Blutiges Gemetzel im Nationalpark

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Mohawk schrieb:
Moin!

Ich rede nicht von solchen Kleinbetrieben mit nur 3 AT im Abschussplan ...

Joe

Super raus geredet....
im größeren Maßstab geht das natürlich immer gut, quasi wie von allein.
Ich merke noch an, dass der Jahresabschussplan nach jahrelanger Untererfüllung immer kleiner wird.

@Spezialist: Das ist eine Wahrheit die einfach nicht sein darf. Und was nicht sein darf, dass ist natürlich auch nicht.
 
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Moin!

@Spezialist:
Ich habe nie gesagt dass ich den "touristischen Effekt" eines NP schätzte. Sag mir bitte wo ich das getan haben soll? Und dann habe ich mich in bestimmten Fällen gegen die EINZELjagd ausgesprochen. Wenn Du konzentrierte Ansitze heranziehst: das bedarf ähnlicher Planung (es sei denn, Du hast ortskundige Jäger) wie eine DJ und ist - weiss ich aus eigener Erfahrung - nicht schlecht.

@zweiterfruehling:
Ich kenne Eure Situation nicht aus eigener Anschauung. Sieht so aus als wäre das ein staatliches Forstrevier inmitten von Pachtjagden. Die tun mir leid. In den mir bekannten (!) Rotwildgebieten wäre z. B. ein solcher Jagddruck um die entsprechende Jahreszeit forstlich kontraproduktiv. Und auch im größeren Massstab geht das nur gut aus, wenn Du fähiges Personal hast. Setzt Du die unfähigen aber auf Intervalljagd per Ansitz oder DJ können die weniger kaputt machen. :twisted: Solltet ihr als Revier aber alles super auf der Einzeljagd hinbekommen wärt ihr nach meinen Erfahrungen in verschiedenen Rotwildgebieten eine ganz, ganz große Ausnahme ...

Viele Grüße

Joe
 
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spezialist schrieb:
....Ich war schon auf vielen Drückjagden und kann als Resümee sagen, dass der Jagderfolg bezogen auf den Aufwand und die Anzahl der Jäger bei Drückjagden meist deutlich schlechter ist als bei der Ansitzjagd....

Dann warst Du wohl bisher nur auf vielen schlechten Drückjagden.

Der Vergleich bzgl. Effektivität von Einzel- vs. Bewegungsjagd ist neben anderen Faktoren extrem abhängig vom Gelände, den Wildarten und den ausführenden Jägern. Das erlaubt kein Pauschalurteil.

So ist etwa in unseren Verhältnissen die Einzeljagd auf Rehwild im Mai nach den Erfahrungen der letzten Jahre super effektiv, wenn nur etwa 2 - 4 hervorragende Jäger auf rund 1000 ha aktiv sind. Dagegen brachten 10 durchschnittliche Jäger auf der Fläche in den Jahren zuvor nur einen Bruchteil der Strecke.

Völlig anders beim Schwarz- und Rotwild. Da müsste für ausreichende Strecken über einen langen Zeitraum, insbesondere zu den empfindlichen Tagesphasen tiefer Dämmerung bis Nacht, gejagt und so anhaltender Jagddruck in sensible, beruhigte Kernzonen transportiert werden. Das ist völlig abwegig und nicht ansatzweise (hier) so erfolgreich, wie eine perfekt geplante, überfallartige Bewegungsjagd, wobei auch dabei alles von der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer (Menschen wie Hunde) abhängt!

Diese Erkenntnis gilt natürlich in einem NP um so mehr, wo die Sichtbarkeit und damit Steigerung des Erlebniswerts von Wild zu allen Tageszeiten ein wesentliches Ziel ist.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
spezialist schrieb:
....Ich war schon auf vielen Drückjagden und kann als Resümee sagen, dass der Jagderfolg bezogen auf den Aufwand und die Anzahl der Jäger bei Drückjagden meist deutlich schlechter ist als bei der Ansitzjagd....

Dann warst Du wohl bisher nur auf vielen schlechten Drückjagden.

