Blaser CDP, meine erste Erfahrung

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Tach Gemeinde!

Kurzer Bericht meiner ersten Erfahrung mit CDP.

Hatte am letzten Donnerstag auf einer Schneise in einem Buchenrauschen eine Ricke mit einem schwachen Schmalreh (11 kg). Ich entschied mich das Schmalreh zu erlegen. Dachte mir "Ich schieß fein hinters Blatt, damit ich bei dem schwachen Stück nicht noch die Vorderblätter versaue". Entfernung: 90 m, Kaliber: .308 Win, 10,7 g Blaser CDP.
Schuß. Ricke und Schmalreh springen ab. Bei der Ricke konnte ich es ja noch verstehen, aber das mein Schmalreh ohne zu Zeichnen wie gesund in das Buchenrauschen flühtet hatte mich irgendwie überrascht. Dann die üblichen Selbstzweifel. Ich schoss aus dem Liegendanschlag ohne Gewehrauflage. Bin eigentlich ein sehr guter Schütze. Meinte auch gut abgekommen zu sein, aber Ihr kennt das sicher das man sich auf einmal überhaupt gar nicht mehr sicher ist. Dachte erst an Fehlschuß.
Auf zur Kontrolle. Nach 5 Min fand ich Schweiß. Aber sehr wenig. Für meine Begriffe auch zu Dunkel für Lungenschweiss. Also noch mehr Selbstzweifel. Dann kam mein Jagdherr. Wir uns die Sachen gemeinsam angesehen. Auch er konnte den Schweiss nicht eindeutig zuordnen. Also lieber Hundeführer mit erfahrenem Nachsuchehund gerufen bevor wir was versauen oder noch eine Hetze erforderlich wird. Eine elendig lange Stunde später kam der Hundeführer. Nachsuche beginnt. Selbstzweifel steigen überproportional der Zeitachse an. Auf einmal war ich mir nicht mal mehr sicher obs überhaupt ein Schmalreh war. Vielleicht doch eine hochbeschlagene Ricke, oder war es nicht gleich eine Elandantilope ??? Noch grösser ??? Ihr kennt das sicher. Nach einer halben Stunde hatte der hund das Stück gefunden. Es war das Schmalreh. Es ist noch 100 m durch den sehr dichten Buchenjungholzbestand galeufen. Es hatte also mitnichten freie Bahn wo es einfach geradeaus hätte laufen müssen. Der schuß saß optimal hinter dem Blatt. Kammerschuß. Passte. Der Ausschuß war keinen Deut größer als der Einschuß. Zerstört war nur die Lunge. Und in der konnten wir sogar noch in einem Teil den Schußkanal ausmachen. Zwei Tage später habe ich es aus der Decke geschlagen. Versulzungen auf der Einschußseite deutlich mehr als auf der Ausschußseite. Wildbret zerstörung akzeptabel. Schuß ist auf der Einschußseite durch eine Rippe gegangen. Ausschuß nur knapp über, wenn überhaupt Kalibergrösse.
OK. Mir ist klar das man beim ersten beschossenen Stück nicht über ein Geschoß urteilen kann. Ich wollte auch nur kurz meine Erfahrung mitteilen. Vielleicht habt Ihr ja mit schwachen Stücken bei dem Geschoß ähnliches erlebt. Also wenn das so ist gebt kurz laut.
Gruß teww
 
A

anonym

Guest
Servus,
ist halt mal so u. mal so.

Bei mir in 30.06 , 10,7 gr.
 
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Mir ist letzte Woche genau das selbe auf einen 37 kg Überläufer passiert. Gleicher Schuss mit der 7 x 64 auf ca. 40 m. Kein Schweiss am Anschuss, Totsuche ca. 80 m.
War allerdings auch das erste Stück mit dem CDP. Mal schaun wann die nächsten Stücke liegen.

WH Ingo
 
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HAllo teww,
ich führe seit vergangenem Jahr eine BBf mit dem Kugelkaliber 7x57R und verschiesse das Blaser CDP mit 10 g. Hatte bisher keine Fluchtstrecken über 50 m bei Schwarzwild, Rehwild und Fuchs liegen meist am Anschuss.
Der Bock den ich vor 8 Tagen erlegt habe ging mit Kammerschuss(Herz)ca. 20 m ,zeichnete typisch, Flucht vorne tief.

Grüsse Norbert
 
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Ich habe das CDP letztes Jahr in meiner BBF95 (7x65R) verwendet. 4 Stücke mit dieser Waffe beschossen, 4 Stücke abgesprungen. Fluchtstrecken zwischen 30 und 80m. Das ist zwar nicht viel, aber da ich im Wald, zwischen großen Dickungskomplexen jage, kann das trotzdem zu viel sein. Was mir aufgefallen ist, waren die wie rausgestanzten Schußkanäle im Wildkörper! Die Lungen hatten Löcher wie von einem Locheisen ausgestanzt. Es war aber nur sehr wenig Schweiß in der Brusthöhle vorhanden. Man hätte direkt eine Bilderserie für ein Lehrbuch schießen können, so sauber waren die Stücke innen!
Fazit:
Sehr präzise Patrone aber mir ist aus meiner BBF95 nicht ganz wohl damit!

