aber für die mittelfristige Prognose ändert sich da nix. Leider ist so ein toller Hund ! Anlagemäßig überm Schnitt, führig und ansonsten einfach ein lieber Kerl.

Heute hat er auf der Hasenspur
für mich sichtig ca 400 m gearbeitet das ganze ging aber noch weiter. Nach 10 min kam er sauber auf der eigenen Fährte wieder zurück. Schonte etwas, aber war mit sich wohl sehr zufrieden :) und ich mit Ihm auch. Hab mir gedacht ach lass Ihn auch mal ran.

Sollte der Tag x kommen bekommen wir vom Züchter einen neuen Welpen. Haben wir heute mit dem Züchter beim Ortstermin besprochen.
 
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Ich muss jetzt was loswerden, was mich schon lange ankotzt. Wenn wir ein Stück Wild töten, weil wir es vorher krank geschossen haben, dann sprechen wir von Erlösung. Wenn wir unsere Hunde einschläfern, weil wir glauben, ihre Qualen sind für sie unerträglich oder weil ihre Leiden für uns unerträglich werden, dann erlösen wir sie. Ich kann das Wort nicht mehr hören. Wir erlösen kein Wild und keinen Hund. Wir töten es oder wir lassen töten.

Die Entscheidung zu töten ist meistens richtig. Entweder weil eine Heilung gar nicht möglich wäre oder Niemand die Kosten dafür übernehmen würde. In diesem Zusammenhang von Erlösung zu reden ist eine verdammte Heuchelei. Jedes Lebewesen hängt an seinem Leben und wir nehmen es. Wenn man das Reh im Straßengraben fragen könnte, ob es erschossen oder doch lieber zum Tierarzt gebracht werden will, was glaubt ihr wäre die Antwort? Wie würdet ihr antworten, wenn ihr an Stelle des Rehs währt?

Nochmal jeder Fangschuß ist berechtigt und die wohlüberlegte Spritze für den Hund oft auch aber in diesem Zusammehang von Erlösung zu sprechen ist Schönfärberei, Heuchelei und IMHO einfach zum Kotzen.

WH
Amadeus

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Horrido-Christiane:

Der König ist tot - lang lebe der neue König.

Wünsche Euch mehr Glück beim nächsten Hund !
<HR></BLOCKQUOTE>

In Zusammenhang mit vorsätzlichen Töten ("Einschläfern") eines Hundes ist dieser Satz pervers.
 
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@Alter Lohhäuser

Ich weiß Dir keinen Rat außer, hole eine zweite Meinung ein. Decken sich die Meinungen nicht eine Dritte.

Dann überlege nochmals und entscheide.

WH
Amadeus

Nacheditiert
@Alter Lohhäuser

ich habe nicht gesehen, dass schon wieder gepostet hast. Habe zu meinem Vorposting zu lange gebraucht.

Ich glaube, Du hast eine gute Entscheidung getroffen.

WH
Amadeus

[ 28. Februar 2005: Beitrag editiert von: Amadeus ]
 
A

anonym

Guest
Arthrose, ist eine ziemlich informative Seite von Tierärtzen ( Feuerlein wird es freuen, sind Schulmediziner
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)

Olaf
 

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