- Registriert
- 14 Sep 2004
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Meine Geschichte ist mir schon im Dezember 03 passiert, hab mich aber erst die Tage angemeldet...
Wir hatten in unserem Staatsforst eine groß angelegte Drückjagd. Super Wetter, Schnee...alles hat gepasst. Da ich in dem zu bejagenden Gebiet eine Pirschparzelle habe, war ich auch damit beschäftigt mehrere Schützen abzustellen, bevor ich mich auf meinen Stand begab. Vor Beginn der Jagd kam der Forstamtsleiter zu uns und Teilte uns mit, dass aus der Nachbarstadt ein 17-Jähriger vermisst werde, der aber sicherlich nicht hier gefunden werden würde, da Polizei bereits den Staatsforst duchsucht hatte.
Kurzum, ich habe meine Männer abgestellt, bin auf meinen Stand gegangen, habe dort eine Sau erlegt, bin nach Ende des Treibens zum Huptweg zurückgegangen und habe etwas an einer mächtigen Buche hängen bemerkt...bin hingegangen und es war ein großer BW-Rucksack...total durchnässt, mit einem Spanngurt in ca. 1,5 m Höhe am Buchenstamm aufgehängt...Zuerst dachte ich, dass ihn dort evtl. ein Hundeführer aufgehängt habe, was ich aber nach Überprüfung des Inhaltes ausschließen konnte (vergammelte Brotzeit, getragene Kleidung, Schlafsack...), Da wurde mir schon mulmig, besonders, da meine Gedanken um den verschwundenen Burschen kreisten...Habe mich auch umgesehen, hab aber nichts weiter verdächtiges erblicken können. Also beschloss ich, den Rucksack mitzunehmen und dem Forstamtsleiter zu übergeben...was ich auch tat, nachdem ich meine Jägers wieder eingesammelt hatte. Wir beschlossen, den Rucksack bei der Polizei abzugeben, während ich nochmals mit dem Vorarbeiter der Waldarbeiter den Baum mit Neonspray markieren sollte...Gesagt getan, Baum markiert und wieder Richtung Auto. Auf dem Rückweg blieb ich irgendwie nochmals stehen und drehte mich zu dem Baum um, an dem der Rucksack hängte...sagte noch zu dem Vorarbeiter, dass ich echt den Eindruck hätte, dass der Rucksack so aufgehängt wurde, als ob gewollt gewesen wäre, dass er gesehen wird. Bin dann nochmals 2 Schritte auf den Baum zugegangen, war in ca. 40 m Entfernung als ich plötzlich noch etwas hängen sah, es war ein Seil, welches auf der Rückseite des Baumes bis auf den Boden hing...in dem Moment schiessen einem 1000 Gedanken durch den Kopf...und dann hab ich ihn gesehen...Zuerst sah es aus, als ob jemand einen Mumienschlafsack in ca. 10 m Höhe in den Baum gehängt hat...Beim herantreten wurde mir aber sehr schnell klar, dass es sich um den vermissten Burschen handeln musste...Ich stand schon 2 Mal direkt unter ihm, konnte aber wegen meiner Hutkrempe nicht nach oben sehen...habe ihn als nicht bemerken können. Am Baumstumpf fand sich auch ein Abschiedsbrief, der auf November des letzten Jahres datiert war, er hing also fast genau 4 Wochen da oben...Das schockierende war, dass sich der Kerl so eingemummt hatte, dass man außer der Kleidung nichts erkennen konnte...also auch unter der ins Gesicht gezogenen Kapuzue des BW-Parkers kein Gesicht sah. Außerdem trug er noch eine Sturmhaube unter der Kaputze.
Die Rettungsaktion erwies sich dann als äusserst schwierig...als erstes kam ein Rettungswagen, dann ein Streifenwagen. Es wurde gerätselt, wie man ihn da runter bekommen könnte...Den Vorschlag eines Polizisten kann ich bis heute nicht gänzlich als Witz einordnen...Er meinte, dass wir Jäger doch sicherlich mit einer Flinte das Seil durchschiessen könnten...Dann kam der Forstamtsleiter, die Försterin, meine Jagdkollegen und Mitpächter, ein weiterer Polizeibus und als krönender Abschluss die Feuerwehr...
Geborgen wurde der Leichnahm, indem ein Feuerwehrmann mit einer langen Leiter raufkletterte, die Leiche verschnürte und sich mit ihr abseilen ließ...
Diesen Drückjagdtag werde ich wohl nie wieder vergessen. Bin auch seit diesem Erlebnis sehr schreckhaft geworden...
Wer kennt es nicht? Die Witze, die man immer reisst...ich zumindest kenne sie...irgendwann stolper ich noch mal über nen Toten...
Glück im Unglück, dass ich ihn am hellichten Tag auf Distanz gefunden habe...man stelle sich nur folgende modifikation des szenarios vor.
Totsuche in der Nacht, Stück ist in die nächste bürstendichte Dickung geflüchtet und hinter den nächsten Fichtenast, den man zur Seite schiebt stößt man mit der Nase auf die Schuhe eines Erhängten...
