Biogas aus Wildpflanzen

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31 Aug 2009
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Macht euch in der Sache keine Hoffnung.
Die neue Änderung des EEG führt dazu, dass kleine Biogasanlagen in Bauernhand schlechter und dafür Großanlagen in Konzernhand besser gefördert werden.
Solche Großanlagen kann man in Neufünfland schon bewundern. Da wird noch aus 150 km Entferung per Mais per LKW angekarrt. Denen sind Wilkkräutermischung sowas von egal... Und wartet mal ab, wie die auf Wildschäden reagieren.
Für die Bundesregierung zählt momentan nur, den Konzernen einen neuen Batzen als Ersatz für die Atomenergie hinzuwerfen und mit allen Mitteln die erneuerbaren Energien hoch zu treiben.
Das eine Kraftwärmekopplung (und damit der einzig sinnvolle Einsatz einer Biogasanlage) bei solchen Großanlagen mitten auf dem Acker nicht möglich ist, ist Merkel scheiß egal. Genau wie die Bauern, die ihr Land an diese Großprojekte verlieren, weil sie bei den explodierenden Pachten nicht mitbieten können.
Und den Ländern gehen die Mittel aus. Sogar das reiche Bayern hat sein Blühflächenprogramm ersatzlos gestrichen. Nur die schon abgeschlossenen Verträge werden noch ausbezahlt. Dann ist es vorbei mit Blühflächen in Bayern.
Die Zukunft heißt Mais, Mais, Mais. Da können ein paar Fördermittel für Veitshöchheim nicht drüber weg täuschen. Macht sich gut in der Presse, ist aber viel zu unwirtschaftlich für den Praxiseinsatz.
 
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Count Zero schrieb:
...
Das Landwirte von ihrem Einkommen leben müssen wie andere Leute auch scheint keine sehr verbreitete Erkenntnis zu sein ???


Doch schon.
Wenn es keine Subventionen oder Transferleistungen gibt würden die Betriebe immer größer werden WIE DAS AN VIELEN STELLEN SCHON PASSIERT IST um rentabler zu wirtschaften. Warum aber riesen Monokulturen auch noch extrem subventioniert werden sollten ist mir nicht wirklich ersichtlich.

Daher: Förderung für kleine Strukturen, die ökologischer arbeiten höher ansetzen (ist ja auch eine Verbesserung der Fauna und Flora) als Monokulturen etc.


Bison schrieb:
Bei uns in der Gegend tut sich auf dem Gebiet seitens der Jägerschaft mit Unterstützung des BJV massiv was. Wir Jäger haben hier Mitte Juni selbst Hand angelegt und ein Versuchsfeld mit der "Durchwachsenen Silphie" angelegt.
...


Klasse ! Super Projekt ! Weiterhin viel Erfolg

Lepusheger schrieb:
Zum Thema Ökonomie:

1.) @Jfgpm: Im Bericht wird ausdrücklich gesagt, dass edr Biomasseertrag nicht geringer ist als bei Mais, eher - wegen längerer Wachstumszeit - höher.

Ich hab mich mit dem Thema schon vor einiger Zeit beschäftigt und auch einiges dazu gelesen. Es klappt aktuell so noch nicht ! Hier im Forum findest Du dazu auch schon ein paar Threads.
Auf Grenzertragsstandorten können manche Mischungen besser sein als der Mais aber sonst schafft es das "Unkraut" nicht gegen den Mais anzutreten.


Lepusheger schrieb:
2.) Ich finde des einen Witz, wenn der energietechnisch wie pflanzenschutztechnisch extrem aufwendige Maisanbau als "ökonomisch" bezeichnet wird. Das Gegenteil ist der Fall: 1 Liter Pestizid für den maisanbau im Klärwerk auszufiltern kostet über 100 000 €. Würde man diese Kosten umlegen, wären nur die Wildkräuter ökonomisch.....

Woher stammen Deine Zahlen ? Hast Du dazu einen Link ?
In vielen Bereichen (auch der Energiepolitik) werden solche indirekten Verknüpfungen nicht gerne besprochen. Sind sie doch meist sehr unbequem :twisted:

AlterLohhäuser schrieb:
... Winterdeckung ist aber nicht wirklich relevant.

...

Deine Idee solche Äcker besser zu bezuschussen und dafür die Blühbrachen wegfallen zu lassen finde ich einen guten Ansatz. Das könnte wirklich ein gute Lösung sein. Denn die Blühmischungen in Bayern sind inzwischen Geschichte und die werden auch so schnell nicht mehr aufgelegt.

Das Winterdeckung nicht wirklich relevant ist seh ich dagegen bei uns ganz anders ! Da ist die Winterdeckung eines DER Hauptbestandteile im Revier !
Ich würde mir immer wünschen, dass hier einer mal Miscanthus oder sonst was anpflanzt.

federvieh schrieb:
Macht euch in der Sache keine Hoffnung.
Die neue Änderung des EEG führt dazu, dass kleine Biogasanlagen in Bauernhand schlechter und dafür Großanlagen in Konzernhand besser gefördert werden.....Genau wie die Bauern, die ihr Land an diese Großprojekte verlieren, weil sie bei den explodierenden Pachten nicht mitbieten können.
Und den Ländern gehen die Mittel aus. Sogar das reiche Bayern hat sein Blühflächenprogramm ersatzlos gestrichen. Nur die schon abgeschlossenen Verträge werden noch ausbezahlt. Dann ist es vorbei mit Blühflächen in Bayern.
Die Zukunft heißt Mais, Mais, Mais. Da können ein paar Fördermittel für Veitshöchheim nicht drüber weg täuschen. Macht sich gut in der Presse, ist aber viel zu unwirtschaftlich für den Praxiseinsatz.

