Dachsbracke

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boarhuntingdogs schrieb:
Amira schrieb:
silo schrieb:
Täusche ich mich oder sieht der Hund auf dem letzten Bild etwas verwarlost aus (Schwielen am Vorderlauf, kahle Stelle am Rücken) :?: :?

In der Türkei wird auf solche Äußerlichkeiten keinerlei Wert gelegt. Im übrigen sind die Hunde dort nur und ausschließlich dazu da, die Menschen bei der Jagd zu unterstützen, es ist von daher ein anderes Verhältnis zu Hunden als bei uns. Ich hatte trotzdem das Gefühl, dass die Hunde -zumindest dort, wo ich war- nicht schlecht behandelt werden. Die Einstellung in den ärmeren Ländern führt aber dazu, dass zur Zucht nur Hunde eingesetzt werden, mit denen ihre Führer auch zufrieden sind; ich behaupte mal, es wird -trotz oder gerade wegen oftmals fehlender Zuchtvorgaben- konsequentere Leistungszucht betrieben als bei den meisten deutschen Vereinen (ausgenommen natürlich die SH :wink: :D ).

der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
eben weil die leute dort zu arm sind um schlecht jagende hunde durchzufüttern wird eben nur mit guten gezüchtet. die "schlechten" vermehren sich entweder wild weil sie davongejagt wurden oder gar nicht weil sie eben nimmer am leben sind.

wer sagt es denn? Hatten wir doch neulich einen Tröd zu diesem Thema, wollten da nicht einige Zuchtvoraussetzungen bis zum geht nicht mehr und jetzt blicken hier alle auf den Balkan. :lol: :lol: :lol:

Wenn in Deutschland und anderen Ländern konsequent nur solche Hunde zur Jagd und Zucht eingesetzt werden, die ihre Leistungen in der Praxis nachgewiesen erbringen, bräuchten wir in der Tat keine Zuchtvoraussetzungen auf Papier (die teilweise sogar völlig praxisfremd sind, wie die Kaninchenschleppe mit Schweißriemen bei der GP der Dt. und Westf.D.-Bracken). Ich glaube aber einen deutlichen Leistungsunterschied im Verhältnis zu den türkischen Hunden erkennen zu können, wenn man sich auf deutschen Bewegungsjagden umschaut. In der Türkei werden eben -soweit ich es beurteilen kann- zur Jagd und zur Zucht nur Hunde eingesetzt, die auch ordentlich jagen. In Deutschland ist das doch etwas anders......, man braucht daher schon Grundlagen, um feststellen zu können, welche Hunde für die Zucht zum Einsatz kommen sollen.
 
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anonym

Guest
@dmdbj, erklär Du mir mal, warum es Dummheit, Geiz usw gibt?

ich will jetzt nicht den Tröd hier sprengen und hatte es schon a.O. versucht zu sagen. Habe ich einen Hund, der gut arbeitet, und bin ich an der Zucht interessiert, ohne mit ihm x-Untersuchungen, Prüfungstamtam (nebenbei mit dem oft sehr kranken Vereinsmist) usw absolviert zu haben, nehme ich einfach den besten Hund zur Zucht und wenn er nichts taugt, geht er eben "in gute Hände". Habe ich aber den Hund durch x-Prüfungen, tierärztliche Untersuchungen etc gebracht, (er also eine Stange Geld und oft auch unnütze Arbeit gekostet hat), wird die züchterische Ehrlichkeit und notwendige Härte schnell abnehmen. Wir können da anscheinend nach deinen u.a. Darstellungen wirklich von diesen Schwellenländern lernen.
Es soll auch HF geben, die sehr genau um die Stärken und Schwächen ihrer Hunde wissen, und nach 20-30 oder mehr Jahren und zahlreichen Hunden wird es sicher aufhören, dass jeder der Beste ist. :wink:
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Habe ich einen Hund, der gut arbeitet, und bin ich an der Zucht interessiert, ohne mit ihm x-Untersuchungen, Prüfungstamtam (nebenbei mit dem oft sehr kranken Vereinsmist) usw absolviert zu haben, nehme ich einfach den besten Hund zur Zucht und wenn er nichts taugt, geht er eben "in gute Hände". Habe ich aber den Hund durch x-Prüfungen, tierärztliche Untersuchungen etc gebracht, (er also eine Stange Geld und oft auch unnütze Arbeit gekostet hat), wird die züchterische Ehrlichkeit und notwendige Härte schnell abnehmen. Wir können da anscheinend nach deinen u.a. Darstellungen wirklich von diesen Schwellenländern lernen.
quote]

