Auswandern als Jäger ?

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Moin ihr Lieben,

Ich mache mir seit über 10 Jahren bereits Gedanken wohin ich im Alter mal gehen soll, weil ich fürchte das man in D eventuell sich nicht mehr so entfalten kann wie man möchte. Ich versuche mal eine politische Diskussion so weit als möglich zu vermeiden, werde es am Rande aber wohl streifen müssen.

Eigentlich wollte ich im fortgeschrittenen Alter nach Schweden gehen und dort noch jagen, denn die Jagd hat ja in Schweden einen anderen Stellenwert als in Deutschland, sodass ich glaube das man dort noch lange vernünftig wird jagen können.

Jetzt haben die Neuesten noch nicht beschlossenen aber angedachten Ideen der EU zum Thema Führerschein mich aus den Schlaf der Glückseeligen unsanft geweckt. Ja beschlossen ist ja noch nichts, aber es ist ja angedacht das der gemeine EU Bürger ab 60 in regelmäßigen Abständen den Führerschein neu machen müssen soll.

Jetzt mag man sagen, ok mache ich die Pappe mit 60 halt noch mal und mit 70 dann wieder usw…aber ich habe so das Dumme Gefühl, das das erst die Spitze des Eisberges, dürfen wir Alten dann dann in 10 Jahren noch im eigenen Häuschen mit nur 2 Personen wohnen usw…wie gesagt ich will gar nicht zu politisch werden, habe nur das Gefühl, das für den einen oder anderen ältere wertkonservativen Jäger die Eu in den nächsten 10 bis 30 Jahreneventuell noch die eine oder andere Überaschung bereit hält.

Natürlich kann niemand in eine Glaskugel schauen und sagen jowoll, in Noewegen kannst du als alter Sack und Jäger so leben wie du es gewohnt bist, aber ich möchte dennoch mal zur Diskussion stellen, wohin kann man als alternder Jäger gut gehen wenn man sich in der EU nicht mehr wohl fühlt ?

Habe letztens z. B. einen Beitrag über Chile gesehen, hochinteressant, aber natürlich nix zum Thema Jagd.

Also, wer hat Kenntnisse und / oder Ideen wo man als Jäger auch im Alter noch gut aufgehoben ist. Ein lieber Freund der Familie hat kürzlich im Alter von 92 Jahren das Jagen aufgegeben und natürlich ist er noch selbst ins Revier gefahren, so etwas wünsche ich mir für mich halt auch sofern die Gesundheit mitspielt.

Ich bitte darum sachlich zu bleiben bei diesem meiner Meinung nach zunehmend wichtigem Thema für uns im fortgeschrittenem Alter.

Munter bleiben,

Norra
 
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Ich habe noch einige Jahrzehnte bis zum Ruhestand und bin bereits ausgewandert aber einen Punkt von dir möchte ich aufgreifen:

Es ist naiv zu glauben, dass Länder wie Norwegen und die Schweiz sich langfristig den großen Trends in der EU entziehen können. Dafür sind sie trotz formeller Nichtmitgliedschaft zu fest eingebunden.

Wenn du es etwas „freier“ willst, musst du wohl tatsächlich außerhalb des geografischen Europas schauen…
 
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Erstens sieht der Entwurf einer Richtlinie der EU Führerscheinprüfungen ab 70 vor und dann alle 5 Jahre Wiederholung, die EU kann viel beschließen, danach muss das erstmal in nationales Recht umgesetzt werden. Also immer mal langsam.
In Schweden fährt jeder bis ins hohe Alter Auto, weil er muss. ÖPNV ist auf dem Land kaum vorhanden und wird immer weniger.
Es gibt auch sowas wie einen TÜV in Schweden, trotzdem fahren da Autos, die nach einer Prüfung bei uns keinen Meter mehr fahren dürften.
 
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Viele jagdlich interessante Ziele wie Neuseeland, Kanada und USA sind nicht unbedingt versessen drauf, europäische Rentner dauerhaft aufzunehmen. Dickes bis sehr dickes Konto kann aber helfen.

Dort (häufig) nötige Wildnisjagden sind unter Umständen im Alter nicht mehr drin. Weitere Einschränkungen gibt es bzgl. Jagdzeiten (deutlich kürzer), Jagdsystem (Tag) usw.

