Rückzugsgefechte.
Hecht war früher an der Bundesanstalt für Fleischforschung (heute heißt die Institution anders). Die damaligen Forschungen in den End-1980er oder frühen 1990er Jahren (mit einiger Verzögerung veröffentlicht) wurden als Auftragsforschung eines deutschen Munitionsherstellers durchgeführt, der bleifreie Jagdbüchsenmunition auf den Markt bringen wollte.
Bleiben wir bei den Fakten: Die BAFF, wie andere ähnliche Forschungsinstitutionen, veröffentlichen ihre Studien, wenn sie fertig sind. Die Hecht-Studie war der breiten MAsse deswegen unbekannt, weil sie niemand interessiert hat und nicht weil sie "verspätet" veröffentlicht wurde.
Dass die BAFF-Studie eine Auftragsforschung von RWS war, ist dieser nicht zu entnehmen. Es erschliesst sich mir nicht, dass das ( zu erwartende ) Ergebnis im Interesse von RWS gelegen wäre, die haben es bekannterweise nicht so mit bleifrei . Die 'Studie enthält in der conclusio nur die Anregung an die Munitionsindustrie doch Alternativen zu anzudenken und zu entwickeln. Eine Anregung also, der gerade RWS nicht nachgekommen ist.
Hecht ist jetzt pensioniert, ich hatte mit ihm telefoniert.
Ersteres ist bekannt, bei zweiteren konnten man bisher davon ausgehen, dass dies bisher Herrn Sir Henry vorbehalten war, einem Bleifreigegner der ersten Stunde.
Die mehr anekdotischen Aussagen, die Du zitierst hast, sind erkennbar nicht belastbar, die Untersuchungen wurden ja auch nicht an Muskelfleisch durchgeführt. Etwaiger Transfer des Ergebnisses von Gelatine auf Fleisch wäre ein weiterer Behauptungsschritt, den Hecht damals nicht ohne Grund unterlassen (!) hat.
Der "anekdotischen" Aussage der Hechtstudie, dass die Grenzwerte von klarerweise giftigen Bleiverbindungern in Wildfleisch regelmässig überschritten werden, kann höchstens ein habitueller Ignorant nichts abgewinnen. Wenn so einer sein Fleisch selber frisst, mag das ja im Rahmen der Privatautonomie noch angehen.
Wenn das aber einer mit der Etikette " natürliches und hochwertiges" Nahrungsmittel in den Verkehr bringt, dann ist er einfach ein Rosstäuscher, dem sein dreckiges Handwerk gelegt werden muss .
Da die jägerische Einfalt aber grenzenlos erscheint, ist der Weg ohnehin vorgezeichnet:
1. Verpflichtende Untersuchung auf Bleikontamination und damit das Ende des Wildbretverkaufs oder
2. normativ statuiertes Bleiverbot!
Carcano