Das "bleifreie" Geschossuniversum

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Wie groß ist n denn bei "einer großen Menge" für dich?
Wenn man halbwegs abgesicherte Aussagen machen will, dann sehe ich das so in der Größenordnung von 100.
Deswegen kann ich nur zu einem einzigen bleifreien Geschoss was sagen. Da habe ich aber über 200 Abschüsse getätigt und kann das beurteilen.
Auch nur in einem Kaliber und einem Geschossgewicht. Da ist da dann der „Hohlschuss“ nicht statistisch relevant. Wenn der aber am Anfang auftritt, taugt das Kaliber gleich gar nichts…
Gruß Bäri
 
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Angesprochen auf seine Handhabe in den Forsten sagte er etwas, was ich so schnell nicht vergessen werde: „Junge, wir Profis haben immer eine Packung bleifrei in der Tasche, aber die ist schon mindestens 10 Jahre ungeöffnet.“

Die Sorte kenne ich auch.
Das "Problem" wird sich in den nächsten Jahren aber biologisch von alleine lösen.
Habs in der Hinsicht inzwischen aufgegeben.
 
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Super geschrieben, deckt sich so ziemlich mit meiner Erfahrung und der im jagenden Bekanntenkreis. Wobei in meinem Umfeld bleifreie Deformatoren deutlich häufiger eingesetzt werden.

Als in BY lebender muss ich noch nicht, mache es aber dennoch in einigen Kalibern. Je nach Treffer und Situation sind im gleichen Kaliber vorher Rehe immer wieder mal 20 bis 30m gelaufen und das machen sie jetzt auch noch. Fallen aber genau so häufig innerhalb von 5m um.

Was ich hier allerdings immer wieder erlebe, ist, dass man Bleifrei per se verteufelt. Und selber derjenige überhaupt keine Erfahrung damit hat.
Genau das, kenn ich aus BY leider auch so. Da muss es aber auch am besten eine 30-06 sein, obwohl nur Rehwild erlegt wird und man selbst nachts nicht auf Sauen raus will 😅. Ich sitze dann immer mit den bleifreien da, meist mit der untauglichen 308 oder der Creedmoor und habe eine alte Packung bleihaltig dabei... um mir die ewige Diskussion zu sparen😂
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich erwarte von einem 150 grain Barnes, einem 150 grain Hornady, einem 150 grain Fox, ..... keinen merklichen Unterschied mehr hinsichtlich der Tötungswirkung. Die vielen angeblichen revolutionären Neuentwicklungen im Bereich Deformatoren sind für mich eher von marketingtechnischer Natur.
Das kommt aus der anderen Dichte von Kupfer, welche etwa 30% unter der von Blei ist. Damit ergeben sich 2 Möglichkeiten:
- Man braucht man bei gleichen Geschoßgewicht einen kürzeren Drall
- oder man geht eine bis zwei Gewichtsklassen nach unten, um mit dem vorhandenen Drall arbeiten zu können
 
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Wenn man halbwegs abgesicherte Aussagen machen will, dann sehe ich das so in der Größenordnung von 100.
Deswegen kann ich nur zu einem einzigen bleifreien Geschoss was sagen. Da habe ich aber über 200 Abschüsse getätigt und kann das beurteilen.
Ja, dass könnte man so anführen. Wenn man aber auch bei deinen 100 + Abschüssen genau hinschaut, hast du 100 + mal auf unterschiedliche Entfernungen in unterschiedlichen Winkeln auf unterschiedliche Haltepunkte, auf unterschiedliche Wildarten und -gewichte geschossen. Damit wärst du statistisch schon nicht mehr vergleichbar also nur im Bereich von tendenziellen Aussagen. Genau wie ich auch.
Wirkliche Vergleichbarkeit erreicht man eben nur unter immer gleichen Laborbedingungen nie im echten Jagdeinsatz. Deswegen finde ich die Diskussion um Vergleichbarkeit anhand von Abschusszahlen relativ müßig.
 
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Darf ich fragen, was das für Repetierer waren? Für mich erscheint es nicht wirklich eingängig, dass ein Repetierer, der vorher mit bleihaltigen Geschossen funktioniert hat, bleifreie quer auf die Scheibe befördert.