Andere Länder sind häufig vom (Lebens)Standard nicht mit Europa oder Nordamerika vergleichbar.
Muss man im Alter auch wollen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich glaube, ganz global gesprochen, die europäische Kombination aus Lebensstandard, Wilddichte (natürlich in Europa auch krass unterschiedlich) und Jagdzeit beinahe rund ums Jahr wirst du kaum irgendwo auf der Welt finden.

Wenn doch, bin ich sehr interessiert...
 
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Lange Rede, kurzer Sinn. Ich glaube, ganz global gesprochen, die europäische Kombination aus Lebensstandard, Wildichte (natürlich in Europa auch krass unterschiedlich) und Jagdzeit beinahe rund ums Jahr wirst du kaum irgendwo auf der Welt finden.

Wenn doch, bin ich sehr interessiert...
Ich würde gern 10x gefällt mir drücken (und Europa durch Deutschland ersetzen).

Vor allem 365 Tage Jagd, davon 9 Monate auf die Hauptwildart Reh und ziemliche Narrenfreiheit im eigenen Revier, das weiß man erst zu schätzen wenn man es verliert.

PS: Das Thema wurde hier schon mehrfach diskutiert und wir kamen eigentlich immer zu dem Schluss, den @Stadtwaldjäger genannt hat: Das Gras ist anderswo auch nicht grüner und wenn schon auswandern, dann noch im arbeitsfähigen Alter.
 
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Ich habe auch schon den Gedanken geträumt und überlegt wohin ich "flüchten" könnte.
Es gäbe zwei Grundsätzliche Möglichkeiten. Wohnsitz in D. behalten und einen Zweitwohnsitz im Ausland kaufen, aber das müsste in der Nähe sein. Du kannst nicht mal eben 3-5x pro Jahr nach Neuseeland jetten. Also ich würde das nicht wollen. Müsste also Schweden, Dänemark, Österreich, Schweiz (teuer), Polen....achja...ich kann gar kein Polnisch. Ok, das ist auch so eine Sache. Die Sprache. Ich will im Alter kein Polnisch mehr lernen. Bin eh unbegabt was Sprachen angeht. Spreche 3 Sprachen, Platt ganz gut, Hochdeutsch und Englisch nur gebrochen.
Also was bleibt? Man müsste hier alles verkloppen und mit dem Geld ins Ausland. Ins Englischsprachige Ausland! Habe gehört es gibt eine Wegzugbesteuerung wenn man sein Vermögen mitnimmt. Super! Und dann muss man ja noch eine Gegend finden wo es schön ist.
Und wenn schon denn schon dann weit weg von Russland und weit weg von den Menschenmasse in Mitteleuropa und den zu erwartenden Migrationsströmen. Nova Scotia? Soll schön sein, Grundstücke im Busch günstig, Häuser naja, schon nicht mehr so günstig. Aber die wollen dich in Kanada gar nicht haben. Bekommst nur ein Visum für 6 Monate und musst dann über die Grenze. Wenns gut läuft kannst du ein geduldeter werden. Sind nur 5 Flugstunden schreiben die im Netz immer. Aber du musst zum Flughafen, warten, einchecken, warten, Fliegen, umsteigen, warten, über den Teich, in NY umsteigen und warten, dann weiter nach Halifax, auschecken und dann noch zum Wohnort. Dauert leider ein klitzekleines Bisschen länger als 5 Stunden. Waffenbesitz und Jagen ist für Ausländer auch nicht ganz frei von Hindernissen.

Neuseeland: Jagen...da gibts keine Schonzeiten und keine Regeln, Hauptsache der Hirsch ist ein toter Hirsch. Wie es für Ausländer ist weiß ich aber auch nicht genau. Immobilien teuer.
Noch weiter weg als Kanada. Soll aber sehr schön sein.

Australien: Da hat man noch die besten Chancen wenn man mit ein bisschen Geld ankommt darf man auch bleiben. Südlich gibt es Gegenden mit Schweinen und auch Hirsche und Büffel/Rinder kann man jagen. Dort scheint es noch Gegenden zu geben wo man relativ frei leben kann. Jedenfalls sprach ich mit einem Deutschen der dort schon lange eine Farm hat. Er wusste nicht ob der deutsche Führerschein dort Gültigkeit hat (Interessiert keinen) und die ca. 10 jährigen Kinder fuhren allein mit Quads und Pumpflinten zu den Feldern um die Kakadus zu schießen.

