Auslitern von Hülsen

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Mich beschäftigt folgende Problematik.

Wie geht man beim Auslitern der Hülsen am besten vor? Abgeschossene, noch nicht rekalibrierte Hülsen messen, oder erst wenn schon kalibriert?

Die noch nicht rekalibrierte Hülse müsste dann doch ein geringfügig höheres Innenvolumen haben oder nicht ?
 
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Hallo pinus,

am besten die abgeschossene und NOCH NICHT kalibrierte Hülse messen. Kommt dem Maß des Patronenlagers am nächsten. Bei Neuhülsen oder rekalib. Hülsen hast du halt den Nachteil, daß kein Zündhütchen drin ist und das Wasser durch den Zündkanal ausfließt und bei gezünderten Hülsen wird das ZH naß.
Also: abgeschossene, unkalibrierte Hülse mit Wasser (in das du vorher etwas Spülmittel gegebn hast, damit die Oberflächenspannung weg ist) randvoll befüllen und Wassermenge auf der Pulverwaage ermitteln.
Nasse Hülsen bei ca. 50 Grad im Backofen einige Minuten trocken lassen.

Grüße
Saturn
 
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glaube für die angaben bei quickload sollte man auch abgeschossene hülsen nehmen, steht in der anleitung.
 
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8*68S schrieb:
glaube für die angaben bei quickload sollte man auch abgeschossene hülsen nehmen, steht in der anleitung.

Aus diesem Grund frag ich ja.

Bisher hab ich auch immer die abgeschossenen Hülsen ausgelitert, aber meine Frage beantwortet mir das noch nicht.
 
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Aus diesem Grund frag ich ja.

Es haben beide recht.

Das was Saturn meint ist für die Gleichmäßigkeit der Hülsen wichtig.
So ist garantiert das alle Hülsen das gleiche Innenvolumen haben. Wichtig wenn man aus vielen Hülsen ein Los machen möchte.

Das was 8x68 meint ist, dass man das Hülsenvolumen bestimmt, um den Gasdruck danach ausrichten zu können.
Für Ladedaten ist diese Methode anzuwenden. Natürlich bringts nur was wenn man OL hat oder die Patrone anschliessend messen lassen möchte.
 
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skolopender schrieb:
Das was 8x68 meint ist, dass man das Hülsenvolumen bestimmt, um den Gasdruck danach ausrichten zu können.
Für Ladedaten ist diese Methode anzuwenden. Natürlich bringts nur was wenn man OL hat oder die Patrone anschliessend messen lassen möchte.

Danke für den Aufklärungsversuch Skolopender, aber der Zusammenhang ist mir schon klar.

Genau das will ich, das genaue Innenvolumen, um es in Quickload einzugeben, damit ich weiß, wann beim Gasdruck Schluss ist. Die Frage war für mich nur, ob in abgeschossener Hülse zu messen, oder in rekalibrierter.
 
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Die Frage war für mich nur, ob in abgeschossener Hülse zu messen, oder in rekalibrierter.

in rekalibrierter, aus dem einfachen Grund da doch ein Unterschied darin besteht welches Volumen die Hülsen als fertige Patrone hat, da ja nach dem kalibrieren weniger Platz für das Pulver in der Hülse ist.
 
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Immer nur abgeschossene, nicht kalibrierte Hülsen auslitern. Hintergrund ist der, dass du das Volumen des Brennraumes wissen willst. Die Hülse benötigt nur wenige 100 Bar, bis sie sich vollkommen an das Patronenlager angepasst hat. Nach dem Schuss federt sie zwar etwas zurück, aber im wesentlichen entspricht die nicht kalibrierte Hülse dem zur Verfügung stehenden Brennraumvolumen für die Gasgleichungen in QL.

Oliver

P.S.: Und immer mit 20°C warmem Wasser arbeiten, nicht mit dem 8-12°C kalten Wasser aus der Kaltwasserleitung!
 
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Immer nur abgeschossene, nicht kalibrierte Hülsen auslitern.

wenn er das macht, ist die Hülse aber hin, da das Gas schneller ist als die Trägheit der Hülse.
Bekanntes Resultat ist dann die gestauchte Zündglocke.

Nach dem Schuss federt sie zwar etwas zurück, aber im wesentlichen entspricht die nicht kalibrierte Hülse dem zur Verfügung stehenden Brennraumvolumen für die Gasgleichungen in QL.

und gerade QL richtet sich nach dem Volumen der kalibrierten Hülsen. Nicht umsonst übersteigt das Volumen einer Halskalibrierten Hülsen plötzlich die Vorgaben aus QL um ein vielfaches.
 
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skolopender, entweder wurde die Anleitung von QL geändert und 8*68S und ich haben es nicht gemerkt, oder du liegst falsch:
8*68S schrieb:
glaube für die angaben bei quickload sollte man auch abgeschossene hülsen nehmen, steht in der anleitung.

