Bild auf der Jagdmesse

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Rauti schrieb:
stanislav schrieb:
Jagdtourismus ist nun mal aus keinem Blickwinkel gut für das Image der Jäger. Ich kann die Bestürzung eines Nichtjägers absolut verstehen, wenn er all die Angebote aus Halle 7 in Dortmund so sieht.


Wie kann man nur so was unqualifiziertes von sich lassen :16: :16:

Forscher Ton hier. Ist aber meine ganz persönliche Meinung. Wer mit der Jagd nicht viel zu tun hat, und dann Plakate a lá "Hippo und Krokodil- nur 9000 EUR" sieht, wird einfach keine positiven Zugang zur Jagd finden.

Persönlich finde ich den (teilweisen) Trophäenkult und das egomanische Erlegen von "Exoten" fragwürdig.
 
A

anonym

Guest
Hallo,

zum Thema "Auslandsjagd" eine persönliche Anmerkung:

Kaum dass ich den Jagdschein hatte, wollte ich unbedingt nach Namibia, um mal an einer Safari teilzunehmen und um mir zuhause ein schönes Kudu-Gehörn an die Wand zu hängen. Entsprechende Prospekte und Angebote der Firma Blaser waren wirklich gut gemacht und nur allzu verlockend. Zur Einstimmung besorgte ich mir ettliche "Hunter´s Video" - DVD´s und wollte eigentlich dieses Jahr nach Afrika fliegen.

Eine Jagdreise dorthin hat sich jetzt - bei mir zumindest - erledigt.

Mich überzeugt das Argument ganz einfach nicht, warum ich für viel Geld um die halbe Erde fliegen soll, damit ich durch den Abschuß eines bestimmten Tieres zur Erhaltung dieser Art beitrage. Wie genau soll das funktionieren?

Weiter hat mich die unverholene Freude der meisten Jäger in den Videos abgestoßen, wenn sie - mehr oder weniger gut - auf einen "Exoten" geschossen haben. Manches, was ich in den Videos gesehen habe, empfand ich schlicht als grausam und deplatziert. Interessiert hätte mich auch, was sich der jeweilige Jagdführer wohl in Wahrheit gedacht hat, wenn er mal wieder einige Sonntagsschützen auf die heimische Tierwelt losgelassen hat. "Good shot, good shot, shoot it again (...you blind dumbfuck...)".

Der Schuß auf Zebras und Giraffen verbietet sich meiner Ansicht nach darüberhinaus von selbst.

Wie auch immer. Ich will niemandem die Jagdfreude nehmen. Es bleibt jedem selbst überlassen, wofür er sein Geld ausgeben möchte und ich verurteile deswegen auch niemand, wenn er an einer solchen Jagd teilnimmt.

Persönlich kann ich einer Foto-Safari in Afrika mittlerweile mehr abgewinnen.

Gruß,

Bernhard
 
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Oberst Bockschuss schrieb:
Mich überzeugt das Argument ganz einfach nicht, warum ich für viel Geld um die halbe Erde fliegen soll, damit ich durch den Abschuß eines bestimmten Tieres zur Erhaltung dieser Art beitrage. Wie genau soll das funktionieren?

Mein "Ding" ist es auch nicht, wenngleich ich es anderen, die es brauchen und sich leisten wollen, gerne gönne...

Nach dem, was ich z.B. betreffend Afrika gehört habe, wird der zahlende ausländische Jagdgast - wenn es seriös läuft - schlicht in das örtliche "wildlife management" eingebunden. Er nimmt in dem Fall idealerweise einen Abschuss vor, der von den Ressourcen her verträglich ist bzw. aus diversen Gründen als notwendig erachtet wird.
 
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Oberst Bockschuss schrieb:
Mich überzeugt das Argument ganz einfach nicht, warum ich für viel Geld um die halbe Erde fliegen soll, damit ich durch den Abschuß eines bestimmten Tieres zur Erhaltung dieser Art beitrage. Wie genau soll das funktionieren?
Einfach da durch das eine Menge Geld da bleibt mit dem man den Schutz dieser Tiere bezahlen kann.
Das ist nun mal so beim Tourismus, der dumme Deutsche (Engländer, Russe, wdG) fliegt nach Malle weil dort die Sonne scheint. Die Einheimischen finden das totalen Mist, leben aber davon. Und mit Deiner Fotosafarie ist das nichts anderes. Du trägst Geld ins fremde Land und dort werden damit Dinge bezahlt.
 