Zum Impala Geschoss (mit beschleunigter Radialluft) gab es ja in den Anfängen Berichte, dass da Geschosse nicht richtungsstabil unterwegs waren.


grosso
Moin Grosso,
Wheelgunner hats weiter unten sehr gut erklärt.
Schau mal hier:
Hatte gleiches Problem in meinen Einstecklauf 5,6x50R.
Schoss mit 4,2 gramm TMS von RWS traumhaft gut.
Dann kam bleifrei.
Clever wie ich war:
62 grain TTSX gestopft und ab zum Schießstand.
Da kam dann dass große Erwachen.
Streukreise >50 cm, Geschosse quer oder gar nicht auf der Scheibe.
Drall passte nicht zur Geschoßlänge.
Also alles delaboriert, 53 grain TSX verladen und alles war wieder gut.
 
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Dem geübten Wiederlader und Schützen ist das mit Blei/Bleifrei eben klar und er handelt entsprechend. Ggf noch Haltepunktsnpassung Richtung Blatt, schon liegts am Platz, ohne viel Verlust.

Ich hatte Styria ECO, Barnes TTSX und jetzt nutze ich Fox.
Bei den Fox hatte ich immer sofort gute Schußbilder, Wirkung auch sehr gut.
Preis/Leistung passt da super. Bisher auch immer Ausschuss. War bei den S&B SPCE nicht immer gegeben, trotzdem nie ein Stück verloren, lagen oder kurze Totflucht.
 

Wheelgunner_45ACP

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Zur Anzahl der Abschüsse gibt es doch das Zitat vom Fürst Esterhazy (?) zur 7*64 und wie er zur Patrone nach über 1000 Abschüssen stehe. Wenn ich es richtig zusammen bringe war es doch so dass er keine Aussage treffen kann, da die Stichprobe zu klein sein . . .
 
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„Junge, wir Profis haben immer eine Packung bleifrei in der Tasche, aber die ist schon mindestens 10 Jahre ungeöffnet.“
Bei uns in der Region hält sich hartnäckig ein Gerücht!
Angeblich musste jemand seinen Jagdschein abgeben, weil sein Reh beim Metzger vom Wirtschaftskontrolldienst positiv auf Bleirückstände getestet worden ist...
 
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Wer für seine Revierverhältnisse (Schussweiten) und Waffe (Lauflänge) die richtige Kaliber/Geschossgewichtsklasse wählt, wird m. M. keinen Wirkunterschied zwischen einem Barnes, Hornady, Sako, Fox, …. ausmachen können. Der Rest scheint eher Marketing zu sein.

Kann nicht sein, dann wären hier ja tausende postings sinnlos.

Die Diskussionen über Wirkung und Nichtwirkung innerhalb der bleifreien Fraktion sind doch genau so verbissen wie zwischen Blei und Bleifrei. So ein HIT soll ja auch deutlich besser wirken als ein TTSX... und hätte man statt HIT ein Edge genommen läge das Stück gleich am Platz. :)
 
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Haben lange auf Rehwild und Sauen in 6,5x57 das EVO Green und das S&B XRG parallel geführt mit dem Ergebnis, dass das EVO schlagartig wirkt, aber u.U. sehr viel kaputt macht, während das XRG oft nicht sofort, aber zuverlässig wirkt (Schweiß und mal auch 30m Fluchtstrecke), dafür aber fast immer Küchenschüsse bewirkt, also nehmen wir standardmäßig das XRG zur vollsten Zufriedenheit. In 7x64 führe ich neben dem XRG das HIT, hier hat das Hit die Nase vorn, weil es besser wirkt (mehr Wumms), Entwertung ist hier praktisch identisch. Fazit ist für mich, dass Deformatoren für meine Verhältnisse besser geeignet sind., weil ich gerne das Wildpret schone, es sei denn die Bedingungen erfordern eine sofortige Wirkung ohne Rücksicht auf die Zerstörung.
 
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Als Wiederlader:
Bleifrei ist zumindest im eigenen erleben schnell zum fliegen zu bringen.
Man kann Geschosse in Sonderkalibern für das selbe Geld und gleich schnell erhalten wie Standardkaliber.
.318 FOX, Aero, Reichenberg z.B.

Entwertung gering, Fluchtstrecke eher vorhanden aber kurz.
Für das eigene Revier ideal.

Der einzige Nachteil den sehe ist tendenziell teurere Fabrikmunition und keine Verfügbarkeit von sehr billigen Geschossen für Raub oder Training.

Auf einen Lebenshirsch, Gebirgsjagd oder Ausland wär ich aber lieber nach wie vor bei Blei. Aber hauptsächlich weil ich die Hiesigen nicht damit verunsichert will was ein Aero oder "Homogenous Deformation Bullet mit offenener Hohlspitze(HDBoH)" sein soll.
 

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