Beutegreifer

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Ich möchte nun mal ein Thema posten, was meiner Meinung nach noch nicht vollständig erforscht wurde.Es geht um die prozentuale Verteilung der Niederwildverluste bei Hase und Fasan durch die einzelnen Beutegreifer.
Ausgangspunkt ist ein typisches Niederwildrevier mit überwiegendem Feldanteil und ohne Schwarzwildvorkommen. Ansonsten sind nahezu alle Beutegreifer vorhanden von Fuchs bis Wiesel.Die Frage ist nun, wie sich die einzelnen Beutegreifer auf Hase und Fasan auswirken.

Meine Meinung ist folgende:

Verluste beim Fasan

Fuchs 20%
Krähenvögel 20%
Habicht 15%
Bussard 10%
Sperber 10%
Marder/Iltis 10%
Wiesel 10%
sonstige 5%


Verluste beim Hasen

Fuchs 40%
Bussard 30%
Krähenvögel 10%
Marder/Iltis 5%
Wiesel 5%
sonstige 10%

Dies ist meine Ansicht und kann natürlich von eurem Empfinden komplett abweichen.

Begründung:

Meiner Ansicht nach ist der Fuchs der Beutegreifer Nummer eins vor allem beim Hasen.verwundern mag einige der hohe Prozentsatz des Bussards,den er meiner Meinung nach zurecht hat, da nachgewiesen wurde, dass er einen hohen Einfluss auf das Niederwild haben kann,was eine Studie belegte, die nachwies,das der Hasenanteil seiner Nahrung ca.15% beträgt und wenn man das bei der hohen Bussarddichte zusammenrechnet,kommt einiges da bei raus.Der Habicht hat meiner Meinung nach einen zu vernachlässigenden Einfluss auf den Hasen, da sich die Lebensräume kaum überschneiden und er größere Beute als Junghasen bevorzugt. Trotzdem hat er einen großen Einfluss auf den Fasan,der besonders im Winter durch den Habicht Veruste erleidet.Auch der Sperber hat Einfluss auf den Fasan besonders auf die Küken. im "Jäger" stand mal ein Bericht, in dem durch Videoüberwachung nachgewiesen wurde, das ein Sprinz innerhalb von 4 Wochen über 100! Rebhuhn und Fasanenküken zum Horst trug.Der Einfluss auf den Hasenist aber sehr gering, da er sich auf Vögel spezialisiert hat.Das Rabenvögel beim Niederwild zu schaden geht braucht hier nicht mehr diskutiert zu werden, nur wie viel steht hier zur Debatte und wird sicherlich sehr unterschiedlich beurteilt werden. Meiner Meinung nach geht er besonders beim Fasan zu schaden.Gesamtgesehen ist interessant,dass nach meiner Auffassung beim Fasan 35% und beim Hasen 30% der Verluste durch die ganzjährig geschonten Greifvögel verursacht wurden.

Nun aber genug der Schreiberei, denn jetzt seid ihr dran.was denkt ihr, wie wirken sich die einzelnen Beutegreifer auf das Niederwild aus.Nett wäre wenn ihr auch die Prozentzahlen auflisten könntet.
 
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Ich bin der Meinung das die Hasenverluste durch Rabenvögel mindestens dem der Bussarde gleich zu setzten sind, wenn sie nicht sogar noch höher sind.