Du vergleichst da schon ein bißchen Äpfel mit Birnen. Uneingeschränkt richtig ist meiner Meinung, dass wir bei der Frage der Zuchtauswahl im Hinblick auf Leistungen von den "Schwellenländern" lernen können. Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass wir bei der Feststellung gesundheitlicher Probleme und der Zuchtausschließung (vgl. Verein Hirschmann) deutlich weiter sind als diese Länder. Aufgrund der Tatsache, dass wir in D aber kein Schwellenland sind und hier Hunde nicht nur zur reinen "Arbeitsleistung" (bitte nicht falsch verstehen) gezüchtet werden, halte ich es nicht für möglich, die Zucht so umzusetzen, wie es heute in diesen Ländern praktiziert wird. Wir haben dazu einfach zu viele Hundeführer und an Jagdhunden interessierte Leute (die Weimaraner auf der Kö), die nicht nur auf Leistungen achten. Im übrigen dürften unsere heutigen Strukturen und die Verbands- und Vereinsmeierei dem entgegenstehen.

Übrigens: In D denken leider zu viele, dass ihr Hund "gut arbeitet" und dann wird er eben zur Zucht eingesetzt, das wird in den "Schwellenländern" objektiver beurteilt und das ist insoweit der große Vorteil.
 
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Guest
Amira schrieb:
Übrigens: In D denken leider zu viele, dass ihr Hund "gut arbeitet" und dann wird er eben zur Zucht eingesetzt, das wird in den "Schwellenländern" objektiver beurteilt und das ist insoweit der große Vorteil.

Genau das ist der Haken!! :!:
 
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Amira schrieb:
Wenn in Deutschland und anderen Ländern konsequent nur solche Hunde zur Jagd und Zucht eingesetzt werden, die ihre Leistungen in der Praxis nachgewiesen erbringen, bräuchten wir in der Tat keine Zuchtvoraussetzungen auf Papier (die teilweise sogar völlig praxisfremd sind, wie die Kaninchenschleppe mit Schweißriemen bei der GP der Dt. und Westf.D.-Bracken). Ich glaube aber einen deutlichen Leistungsunterschied im Verhältnis zu den türkischen Hunden erkennen zu können, wenn man sich auf deutschen Bewegungsjagden umschaut. In der Türkei werden eben -soweit ich es beurteilen kann- zur Jagd und zur Zucht nur Hunde eingesetzt, die auch ordentlich jagen. In Deutschland ist das doch etwas anders......, man braucht daher schon Grundlagen, um feststellen zu können, welche Hunde für die Zucht zum Einsatz kommen sollen.

die Aussagen zur "Leistung in der jagdlichen Praxis" hätte dann ungefähr den qualitativen Stellenwert der Aussagen einiger Beiträge hier im Forum!
übrigens: im Gegensatz zu manch anderen Rassen ist eine bestandene GP weder bei den Deutschen Bracken noch bei den Westf. Dachsbracken Zuchtvoraussetzung, sehr wohl führt sie aber in einigen Bundesländern nach wie vor - und gerade wegen der enthaltenen Haarwildschleppe - zur uneingeschränkten Brauchbarkeit
 
