Meiner Meinung nach gibt es durchaus einen (ethischen) Unterschied zwischen heimischer Revierjagd und afrikanischer Trophäenjagd. Aber man muss weiter vorn ansetzen.
Das eine (heimische Jagd) stammt von einem Grundbedürfnis des menschlichen (Über)Lebens ab - der Nahrungsbeschaffung. Diese Not besteht zwar nicht mehr, allerdings hat sich das damit entwickelte Brauchtum soweit institutionalisiert, dass man die Jagd deshalb heute immer noch als etwas grundsätzlich Sinnvolles ansehen kann. Was sie ja auch ist.
Das andere (afrikanische Trophäenjagd) ist nie aus der Not entstanden, sondern aus Abenteurertum, Freizeitvergnügen, Kolonialismus usw. Ich verstehe schon, dass diese Art Cricket mit Kanonen, dem auch heute noch der Ruch des teuren Vergnügens anhängt, der Masse schwer als "Notwendigkeit" zu vermarkten ist - umso weniger, wenn das Vergnügen dazu führt, die schönsten, majestätischsten, einzigartigsten und bedrohtesten Tierarten des Planeten zu "jagen" (also in den meisten Fällen sich mit dem Jeep bis auf 100 m ranfahren lassen um dann aus sicherer Postition abzudrücken).
Ich habe übrigens auch schon eine Safari mitgemacht - 2005 im Selous. Und es war mir eine reine Freude, für 2000 Dollar nur mit dem Fernglas zu schauen. Einfach so aus Spaß an der Freud einen Löwen abzuknallen - ich glaube davon würde mir nie einer abgehen. Ich sehe den viel lieber lebendig. Er und ich gemeinsam auf diesem Planeten, 50 Meter voneinander entfernt, lebendig, gefährlich - das ist doch viel erhebender.
Und was das Argument angeht, mit der Abschussprämie würde man zum Erhalt der Art beitragen - naja... Erstens ist das in sich ein völliger logischer Bruch. Etwa so, als würde man sagen, die Pille würde dafür sorgen, dass mehr Kinder geboren werden.
Und zweitens gibt es durchaus Personen (und damit meine ich nicht die marktschreierischen "Aktivisten"), die Geld für den Erhalt der Arten bezahlen (oder auftreiben), OHNE diese gleichzeitig zu dezimieren. Man denke nur an Grzimek.
Ach ja - Safarischorsch, danke für den Buchtipp!
cftm