Gruß Matthias
 
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Da wirst du wieder Diskussionen lostreten
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Sagen wir es mal so: Ein Pauschalergebnis gibt es nicht. Aus dem einfachen Grund weil jedes Revier anders ist. (Gott sei Dank)
Das ist das Grundproblem an der ganzen Geschichte. Die Ergebnisse solcher Studien sind nur sehr sehr schlecht auf andere REviere übertragbar.

na gut aber mehr vielleicht später.

inzwischen hol ich mir Chips und Bier
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WH gopher
 
A

anonym

Guest
Bei "sonstige" mit 5-10% hast Du völlig danebengegriffen weil Du die Katzen nicht mit einbezogen hast. Katzen sind in mitteleuropäischen Niederwildjagden für ein gutes Drittel der Schäden verantwortlich.
 

steve

Moderator
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Laffo:
Ich möchte nun mal ein Thema posten, was meiner Meinung nach noch nicht vollständig erforscht wurde.Es geht um die prozentuale Verteilung der Niederwildverluste bei Hase und Fasan durch die einzelnen Beutegreifer.
Ausgangspunkt ist ein typisches Niederwildrevier mit überwiegendem Feldanteil und ohne Schwarzwildvorkommen. Ansonsten sind nahezu alle Beutegreifer vorhanden von Fuchs bis Wiesel.Die Frage ist nun, wie sich die einzelnen Beutegreifer auf Hase und Fasan auswirken.

Meine Meinung ist folgende:

Verluste beim Fasan

Fuchs 20%
Krähenvögel 20%
Habicht 15%
Bussard 10%
Sperber 10%
Marder/Iltis 10%
Wiesel 10%
sonstige 5%


Verluste beim Hasen

Fuchs 40%
Bussard 30%
Krähenvögel 10%
Marder/Iltis 5%
Wiesel 5%
sonstige 10%

<HR></BLOCKQUOTE>

Soll ich das jetzt ernst nehmen?
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Das erinnert mich lebhaft an einen alten Pächter bei uns in der Nachbarschaft, der mich regelmäßig auf den Fuchsansitz einlädt und dann nach jedem erfolg die Hasenstrecke fürs nächste Jahr hochrechnet...
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Wir können uns darauf einigen, dass ganz oben der Fuchs steht...und dann ganz lang nichts kommt.

Im Übrigen, sooo unerforscht ist das Thema gar nicht. Ich empfehle den Kalchreuter zu lesen..., da wird der Wissenschaftsstand recht detaillert wiedergegeben.

Wh, Steve
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von gopher:
Ein Pauschalergebnis gibt es nicht. Aus dem einfachen Grund weil jedes Revier anders ist. (<HR></BLOCKQUOTE>

Damit ist alles gesagt.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Laffo:

Verluste beim Fasan

Fuchs 20%
Krähenvögel 20%
Habicht 15%
Bussard 10%
Sperber 10%
Marder/Iltis 10%
Wiesel 10%
sonstige 5%

<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn die Mortalität bei Hase und Fasan jeweils alle Abgänge erfasst, musst Du im münsterländischen Durchschnittsrevier mit Landstraße erst noch mal 40-50% (der Gesamtmortalität) Verluste durch Straßenverkehr dazurechnen.

Interessant auch, dass es in Deinem Musterrevier zwar alle Beutegreifer, aber keine verwilderten Hauskatzen gibt.
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Gerade beim Fasan nicht zu unterschätzen.

Die Restverluste, insb. beim Hasen durch den Fuchs, betreffen oft genug (Jung-)Hasen, die durch z.B. Kokzidiose, Würmer, Pseudotuberkulose etc vorgeschädigt und somit leichter zu erbeuten sind. Ich will den Fuchs mal sehen, der es schafft, einen völlig gesunden und nicht irgendwie beeinträchtigten Hasen zu greifen.
 
A

anonym

Guest
"Die Restverluste, insb. beim Hasen durch den Fuchs, betreffen oft genug (Jung-)Hasen, die durch z.B. Kokzidiose, Würmer, Pseudotuberkulose etc vorgeschädigt und somit leichter zu erbeuten sind. Ich will den Fuchs mal sehen, der es schafft, einen völlig gesunden und nicht irgendwie beeinträchtigten Hasen zu greifen."