Der Vergleich bzgl. Effektivität von Einzel- vs. Bewegungsjagd ist neben anderen Faktoren extrem abhängig vom Gelände, den Wildarten und den ausführenden Jägern. Das erlaubt kein Pauschalurteil.

So ist etwa in unseren Verhältnissen die Einzeljagd auf Rehwild im Mai nach den Erfahrungen der letzten Jahre super effektiv, wenn nur etwa 2 - 4 hervorragende Jäger auf rund 1000 ha aktiv sind. Dagegen brachten 10 durchschnittliche Jäger auf der Fläche in den Jahren zuvor nur einen Bruchteil der Strecke.

Völlig anders beim Schwarz- und Rotwild. Da müsste für ausreichende Strecken über einen langen Zeitraum, insbesondere zu den empfindlichen Tagesphasen tiefer Dämmerung bis Nacht, gejagt und so anhaltender Jagddruck in sensible, beruhigte Kernzonen transportiert werden. Das ist völlig abwegig und nicht ansatzweise (hier) so erfolgreich, wie eine perfekt geplante, überfallartige Bewegungsjagd, wobei auch dabei alles von der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer (Menschen wie Hunde) abhängt!

Diese Erkenntnis gilt natürlich in einem NP um so mehr, wo die Sichtbarkeit und damit Steigerung des Erlebniswerts von Wild zu allen Tageszeiten ein wesentliches Ziel ist.

Das kann man so unterschreiben. Jedoch lässt sich daraus keine Regel ableiten.
Es gibt NP´s, gerade auch die jüngeren, da stehen die Strecken im Verhältnis zum Aufwand in keinem Aufwand. Das hätte man auch anderweitig lösen können.
 
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Mohawk schrieb:
Moin!
@Spezialist:
Ich habe nie gesagt dass ich den "touristischen Effekt" eines NP schätzte. Sag mir bitte wo ich das getan haben soll? Und dann habe ich mich in bestimmten Fällen gegen die EINZELjagd ausgesprochen. Wenn Du konzentrierte Ansitze heranziehst: das bedarf ähnlicher Planung (es sei denn, Du hast ortskundige Jäger) wie eine DJ und ist - weiss ich aus eigener Erfahrung - nicht schlecht.
...
Viele Grüße Joe
Ok, das mit dem touristischen Effekt kam von DIR im Zusammenhang mit Wölfen und ich habe es auf NP´s übertragen ;)
Selbstverständlich bedürfen auch Gruppenansitze einer sorgfältigen Planung (dazu sind aber nur eine oder höchstens wenige Personen notwendig) und es werden auch ordentliche Ansitzeinrichtungen benötigt.
Aber es spielt sich bald eine positive Routine ein, wenn man das mit der "Mannschaft" ein paar Mal gemacht hat.
Und Gruppenansitze sind schon allein durch das Beziehen der Ansitze im Prinzip eine ganz moderate Form der Drückjagd, verlaufen aber in der Regel wesentlicher kontrollierter und bieten viel bessere Möglichkeiten zum sorgfältigen Ansprechen und Schiessen.

Wobei es durchaus zweckmässig sein kann, mit der ortskundigen Mannschaft (und gerne auch einigen zusätzlichen Gästen) dann bei Bedarf noch ein paar Drückjagden zu machen.
 
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Mistfink schrieb:
...Es gibt NP´s, gerade auch die jüngeren, da stehen die Strecken im Verhältnis zum Aufwand in keinem Aufwand. Das hätte man auch anderweitig lösen können.

Ja, die (den) kenne ich ebenfalls und das war über Jahre auch Adresse meiner Kritik. Nun habe ich den Einsatz dafür aufgegeben und bin nicht mehr daran interessiert.

Was aber nix an der Tatsache ändert, dass es besser möglich wäre!
 
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Stoeberjaeger schrieb:
Mistfink schrieb:
...Es gibt NP´s, gerade auch die jüngeren, da stehen die Strecken im Verhältnis zum Aufwand in keinem Aufwand. Das hätte man auch anderweitig lösen können.

Ja, die (den) kenne ich ebenfalls und das war über Jahre auch Adresse meiner Kritik. Nun habe ich den Einsatz dafür aufgegeben und bin nicht mehr daran interessiert.

