Bergstutzen

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29 Mai 2001
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Ich möchte mir einen Bergstutzen zulegen.
Wer kann mir zu folgenden Fragen einen Rat geben? Im Revier kommen Fuchs, Rehwild, Sauen und Damwild vor.
Welches Fabrikat ist zu bevorzugen (Merkel oder Blaser ) ?
Randpatrone kombiniert mit randloser Patrone ( 222 Rem, 8x 57 IRS ) oder besser nur Randpatronen.
Einschloß oder Zweischloß ?
Wer führt einen Bergstutzen und kann mir mit seinen Erfahrungen wertvolle Tipps geben?
 
A

anonym

Guest
Servus Medicus,

wie so vieles ist auch dies Anschauungssache.
Zwei Jäger, drei Meinungen...

Ich kann dir hierzu folgendes berichten:

Ich führe (seit ca. einem Jahr) im täglichen Reviereinsatz einen Bergstutzen vom Blaser.

Kal. 30-06 und .222

Bei mir kommt Schwarwild als WW vor.

Für die 30-06 (11,7 gr TUG) habe ich mich entschieden, weil sie ein Allroundgeschoss ist. Auf Sauen hat mich die Patrone noch nie enttäuscht.

Für die .222 habe ich mich entschieden, weil ich für Fuchs ein präzises Geschoss haben wollte. Auch hier hat mich die Patrone noch nie enttäuscht.

Fürs Rehwild kann ich keine Angaben machen. Da keine der beiden Kaliber hier zum Einsatz kam. Für den Fall, würde ich die 30-06 abfeuern.

Mein Bergstutzen hat ein Zweischloss-System.
Das empfinde ich (im nachhinein gesehen) als Nachteil. Und zwar aus Sicherheitsgründen.

Trotz aller Aufregung nach dem Schuss darf man nicht vergessen, die Waffe zu entspannen.

Einen schnellen zweiten Schuss hab ich noch nicht gebraucht. Und wenn wirklich... Soviel Zeit, mit dem Daumen den Handspanner vorzuscheiben bleibt allemal.

An das Entspannen der Schlosse nach dem Schuss hab ich mich gewöhnt. Es ist eine gewisse Ablaufroutine. Zumal ich das von meinem Repetierer auch so gewöhnt bin.

Trotzdem. Ein Einschloss-System wär mir irgendwie doch lieber...

Ich hoffe, dass dich des ein bisserl weiterbringt.
 
A

anonym

Guest
Hallo Medicus.
Bei einem BST würde ich immer wegen der Schneligkeit und möglicher Auszieherprobleme zu Randpatronen greifen.
Würde selber eine Kaliberkombination von
gr. Kugel: 7x65 R , (30 R Blaser), 8x57IRS, 8x75 RS, 9,3x74 R(lieber die etwas gutmütigeren Patronen)
und
kl. Kugel: 5,6x50 R bzw. 5,6x52 R ( das haben wir schon oft hier diskutiert!)
raten.
Außerdem würde ich wegen möglicher Doubletten Kitz + Ricke einem Zwei-Schloß-BST nehmen. Mein Favourit wäre da endweder ein Heym 55, Ferlacher (mit Mündungsverstellung) oder Krieghoff TS 20 BST.
Waidmannsheil
Karamoja Bell
 
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Mal ohne Kaliberdiskussion:

Solltest Du auf ein vernünftiges System einer BBF/DF- vorzugsweiser Suhler Produktion -zurückgreifen können, gibt es genug Suhler Büchsenmacher, die Dir ein Laufbündel Deiner Wahl einlegen können.
 
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Also ein Bergstutzen ist immer noch meine absolute Lieblingswaffe für den Ansitz. Allerdings nur theoretisch, denn so richtig günstig sind die ja leider auch nicht und so hab ich keinen (mehr).

Mein Vater hatte mal eine Blaser aus nem Nachlaß gekauft: Bj. 1982 (?), Modell:?, Einschloßsystem, Kal. .30-06 und 5,6x50 RM.

Das Einschloßsystem fand ich durchaus praktisch. Zumal es ja auf dem Ansitz, bzw. der Pirsch nicht so schnell gehen muß, wie z.B. der Drückjagd und das´ist ja keine Disziplin für einen Bergstutzen.

Die Kal.-kombination war schon gut, wobei man sich jetzt wieder über 5,6x50 und x52 streiten kann.

Würde ich mal die Möglichkeit haben, mir einen zu kaufen, würde ich wahrscheinlich die Kombination 8x57IRS und 5,6x52 R wählen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Nach zwei Jahren haben wir sie aber wieder verkauft, weil wir erstens absolut keine Blaser-Fans sind ( Mann, war das Ding häßlich ) und vorallem, weil das Warmschußverhalten absolut sch...war.

Ein (schneller) zweiter Schuß mit der anderen Kugel war unmöglich; zwei Schüsse aus dem selben Lauf gingen grad noch so.
Dieses Problem hat man ja bei den neueren Waffen natürlich nicht mehr so.

Über die Markenwahl kann ich nichts sagen. Bei mir würd`s wahrscheinlich keine Blaser, was allerdings nichts mit der Technik,o.ä. zu tun hätte.

[ 20. Februar 2002: Beitrag editiert von: Ingwer ]
 

GL

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Das Zwei-Schloss-System macht einen Bergstutzen (z.B. Blaser 95 oder 97) mit Wechsellauf-System universeller, um einen Bockbüchslauf entsprechend nutzen zu können. Der Grund: Z. B. der unmittelbare zweite Schuss auf der Drückjagd ohne erneut spannen zu müssen.

