Hallo Platin,
Deine Bedenken in allen Ehren. Das Thema "Spitzengasdruck" ist in der Regel keines. Die Waffen sind auf Dauerbetrieb mit den 4150bar ausgelegt. Punkt. Und dann kommen die Sicherheitsreserven dazu.
Sicherlich: eine Munition, die bei Normbedingungen schon am Limit ist, kann / wird unter extremen Bedingungen noch das eine oder andere an Druck oben draufpacken.
Gewissheit hast Du aber immer nur, wenn Du die Dinger messen läßt. Man kann sie auch temperieren lassen, um z.B. den Einfluß bei hohen Temperaturen in Afrika zu ermitteln. Ein Freund von mir hat das nach einer unlustigen Erfahrung in Afrika seither immer machen lassen. 60°C! Damit war er immer auf der sicheren Seite.
Eine moderne (Qualitäts)Waffe hat (sehr) ausreichend Reserven. Gewerblich hergestellte Munition sollte in der Regel unbedenklich verschossen werden können, gleich, von welchem Hersteller. Bei den Amerikanern ist wegen des Produkthaftungsgesetzes eher noch davon auszugehen, dass die sich absolut im grünen Bereich der Arbeitsdrücke aufhalten. Du kannst Dir vorstellen, dass die da drüben etwas mehr Munition als hier verkaufen, und würde da einem was passieren, bräche die Hölle los. Die Ami-billigrepetierer sind sicherlich nicht ganz mit der Qualität europäischer Waffen gleichzusetzen, insbesondere in Bezug auf Haltbarkeit. Dazu gibt es beeindruckende Testvideos aus Schweden, so eine Art "Stiftung Warentest".
Das Barnes habe ich selbst in 30-06 geführt ==> perfekt, auch mit Fabrikmunition, und nun nur noch in 308==> ohne Wenn und Aber, selbst geladen! Vom Gewicht reichen mir die 130grns Geschosse völlig aus. Auf Reh und Sau bisher nur gute Erfahrungen.
Ein guter Bekannter und Schweißhundeführer nutzt das TTSX in der 9,3x62 zur vollen Zufriedenheit. Ein anderer Weidgenosse in der 375H&H, 30-06 und was weiß ich noch für Kaliber. Er hat eine gewisse Auswahl :lol:
Seine bessere Hälfte nutzt das HDB im UHR 444 Marlin. Im Großen und Ganzen auch zufrieden.
Interessant ist ja doch auch, dass sich Gedanken über Gasdrücke bei der Jagdmunition gemacht, gleichzeitig aber auch oft bei preisgünstiger Surplusmunition zum Übungsschießen zugegriffen wird. Vieles davon ist für Maschinenwaffen ausgelegt, und die haben wirklich Dampf. Aber sie sind eben billig :roll:
Eine Marke, die ich (!) z.B. niemals mehr schießen würde, sind Bestände aus der Hirtenberger Herstellung. Sicher, gibts nicht mehr, aber Restbestände liegen immernoch irgendwo rum. Da hätte und habe ich massive Bedenken. Alles, was ich davon bisher verschossen habe, kam mit sehr platten Zündern aus der Kammer. Weiß nicht, wie die CIP erreicht haben....weder bei Militär, noch bei Zivilpatronen.
Opfere 36 Euro, laß die Dich interessierende Sorte im Beschußamt prüfen, und Du hast Gewißheit. Das ist weniger, als ein Päckchen von den "guten" RWS kostet, und DU(!) bist beruhigt.
Nochmals zum Barnes: es ist eines der besten bleifreien Geschosse, da es sicher anspricht und ausgezeichnet wirkt, und in der Regel keine Splitter abgibt. Barnes hat wohl mit Abstand die meiste Erfahrung auf dem Gebiet, du die Konstruktion ist seit Jahrzehnten auf alles Wild hervorragend bewährt. Von dem, was sich auf dem Markt tummelt, ist das sicherlich die Alternative, bei der es die wenigsten Bedenken geben sollte.
WmH,
K95fuxx