Ausbildung zum Jäger

Registriert
23 Apr 2009
Beiträge
200
Guten Abend,

ich wollte hier mal einen neuen Thread eröffnen, in dem wir über die Jagdliche Ausbildung diskutieren können.

Im Internet, bzw. hier im Forum und im realen Leben gibt es ja unterschiedliche Meinungen.

Der verpönt die Jagdschule, der andere Lobt diese.

Ein anderer sagt gar, dass vor Lösung des Jagdscheins bzw. anmeldung zum Kurs eine Patenschaft stattgefunden haben muss.


Wie sehen dass die wehrten Forumsteilnehmer?


Meine bescheidene Meinung ist, dass alles seine Vor- und Nachteile hat.

In beiden Formen (KJS/ Jagdschule) steht doch fest, dass nach dem Kurs das lernen beginnt.
Ob ich mir den Stoff nun ein halbes Jahr lang 2x Abends reindrücke oder 3 Wochen im "Hau Ruck" verfahren, ist doch eigentlich egal?
Wie oben schon erwähnt, seh ich es so, dass das lernen nach bestanderner Prüfung erst los geht.

Sollte man das ganze dann doch lieber vor der Prüfung erlernen und sich einen Paten suchen?

Nun, was sagt Ihr dazu?
 
A

anonym

Guest
Moin,

Du kannst über die Ausbildung in den Jagdschulen / Kreisjägerschaften sagen was Du willst, es stimmt !

achtundneuziger
 
Registriert
11 Sep 2011
Beiträge
313
Mai_Junge schrieb:
In beiden Formen (KJS/ Jagdschule) steht doch fest, dass nach dem Kurs das lernen beginnt.
So sehe ich das auch. Ich habe beruflich bedingt nur die kompakte Jagdschule machen können. Die Form des Kurses ist nicht ideal, aber in der heutigen Gesellschaft imho ein notwendiges Übel um überhaupt einem großen Teil des Nachwuchses die Jagd zu ermöglichen.

Für mich selbst war auch weniger entscheidend, ob ich nach 3 Wochen oder der KJVler nach 5 oder 8 Monaten mehr kann, da hat der KJVler selbstverständlich Vorteile. Für mich war die Frage eher ob nach 5, 8 Monaten oder nach einem Jahr große Unterschiede ebstehen, bzw. wer da mehr gelernt haben kann.

Dazu braucht es natürlich gesunden Menschenverstand auf Jungjägerseite und vor allem wie auch immer geartete Patenschaften.

achtundneuziger schrieb:
Du kannst über die Ausbildung in den Jagdschulen / Kreisjägerschaften sagen was Du willst, es stimmt !
ein schönes Wort
 
Registriert
25 Apr 2012
Beiträge
2.963
Wie die Vorposter schrieben, es ist egal. Jeder hat eine andere Meinung.
Im Prinzip!

1. kann Mann, oder Frau, bei jeder Ausbildungsvariante gute Ausbilder treffen oder ins Klo greifen!
2. Patenschaften = Lehrprinz. Wer die Chance hat sollte sie ergreifen!
3. ist es wie beim Führerschein! Bloß geht es nach der Prüfung darum, ein guter Jäger zu werden!
4. stimmt der Spruch eines Ausbilders: "Jagd, es kommt darauf an, was man daraus macht!"
Und der Spruch stimmt schon ab Beginn der Ausbildung!
Die Verantwortung selbst etwas zu tun nimmt einem niemand ab!
5. die Idee einen Lehrprinzen als Ausbildungsvoraussetzung vorzuweisen, oder ähnliche Vorschläge, gehen an der heutigen Lebenswirklichkeit vorbei!
 
A

anonym

Guest
Alles hat seine Vor und Nachteile.
Ich wollte erst auf einer Jagdschule machen.Musste es aber verwerfen weil mein Chef mir nicht so lange frei gibt.

Jetzt mach ich beim KJV.Ist schon mit Stress verbunden.Heim kommen, fix essen, umziehen und wieder los zum Unterricht.Das schlaucht schon ganz schön.
Andererseits haben wir im KJV ganz andere Möglichkeiten.Beispielsweise waren wir zusammen im Wildpark (Knüll) um die Hirschbrunft zu sehen, dann waren wir bei der Hundeprüfung dabei, haben einen Hochsitz gebaut usw usw.
Für vieles davon ist bei einem Kompaktkurs einfach keine Zeit.
Möchte das nicht missen.Und unsere Truppe ist schon sehr eng zusammen gewachsen.Auch "privat" wird viel unternommen, der Eine hilft dem anderen bei Defiziten und was auch immer.