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Oberst Bockschuss hat geschrieben:
Mich überzeugt das Argument ganz einfach nicht, warum ich für viel Geld um die halbe Erde fliegen soll, damit ich durch den Abschuß eines bestimmten Tieres zur Erhaltung dieser Art beitrage. Wie genau soll das funktionieren?


Naja, mein Ding wäre es nicht, in Afrika unbedingt ein Nashorn o.ä. zu erlegen (abgesehen davon, dass es mir zu kostenaufwändig wäre) aber ich denke, wenn die jeweils beheimatete Bevölkerung mit an dem Jagdtourismus verdient, hat sie auch ein interesse daran, dass die Wildtiere nicht als gut erreichbaren und einfach zu wildernden Fleischersatz für Rinder zu tausenden zu erlegen, sondern dass mit den Kreaturen und der Erhaltung der Artenvielfalt auch ein gewisser Nutzen für sie dabei "herausspringt".

Nur wenn das gegeben ist, werden die Einheimischen sich für den Erhalt der einzelnen Arten einsetzen.

Ob bei Jagdreisen oder Fotosafaris - das bleibt sich gleich.

Ähnlich gelagert ist die Problematik der Zirkus- und Zootiere:
Gegner hiervon fordern die Abschaffung von Tierhaltung und Tierschauen.
Die Folge hiervon wäre aber ein gefühlsmäßiger und emotional größerer Abstand der Kinder, die diese Tiere niemals in "echt" erlebt haben.- ergo: Sie werden sich in Zukunft einen feuchten Kericht um diese Lebewesen kümmern und sich keine Gedanken über deren Erhalt machen.- denn wir wissen ja, die Kühe sind lila.....



wmh


Jäger 8)


edith sagt: habe mir viel Zeit beim schreiben des Artikels gelassen- daher kommt wohl sinngemäß das selbe dabei heraus wie bei meinem Vorposter (ups- das stand doch eben noch nicht da :28: )
 
A

anonym

Guest
Hallo,

mich würde eben nur mal genau interessieren, wie durch das Geld der (Jagd-)Touristen die einheimische Tierwelt geschützt wird. Werden zusätzliche Wildhüter angestellt, werden Zäune gezogen oder was auch immer. Wer weiß da etwas?

Für mich klingt dieser vermeintliche Artenschutz irgendwie als rechtfertigendes Alibi.

Gruß,

Bernhard
 
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Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Oberst Bockschuss schrieb:
Hallo,

mich würde eben nur mal genau interessieren, wie durch das Geld der (Jagd-)Touristen die einheimische Tierwelt geschützt wird. Werden zusätzliche Wildhüter angestellt, werden Zäune gezogen oder was auch immer. Wer weiß da etwas?

Für mich klingt dieser vermeintliche Artenschutz irgendwie als rechtfertigendes Alibi.

Gruß,

Bernhard

Sorry, aber Du solltest, wie einige andere hier auch, Bücher von diesem MAnn lesen, das wird Deine "leichte Naivität" schnell zerstreuen.

http://www.wildlife-baldus.com/ :36:
 
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Oberst Bockschuss schrieb:
Mich überzeugt das Argument ganz einfach nicht, warum ich für viel Geld um die halbe Erde fliegen soll, damit ich durch den Abschuß eines bestimmten Tieres zur Erhaltung dieser Art beitrage. Wie genau soll das funktionieren?



Bernhard



Was ich nicht begreife ist, wie es funktioniert das manche mit so wenig Speicherplatz auf der Festplatte überhaupt die Jägerprüfung bestehen können.


Hilfestellung:

Use it, or loose it!


Einstein
 
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basti schrieb:
Rauti schrieb:
stanislav schrieb:
Jagdtourismus ist nun mal aus keinem Blickwinkel gut für das Image der Jäger. Ich kann die Bestürzung eines Nichtjägers absolut verstehen, wenn er all die Angebote aus Halle 7 in Dortmund so sieht.


Wie kann man nur so was unqualifiziertes von sich lassen :16: :16:
Los, Butter bei die Fische:

Warum ist Jagdtourismus a la Messe nicht imageschädlich ?


basti

Weil es doch eigentlich Wurscht ist ob ich in mein Auto sitze um im Staatsforst eine Hirsch zu erlegen oder eben ins Flugzeug nach Afrika um dort auf einen Kudu zu jagen? Beiden Tieren ist es sehr wahrscheinlich egal wer das macht. Erlegt werden sie sowieso.