Waihei

Beagel
 
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Ich habe erst zwei Abschußberichte mit CDP:
.243 Win handgeladen V3 ca.860m/s Rehbock auf 160m breitstehend. Einschuß kurz hinter`m Blatt, mittig, Ausschuß ca. 5cm Durchmesser Fluchtstrecke 60m. Am Anschuß reichlich Lungenfetzen, Schweiß sowie Schnitt- und Rißhaar.
7 x 57R Rehbock ca.100m leicht schräg von vorne.Einschuß etwas Blatt, mittig. Ausschuß 10cm hinter dem Blatt, Durchmesser ca.6cm.Fluchtstrecke: eine Körperlänge.
Um genaueres zu sagen, ist es aber wie bei anderen viel zu früh.
Wildbretentwertung sehr gering.
Waihei
Manne
 

doa

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Bisher habe ich ca 20 SStück Wild mit dem CDP in.30-06 erlegen können, Rehwild mit Fluchtstrecken von 0- 30 m, letzeres eigentlich nur bei "Küchenschüssen hinters Blatt- sonst ist es ein bisschen hart, aber geht auch (30 m).
Da kaum WIldpretverlust halte ich bei Rehwild jetzt eigentlich immer direkt aufs Blatt (auch Waldjagd).
Damwildkälber und Tier 0-50 m, aber das Damwild ist etwas "schußhärter", die Försters mit Ihren TMR haben auch keine kürzeren (oder längeren) Fluchtstrecken bei guten Schüssen.
Frischlinge und Überlaufer: wie Rehwild, nur einmal nachgesucht, lag aber am Steuermann (Hochlaufschuß); Fuchs 0 m, Dachs 0 m, Rest 0-5 m.
Das Geschoss macht eigentlich gut auf sobald es Widerstand findet, der ist nunmal 2 Fingerbreit hinter dem Blatt häufig eher schwach.
Die Fluchtstrecken (nur Rehwild)waren mit dem Balltip in den 7er Kalibern übrigens ähnlich, obwohl die sich ja noch schneller öffnen sollten.

Mal sehen, wie es ist wenn ich die 100 voll habe, dann überdenk ich es nochmal.
Die Präzision ist OK (Markstück auf 100 m), Ausschuß war auch immer da, aber es war ja auch alles unter 70 kg und Breitstehend.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von teww:
Tach Gemeinde!

Kurzer Bericht meiner ersten Erfahrung mit CDP.

Dachte mir "Ich schieß fein hinters Blatt
Gruß teww
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo!
Dieses Sch....gefühl,dass ein Stück Rehwild nach einem solchen(zumindest vermeintlich) sicher an getragenem Schuss wie gesund weg flüchtet,kenne ich als CDP-Verwender (10.7 g in 30.06 u.308 Win)zur Genüge.Ich denke nach 3 Jagdjahren,dass das Geschoss bei solcher Treffpunktlage wohl nicht schnell genug deformiert und einen Vollmanteleffekt hat.ABER wenn ich die Begebenheiten Revue passieren lasse,lagen doch immer wieder unterschiedliche Verhältnisse(Entfernung,Wildkörperstärke)vor.Eine Voraussage,ob das aktuell zu erlegende Wild jetzt sofort im Knall liegt oder noch flüchten wird,würde ich mir nie zu trauen.
So oder so ist es damit immerhin ein Problem,bei schwindendem Büchsenlicht zu schießen,weil doch mit "Umständen" beim Auffinden des beschossenen,vielleicht gar nicht so weit liegenden Stückes zu rechnen ist.OB das mit anderer Muni auch so ist,WEIß ich nicht.Habe noch nie was Anderes verschossen.
Gruß u.Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von teww:
Tach Gemeinde!

Ich wollte auch nur kurz meine Erfahrung mitteilen. Vielleicht habt Ihr ja mit schwachen Stücken bei dem Geschoß ähnliches erlebt. Also wenn das so ist gebt kurz laut.
Gruß teww
<HR></BLOCKQUOTE>


Ich hab zwar keine Erfahrungen mit dem CDP, dafür aber mit dem Barnes X meist aus der 30.06 mit 165 gr. und das seit ca 10 Jahren.

Dabei sind ähnliche Phäniomene zu beobachten, wenn ich auch deine Fluchtstrecken in etwa halbieren kann ( Rehwild und schwache Sauen, bei stärkerem Wild sind die Fluchtstrecken noch einmal ca halbiert ). Beide Geschosse sind zwar nicht vom Aufbau und von der Wirkung her zu vergleichen, aber wenn man harte Geschosse will, wofür ja manches spricht sollte zumindest in der Regel der Ausschuss so gross sein, dass ich eine ordentliche Schweissfährte habe. Macht das CDP bei schwachem Rehwild zuwenig auf, dann sind Fluchtstrecken um die 100 m bei Schüssen durch Lunge und Federn mit wenig Schweiss doch etwas mühsam, wenn auch in den Griff zu bekommen, wenn halbwegs brauchbare Hunde zur Verfügung stehen bzw wenn man sich selbst intensiv asuf die spärlichen schusszeichen intensiv einarbeitet.