Finds gut dass es doch so gekommen ist dass ich beim KJV mach.So lernt man ausserdem gleich viele Leute aus dem Verein kennen, wird also auch von den hiesigen Pächtern gekannt und findet etwas leichter eine Jagdmöglichkeit (wage ich jetzt mal zu behaupten)

Aber das bedeutet nicht dass man nach einem 3Wochen Blockkurs schlecht ausgebildet ist!!Das kommt immer auf einen selber an finde ich.Charakter können beide Seiten haben und eine bestandene Prüfung (egal wo und wie) macht noch lange keinen guten Jäger aus einem.Das liegt immer an mir selber wie ich es umsetze und mich auf "meinem" Gebiet weiter entwickel.

Zum Thema Patenschaft:

Absolut nicht verkehrt!Ich bin mit der Jagd aufgewachsen und geniesse jetzt den Vorteil dass ich die Möglichkeit habe mich in unserem Revier frei zu bewegen.Desweiteren habe ich schon Vorkenntnisse die mir jetzt im Kurs sehr sehr nützlich sind.Also absolut zu empfehlen.Der Wunsch Jäger zu werden kommt ja (meistens) nicht von Heute auf Morgen.Also so früh wie möglich schon unter die Fittiche nehmen lassen und praktisch lernen wies läuft.Kann natürlich auch in die Hose gehen wenn man an den Falschen gerät.Allerdings sind ja die "Grundzüge" der Jagd schon dieselben, nur eben die Umsetzung bei jedem anders.
 
Registriert
14 Feb 2012
Beiträge
21
Abgesehen von den Freundschaften die bei der Ausbildung über die KJV entstehen, denke ich dass langfristig gesehen egal ist wo man die Ausbildung absolviert, da man sich eh irgendwann in eine Richting "spezialisiert". Ich kann noch soviel über Hirsche lernen, egal ob in der Jagdschule oder in der KJV, wenn ich später nicht auf Hirsche jagen kann ist das Wissen irgendwann weg weil ich das erlernte einfach nicht anwenden kann. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man nach der Ausbildung erfahrene Jäger um sich herum hat die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Waidmannsheil!
 
A

anonym

Guest
Mai_Junge schrieb:
Guten Abend,

ich wollte hier mal einen neuen Thread eröffnen, in dem wir über die Jagdliche Ausbildung diskutieren können.

Im Internet, bzw. hier im Forum und im realen Leben gibt es ja unterschiedliche Meinungen.

Der verpönt die Jagdschule, der andere Lobt diese.

...

Nun, was sagt Ihr dazu?

Dazu sag ich dass ein erneuter Thread auch nicht mehr bringen wird als alle bisherigen zu dem Thema. :26:

Und wirklich JEDER kann nur eine subjektive Meinung zum Ausdruck bringen die nicht weiter als bis zum eigenen Tellerrand geht.
Es sei denn es gäbe irgendwo Menschen die 10-20x den Jagdschein gemacht hätten, und das auch noch jedes Mal woanders.. :roll:

Jeder lobt seinen Weg (er hat ihn ja zum bestandenen Jagdschein gebracht) und weiß nicht was er nicht gelernt hat und anderswo erfahren hätte. :idea:
 
Registriert
20 Jan 2003
Beiträge
223
Nun, ich glaube ich kann das beurteilen, denn ich erlebe beide Wege der Ausbildung laufend.
Entscheidend ist eine ambitionierte Ausbildung durch Profis oder ehrenamtliche Könner. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man an einer JS binnen 10 Tagen oder 120 Stunden genügend lernt. Solch eine oberflächliche Ausbildung führt zu dem bisweilen schäbigen Ruf der Absolventen derartiger Crashkurse. Auch zählt nicht die Erfolgsquote. Dort wo immer jeder auf Anhieb besteht, stimmt was nicht. Ein alter Wildmeister sagte mir neulich treffend: "Solche Jagdscheine stinken!" Dort wo nur alte Silberköpfe und Hobbyjäger aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz berichten, aktuelle Rechtssprechung und moderne Unterrichtsmethoden ignoriert werden, lernt man nichts. Ebensowenig bei Unterrichten, wo man von Anfang bis Ende im Unterrichtsraum eigesperrt ist.

Schaut Euch um, es gibt in der Nähe die unterschiedlichen Möglichkeiten, einen JS zu erlangen. Es ist nur eine Frage des zeitprofils und des Geldbeutels.