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Ips typographus schrieb:
Amira schrieb:
Wenn in Deutschland und anderen Ländern konsequent nur solche Hunde zur Jagd und Zucht eingesetzt werden, die ihre Leistungen in der Praxis nachgewiesen erbringen, bräuchten wir in der Tat keine Zuchtvoraussetzungen auf Papier (die teilweise sogar völlig praxisfremd sind, wie die Kaninchenschleppe mit Schweißriemen bei der GP der Dt. und Westf.D.-Bracken). Ich glaube aber einen deutlichen Leistungsunterschied im Verhältnis zu den türkischen Hunden erkennen zu können, wenn man sich auf deutschen Bewegungsjagden umschaut. In der Türkei werden eben -soweit ich es beurteilen kann- zur Jagd und zur Zucht nur Hunde eingesetzt, die auch ordentlich jagen. In Deutschland ist das doch etwas anders......, man braucht daher schon Grundlagen, um feststellen zu können, welche Hunde für die Zucht zum Einsatz kommen sollen.

die Aussagen zur "Leistung in der jagdlichen Praxis" hätte dann ungefähr den qualitativen Stellenwert der Aussagen einiger Beiträge hier im Forum!
übrigens: im Gegensatz zu manch anderen Rassen ist eine bestandene GP weder bei den Deutschen Bracken noch bei den Westf. Dachsbracken Zuchtvoraussetzung, sehr wohl führt sie aber in einigen Bundesländern nach wie vor - und gerade wegen der enthaltenen Haarwildschleppe - zur uneingeschränkten Brauchbarkeit


Gehören die westf. Dachsbracken eigentlich zu den Jagdhunden? :shock:
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Nachtigall ich hör dir trapsen

Gegenfrage: wie soll die Leistung eines Hundes objektiv nachgewiesen werden, wenn, was auch von Dir unbestritten ist, die HF mit Masse nur eingeschränkt in der Lage sind, dies zu beurteilen?
Das kann man vielleicht in den "Schwellenländern" praktizieren, wo sich die "Zucht" einer "Rasse" in engen räumlichen Grenzen abspielt - aber woher willst Du objektiv wissen, ob ein "Jockel" oder ein "Harras" wirklich der Überflieger ist, für den ihn sein Besitzer wohl hält - wenn er nicht in Deinem Sprengel wohnt und jagt? Oder, was soll eine Leistungsbeschreibung bringen, wenn sie von jemand abgegeben wird, der seinen Hund sowieso nicht "rassegerecht" einsetzt.
 
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übrigens: im Gegensatz zu manch anderen Rassen ist eine bestandene GP weder bei den Deutschen Bracken noch bei den Westf. Dachsbracken Zuchtvoraussetzung, sehr wohl führt sie aber in einigen Bundesländern nach wie vor - und gerade wegen der enthaltenen Haarwildschleppe - zur uneingeschränkten Brauchbarkeit[/quote]

Mir ist auch bekannt, dass bei den Dt. und Westf. Dachsbracken entweder Anlagenprüfung oder GP mit Fuchs/Hase Zuchtvoraussetzung sind. Trotzdem mußt Du mir mal erklären, wann es in der Praxis vorkommt, dass Du mit Deiner Bracke am Riemen ein Kaninchen nachsuchst. Dafür sind andere Rassen nun wirklich besser geeignet. Hier wird aber ja auch schon der richtige Weg gegangen, die jeweiligen Rassen entsprechend ihrem praktischen Einsatzgebiet für brauchbar zu erklären und keinen Universaldilettanten daraus zu machen. Ich wollte durch meinen Beitrag nur auf die meiner Meinung nach fehlende Praxisrelevanz einiger Prüfungsbestandteile hinweisen.

