auf Minimum runterladen

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Hallo,
ich könnte eine Büchse in 8x68 bekommen, soweit so gut. Da ich die Leistung dieser Patrone nur selten benötige würde ich gern runterladen. Ich bin Wiederlader aber ohne große Praxiserfahrung, da meine bisherigen Fabrik-Laborierungen „zu günstig“ und zu präzise sind.
Wenn hier mal einer über die Nebenwirkungen der „großen“ rumheult kommt immer: Büchse schwerer machen, Mündungsbremse und Kickstopp, manchmal zwischendrin „die kannst Du runterladen aber nur bis…“
Nun meine Frage:
Wieso kann ich eine 8x68, 9,3x64, 300Win,… nicht auf 7x57 -, 6,5x57 -, 8x57I – Niveau runterladen?
Wenn ich langsames Pulver nehme müsste das doch gehen. Wenn der Hülsenraum zu groß ist müsste man doch eigentlich das Pulver mit inerten Stoffen ((Sand, Mehl, :)) Blei, Kupfer,…) „strecken“ können!?
Ach so, Samenmeier sagt mir etwas. will ich aber nicht.
Also, warum geht das nicht? Wieso gibt es ein Minimum? Warum kann/darf ich nicht auf 7,5 Joule runterladen?
Ich habe damals bei dem Thema im Wiederladekurs wohl gerade 50BMG – Phantasien gehabt ;).
 
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Moin,

vielleicht solltest Du mal etwas über "SEE" phantasieren statt über die .50 BMG. ;)

(Komisch, wieso phantasieren die, die nach "runterladen" fragen über die dicken Kaliber?)

Und Füllmaterial wie Gries oder so kenne ich nur vom Schwarzpulverschiessen. Bei "rauchlosem" Pulver??

Viele Grüße,

Joe
 
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Bei dieser Ausgangssituation würde ich niemals eine 8x68 kaufen - so günstig kann sie gar nicht sein, dass es Sinn machen würde.

Wenn man nicht die Magnumleistung haben will bzw ausnützt, macht eine Magnum auch keinen Sinn, dann ist man mit einem der Standardkaliber viel besser beraten :wink:
 
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Vorsicht, bei Reduzierung der min. Ladeangabe!
Solche Scherze können ganz schnell nach hinten los gehen. Bei großvolumigen Hülsen können Reduzierungen der min. Ladung zu extremen Druckschwankungen führen. Die 8x68 ist leider kein gutes Beispiel für reduzierte Ladungen. Die einzige Möglichkeit wäre, wenn du Sammereier Reduzierhülsen verwendest (siehe Johannsen).
Schau mal ins RWS Buch, da finden sich auch Ladedaten mit rel. offensiven Pulversorten. Da liegen die min. Leistungen bei einem 12,1g zwischen 650 und 780m/s. Ja selbst mit R904 sind Leistungen im Bereich einer 8x57IS zu bewerkställigen. Fraglich ist nur, ob die Waffe mit solchen Labos, vernünftig schießen wird.
Also Finger weg von Füllstoffen oder reduzierten Ladungen.

Momentan gibt´s genügend waffen auf dem Gebrauchtwaffenmarkt. Da ist bestimmt etwas alltagstauglicheres dabei, als eine 8x68S. Nur weil ein Produkt "billig" ist, würde ich es auf keinen Fall kaufen. Nimm eine .308/.30-06 oder 8x57, damit fährst du am besten.


Martin
 
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@ Mohawk
Damals wollte ich mich dem Problem von „oben“ nähern (viel hilft viel). Habe es dann aber gelassen.

Ich habe mich zwar an die Bemerkungen gewöhnt „ mit der Fliegenklatsche gehst Du auf Schweine?...“. Aber wenn das Stück liegt, kräht kein Hahn mehr danach.
Aber die Idee von mehr Bums beschleicht mich in letzter Zeit doch öfters (vor allem seit mir die Firma Sordin, Mr - Spock - Ohren und gleichzeitig himmlische Ruhe beschert hat), besonders bei Gesellschaftsjagden.
Nie wieder Sprüche wie „na da hast Du aber Glück gehabt, dass Du gut getroffen hast sonst wäre die noch weiter…, bei Deinem Kaliber …, das hier ist was ordentliches…“.


Mit einer modifizierten „Magnum“ könnte ich meine Rehlein „umschubsen“ und den Lebenskeiler auf der Treibjagd (unterhaltsam wie immer alle darauf hoffen) mit >5000 Joule „weidgerecht“ erlegen (7x57 ist einfach unweidmännisch, damit hat man höchstens mal Glück).

Wenn es denn ginge würde ich evtl. fremdgehen (neue (gebrauchte) Freundin :)).

Eine schlüssige Erklärung gab es aber noch nicht. Vielleicht stellt ja keine Firma ein so „schlechtes“ Pulver her, dass man die Hülse für 400 m/s voll machen muss!? Selbst wenn die gemahlene Fußnägel drunter mischen würden wäre mir das egal :).
 
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@P.O.Ackley
Wo sollten die Druckschwankungen her kommen? Gesetzt den Fall, die Hülse ist mit meinem fiktiven Lame – Enten – Pulver randvoll.
Was soll denn passieren? Das Pulver brennt langsam durch und erzeugt Gas – Volumen, damit wird die Murmel beschleunigt.
Es will mir irgendwie nicht in die Rübe, was da so aufregend sein soll.