Was aber nix an der Tatsache ändert, dass es besser möglich wäre!

Natürlich, da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Nur denke ich bei aller akademischer Rangehensweise ans Thema effektive und handwerklich saubere Jagd immer mehr über drei Dinge nach.

1. Geeignete Infrastruktur
2. Ruhe und nochmals Ruhe
3. Handwerklich gute Jäger

Mehr brauchts doch nicht, ausser das das Wild mal nicht zu Hause ist....
 
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Mohawk schrieb:
@zweiterfruehling:
Ich kenne Eure Situation nicht aus eigener Anschauung. Sieht so aus als wäre das ein staatliches Forstrevier inmitten von Pachtjagden. Die tun mir leid. In den mir bekannten (!) Rotwildgebieten wäre z. B. ein solcher Jagddruck um die entsprechende Jahreszeit forstlich kontraproduktiv. Und auch im größeren Massstab geht das nur gut aus, wenn Du fähiges Personal hast. Setzt Du die unfähigen aber auf Intervalljagd per Ansitz oder DJ können die weniger kaputt machen. :twisted: Solltet ihr als Revier aber alles super auf der Einzeljagd hinbekommen wärt ihr nach meinen Erfahrungen in verschiedenen Rotwildgebieten eine ganz, ganz große Ausnahme ...

Viele Grüße

Joe

Schadenssituation: Erheblich gefährdet: 5% der Fläche (nicht im Kern sondern von holländischen Maklern gepachtet)
gefährdet: ca. 21% (Tendenz seit Jahren fallend)
nicht gefährdet: 74% (Tendenz steigend u.a. fast alle Kernreviere mit der höchsten Dichte)
Anzumerken ist, dass wir hier kein schlechtes Biotop haben wie viele reine Waldgebiete, sondern ideales Gelände mit größeren Freiflächen, Wiesen, Feldern, Tälern und Gewässern.

Hier mal die Statistik vom letzten Jahr: Alttierabschuß war noch nie so hoch, darauf hat das vom Forst und Grünen beanstandetet Bejagungskonzept auch abgezielt. Alle Stücke mit körperlichem Nachweis.

streckenstatistuthwrlmapd.jpg


Neben Gruppenansitzen gibt es noch sehr erfolgreiche Einzelansitze. Die beschossenen Verbände stehen oft wenige Minuten nach dem Schuss wieder auf den Flächen.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
So ist etwa in unseren Verhältnissen die Einzeljagd auf Rehwild im Mai nach den Erfahrungen der letzten Jahre super effektiv, wenn nur etwa 2 - 4 hervorragende Jäger auf rund 1000 ha aktiv sind.
Ich halte nach meinen Erfahrungen ca. 6 Jäger / 1000 ha für optimal.

Stoeberjaeger schrieb:
spezialist schrieb:
....Aber es spielt sich bald eine positive Routine ein, .....
Die stellt sich vor allem beim klugen Wild ein und dann siehst Du da nach kurzen anfänglichen Erfolgen fast nix mehr!
War ja klar, dass das kommt, aber sinnvolle Routine beinhaltet immer auch eine Berücksichtigung der jeweiligen Verhältnisse (Wind, etc) und wechselnde Ansitze.

Wir werden ober OT und Du hast Dich von den dortigen Vorgängen immer noch nicht distanziert, das fällt Dir trotz der mittlerweile herausgearbeiteten Fakten scheinbar SEHR schwer ? ;)
 
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spezialist schrieb:
...Du hast Dich von den dortigen Vorgängen immer noch nicht distanziert, fällt Dir trotz der mittlerweile herausgearbeiteten Fakten .....

Nochmal: ich kann dazu nix äußern, weil ich nicht dabei war und auch über keine gesicherten Beweise verfüge! Außerdem habe ich keinen persönlichen Anlass für irgendwelche Distanzierungen.

Was ich zu diesem Thema generell als nicht gesetzeskonform und ethisch bedenklich ablehne, hatte ich formuliert.
 
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Mohawk schrieb:
Moin!

Ich rede nicht von solchen Kleinbetrieben mit nur 3 AT im Abschussplan ...

