Ips typographus schrieb:
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ad 1. GP nur im absoluten Ausnahmefall - und das mit Recht - es gibt nämlich einen elementaren Unterschied zwischen Anlagen- und Leistungsprüfungen! "Leistungen" sind nämlich nicht (ver)erblich
ad 2. Ich muss Dir gar nix erklären, schon gar nicht, dass es Rassen gibt, die besser apportieren können, aber es gibt auch beim Schweiß Rassen, die besser geeignet sind als fast alle Rassen, die sich anschicken, Schweißarbeiten auf Prüfungen zu verlangen. Es ist zunächst einfach ein Zeichen, dass man sich mit dem Hund auseinander gesetzt hat - und das man zur Not über das eigentliche Spezialfach auch noch hinaus schauen und arbeiten kann. Und zur "Praxisrelevanz" - mit diesem Argument beförderst Du eine ganze Rassengruppe ins Abseits - oder bei wieviel Prozent der Hühnerhunde glaubst Du, spielt heute noch das Vorstehen eine Rolle?
ad 3. übliche Geschichte, wenn eine Prüfung in den Sand gesetzt wurde, beklagt man die angebliche Subjektivität der Prüfer - oder man schließt vom Einzelfall auf die gesamte Systematik - abgesehen davon habe ich bei Prüfungen zumindest einen nachvollziehbaren Rahmen, der selbst bei größter Subjektivität vorhanden ist. Bei der ganzen Gefechtsfeld-Lyrik einiger selbsternannter Spezial-Hundeführer hab´ ich den ebensowenig, wie bei den Superschützen
ad 4. siehe vorher; wie soll "objektiv" etwas bewertet werden, was dermaßen dem Zufall überlassen ist wie die Leistungszeichen oder eine HP.
ad 5. und wer stellt dieses Kriterium auf - und wer beurteilt es? wer sich nach einer solchen Aussage noch über die Subjektivität von Prüfungen aufregt, macht sich lächerlich!
Hallo,
1. Ich gebe Dir Recht, dass die AP mehr aussagt als die GP. Schau Dir mal die PO an, AP und GP stehen da nebeneinander. Klar machen die meisten Hunde zunächst die AP. Nicht erreichte Noten in der AP können aber in der GP kompensiert werden, sodass in diesen Fällen die GP die Grundlage zur Zuchtzulassung darstellt.
2. Wenn Du mir nix erklären mußt und es vom Prinzip her auch verstanden hast, dann lass es doch in Zukunft einfach.
3. Hier kann ich Dich getrost beruhigen, ich spreche nur von Prüfungen, bei denen ich selbst nicht geführt habe. Es ist da auch einfacher, Leistungen anderer Hunde zu beurteilen. Es handelt sich nicht um Einzelfälle und ist rasseübergreifend bei vereinsinternen Prüfungen zu beobachten, wenn Du Dir mal die Mühe machst, darauf zu achten. Ich will damit nicht pauschal sagen, dass das immer so ist, aber ich glaube, dass sich doch eine Anzahl von Hunden mit zu hohen Ergebnissen durchmogelt.
4. Die Leistungszeichen oder eine HP sind Prüfungen, bei denen die Arbeit des Hundes bewertet wird, ohne dass man ihn in allen Einzelheiten darauf "dressieren" kann, was passiert. Hier ist doch eine deutlich bessere objektive Beurteilung möglich, als wenn man auf Prüfungen (O-Ton) hört: Du hast Fährte Nr.3, Du weißt ja, die kurz hinter dem Parkplatz links beginnt und an der Grenze zum Nachbarrevier endet. Hoffentlich glaubst Du nicht im Ernst, dass bei Leistungszeichen oder HP keine objektive Beurteilung möglich ist, dort trennt sich gerade die Spreu vom Weizen. Entweder wird z.B. die Rotte/das Einzelstück selbständig gefunden und gesprengt oder das wunde Stück gefunden oder nicht. Hier ist durch das Ziel der Prüfung die Objektivität vorgegeben. Ein Hund, der eben kein Schwarzwild findet oder es leugnet, wird auch kein Leistungszeichen "S" erhalten, ebenso wenig wird ein Schweißhund, der nicht zum Stück gelangt, die HP bestehen.
5. ich glaube, Du hast nicht einmal im Ansatz verstanden, was ich überhaupt geschrieben habe. Schau nochmal in meinem ersten Beitrag auf dieser Seite, dort habe ich herausgestellt, dass man bei uns im Verhältnis zu den "Schwellenländern" andere Maßstäbe zu Grunde zu legen hat und daher Prüfungen erforderlich sind. Ich habe mich weder generell über die Subjektivität von Prüfungen aufgeregt, noch habe ich von einer Bewertung der Leistungen nach unseren Maßstäben gesprochen. Es ging mir einfach und allein darum, aufzuzeigen, dass die manchmal heraus gestellte Objektivität bei unseren Prüfungen so nicht immer vorhanden ist und in einigen anderen Ländern (in denen unsere Prüfungen unbekannt sind) nur bei der Jagd nachweislich brauchbare Hunde unabhängig von Prüfungen überhaupt zum Zuchteinsatz gelangen. Wenn man im praktischen Jagdbetrieb die Hundeleistungen nicht beurteilen kann, ist man ein armer Wicht und sollte besser am PC bleiben. Man sieht doch, ob z.B. ein Vorstehhund gut vorsteht, apportiert, ausreichende Standruhe hat oder in die Leine springt und ob z.B. ein Wachtel spur- oder waidlaut ist, wie weiträumig er jagt, wie lange er am Wild bleibt, wie viele Stücke welcher Art vor die Schützen gebracht werden etc. Bei den HP ist doch sogar immer ein Vergleich dadurch zu erzielen, dass erfahrene Kontrollhunde zum Einsatz gelangen. Objektiver geht es kaum. Wenn diese das Stück finden, reicht es eben nicht zum Bestehen der Prüfung und es kann auch niemand vorher "helfend" eingreifen.