Bundesregierung beschließt Änderung des WaffG - 27.05.

A

anonym

Guest
Habe meiner Kollegin vom Gewerkschaftsbund das Folgende geantwortet:

Hallo Frau xxxx,
über den Internetlink zu www.umweltjournal.de bin ich zur Originalquelle vorgestoßen, die bei der Max Planck Gesellschaft (mpg) zu finden ist. Der Text ist offensichtlich komplett von dort übernommen: http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumen ... g20090318/ .
Die Überschrift „Auch von legalen Waffen geht Gefahr aus“ kann ich stehen lassen, da es bei der zulässigen Verwendung von Waffen gelegentlich zu Unvorsichtigkeiten kommt, die zu gefährlichen Situationen führen. Es kommen auch bewusste Missbräuche vor, die bisher über das Strafrecht abgehandelt wurden.
Der erste Satz der Zusammenfassung wird dann schon unsachlich: „Legal erworbene Waffen stellen ein erhebliches Risiko für tödliche Gewalt dar.“
Der letzte Satz der Meldung: „“Auch wenn in Deutschland bereits strenge Waffengesetze hat, so kann doch jede weitere Verminderung der Anzahl von Waffen im Privatbesitz zu mehr Sicherheit vor tödlicher Gewalt beitragen“, so ihr Fazit.“ ist so unsachlich, dass ich eigentlich erwartet hätte, dass sich die Max Planck Gesellschaft diese Blöße nicht gibt. Die Absicht des Artikelschreibers ist damit offensichtlich: Es soll Stimmung gegen Waffen gemacht werden. Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema erwarte ich von dort nicht mehr.
Die im Einzelfall richtige Aussage der mpg erlaubt keine Verallgemeinerung. Sollen die gelegentlichen Missbräuche legaler Waffen in der Anzahl verringert werden, so kann die Frage nicht lauten, wie ich der Bevölkerung die Waffen wegnehme, oder ihr den Spaß am Umgang mit Waffen verleide, sondern die Frage kann nur lauten: An welchen Anzeichen erkenne ich im Einzelfall, dass eine Waffe missbraucht werden könnte und welche rechtzeitigen Eingriffsmöglichkeiten habe ich als Staat oder als Privatperson? Diese Frage wird nicht beantwortet. Sie ist auch nicht über Stimmungsmache lösbar.
Das Thema (private Verwendung von Waffen) scheint auch nicht im Blickpunkt der mpg zu liegen. Sucht man nach „Gewaltanwendung“ erhält man 339 Treffer. Bei der Suche nach „Winnenden“ 71 Treffer, die sich überwiegend auf eine Ortsangabe (von Firmen) beziehen. „Winnenden + Waffe“ führ nur zu zwei Ergebnissen mit jeweils identischem Text. „Waffenforschung“ führt zu einen nicht relevanten Ergebnis, „Gewaltforschung“ führt zu 79 Treffern, die alle einen größeren Focus aufzuweisen scheinen.
Ich habe den Hinweis auf die von Ihnen genannte Quelle mal in das Forum von „Wild und Hund“ gestellt. viewtopic.php?t=55064&postdays=0&postorder=asc&start=75 . Mein Nutzername lautet dort wilhelm25. Es kommen dort berücksichtigenswerte Hinweise.

Welche anderen Meinungen gibt es?
An dieser Stelle: http://www.wehrteuch.eu/assets/applets/ ... randum.pdf läßt sich das folgende nachlesen:
Fazit
Die Geschichte zeigt, dass jegliche Entwaffnung eines Volkes resp. einer Gesellschaft mit
einem Anstieg an Gewaltkriminalität einherging –vice versa (4). Muss man einen solchen
Menschenversuch wirklich wiederholen, um diesen Automatismus ein weiteres Mal bestätigt
zu bekommen?

Vergleichbare Feststellungen finden sich hier: http://netzwerkrecherche.wordpress.com/ ... minalitat/ .
Ähnliche Aussagen bekommt man auch aus den USA, wenn man dortige Waffenzeitungen liest.