Seh ich bisher genau so ! Energie um jeden Preis. Allerdings möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben :D
 
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Magicus hat Folgendes geschrieben:
Sehe ich leider genau so.
Nur Masse bringt eine volle Kasse. Und das will der Landwirt. Also bisher schlechte Aussichten.


Das Landwirte von ihrem Einkommen leben müssen wie andere Leute auch scheint keine sehr verbreitete Erkenntnis zu sein ???

Habe ich mich missverständlich ausgedrückt? Natürlich gönne ich dem Landwirt sein durchaus hart verdientes Geld. Aber dennoch hat die Maiswirtschaft teilweise unübersehbare Nachteile.
Aber vieleicht gibt es bald eine Lösung, die den Landwirt und den Jäger gleichermaßen zufriedenstellt.
 
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Count Zero schrieb:
Magicus schrieb:
Sehe ich leider genau so.
Nur Masse bringt eine volle Kasse. Und das will der Landwirt. Also bisher schlechte Aussichten.

Das Landwirte von ihrem Einkommen leben müssen wie andere Leute auch scheint keine sehr verbreitete Erkenntnis zu sein ???

Sie leben eben nicht von ihrem Einkommen. Ihr Einkommen trägt mit etwas weniger als 50% zu ihren Zahlungseingängen bei.

Ein schnelles Ende dieser Praxis würde bei uns Naturlandschaften entstehen lassen wie man sie in England bewundern kann.

Dompfaff
 
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federvieh schrieb:
Macht euch in der Sache keine Hoffnung.
Die neue Änderung des EEG führt dazu, dass kleine Biogasanlagen in Bauernhand schlechter und dafür Großanlagen in Konzernhand besser gefördert werden.
Solche Großanlagen kann man in Neufünfland schon bewundern. Da wird noch aus 150 km Entferung per Mais per LKW angekarrt. Denen sind Wilkkräutermischung sowas von egal... Und wartet mal ab, wie die auf Wildschäden reagieren.
Für die Bundesregierung zählt momentan nur, den Konzernen einen neuen Batzen als Ersatz für die Atomenergie hinzuwerfen und mit allen Mitteln die erneuerbaren Energien hoch zu treiben.
Das eine Kraftwärmekopplung (und damit der einzig sinnvolle Einsatz einer Biogasanlage) bei solchen Großanlagen mitten auf dem Acker nicht möglich ist, ist Merkel scheiß egal. Genau wie die Bauern, die ihr Land an diese Großprojekte verlieren, weil sie bei den explodierenden Pachten nicht mitbieten können.
Und den Ländern gehen die Mittel aus. Sogar das reiche Bayern hat sein Blühflächenprogramm ersatzlos gestrichen. Nur die schon abgeschlossenen Verträge werden noch ausbezahlt. Dann ist es vorbei mit Blühflächen in Bayern.
Die Zukunft heißt Mais, Mais, Mais. Da können ein paar Fördermittel für Veitshöchheim nicht drüber weg täuschen. Macht sich gut in der Presse, ist aber viel zu unwirtschaftlich für den Praxiseinsatz.
Da ist was dran.Wie man bei uns reagiert,habe ich erst gestern zu spüren bekommen.Ein Landwirt tauchte mit einem angeblich abgebissenen Maisblatt (!) auf und wetterte wegen Wildschaden durch Sauen.(im Nachbarrevier,bin Vors. einer Jagdgenossenschaft)Bin dann vor Ort und konnte im regenaufgeweichten Boden nur einige Rehfährten ausmachen,von Schaden war nichts zu sehen.Wie man mich kennt,nehme ich kein Blatt vor den Mund und habe ihn gleich mal gefragt,ob er mir jetzt das Benzingeld für meine Hin-u.Rückfahrt gleich bezahlt oder ich eine Rechnung schicken soll.Der stotterte nur noch rum.
 
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in England werden die Landwirte wie in anderen Ländern der EWG, EU, EG behandelt.
Wer da den Hebel ansetzen möchte muß sich die Steuerungsmechanismen in den einzelnen Länder anschauen und sicherstellen, daß für gleiche Marktbedingungen auch gleiche Erzeugungsbedingungen gelten.
Ob das gewünscht wird wie beim geteilten Markt? Eine Familie frißt Hormonbutter und der andere (Bio?-) Huftsteak aus Kobe? :roll:
 
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Welche finanziellen Opfer man freiwillig fuer das Gemeinwohl zu bringen bereit ist, ist eine Frage des Charakters und den schaetze ich beim durchschnittlichen Bauern deutlich im zweistelligen Bereich.
Ohne Zwang oder Bagshish, mach ich mir da keine Hoffnungen auf die Wildpflanzenpower.
 

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