Mir wird sich dieser Unterschied auch nie erschliessen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
ingo63 schrieb:
Weil es doch eigentlich Wurscht ist ob ich in mein Auto sitze um im Staatsforst eine Hirsch zu erlegen oder eben ins Flugzeug nach Afrika um dort auf einen Kudu zu jagen? Beiden Tieren ist es sehr wahrscheinlich egal wer das macht. Erlegt werden sie sowieso.

Mir wird sich dieser Unterschied auch nie erschliessen.

Macht es wirklich keinen Unterschied, wenn man zu Hause regulierend, also hier vor Ort sinnvoll, in einen Wildbestand eingreift oder aber dafür erst tausende Meilen im Flugzeug sitzt und irgendwo als "Problemlöser" für teures Geld auf tritt?

Selbst Jagd in Deutschland ist der Bevölkerung mittlerweile regional schon generell schwer vermittelbar :25:

Das dürfte auch bekannt sein....

Wie schon geschrieben, mir ist es prinzipiell ja eigentlich egal wer was tut...
 
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Oberst Bockschuss schrieb:
1.) Der Schuß auf Zebras und Giraffen verbietet sich meiner Ansicht nach darüberhinaus von selbst.

2.) Wie auch immer. Ich will niemandem die Jagdfreude nehmen. Es bleibt jedem selbst überlassen, wofür er sein Geld ausgeben möchte und ich verurteile deswegen auch niemand, wenn er an einer solchen Jagd teilnimmt.

zu 1.) ..verbietet sich für Dich von selbst. Dann stimmt's.
Du kennst Zebras in freier Wildbahn offensichtlich nicht. Die Jagd darauf, und ganz besonders die auf Bergzebras, ist außerordentlich schwierig und anspruchsvoll. Man darf sich nicht von dem Bild ,welches Zebras im Zoo oder in den Wildparks bieten, täuschen lassen. Zebras sind "clever". "More than that" sagte mein Jagdführer.
Nebenbei gesagt, Rauchfleisch vom Zebra ist eine Delikatesse!
Giraffe wäre auch nicht mein Ding, aber bitte....wie Du es unter

2.) vorbildlich zum Ausdruck bringst :27: : Toleranz eine schöne Tugend. Findet sich heutzutage unter den vielen Weltverbesserern leider immer seltener :22: .

Wie schon vorgeschlagen, kauf Dir das Buch "Auf den Fährten der Big Five" von Rolf D. Baldus. Da werden Deine Fragen beantwortet.
 
A

anonym

Guest
Meiner Meinung nach gibt es durchaus einen (ethischen) Unterschied zwischen heimischer Revierjagd und afrikanischer Trophäenjagd. Aber man muss weiter vorn ansetzen.
Das eine (heimische Jagd) stammt von einem Grundbedürfnis des menschlichen (Über)Lebens ab - der Nahrungsbeschaffung. Diese Not besteht zwar nicht mehr, allerdings hat sich das damit entwickelte Brauchtum soweit institutionalisiert, dass man die Jagd deshalb heute immer noch als etwas grundsätzlich Sinnvolles ansehen kann. Was sie ja auch ist.

Das andere (afrikanische Trophäenjagd) ist nie aus der Not entstanden, sondern aus Abenteurertum, Freizeitvergnügen, Kolonialismus usw. Ich verstehe schon, dass diese Art Cricket mit Kanonen, dem auch heute noch der Ruch des teuren Vergnügens anhängt, der Masse schwer als "Notwendigkeit" zu vermarkten ist - umso weniger, wenn das Vergnügen dazu führt, die schönsten, majestätischsten, einzigartigsten und bedrohtesten Tierarten des Planeten zu "jagen" (also in den meisten Fällen sich mit dem Jeep bis auf 100 m ranfahren lassen um dann aus sicherer Postition abzudrücken).

Ich habe übrigens auch schon eine Safari mitgemacht - 2005 im Selous. Und es war mir eine reine Freude, für 2000 Dollar nur mit dem Fernglas zu schauen. Einfach so aus Spaß an der Freud einen Löwen abzuknallen - ich glaube davon würde mir nie einer abgehen. Ich sehe den viel lieber lebendig. Er und ich gemeinsam auf diesem Planeten, 50 Meter voneinander entfernt, lebendig, gefährlich - das ist doch viel erhebender.