WH Georg
 
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Habe zwar keine eigene Erfahrung mit Bergstutzen, würde aber aus folgenden Gründen den Krieghoff TS empfehlen:

1. Der kleine Kugellauf ist viel dicker und unempfindlicher. In .222Rem normalerweise 14mm Mündungsdurchmesser, gegen Aufpreis (hatte mich da mal erkundigt) auch 15mm. Einsteckläufe, dünnwandige Läufe im Überrohr und Verstellmechanismen mit winzigen Schrauben mag ich nicht besonders.

2. Laufanordnung: Bei Krieghoff liegt die kleine Kugel unten. Ich kann aus eigener Erfahrung mit einer Blaser BBF 95 in 5,6x50R bestätigen, dass der grosse Höhenunterschied zum ZF bei weiten Schüssen nützlich ist -- vergleiche mal Flugbahnkurven der .222 mit 45mm und 80mm Visierlinienhöhe bei www.norma.cc (ballistics metric).

3. Die obenliegende grosse Kugel dürfte auch von Vorteil sein, da Du mit einer 8x57IRS vielleicht auch mal auf ganz dichte Entfernung einen Frischling erlegen möchtest.... bei 80mm Visierlineinhöhe kann es da in der Aufregung schon mal zu Tiefschüssen kommen.

4. Gibt es mit Stahlbasküle -- aber das ist Geschmacksfrage.

Gruss,

Roland
 
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Hallo!
ch würde statt der .222 eine .223 nehmen, die hat einfach etwas mehr Dampf und ansonsten keine Nachteile gegenüber der .222.
MfG, Bo
 
A

anonym

Guest
@ boris0815
Ich würde keine der beiden wählen, wegen der oben schon angeführten (möglichen) Auszieherprobleme. Auerdem wo liegt denn der große Unterschied zwischen 223 Remund einer 5,6x50R. Erstere hat zwar ein größeres Angebot an Fabrikmunition, aber sonst ist der Unterschied eher trivial.
Aber ich willhier um Gottes Willen keine neune Kaliber-Diskusion anfangen. Ich weis auch was die 222 Remington von 222Rem leistet
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Waidmannsheil
Karamoja Bell
 
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Hallo Medicus,
nun gibt's auch noch den afrikanischen Senf dazu - ohne Kaliberangabe:

1. Nimm 2 legal-Hochwild-taugliche Kaliber,
2. Entweder nur Randfeuerpatronen oder nur randlose in einer Waffe,
3. Nimm eine 2-Schloss-Waffe, die thermo-stabil ist,
4. Nimm 2 Kaliber, die ähnliche ballistische Kurven mit für das Kalber mittelschweren Geschossen aufweisen,
5. achte darauf, dass Du in jedem kaliber eine möglichst grosse Auswahl an Fabriklaborierungen auf dem Markt findest, und
7. hör nicht auf uns!
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Gruss,

Jürgen
 
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Moinsen!
@Karamoja: Führe die 5,6x50RM selbst, würde aber heute .223 nehmen, denn es gibt viel mehr Fabriklaborierungen, die zudem noch viel preiwerter sind. Da kann man auf dem Stand schonmal 2 Schachteln durchbraten, ohne gleich arm zu werden. Demgegenüber sind Auszieherprobleme ziemlich selten, so daß man sie vernachlässigen kann.
@Mbogo: Wenn man in beiden Läufen ein Hw-taugl. Kaliber mit identischer Außenballistik nimmt, kann man auch gleich eine Doppelbüchse kaufen. Einen 10-kg-Frosch würde ich auch bedenkenlos mit .223 umpusten.
WH, Bo
 
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Original erstellt von boris0815:
Moinsen!
@Mbogo: Wenn man in beiden Läufen ein Hw-taugl. Kaliber mit identischer Außenballistik nimmt, kann man auch gleich eine Doppelbüchse kaufen. Einen 10-kg-Frosch würde ich auch bedenkenlos mit .223 umpusten.
WH, Bo
[/QUOTE][b/]

Ich auch, aber dürfen dürfen wir es nicht, da sehe ich ein mögliches Problem.

Natürlich hast Du recht, eine DB oder BB ist da nahe dran, aber eine Kaliberkombination à la 9.3x74 und 8x57 IRs hat auch ihre Anhänger.

Oder 30R Blaser mit einer 7x57R für's grössere Gebirgswild.

WeiHei,

Jürgen
 
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waere es nicht guenstiger den einen oder anderen fuchs mit der grossen kugel zu schiessen
dann wuerde auch eine repetierbuechse reichen
 
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Ich würde mich heute für einen Bergstutzen mit der Kaliberkombination 7 x 57 R/ 9,3 x 74 R entscheiden.
Jahrelang habe ich einen Blaser Bergstutzen 5,6 x 50 R Magn./ 7 x 65 R geführt. Nach rund 170 Rehen, die mit der 5,6 gestreckt wurden, habe ich mich aufgrund der Hämatome ( ca. 80% habe ich für den Beständer oder mich zerwirkt) diese Waffe verkauft.
Heute führe ich einen Drilling in der Kaliberkombination 7 x 57 R/ 9,3 x 74 R / 20/76. Für den Bockdrilling habe ich mich entschieden, da mir in manchen Situationen oft der Schrotlauf gefehlt hat!

[ 22. Februar 2002: Beitrag editiert von: JROB ]
 

Jan

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Hi JROB,
sag mal welches Geschoss hast Du in der 5,6 verwendet und wie schwer?

WH
Jan
 

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