Ein überraschendes Argument gegen eine zu eilige Überarbeitung des Waffengesetzes ergibt sich auch aus dem Buch von Paul Watzlawick „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ (Piper 2004). Auf der Seite 225ff wird ein Effekt aus dem Zukunftsroman von Isaac Asimov „The End of Etrenity“ diskutiert. Dort wird es möglich, aus der Zukunft die Vergangenheit zu manipulieren und „Verbrechen“ wie z.B. Kriege zu verhindern. Auf Seite 226 kommt dann der „Knalleffekt“:
Indem Eternity die Verhängnisse der Wirklichkeit ausschaltet, schaltet sie auch ihre Triumphe aus. Nur in der Auseinandersetzung mit schweren Prüfungen kann die Menschheit Hohes erreichen. Aus Gefahr und ruheloser Unsicherheit fließt die Kraft, die die Menschheit zu immer neuen und höheren Errungenschaften treibt. Kannst du das verstehen? Kannst du verstehen, dass Eternity durch die Verhinderung von Scheitern und Elend die Menschen daran hindert, ihre eigene, bitteren und besseren Lösungen zu finden, die wirklichen Lösungen, die aus der Überwindung von Schwierigkeiten und nicht aus ihrer Vermeidung kommen?
Wollen wir diese Weisung in den Wind schlagen? Für meine Person sage ich klar: NEIN.
Es wird also Zeit, die tatsächlichen Probleme mit einzelnen Waffenbesitzern zu begreifen und nicht mit der „chemischen Keule“ die zulässige private Nutzung von Waffen unmöglich zu machen.
Es gibt eben Schützenvereine, in denen wird gemobbt und gelogen und die machen auch nicht vor falschen eidesstattlichen Versicherungen halt. Da wird sogar behauptet, dass Schützen (Spaß daran haben???) das Blut von Kindern von ihren Autos wischen wollen.
Wie wollen Sie solche Vorgänge gesetzlich regeln??? Da braucht es Personen, die sich nicht einschüchtern lassen, stehen bleiben und ihre Rechte durchsetzen. Anschließend muß mit dem eisernen Besen durchgefegt werden. Dabei können vielleicht die Behörden mit den Mitteln des vorhandenen Waffenrechtes helfen.
In diesem Sinne bitte ich Sie noch einmal, die Einstellung unseres Gewerkschaftsverbandes zur Änderung des Waffenrechtes zu überdenken und auch auf die zugehörige Polizeigewerkschaft Einfluß zu nehmen. Polizisten sollten vor Kriminellen Vorsicht an den Tag legen. Bei gesetzestreuen Bürgern erwarte ich, dass das nicht erforderlich ist.

Mit freundlichen Grüßen
 
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"Man kann auf der Basis dieser Ergebnisse annehmen, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 20 bis 25 Menschen bei einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie oder Partnerschaft durch eine Schusswaffe im legalen Besitz des Täters sterben."
aus: http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumen ... g20090318/

:lol:

Wenn Deutschland sonst keine Probleme und Menschenleben zu beklagen hat...

Man sollte mal statistisch erforschen wieviele Menschen pro Jahr in der Bundesrepublik nachts an ihrem eigenen Sabber ersticken oder vom Blitz getroffen werden. Kommen wahrscheinlich ähnliche Zahlen raus.
 
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Apollonius schrieb:
"Man kann auf der Basis dieser Ergebnisse annehmen, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 20 bis 25 Menschen bei einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie oder Partnerschaft durch eine Schusswaffe im legalen Besitz des Täters sterben."
aus: http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumen ... g20090318/

:lol:

Wenn Deutschland sonst keine Probleme und Menschenleben zu beklagen hat...

Man sollte mal statistisch erforschen wieviele Menschen pro Jahr in der Bundesrepublik nachts an ihrem eigenen Sabber ersticken oder vom Blitz getroffen werden. Kommen wahrscheinlich ähnliche Zahlen raus.

Man kann vieles annehmen ...

Auf der Seite des MPI steht zu der dem Bericht wohl zu Grunde liegenden Untersuchung, dass als erster Schritt Zeitungsmeldungen über entsprechende Taten gesammelt und dann die Fallakten besorgt werden soll(t)en - diese Art der Stichprobenerhebung ist für mich als Naturwissenschaftler eindeutig nicht-zufällig (besser wäre natürlich ein anderer Ansatz zur Datengewinnung) und bedarf einer extrem sorgfältigen Analyse und Interpretation. Die hat - wenn sie erfolgte - aber anscheinend nicht auf die Pressemeldung durchgeschlagen. Schade, dass man die Studie im Original nicht findet. Die Fachartikel des leitenden Wissenschaftlers sind leider auch nicht über dessen Publikationsliste im Internet abrufbar, auch schade - sind interessante Themen bei.

Viele Grüße,

Joe
 
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Moin,

ich denke, die Antwort des Bundestagssportausschussvorsitzenden zu Waffenrecht-Fragen sollte uns interessieren:

http://www.abgeordnetenwatch.de/index.p ... 50&id=5515

"Deutlich wird, dass nicht nur der Besitz von Waffen an sich die Gefahr erhöht, sondern auch der Kontakt und Zugang zu Schusswaffen jeder Art."

Wir sind also eine Gefahr für die Allgemeinheit ... geht's noch?

Viele Grüße,

Joe
 

doa

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Mohawk schrieb:
Moin,

ich denke, die Antwort des Bundestagssportausschussvorsitzenden zu Waffenrecht-Fragen sollte uns interessieren:

http://www.abgeordnetenwatch.de/index.p ... 50&id=5515

"Deutlich wird, dass nicht nur der Besitz von Waffen an sich die Gefahr erhöht, sondern auch der Kontakt und Zugang zu Schusswaffen jeder Art."

Wir sind also eine Gefahr für die Allgemeinheit ... geht's noch?

Viele Grüße,

Joe

Es langt imho doe Vita bis zur Telefonummer kritisch zu lesen und das Foto zu betrachten (Brille, "Zähne", Frisur), dann weiss man schon Bescheid.

