Das Deutschlandradio hat im Sinne des BfR am 23.9. den Sack dann zugemacht.
D-Radio: Wildbret ist gesundheitlich bedenklich!
Kinder unter sieben Jahren und Frauen mit Kinderwunsch sollen auf Wildfleisch und Wildfleischprodukte komplett verzichten!
Letzter Satz des Modertors war dann: Das BfR würde den Sachverhalt jetzt erstmal wissenschaftlich untersuchen (woher wissen die dann aber jetzt schon das Ergebnis?) !
Es wurde im Bericht Bezug genommen auf eine Schweizer Untersuchung in Jägerhaushalten. Der Pressesprecher des DJV hat, mehr oder minder wirksam aber eben ohne entsprechende Untersuchungen, dagegen gehalten.
Interessanter und erhellend fand ich die Einleitung. Wildbret sei ja sehr gesund. Man wisse halt als Käufer nur nicht, ob der dusselige Jäger vielleicht mit Bleimunition geschossen hat. Obwohl Blei ja gar nicht sein müsste.
Zeitliche Parallelitäten mit dem kürzlich veröffentlichten ballistischen Gutachten zur angeblich sicheren Verwendbarkeit bleifreier Munition, sind selbstredend rein zufällig. Selbst dann, wenn hier der Gutachter ebenfalls aus dem Schweizer Lager kam und die Kritik an der für nicht Wissenschafter irreführenden Sprachwahl, die zu einer verharmlosenden Sicht auf bleifreie Projektile führte, nicht verstummen wollte. Der entsprechende Artikel in der WuH war allerdings sehr sublim abgefasst.
Dabei hat die WuH schon einmal über die die Röntgenuntersuchungen einer TA Doktorandin an Drückjagdstrecken berichtet.
In diesem Artikel wurde aber auch eine Untersuchung zitiert, die in Jägerhaushalten (meine da wären Jäger vor allem in Kanada untersucht worden, die sich ihr Fleisch fast ausschließlich über die Jagd beschaffen) zwar ein messtechnisch nachweisbaren, erhöhten Bleispiegel belegten, aber eben keine gesundheitlichen Folgen des Selben. Im Gegenteil, diese Familien waren wohl fitter als die Durchschnittsbevölkerung.
Daher wohl jetzt der Schwenk hin zu gebärwilligen Frauen und Kindern.
Blei schlägt nämlich auf die Intelligenz, respektive deren Entwicklung.
Und so eine Mitteilung macht besonders gut Angst.
Und wenn man das Pferdchen dann so sattelt, sitzen bald selbst auch die ersten Jäger mit Angst um den Wildbretabsatz darauf und rufen mit nach bleifreien Maßnahmen. Selbst wenn dann immer noch keine belastbare Untersuchung vorliegt.
Eine weitere Nebenbemerkung im Radiobeitrag war, Blei sei eh in unserer Nahrung nicht zu umgehen, aber aus anderen Speisen und aus Getränken bekäme man es so schlecht raus, deswegen müsste man [beim Massenartikel Anm.d.Verf.] Wildbret jetzt handeln. Na dann guten Appetit beim auslöffeln dieser Suppe.