Tja, und nun? Mag ja ganz nett klingen wenn man ohne Altlasten im Busch lebt und mit der Flinte los ziehen kann, aber was ist wenn du einkaufen willst? Wie läuft Strom, Wasser, Benzin?
Was ist wenn du zum Arzt willst oder zum Pillen Shop? Das kann dann erheblich aufwendiger werden als hierzulande. Und die Jagd kann auch erheblich aufwendiger, schwieriger sein als hier. Nicht überall laufen einem bei einer Stunde Gummipirsch über 100 Rehe vor das Fernglas.

Also ich habe schon einiges gelesen und im Internet geschaut, aber eine Lösung habe ich noch nicht gefunden.
 
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Waaaaarum nur schaffen es so viele nicht, mal die Suche zu benutzen..

Hier mal der absolute Volltreffer aus der letzten Runde:

 
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Über das Führerscheinthema würde ich mir keine großen sorgen machen. Durch solche Themen kann der wechsel zur vernunft vieleicht noch etwas schneller erfolgen. Es wachen immer mehr leute auf von denen ich es (noch) nicht erwartet hätte. Wenn man dann davon ausgeht das wir angeblich sehr überaltert sind, könnten einschränkungen für die Alten die Chance für vernünftige entscheidungen sein.
 
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Es geht in DE nicht darum, den Führerschein alle fünf Jahre neu zu bestehen. Es geht darum, alle fünf Jahre die Befähigung nachzuweisen. Das finde ich gut. Ich muss das seit 10 Jahren tun, um meinen LKW Führerschein behalten zu dürfen und finde nichts schlecht an der neuen Regelung.
 
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Gegen die überprüfung im Alter hätte ich grundsätzlich nichts. Habe schon manche fahrt von verwirrtem Opa beendet und war froh das ich das machen konnte und es keinen Unfall gab. Es ist immer traurig zu sehen das die Leute noch wollen aber eigentlich nicht mehr können, es aber nicht einsehen. Oder gestern im Schiesskino ein Jäger von 80 Jahren der einer von den Urgesteinen war die richtig was drauf hatten aber gestern nur ein trauriger Anblick, er wollte aber man sah das wird nix mehr. Eine wohlwollende überprüfung ohne Kosten die es dann allein Finanziel verunmöglichen fänd ich vernünftig. Wird aber das gegenteil wenn es kommt. Von daher sollte man das mit den Möglichkeiten die uns gegeben sind verhindern.
 
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Vielleicht erstmal über Kosten-Nutzen nachdenken.
Ältere Menschen sind gemessen am Anteil der Bevölkerung seltener an Unfällen beteiligt als jüngere Menschen.
Die Zahl derer, die wirklich aufgrund des Alters Unfälle bauen, weil die Reaktion es nicht mehr hergibt, wird verschwindend gering sein.
Alte Leute fahren entsprechend ihrer Fähigkeiten langsamer und umsichtiger.
Dagegen steht die Selbstbestimmung der Menschen, die wichtig für ihre Psyche ist.
Außerdem zukünftig dann weitere Bürokratie und ein enormer Kostenblock und eine zusätzliche Belastung der Bevölkerung.

Ich halte überhaupt nichts davon.
 
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Wer nicht auffällig wird, durch Unfälle oder anderes braucht nicht geprüft zu werden und wer mit über 80 auffällt kann auch heute schon seinen Führerschein loswerden.
Wenn ich heute auf der durchschnittlichen Autobahn 200km fahre, könnte ich ne Menge Führerscheine wegen Unvermögen einkassieren und da geht's nicht um Rentner.
 
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Es geht in DE nicht darum, den Führerschein alle fünf Jahre neu zu bestehen. Es geht darum, alle fünf Jahre die Befähigung nachzuweisen. Das finde ich gut. Ich muss das seit 10 Jahren tun, um meinen LKW Führerschein behalten zu dürfen und finde nichts schlecht an der neuen Regelung.
Wird deine Fahrfähigkeit / Befähigung geprüft oder bezahlst du nur Geld?
 

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