Die bereits angesprochene Alternative wäre der Schuss hart aufs Blatt d.h. direkt auf die Schulter, der grundsätzlich vorzuziehen ist, da beim Schuss die berühmte handbreit hinter den Vorderlauf hoch doch das Risiko sehr gross den Pansen aufzureissen, der relativ weit nach vor geht und der an sich gute Schuss dann für die Katz ist.

Zu überlegen wäre auch die Geschwindigkeit zu erhöhen, wenn du Wiederlader bist oder einen kennst.

H.
 
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Hallo !

Na das hört sich alles nicht gerade "umwerfend" an. Habe mir einen BD 880 270.Win. gerade gekauft und mit CDP einschießen lassen. Da bin aber mal gespann, ob meine Rehe liegen. Wenn ich nämlich eines hasse ist es im fast dunkelen, ohne Hund, durchs hohe Grass suchen zu gehen. Ich verwerte zwar viel selbst, aber es ist schon ein sehr beruhigendes Gefühl das Stück im Dampf umfallen zu sehen.

Ich werde Euch dann mal meine Erfahrungen mitteilen.

Absehen 4
 
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Danke für eure Erfahrungen.

Ich denke ich werde bei schächeren Stücken und Waldnähe demnächst lieber aufs Blatt schiessen.
Man hat so den Eindruck, wenn man eure Berichte liest, das eigentlich kaum einer so richtig begeistert von dem Geschoß ist.

Mal schauen wer noch Erfahrungen mit dem CDP hat.

Gruß
teww
 
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Hallo an Alle

ansich ist das Geschoss für eine tiefe Duchdringung im Wildkörper gedacht und muss aus diesem Grunde eine Menge Energie mitnehmen. Ein vollständiges Zerlegen, also eine schnelle Energieabgabe ist nicht gewünscht. Wenn ihr das Geschoss mit recht langsamen Laborierungen z.B. 7x57R kann es seine Wirkung nicht entfalten. Gleiches gilt für geringe Stücke, wie das Schmalreh von TEWW. 800 Joule im Wildkörper, der Rest ist wieder raus!
Das Blaser CDP verschiesse ich in der 8x68S auf stärkeres Rot- und Schwarzwild mit gutem Erfolg und habe nur geringe Fluchtstrecken und Wildpretentwertung.

Eifejäger
 
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Je schwächer das Wild, je länger die Flucht!
Trotzdem ein gutes Geschoss, bei dem ich wahrscheinlich bleiben werde, gerade wegen geringer Entwertung, sehr guter Präzision. Das RWS TIG war schlechter in meinem Revier
(insbesondere Rehwild)
Weidmannsheil
Norbert
 
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Die geschilderten Erfahrungen mit dem CDP-Geschoss kann ich uneingeschränkt auf meine Erfahrungen mit dem Doppelkerngeschoss übertragen. In meinem Fall im Kaliber 6,5x55.

Bei Schüssen aufs Blatt liegen die Rehe bei akzeptabler Wildpretentwertung im Feuer.

Bei Schüssen hinters Blatt ist dies maximal bei der Hälfte der Fälle so. Die Fluchtstrecken gingen bei mir bis 80 Meter. Schweiss liegt immer ausreichend. Oft ist die Fluchtfährte mit blossem Auge auszugehen.

Auf Sauen habe ich keine Erfahrung mit dieser Geschoss/Kaliber-Kombination, vermute aber (ab Überläufer) eine bessere Wirkung.

Harte (und relativ harte) Geschosse auf schwaches Wild sind reine Nervensache

meint HW
 
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@teww
das kann ich dir gut nachfühlen, das kenne ich genau, viel zu genau, manchmal ist es richtig widerlich...

Und zu dem Geschoss kann ich nur sagen, dass es doch seine Arbeit tut, es ist hart, und wenn nicht der passende Zielwiederstand da ist, dann macht es eben nicht so sehr auf. Wenn man dann eine guten Augeblickswirklung haben will, dann nehme niocht hinter dem Blatt maß, sondern halte drauf, ich denke, dann werden sich die Fluchtstrecken verkleinern, da kann ich Hürsch nur zustimmen, ich kenne das von Drückjagden mit meiner .375 und 270Grain BarnesX. Auch dieses Geschoß leistet das, wofür es gebaut wurde, es macht erst richtig auf, wenn genug Widerstand da ist und es geht immer durch. Wenn man damit ein Stück Rehwild knapp hinter das Blatt schießt, also so, wie man es für die Küche gerne hätte, dann zeichnen sie (und das ist wahrlich kein Einzelfall, das habe ich mehrfach beobachtet) dann zeichnen Sie, als wäre man Waidewund abgekommen, und dann kommt auch das fürchterliche Gefühl des Selbstzweifels. Die stücke keilen nach hinten aus, und flüchten blitzartig 10-40 Meter. soweit meine Erfahrungen mit den Massestabilen Geschossen, bzw mit Barnes X, was bei mir auch noch sehr präzise war, ca. 3cm/100m in .375 H+H
 

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