Die Angaben von QL sind Anhaltswerte. Bei manchen Hülsen passen sie gut, da wurde wohl das selbe Fabrikat verwendet, das ich habe, bei manchen sind die Angaben komplett daneben. Deswegen misst man ja selbst :wink:

Nach meinem angelesenen Wissen (beobachtet habe ich es noch nicht) braucht es, wie gesagt, nur wenige 100 Bar bis die Hülse anliegt. Daher findet der Hauptteil des Vorganges bei "aufgeblasener" Hülse statt, welcher die abgeschossene und noch nicht kalibrierte Hülse dann am nächsten kommt.

Oliver
 
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Ich verwende zum Auslitern immer abgeschossene, nicht kalibrierte Hülsen und Wasser bei Zimmertemperatur. Die Hülse lidert, wie waldkauz zu Recht schreibt, bereits bei einigen Hundert bar an, sodass sich der maximale Gasdruck erst in der angeliederten Hülse entfaltet.

WH Lodenmantel
 
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waldkauz schrieb:
skolopender, entweder wurde die Anleitung von QL geändert und 8*68S und ich haben es nicht gemerkt, oder du liegst falsch:
8*68S schrieb:
glaube für die angaben bei quickload sollte man auch abgeschossene hülsen nehmen, steht in der anleitung.

Die Angaben von QL sind Anhaltswerte. Bei manchen Hülsen passen sie gut, da wurde wohl das selbe Fabrikat verwendet, das ich habe, bei manchen sind die Angaben komplett daneben. Deswegen misst man ja selbst :wink:

Nach meinem angelesenen Wissen (beobachtet habe ich es noch nicht) braucht es, wie gesagt, nur wenige 100 Bar bis die Hülse anliegt. Daher findet der Hauptteil des Vorganges bei "aufgeblasener" Hülse statt, welcher die abgeschossene und noch nicht kalibrierte Hülse dann am nächsten kommt.

Oliver

Schon richtig das QL verlangt abgeschossene nicht kalibrierte Hülsen zu verwenden.
Nur meiner Meinung nach geht diese Rechnung nicht auf, es sei denn man bleibt im mittleren Gasdruckbereich.
Sobald man aber wirklich Höchstladungen a la QL verlädt, ist die Hülse hin.

Und das war durch die Bank so.

Darum habe ich auch die Vermutung, das QL nicht umsonst das Hülsenvolumen weit unter dem angibt als was es tatsächlich sein könnte.

Das Gas ist immer schneller als träges Messing, darum gibts meiner Meinung nach bei Standardpatronenlagern auch keinen Ausziehwiderstand.
Darum verstehe ich auch nicht warum sich die Ladung darauf bezieht welche Endform die Hülse im Lager erreicht.

Eine vollkalibrierte 300Win.Mag. Hülse von Norma hat zB immer noch mehr Hülsenvolumen als die Angabe in QL. Wenn ich also das volle Volumen nehmen, und dazu die passende Höchstladung, dann geht nicht nur der Verschluss schwer auf, sondern meist ist auch noch die Hülse hin.
Ich habe da den Eindruck das an dieser These mehr Theorie als Praxis vorhanden ist.
 
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Danke erstmal für die Antworten. In meiner Quickload Version steht jedenfalls, dass das Volumen der abgeschossenen Hülse zu nehmen ist.

Ich kann den Darstellungen der Foristi folgen, da ja die Hülse bereits nach wenigen 100 bar entsprechend lidert.

Skolopender hat jedenfalls auch dargestellt, was ich eingangs erwähnte, dass das Hülsenvolumen der rekalibrierten Hülse ja gringfügig kleiner ist, als das der abgeschossenen.

Logischerweise ist die abgeschossene Hülse zu nehmen, da diese ja den wahren Wert des Brennraumnes im (eigenen) Patronenlager widerspiegelt. Ich wollte mich halt beim Herantasten an eine Maximalladung noch entsprechend rückversichern.

Bei meiner 8x68S habe ich, was das Hülsenvolumen angeht, schon stark gewundert. Die gemessenen Werte beim Auslitern der abgeschossenen Hülse waren merklich größer als in QL angegeben. Die dann geladene Höchstladung war dann nicht wirklich schlimm, hat das Beschussamt dann festgestellt.
 
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skolopender schrieb:
Die dann geladene Höchstladung war dann nicht wirklich schlimm, hat das Beschussamt dann festgestellt.

welches Pulver verwendest du?

4,5 g R902 vor 8,2 g KJG (Ich weiß, du magst das nicht...) ergab V0 von 1088m/s und 3900 bar. Weit entfernt von der Druckobergrenze. 10 Patronen ließ ich messen.
Ladung schießt sehr gut, kaliberbereinigt 8mm Streuung bei 5 Schuss auf 100 m.
 

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