In diesem Sinne hoffe ich, dass das niemand anderem passiert.
Waihei
Wir hatten in unserem Staatsforst eine groß angelegte Drückjagd. Super Wetter, Schnee...alles hat gepasst. Da ich in dem zu bejagenden Gebiet eine Pirschparzelle habe, war ich auch damit beschäftigt mehrere Schützen abzustellen, bevor ich mich auf meinen Stand begab. Vor Beginn der Jagd kam der Forstamtsleiter zu uns und Teilte uns mit, dass aus der Nachbarstadt ein 17-Jähriger vermisst werde, der aber sicherlich nicht hier gefunden werden würde, da Polizei bereits den Staatsforst duchsucht hatte.
Kurzum, ich habe meine Männer abgestellt, bin auf meinen Stand gegangen, habe dort eine Sau erlegt, bin nach Ende des Treibens zum Huptweg zurückgegangen und habe etwas an einer mächtigen Buche hängen bemerkt...bin hingegangen und es war ein großer BW-Rucksack...total durchnässt, mit einem Spanngurt in ca. 1,5 m Höhe am Buchenstamm aufgehängt...Zuerst dachte ich, dass ihn dort evtl. ein Hundeführer aufgehängt habe, was ich aber nach Überprüfung des Inhaltes ausschließen konnte (vergammelte Brotzeit, getragene Kleidung, Schlafsack...), Da wurde mir schon mulmig, besonders, da meine Gedanken um den verschwundenen Burschen kreisten...Habe mich auch umgesehen, hab aber nichts weiter verdächtiges erblicken können. Also beschloss ich, den Rucksack mitzunehmen und dem Forstamtsleiter zu übergeben...was ich auch tat, nachdem ich meine Jägers wieder eingesammelt hatte. Wir beschlossen, den Rucksack bei der Polizei abzugeben, während ich nochmals mit dem Vorarbeiter der Waldarbeiter den Baum mit Neonspray markieren sollte...Gesagt getan, Baum markiert und wieder Richtung Auto. Auf dem Rückweg blieb ich irgendwie nochmals stehen und drehte mich zu dem Baum um, an dem der Rucksack hängte...sagte noch zu dem Vorarbeiter, dass ich echt den Eindruck hätte, dass der Rucksack so aufgehängt wurde, als ob gewollt gewesen wäre, dass er gesehen wird. Bin dann nochmals 2 Schritte auf den Baum zugegangen, war in ca. 40 m Entfernung als ich plötzlich noch etwas hängen sah, es war ein Seil, welches auf der Rückseite des Baumes bis auf den Boden hing...in dem Moment schiessen einem 1000 Gedanken durch den Kopf...und dann hab ich ihn gesehen...Zuerst sah es aus, als ob jemand einen Mumienschlafsack in ca. 10 m Höhe in den Baum gehängt hat...Beim herantreten wurde mir aber sehr schnell klar, dass es sich um den vermissten Burschen handeln musste...Ich stand schon 2 Mal direkt unter ihm, konnte aber wegen meiner Hutkrempe nicht nach oben sehen...habe ihn als nicht bemerken können. Am Baumstumpf fand sich auch ein Abschiedsbrief, der auf November des letzten Jahres datiert war, er hing also fast genau 4 Wochen da oben...Das schockierende war, dass sich der Kerl so eingemummt hatte, dass man außer der Kleidung nichts erkennen konnte...also auch unter der ins Gesicht gezogenen Kapuzue des BW-Parkers kein Gesicht sah. Außerdem trug er noch eine Sturmhaube unter der Kaputze.
Die Rettungsaktion erwies sich dann als äusserst schwierig...als erstes kam ein Rettungswagen, dann ein Streifenwagen. Es wurde gerätselt, wie man ihn da runter bekommen könnte...Den Vorschlag eines Polizisten kann ich bis heute nicht gänzlich als Witz einordnen...Er meinte, dass wir Jäger doch sicherlich mit einer Flinte das Seil durchschiessen könnten...Dann kam der Forstamtsleiter, die Försterin, meine Jagdkollegen und Mitpächter, ein weiterer Polizeibus und als krönender Abschluss die Feuerwehr...
Geborgen wurde der Leichnahm, indem ein Feuerwehrmann mit einer langen Leiter raufkletterte, die Leiche verschnürte und sich mit ihr abseilen ließ...
Diesen Drückjagdtag werde ich wohl nie wieder vergessen. Bin auch seit diesem Erlebnis sehr schreckhaft geworden...
Wer kennt es nicht? Die Witze, die man immer reisst...ich zumindest kenne sie...irgendwann stolper ich noch mal über nen Toten...
Glück im Unglück, dass ich ihn am hellichten Tag auf Distanz gefunden habe...man stelle sich nur folgende modifikation des szenarios vor.
Totsuche in der Nacht, Stück ist in die nächste bürstendichte Dickung geflüchtet und hinter den nächsten Fichtenast, den man zur Seite schiebt stößt man mit der Nase auf die Schuhe eines Erhängten...
In diesem Sinne hoffe ich, dass das niemand anderem passiert.
Waihei