Und was das Argument angeht, mit der Abschussprämie würde man zum Erhalt der Art beitragen - naja... Erstens ist das in sich ein völliger logischer Bruch. Etwa so, als würde man sagen, die Pille würde dafür sorgen, dass mehr Kinder geboren werden.
Und zweitens gibt es durchaus Personen (und damit meine ich nicht die marktschreierischen "Aktivisten"), die Geld für den Erhalt der Arten bezahlen (oder auftreiben), OHNE diese gleichzeitig zu dezimieren. Man denke nur an Grzimek.

Ach ja - Safarischorsch, danke für den Buchtipp!

cftm
 
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@cftm

Deine Argumentation, gerade der erste Abschnitt, ist, aus meiner Sicht, zwar etwas sehr weit hergeholt, aber genauso "richtig" oder "falsch" wie die des Auslandsjägers.

Ich persönlich jage weder um unseren Wald zu retten noch um nicht zu verhungern. Ich jage aus Passion.
Diese Passion macht bei mir halt nicht an der Landes oder Dorfgrenze halt.
Jagd ist für mich, wie für dich, etwas ursprüngliches. Und diese ursprüngliche Jagd ist in unserer Kulturlandschaft halt nur sehr eingeschränkt möglich. Wenn ich in der Wildnis jagen will muss ich nun mal ins Ausland.

z.B. Mit dem Pferd in Kasachstan oder der Mongolei auf Steinbock und Maral, in Alaska auf Elch oder in Botswana einen grossen Elefantenbullen tracken. Oder tagelang bei -40 Grad auf dem Hundeschlitten einen Eisbären suchen finde ich auch recht knackig.

Auslandsjagd ist nicht nur in Afrika im Zaun mit dem Jeep im Kreis rumfahren und Antilopen knipsen.
 
A

anonym

Guest
@ingo63

Ich sage ja auch nicht, dass das verboten werden sollte.
Nur, dass ich die (Nichtjäger) verstehen kann, die das nicht verstehen können.

Nebenbei offenbart Deine Antwort einen wesentlichen Grundzug unseres zivilistorischen Verfalls (an dem ich übrigens auch leide - da will ich gar drum herum reden):
Du sagst, wenn Du das Bedürfnis hast, wenn Du willst, dann wirst Du, weil es Deine Passion ist usw. Wir sind heute einfach total egoistische, individualistische Wichser* (wie gesagt - auch ich - und wer behauptet, er nicht, der lebt nicht in Dt. sondern auf'm Mond) ... alles muss sich unseren Bedürfnissen und Wünschen beugen. Auch das Leben eines Löwen in 8'500 km Entfernung.

Okay. Aber wie gesagt - jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Ich will nichts gegen Auslandsjagd gesagt haben.

Beste Grüße,

cftm


*nicht auch Dich bezogen! :26:
 
A

anonym

Guest
Ganz einfach, auf einer Viehfarm ist kein Platz für Antilopen, die das knappe Futter wegfressen, für Großraubwild, dass das Vieh gefährdet. Eine Viehfarm entnaturalisiert die Natur durch Wege, Besiedlung (Hirten), Krale usw.

EIn Leo hat einen Wert durch Jagdgäste oder er verschwindet, evtl nicht einmal durch Jagd, weil mühsam, sondern durch Gift.

Ich kenne "Viehwüsteneien" (ich meine keine Überweidung), die in den siebzigern öde Landstriche waren und heute "blühende" Wildnis sind mit auch seltenen Art wie Löffelhunden, Mantelhyänen, Adlern usw.

Warum soll der Grundeigentümer dieses Potential nicht nutzen? Ja auch zu seinem eigen Wohl, es dient allen nicht zuletzt dem Wild.

Was ist denn in Simbabwe passiert nachdem die "Jagdindustrie" durch Morde und Vertreibung ruiniert wurde?

Ingo hat es richtig beschrieben.

Andere hier scheinen mit gegen die Trauben zu blöken, die ihnen zu hoch hängen.

Ich bin in einer Dt. Niederwildjagd augewachsen, habe Antilopen und Big 5 bejagt, war in Schottland zur Jagd, und jage heute schwerpunktmässig Schwarzwild. Keine dieser Jagden möchte ich missen, und ich will auch noch mal nach Kanada.

Wer nur mit Notwenigkeit argumentiert ist für mich 1.) verlogen und 2.) liegt er gerade bei der Auslandsjagd, wenn er sie wie hier negiert, völlig daneben.

Und es geht auch mal wieder nicht dieses beliebige, "ist halt meine Meinung". Meinung braucht Argumente und die sprechen eindeutig für die Auslandsjagd.
 

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