Heute hatten wir unsere wöchentliche Baurunde von Sonntag auf heute vorverlegt, bei Sonnenschein, frischer Brise und -6 °C versprach ich mir einiges. Aber pustekuchen, alle Baue belaufen, was man im Schnee deutlich sehen konnte, aber niemand mehr zuhause.
Zum Abschluss ein recht verwildertes Grundstück eines Bauern angefahren, auf dem auf 200x15m ein Sammelsurium von alten und neuen Heuballen, verrosteten Rohren, einem Container, 2 kleinen Hallen, Dachziegeln, Holzhaufen und was weiß ich noch alles gelagert wird, ein Großteil von Brombeeren überwachsen. Wir waren da länger nicht mehr, aber das Teil ist recht abgelegen und Füchse mögen es ganz gerne.
Was uns gleich auffiel, war eine neue Heumiete aus gestaffelten Rundballen, abgedeckt mit einer Plane, unten drei Ballen nebeneinander. Unsere Madame stöbert frei im Chaos rum und ich sehe grade, dass sie um´s Eck biegt und an der unverpackten Stirnseite einschlieft. Eine Minute später gibt sie Laut und wir beziehen auf beiden Seiten Stellung. Der Wind pfeift uns um die Ohren, die Zeit schreitet voran, aber nach einer Stunde arbeitet sie immer noch und hatte auch schon einmal geklagt.
Normalerweise lässt sie sich abrufen, aber alles Schreien und Pfeifen mit der Hundepfeife lässt sie kalt, auch ein Doppelschuss, den ich als letztes Mittel abgebe. Normalerweise schlieft sie dann aus, um zu sehen was los ist. Ich umrunde die Miete und stelle nach langem Kampf mit den Brombeeren fest, dass es hinten keinen Ausgang gibt, alles verpackt und angefroren; Mist, denke ich, der Fuchs kann nicht raus und ohne Fluchtweg wird´s heiter...
Brombeeren weggeschnitten und eine Öffnung geschaffen, aber es war schon zu spät, unsere Foxldame hatte den Fuchs wohl in eine Sackgasse gedrängt und es ging hin und her.
Blieb nur noch den Bauern ausfindig zu machen, um die Miete abzutragen. Das hat ewig gedauert, der Hund arbeitete noch anderthalb Stunden, bis endlich ein Traktor anfährt. Zehn Minuten später ist der Mittelteil der Miete freigelegt und der Fuchs springt, bekommt einen Schuss von schräg hinten, hat aber soviel Adrenalin, dass er ihn verdaut und ins Gestrüpp abtaucht. Sekunden später springt unser Hund und folgt der Fuchsspur, ich schrei mir schon wieder die Lunge aus dem Hals und dann habe ich sie fest und erschrecke: Mehrere Bisse im Oberkiefer, 2cm lange tiefe Bisswunde unterm Auge, überall Schweiß, Schei.se
Zehn Minuten später waren wir in der Tierklinik, um 16.00h wurde sie operiert, zwei Stunden später war sie versorgt und am Aufwachen. Links und rechts sind je ein Biss durchgegangen, es fehlt ein Stück Fleisch, aber das Fell war noch da und konnte gut vernäht werden. Kiefer und Zähne sind heil, wir haben alle riesig Glück gehabt, Morgen Mittag dürfen wir sie schon wieder abholen. Für dieses Jahr ist die Baujagd vorbei, acht Füchse hat sie gesprengt und ab morgen wird sie verwöhnt und darf bei der Holden im Bett schlafen (wenn sie möchte).