Meine Zustimmung. Ich denke daß mit dem Fuchs ist eine ziemlich große Jägerlüge- außerdem frage ich mich immer wieder wie man Respekt haben kann vor den (jagdbaren) Tierarten wenn man ein so beeindruckendes Tier wie den Fuchs (im Mai-September) schießen und wegwerfen kann...
Der Fuchsansitz ist ja auch alles andere als effektiv, noch uneffektiver der Ansitz auf Marder/Iltis/Hermelin
 
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Hallo,

nach meiner (revierbezogenen) Erfahrung geht eine hohe Fuchsstrecke mit einem deutlich höheren Hasenbestand einher. Ich kann dazu Dr. Spittler empfehlen. Interessante Lektüre.

wmh

Georg
 

steve

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von foxl_01:
Hallo,

nach meiner (revierbezogenen) Erfahrung geht eine hohe Fuchsstrecke mit einem deutlich höheren Hasenbestand einher. Ich kann dazu Dr. Spittler empfehlen. Interessante Lektüre.

wmh

Georg
<HR></BLOCKQUOTE>

Da kann ich nur zustimmen!

Ein kleines Zitat von Spittler zur Auswirkung der Tollwut auf die Niederwildbesätze: " Wo immer die Fuchsstrecken um mehr als 50% zurückgegangen waren, stiegen die Hasenstrecken um 150-300%, die Rebhuhnstrecken gar um 100-400%".

Wenn die 150-300% Streckenzuwachs nur die todkranken Häschen sind die der Fuchs erlöst, dann scheinen eine Menge Wildbiologen ziemlich falsch zu liegen.
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Hier mal ein paar Zitate aus die Sache mit der Jagd von Kalchreuter (S 293-296):

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
" Keineswegs erbeutet der Fuchs nur Jungshäschen"

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
"Auch zur Ernährung im Frühjahr dienen in erster Linie Hasen (...) Nach den Untersuchungen von Pielowski an 16 Fuchsbauten stammten 20% der Überreste auch zu dieser Jahreszeit von Althasen"

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
"Ohne Fuchsprädation wäre die Hasenpopulation zum ende des Jahres jeweils zwei- bis fünfmal höher"


Und wer das gesagt hat: <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
"Ich will den Fuchs mal sehen, der es schafft, einen völlig gesunden und nicht irgendwie beeinträchtigten Hasen zu greifen."
den lade ich hiermit ein sich nächstes Frühjahr (dieses Jahr ist es zu spät
icon_biggrin.gif
) mal bei uns in Rheinhessen morgens an einen Geheckbau anzusetzen. Wenn er mir danach erzählt, dass alles was die Fähe da anschleppt krank und schwach ist...naja, die Landesnervenklinik ist nur 50km entfernt.

Wenn jemand irgendwo in einem Mittelgebirgsrevier meint er müsste keine Füchse schießen soll er das meinetwegen machen. Er soll das aber nicht damit begründen, dass eine hohe Fuchsstrecke keine Auswirkungen auf den Niederwilbesatz hätte. Das ist nämlich eine Weisheit vom Grünen-Stammtisch, der ja bekanntermaßen irgendwo möglichst fernab von der Realität abgehalten wird!
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[ 20. Mai 2006: Beitrag editiert von: steve ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von steve:

snip...
Ich empfehle den Kalchreuter zu lesen...
snip...
<HR></BLOCKQUOTE>

Na dann gute Nacht

WH gopher
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von gopher:


Na dann gute Nacht

WH gopher
<HR></BLOCKQUOTE>

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Hast Recht.
 

steve

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Was wollt ihr mir jetzt damit sagen? Das das Buch langweilig ist? Oder das es inhaltlich Schrott ist?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von steve:
Was wollt ihr mir jetzt damit sagen? Das das Buch langweilig ist? Oder das es inhaltlich Schrott ist?<HR></BLOCKQUOTE>

Kalchreuter ist umstritten. Ich will und kann das hier nicht näher ausführen, aber nach dem, was ich aus sicheren Quellen über ihn weiss, werde ich nicht eine Zeile aus seinen Büchern glauben.
 

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