Achso, noch etwas: der objektive Nachweis bei Prüfungen wäre schön, wenn es denn so wäre... Ich könnte Dir einige Beispiele nennen, wo Hunde sowas von unberechtigt Prüfungssieger geworden sind oder trotz fehlender Leistungen hohe Ergebnisse erzielt haben. Dreimal darfst Du raten, ob die Führer der Hunde im Verein etwas zu sagen hatten.... Eine objektive Beurteilung erfolgt erst im praktischen Jagdbetrieb, wie z.B. den Leistungszeichen oder der HP. Die sonstigen Prüfungen können nur eine Vorbereitung auf den praktischen Jagdbetrieb sei. Und eben in diesem Punkt sind uns die "Schwellenländer" voraus; hier gibt es nur ein Kriterium und das heißt: Leistung und Brauchbarkeit (natürlich nicht in unserem Sinne) im Jagdbetrieb
 
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anonym

Guest
Ips typographus schrieb:
boarhuntingdogs schrieb:
Nachtigall ich hör dir trapsen

Gegenfrage: wie soll die Leistung eines Hundes objektiv nachgewiesen werden, wenn, was auch von Dir unbestritten ist, die HF mit Masse nur eingeschränkt in der Lage sind, dies zu beurteilen?
Das kann man vielleicht in den "Schwellenländern" praktizieren, wo sich die "Zucht" einer "Rasse" in engen räumlichen Grenzen abspielt - aber woher willst Du objektiv wissen, ob ein "Jockel" oder ein "Harras" wirklich der Überflieger ist, für den ihn sein Besitzer wohl hält - wenn er nicht in Deinem Sprengel wohnt und jagt? Oder, was soll eine Leistungsbeschreibung bringen, wenn sie von jemand abgegeben wird, der seinen Hund sowieso nicht "rassegerecht" einsetzt.

Wo soll ich da anfangen?
ich versuche es mit ein paar Schlaglichtern/ Thesen um es kurz zu halten:
-Die Zuspitzung auf Überflieger schadet der Zucht mehr als sie nützt.
-Protektionismus schafft rechtswidrige Monopole und viel schlimmer zerstört geradezu die "Pflicht" zur Leistung bei den protegierten Rassen.
-Prüfungsergebnisse sind eben auch keine objektiven Aussagen.
-Hunde, die zu sehr spezialisiert sind, bewegen sich schnell in Richtung Depravation und Qualzucht. Was ist denn bitte "rassespezifisch"? Jeder Hund sollte z.B. apportieren, schwimmen etc. können. Das wichtigste Kriterium ist die Halter-Hund-Passung, und da kommt es eben nicht/ nur bedingt auf Rassespezifika an.
-Eine OBJEKTIVE Leistungsbeurteilung ist immer fraglich, deshalb ist es um so wichtiger den Zuchtzugang nicht zu sehr zu verengen und durch Prüfungsfetischismus und TA-Diagnosen weiter zu erschweren, nur dadurch ist es letztlich möglich die Zucht gerade bei kleinen Rassen auf eine gesunde ausreichend breite Basis zu stellen > mehr züchterische Freiheit, mehr züchterische Härte. (s. Schwellenländer).
Manche "Jockel" würde es heute evtl gar nicht mehr geben, wenn da nicht ein paar Enthusiasten einfach ihr Ding gemacht hätten.
-Regeln und noch mehr Regeln zum Schutze der Regeln zerstören diese Gesellschaft und auch die Hundezucht. (Ich habe das Balkanbeispiel hier nicht eingeführt, bin aber dankbar dafür :wink: ).
 
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Amira schrieb:
1. Mir ist auch bekannt, dass bei den Dt. und Westf. Dachsbracken entweder Anlagenprüfung oder GP mit Fuchs/Hase Zuchtvoraussetzung sind.
2. Trotzdem mußt Du mir mal erklären, wann es in der Praxis vorkommt, dass Du mit Deiner Bracke am Riemen ein Kaninchen nachsuchst. Dafür sind andere Rassen nun wirklich besser geeignet. Hier wird aber ja auch schon der richtige Weg gegangen, die jeweiligen Rassen entsprechend ihrem praktischen Einsatzgebiet für brauchbar zu erklären und keinen Universaldilettanten daraus zu machen. Ich wollte durch meinen Beitrag nur auf die meiner Meinung nach fehlende Praxisrelevanz einiger Prüfungsbestandteile hinweisen.