Joe
Wie hat man denn das "Problem" der Alttierbejagung in den damaligen forstlichen Großbetrieben der untergegangenen DDR gelöst ?Frag doch mal die alten Förster i.P. oder den "Hobbyjäger" im damaligen Hochwildrevier ! Vorraussetzung für praktische Tätigkeit im Revier war als erstes das Ansprechen des Wildes.Ohne dem wurde keiner aufs Wild losgelassen.Es fällt schon länger auf,daß aus Richtung Forst immer wieder Joker aus der Tasche gezogen werden ,Wild ohne Wahl zu erlegen.Wasserträger hierbei sind ÖJV,Nabu und BUND.
Hier nur einige Bsp.:
1.Die Veränderung der Bockjagdzeiten nach hinten.(Bsp.Sachsen,wers gewünscht hat,weiß jeder Sachsenjäger)
2.Die Rechtfertigung der Handlungsweisen des Herrn F.J.,trotz eindeutiger strafrechtlich relevanter Punkte UND GESICHERTER BEWEISE,kommt fast ausschließlich aus den Reihen oben genannter.
3.Sprachrohr jener Petition für F.J. sind nachgewiesenermaßen die Berliner Forsten.
Ursula -Anne Ochel hat in ihren letzten Zeilen außerdem auf einige höchst interessante Ungereimtheiten größter Brisanz hingewiesen !
 
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Moin!

Ich beziehe mich nicht auf die Müritz. Was da in Teilen abging - nein, da bin ich froh dass ich da nicht weiter oben in der Kommandokette stehe. :no:

Mit den "Kleinbetrieben" wollte ich eigentlich darauf hinaus, dass die innerhalb der Rotwildgebiete getriebene sind und wenig selber beeinflussen können, weil die Jagdmethoden etc. von den deutlich größereren Nachbarn (oder der Masse der Nachbarn) ausstrahlen.

Die Großbetriebe der ehem. DDR sind auch kein geeigneter Vergleich, weil damals Personalstrukturen und Zeitbudgets deutlich anders waren. Ich habe nie in meinem Leben so viel Zeit zum Jagen gehabt wie die Kollegen damals unter DDR-Bedingungen (nur als Schüler, und da durfte ich nicht :( ).

Und was die Frage nach Ansprechen etc. anbelangt: natürlich muss man das können, aber in einem NP sind da andere Kriterien wichtig. Und dann kann es für Rehwild durchaus auf "klein vor groß" reduziert werden wenn man nur im November jagd.

Viele Grüße

Joe
 
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Der neueste Stand steht im Jäger Nr.8.Der Artikel ist äußerst brisant ,Lesen lohnt! Da scheint sich der nächste Sumpf aufzutun .Das war wohl lange noch nicht alles. Es eröffnet sich neuerdings die Frage ,warum einige Ämter so zögerlich handelten.Die Teilnahme von Amtsträgern an den Jagden steht im Raum.Der ÖJV stellt unwahre Behauptungen auf seiner HP auf und drückt sich ,auch in Person der Emmert,um eine Stellungnahme zu den Ereignissen.
 
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Mohawk schrieb:
Moin!

Mit den "Kleinbetrieben" wollte ich eigentlich darauf hinaus, dass die innerhalb der Rotwildgebiete getriebene sind und wenig selber beeinflussen können, weil die Jagdmethoden etc. von den deutlich größereren Nachbarn (oder der Masse der Nachbarn) ausstrahlen.

Joe

Ich frage mich gerade ob Staatsbetriebe sich wirklich mit so einem Alibiargument aus der Verantwortung ziehen können???!!!
Man kann auch als Kleinbetrieb ordentlich jagen, vor allem wenn es zwei absolut professionell durchgeführte Bewegungsjagden gibt.
Dass man es selbst als Kleinbetrieb nicht schafft den Abschuss dann per Einzeljagd zu erfüllen....ich weiß nicht recht.
Zieht man allerdings eine Argumentation wie du oben schreibst heran wird es klar.....man versucht es erst gar nicht weil die bösen Privatnachbarn (besser noch Hobbyjäger) eh alles schuld sind.
 

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