Sehr interssant und obigen Eindruck bestätigend sind nicht nur die Antworten, sondern auch die Fragen die er unbeantwortet lässt.... .
 
A

anonym

Guest
Man beachte bitte das Gutachten von Prof. Heubrock: http://www.bundestag.de/ausschuesse/a04 ... index.html
Die Tagesordnung findet man hier: http://www.bundestag.de/ausschuesse/a04 ... index.html
Diese Seite ist auch toll: http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/ ... index.html
Da lese ich doch tatsächlich:
Problem mit illegalen Schusswaffen
Die Waffengesetzgebung, so machte Professor Franz Csaszar von der Universität Wien deutlich, werde das Problem des enormen Bestandes an illegalen Schusswaffen nicht lösen. Nur zwei bis drei Prozent aller im Zusammenhang mit Straftaten sichergestellter Waffen, so Csaszar, stammten aus legalem Besitz. Für eine Verschärfung des Waffenrechts gebe es daher keinen grundsätzlichen Bedarf.

Meine Frage: Nimmt die Politik noch rechtzeitig Vernunft an????
 
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berni67 schrieb:
Lass sie nur machen - wenn mal diese Bilder alltäglich werden, dann kommen die in Berlin vielleicht auch wieder auf den Teppich.

Daß Innenschäuble noch nicht darauf gekommen ist:
Begründung für den Einsatz der Bundeswehr im Inneren!

WaiHei

PJ
 

JEF

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zu dem was sich die legislative da wieder zusammengebastelt hat fällt mir eigentlich nur der werte herr von bismarck ein.......

"Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie." :lol: :? :cry: :twisted:
 
A

anonym

Guest
Hallo Leute: Lest Euch doch mal durch, wie oft Piloten hinter dem Steuerknüppel sterben! Die werden untersucht, wie nichts gutes und trotzdem passiert es. Jedes Jahr! Überall auf der Welt.
http://magazine.web.de/de/themen/nachri ... age=1.html

WAS VERLANGEN DIE EIGENTLICH IN BEZUG AUF DAS WAFFENGESETZ VON UNS? SIND WIR DER LIEBE GOTT, DEM BEKANNTLICH NICHTS PASSIERT?
Es sollte genügen, wenn wir die Sicherheitsmaßnahmen beachten und uns angepaßt verhalten. Die bekannte Kopplung der Sicherheitsmaßnahmen führt schon dazu, das ziemlich wenig passiert.
Vorsatz von Kriminellen darf nicht dazu führen, daß die Allgemeinheit bestraft wird.
 
A

anonym

Guest
Zitat aus: http://www.faktor-arbeitsschutz.de/fa_03_09/krise.html .
Der Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden hat gezeigt, dass solch schreckliche Ereignisse kaum zu verhindern sind.


Meine Frage: WARUM WIRD DANN DAS WAFFENRECHT VERSCHÄRFT????

Die Zeitschrift "faktor arbeitsschutz" wird von den Unfallkassen der Länder herausgegeben. Da sitzen keine Idioten!
 
A

anonym

Guest
Dem Waffengesetz kann man nur mit Hohn und Spott beikommen. Eine andere Möglichkeit haben Einzelpersonen nicht. Wenn es sich dann rumspricht, daß die genannte Methode wirkungsvoll ist, auch wenn die Wirkung erst in Monaten oder Jahren eintritt, dann werden immer mehr Personen auf diese Methode einschwenken und das WaffG wird sich langfristig in einem gewünschten Sinn ändern.
Was ist mir in die Finger gefallen?
„Was soll man vorziehen: die Gewaltkriminalität von Fürsten und Feldherren, die auf den Schlachtfeldern der Geschichte Millionen Untertanen abschlachten oder die Gewaltkriminalität in einem freien Land, gegen die sich jeder zur Wehr setzen kann?“
Horace Greely, Chefredakteur „New York Herald Tribune“ 1866
zitiert nach: H. J. Stammel „Mit gebremster Gewalt“, Motorbuch Verlag 1976, Seite 24.

Jetzt bleiben natürlich ein paar Fragen offen:
- Haben wir heute noch Fürsten und Feldherren (an wichtigen Schaltstellen der Macht)?
- Sind unsere allseits geliebten Politiker etwa moderne Fürsten?
- Werden noch Millionen von Menschen abgeschlachtet?
- Gibt es nach wie vor bei dem „Mächtigen“ Blutrausch, der zu Millionen Morden führt?
- Haben wir Gewaltkriminalität?
- Dürfen wir uns wehren?

Die Antworten sind zumindest teilweise offensichtlich und der andere Teil der Antworten ist mir nicht so bekannt, daß ich mir eine Meinung dazu anmaßen würde.
Zeigen wir einfach unseren Politikern das wir gewillt sind, unsere Rechte zu erhalten.
WIR SIND DAS VOLK!
 
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Demokratie heißt das zu tun, was die meisten wollen - und weil die Bevölkerung reagiert wie die Lemminge muss man sich doch nicht wundern, wenn die Politiker - besonderes dann wenn Wahlen anstehn - Unsinn machen?
 

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