3. Achso, noch etwas: der objektive Nachweis bei Prüfungen wäre schön, wenn es denn so wäre... Ich könnte Dir einige Beispiele nennen, wo Hunde sowas von unberechtigt Prüfungssieger geworden sind oder trotz fehlender Leistungen hohe Ergebnisse erzielt haben. Dreimal darfst Du raten, ob die Führer der Hunde im Verein etwas zu sagen hatten....
4. Eine objektive Beurteilung erfolgt erst im praktischen Jagdbetrieb, wie z.B. den Leistungszeichen oder der HP. Die sonstigen Prüfungen können nur eine Vorbereitung auf den praktischen Jagdbetrieb sei.
5. Und eben in diesem Punkt sind uns die "Schwellenländer" voraus; hier gibt es nur ein Kriterium und das heißt: Leistung und Brauchbarkeit (natürlich nicht in unserem Sinne) im Jagdbetrieb

ad 1. GP nur im absoluten Ausnahmefall - und das mit Recht - es gibt nämlich einen elementaren Unterschied zwischen Anlagen- und Leistungsprüfungen! "Leistungen" sind nämlich nicht (ver)erblich
ad 2. Ich muss Dir gar nix erklären, schon gar nicht, dass es Rassen gibt, die besser apportieren können, aber es gibt auch beim Schweiß Rassen, die besser geeignet sind als fast alle Rassen, die sich anschicken, Schweißarbeiten auf Prüfungen zu verlangen. Es ist zunächst einfach ein Zeichen, dass man sich mit dem Hund auseinander gesetzt hat - und das man zur Not über das eigentliche Spezialfach auch noch hinaus schauen und arbeiten kann. Und zur "Praxisrelevanz" - mit diesem Argument beförderst Du eine ganze Rassengruppe ins Abseits - oder bei wieviel Prozent der Hühnerhunde glaubst Du, spielt heute noch das Vorstehen eine Rolle?
ad 3. übliche Geschichte, wenn eine Prüfung in den Sand gesetzt wurde, beklagt man die angebliche Subjektivität der Prüfer - oder man schließt vom Einzelfall auf die gesamte Systematik - abgesehen davon habe ich bei Prüfungen zumindest einen nachvollziehbaren Rahmen, der selbst bei größter Subjektivität vorhanden ist. Bei der ganzen Gefechtsfeld-Lyrik einiger selbsternannter Spezial-Hundeführer hab´ ich den ebensowenig, wie bei den Superschützen
ad 4. siehe vorher; wie soll "objektiv" etwas bewertet werden, was dermaßen dem Zufall überlassen ist wie die Leistungszeichen oder eine HP.
ad 5. und wer stellt dieses Kriterium auf - und wer beurteilt es? wer sich nach einer solchen Aussage noch über die Subjektivität von Prüfungen aufregt, macht sich lächerlich!
 
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Ips typographus schrieb:
[
ad 1. GP nur im absoluten Ausnahmefall - und das mit Recht - es gibt nämlich einen elementaren Unterschied zwischen Anlagen- und Leistungsprüfungen! "Leistungen" sind nämlich nicht (ver)erblich
ad 2. Ich muss Dir gar nix erklären, schon gar nicht, dass es Rassen gibt, die besser apportieren können, aber es gibt auch beim Schweiß Rassen, die besser geeignet sind als fast alle Rassen, die sich anschicken, Schweißarbeiten auf Prüfungen zu verlangen. Es ist zunächst einfach ein Zeichen, dass man sich mit dem Hund auseinander gesetzt hat - und das man zur Not über das eigentliche Spezialfach auch noch hinaus schauen und arbeiten kann. Und zur "Praxisrelevanz" - mit diesem Argument beförderst Du eine ganze Rassengruppe ins Abseits - oder bei wieviel Prozent der Hühnerhunde glaubst Du, spielt heute noch das Vorstehen eine Rolle?
ad 3. übliche Geschichte, wenn eine Prüfung in den Sand gesetzt wurde, beklagt man die angebliche Subjektivität der Prüfer - oder man schließt vom Einzelfall auf die gesamte Systematik - abgesehen davon habe ich bei Prüfungen zumindest einen nachvollziehbaren Rahmen, der selbst bei größter Subjektivität vorhanden ist. Bei der ganzen Gefechtsfeld-Lyrik einiger selbsternannter Spezial-Hundeführer hab´ ich den ebensowenig, wie bei den Superschützen
ad 4. siehe vorher; wie soll "objektiv" etwas bewertet werden, was dermaßen dem Zufall überlassen ist wie die Leistungszeichen oder eine HP.
ad 5. und wer stellt dieses Kriterium auf - und wer beurteilt es? wer sich nach einer solchen Aussage noch über die Subjektivität von Prüfungen aufregt, macht sich lächerlich!