Bei einer guten Ausbildung ist das bestehen der Jägerprüfung nur ein Zwischenziel. Die wahre Prüfung kommt dann im Jagdalltag und ggf. unter Beobachtung anderer Jagdteilnehmer.
 
Registriert
25 Apr 2012
Beiträge
2.963
wildmeister schrieb:
Nun, ich glaube ich kann das beurteilen, denn ich erlebe beide Wege der Ausbildung laufend.
Entscheidend ist eine ambitionierte Ausbildung durch Profis oder ehrenamtliche Könner. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man an einer JS binnen 10 Tagen oder 120 Stunden genügend lernt. Solch eine oberflächliche Ausbildung führt zu dem bisweilen schäbigen Ruf der Absolventen derartiger Crashkurse. Auch zählt nicht die Erfolgsquote. Dort wo immer jeder auf Anhieb besteht, stimmt was nicht. Ein alter Wildmeister sagte mir neulich treffend: "Solche Jagdscheine stinken!" Dort wo nur alte Silberköpfe und Hobbyjäger aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz berichten, aktuelle Rechtssprechung und moderne Unterrichtsmethoden ignoriert werden, lernt man nichts. Ebensowenig bei Unterrichten, wo man von Anfang bis Ende im Unterrichtsraum eigesperrt ist.

Schaut Euch um, es gibt in der Nähe die unterschiedlichen Möglichkeiten, einen JS zu erlangen. Es ist nur eine Frage des zeitprofils und des Geldbeutels.

Bei einer guten Ausbildung ist das bestehen der Jägerprüfung nur ein Zwischenziel. Die wahre Prüfung kommt dann im Jagdalltag und ggf. unter Beobachtung anderer Jagdteilnehmer.

Ich zitierte in toto, aber @wildmeister, das hätte ich mit dem Link in meiner Signatur und der Homepage, so nicht geschrieben! :26:
Anderes auch nicht.
DAS hingegen deckt sich mit vielen anderen Stellungnahmen und posts!

Waidmannsheil
 
Registriert
12 Dez 2009
Beiträge
1.255
Habe 8 Monate KJV + 3 Jahre Lehrprinz durchlaufen und bin sehr zufrieden.
Leider merke ich immer noch sehr oft wie wenig ich eigentlich weiss, denke der Lernprozess in Sachen Jagd wird nie enden ;)


Gruß
 
A

anonym

Guest
Mai_Junge schrieb:
Guten Abend,

ich wollte hier mal einen neuen Thread eröffnen, in dem wir über die Jagdliche Ausbildung diskutieren können.

Im Internet, bzw. hier im Forum und im realen Leben gibt es ja unterschiedliche Meinungen.

Der verpönt die Jagdschule, der andere Lobt diese.

Ein anderer sagt gar, dass vor Lösung des Jagdscheins bzw. anmeldung zum Kurs eine Patenschaft stattgefunden haben muss.


Wie sehen dass die wehrten Forumsteilnehmer?
Nun, was sagt Ihr dazu?


Man kann das nicht in schwarz und weiß trennen, es gibt viel Grautöne dazwischen. Nicht alle Kreisjägerschaften bilden gut aus, ebenso gibts auch "Jagdschulen" , die schlecht ausbilden. Möglicherweise sind Jagdschulen aber tendenziell erfolgsorientierter, denn der Faktor Durchfallquote schlägt sich unmittelbar auf späteren Buchungen nieder. Jagdschulen mit hohen Durchfallquoten und folglich schlechter Ausbildung werden nicht lange am Markt sein. Andererseits sind die Kreisjägerschaften natürlich auch gewillt gut ausgebildete Jungjäger in den eigenen Reihen zu produzieren, um auf diese zurück greifen zu können. Mir hat letztens ein gestandener Jägersmann (Pächter) auf dem Schießstand erzählt, dass es mittlerweile gar nicht so einfach ist gute Jungjäger fürs Revier zu bekommen oder solche, die man auch mal relativ risikolos auf einen Drückjagdstand stellen kann. Auf meine Frage, was er denn von den 2 Wochen Managerkursen halte, folgende Antwort:
Die Prüfung ist für alle gleich und Jungjäger sind auch alle gleich doof, egal welche Ausbildung sie gemacht haben. Nur(!) wer einen 2 Wochen Kurs besucht, der hat auch sonst keine Zeit...

Tja, ganz unrecht hat er wohl nicht.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
119
Zurzeit aktive Gäste
216
Besucher gesamt
335
Oben