Hallo,

1. Ich gebe Dir Recht, dass die AP mehr aussagt als die GP. Schau Dir mal die PO an, AP und GP stehen da nebeneinander. Klar machen die meisten Hunde zunächst die AP. Nicht erreichte Noten in der AP können aber in der GP kompensiert werden, sodass in diesen Fällen die GP die Grundlage zur Zuchtzulassung darstellt.

2. Wenn Du mir nix erklären mußt und es vom Prinzip her auch verstanden hast, dann lass es doch in Zukunft einfach.

3. Hier kann ich Dich getrost beruhigen, ich spreche nur von Prüfungen, bei denen ich selbst nicht geführt habe. Es ist da auch einfacher, Leistungen anderer Hunde zu beurteilen. Es handelt sich nicht um Einzelfälle und ist rasseübergreifend bei vereinsinternen Prüfungen zu beobachten, wenn Du Dir mal die Mühe machst, darauf zu achten. Ich will damit nicht pauschal sagen, dass das immer so ist, aber ich glaube, dass sich doch eine Anzahl von Hunden mit zu hohen Ergebnissen durchmogelt.

4. Die Leistungszeichen oder eine HP sind Prüfungen, bei denen die Arbeit des Hundes bewertet wird, ohne dass man ihn in allen Einzelheiten darauf "dressieren" kann, was passiert. Hier ist doch eine deutlich bessere objektive Beurteilung möglich, als wenn man auf Prüfungen (O-Ton) hört: Du hast Fährte Nr.3, Du weißt ja, die kurz hinter dem Parkplatz links beginnt und an der Grenze zum Nachbarrevier endet. Hoffentlich glaubst Du nicht im Ernst, dass bei Leistungszeichen oder HP keine objektive Beurteilung möglich ist, dort trennt sich gerade die Spreu vom Weizen. Entweder wird z.B. die Rotte/das Einzelstück selbständig gefunden und gesprengt oder das wunde Stück gefunden oder nicht. Hier ist durch das Ziel der Prüfung die Objektivität vorgegeben. Ein Hund, der eben kein Schwarzwild findet oder es leugnet, wird auch kein Leistungszeichen "S" erhalten, ebenso wenig wird ein Schweißhund, der nicht zum Stück gelangt, die HP bestehen.

5. ich glaube, Du hast nicht einmal im Ansatz verstanden, was ich überhaupt geschrieben habe. Schau nochmal in meinem ersten Beitrag auf dieser Seite, dort habe ich herausgestellt, dass man bei uns im Verhältnis zu den "Schwellenländern" andere Maßstäbe zu Grunde zu legen hat und daher Prüfungen erforderlich sind. Ich habe mich weder generell über die Subjektivität von Prüfungen aufgeregt, noch habe ich von einer Bewertung der Leistungen nach unseren Maßstäben gesprochen. Es ging mir einfach und allein darum, aufzuzeigen, dass die manchmal heraus gestellte Objektivität bei unseren Prüfungen so nicht immer vorhanden ist und in einigen anderen Ländern (in denen unsere Prüfungen unbekannt sind) nur bei der Jagd nachweislich brauchbare Hunde unabhängig von Prüfungen überhaupt zum Zuchteinsatz gelangen. Wenn man im praktischen Jagdbetrieb die Hundeleistungen nicht beurteilen kann, ist man ein armer Wicht und sollte besser am PC bleiben. Man sieht doch, ob z.B. ein Vorstehhund gut vorsteht, apportiert, ausreichende Standruhe hat oder in die Leine springt und ob z.B. ein Wachtel spur- oder waidlaut ist, wie weiträumig er jagt, wie lange er am Wild bleibt, wie viele Stücke welcher Art vor die Schützen gebracht werden etc. Bei den HP ist doch sogar immer ein Vergleich dadurch zu erzielen, dass erfahrene Kontrollhunde zum Einsatz gelangen. Objektiver geht es kaum. Wenn diese das Stück finden, reicht es eben nicht zum Bestehen der Prüfung und es kann auch niemand vorher "helfend" eingreifen.
 
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boarhuntingdogs, schau dir doch mal das auswahlverfahren am balkan an. die letzte selektion findet zw. 18 und 24 monaten statt. BEVOR mit diesen hunden gezüchtet wird.

jetzt erklär mir mal wie viele hf in at, de oder sonstwo in unseren "hundeliebhabländern" ist bereit seinen hund mit 2 jahren den weg alles irdischen gehen zu lassen. die "guten hände" sind subobtimal da auch diese guten hände auf die idee eines wurfes kommen könnten und es meistens auch tun.

dann schaust dir dir preise der welpen in den "hundeliebhabländern" und am balkan an. du wirst deutliche unterschiede merken.

übrigens... ich zähle mich auch zu den leuten für die es unmöglich wäre sich von seinem hund zu trennen, aber ich muss nicht unbedingt mit jedem hund züchten. ICH sehe sehr wohl die mankos meines hundes.
 
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Amira schrieb:

übrigens: im Gegensatz zu manch anderen Rassen ist eine bestandene GP weder bei den Deutschen Bracken noch bei den Westf. Dachsbracken Zuchtvoraussetzung, sehr wohl führt sie aber in einigen Bundesländern nach wie vor - und gerade wegen der enthaltenen Haarwildschleppe - zur uneingeschränkten Brauchbarkeit

Mir ist auch bekannt, dass bei den Dt. und Westf. Dachsbracken entweder Anlagenprüfung oder GP mit Fuchs/Hase Zuchtvoraussetzung sind. Trotzdem mußt Du mir mal erklären, wann es in der Praxis vorkommt, dass Du mit Deiner Bracke am Riemen ein Kaninchen nachsuchst. Dafür sind andere Rassen nun wirklich besser geeignet. Hier wird aber ja auch schon der richtige Weg gegangen, die jeweiligen Rassen entsprechend ihrem praktischen Einsatzgebiet für brauchbar zu erklären und keinen Universaldilettanten daraus zu machen. Ich wollte durch meinen Beitrag nur auf die meiner Meinung nach fehlende Praxisrelevanz einiger Prüfungsbestandteile hinweisen.

Achso, noch etwas: der objektive Nachweis bei Prüfungen wäre schön, wenn es denn so wäre... Ich könnte Dir einige Beispiele nennen, wo Hunde sowas von unberechtigt Prüfungssieger geworden sind oder trotz fehlender Leistungen hohe Ergebnisse erzielt haben. Dreimal darfst Du raten, ob die Führer der Hunde im Verein etwas zu sagen hatten.... Eine objektive Beurteilung erfolgt erst im praktischen Jagdbetrieb, wie z.B. den Leistungszeichen oder der HP. Die sonstigen Prüfungen können nur eine Vorbereitung auf den praktischen Jagdbetrieb sei. Und eben in diesem Punkt sind uns die "Schwellenländer" voraus; hier gibt es nur ein Kriterium und das heißt: Leistung und Brauchbarkeit (natürlich nicht in unserem Sinne) im Jagdbetrieb[/quote]

oha!!
wenn ICH das geschrieben hätte, mit den prüfungen...au-weia!
eseltsam, das unsere schweisshundführer-riege nun auf einmal so gar nicht intervenieren muss....
 

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