OK. Das mit dem -Drall zu Geschwindigkeit - Präzisions - Problem- würde mir einleuchten aber das Problem kommt erst im 2. Schritt (da sind wir noch nicht :)).
 
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Wenns nicht gerade ne leichte Kipplaufbüxxe ist, bleibt auch die 8x68S mit strammen Ladungen im Bereich dessen, was handhabbar ist.

Der gelegentliche Schubser erinnert einen an die Verantwortung, die man mit so einem Teil inne hat. :)

Wesentlich unangenehmer ist es, die Teile einer wegen Unterladung gesprengten Waffe aus dem Körper geschnitten zu kriegen.

Ich habe da prktische Erfahrungen, nachdem eine Piffe auf dem Nachbarstand die Handgranate gab. Zum Glück blieb es bei einer kleineren Operation unter örtlicher Betäubung, um die Splitter von Verschluß und Hülse aus dem Rücken und den Rippen zu prokeln. Wenn ich, oder der Schütze eins der Teile abbekommen hätten, die wir nachher aus den Wände geborgen haben, würde ich euch heute sicher nicht mehr mit meinen Beiträgen langweilen!
 
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@ Paul..
Standart hab ich doch schon :). Ich bin ja auch zufrieden aber … siehe oben.

@Mike B
Aber wieso??? Ich verstehe die Geschichte mit dem „das wenige Pulver liegt irgendwo verteilt in der Hülse rum und ist –Feuer und Flamme- wenn plötzlich der Feuerstrahl des Zündhütchens vorbeikommt, vor allem wenn erst eine geringe Menge zündet und dann der Rest nachlegt“
Aber wenn die Hülse mit „langsamen“ Pulver voll wäre. Was soll denn dann schief gehen??? Das schnall ich nicht.

P.S. Schön, dass es "gut" abgegeangen ist!
 
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Das Meiste wurde ja schon geschrieben... geht schon aber mit offensivem Pulver.
Nerz schrieb:
Wenn ich langsames Pulver nehme müsste das doch gehen. Wenn der Hülsenraum zu groß ist müsste man doch eigentlich das Pulver mit inerten Stoffen ((Sand, Mehl, :)) Blei, Kupfer,…) „strecken“ können!?
Das setzt sich dann ab weil es ja entweder schwerer oder leichter als das Nitropulver ist. Wär mir zu riskant und evtl. würde auch die Präzision leiden wenn das Pulver ungleichmäßig abbrennt.
Es gibt auch Streckmittel zu kaufen aber unser Wiederladerkurs-Cheffe hatte uns davon abgeraten weil wohl schon öfters was verklebt wäre.
 
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@ Nerz,
wie lange genau bist du Wiederlader?
Du willst die 8x68 runterladen. Das funktioniert aber nicht so einfach, und schon gar nicht mit progressivem (lahme Ente-) Pulver. Wie normalerweise jeder Wiederlader weiß, bringen vorallem Magnumpatronen mit den langsamen Pulvern, bei Ladedichte 1 oder darüber, ihre Höchstleistungen. Als Beispiel: 8x68S 12,1g SG R901 max. 55grs bringen 820m/s, bei einer Ladedichte von unter 80%. Dagegen bringen bei R905 max. 78,5grs eine Vo von 920m/s bei fast 110% Ladedichte und absolut Pmax. Und bei angegebenen 75grs min. für R905, ist die Ladedichte immernoch bei über 100%. Also Pressladung. Als extrem Beispiel: die .30/378 Weatherby bringt mit den langsamsten Pulvern wie MRP2, die allerhöchsten Leistungen zustande.
Kauf dir ein vernünftiges Ladebuch, am besten das von DEVA oder RWS, da werden die Zusammenhänge sehr gut erklärt. Einfach zu sagen, nur weil ich ein langsameres Pulver reinschütte, wird die Leistung weniger, ist nicht korrekt. Wenn man soetwas z.B. in eine rein zylindrische Patrone einfüllen würde, wie z.B. die 9,3x72R oder .45-70, würde das Pulver nicht vollständig verbrennen. Zwar hätte man dann auch eine geringe Leistung, aber die Hülse würde nicht mehr vollständig liedern und es würden Gase nach hinten austreten. Was ja auch nun keiner will.
Reduzieren geht eben nur mit offensiven Pulvern, wie z.B. N110, aber eben nicht mit allen Patronen. Magnumpatronen sind da eben nicht so gut für geeignet. Bei der 8x68 ist halt bei ungefähr 650m/s Schluß in Verbindung mit R901. Und ich bezweifle auch sehr stark, das man damit noch eine gute Präzision zusammenbringt.

Martin
 
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Aber wenn die Hülse mit „langsamen“ Pulver voll wäre. Was soll denn dann schief gehen??? Das schnall ich nicht.

In meinem Fall war es anders. Da wurd N110 verladen. Es war aber auch keine 8x68.

Wieviel langsamer willst Du denn noch gehen, bei der 8x68?

MRP und N560 sind schon nicht die Schnellsten und brennen nur unvollständig ab. Gibt des Nachts z.T. nette Blitzlichtgewitter.

N170 brennt lt. QL nur 87% ab, wenn die Leistung auf .30-06 Niveau liegt.

Jeder Jeck ist anders und mir liegt es fern jemandem Vorschriften zu machen.
Aber, wenn ich ne Magnumpatrone kaufe, will ich auch Magnum drinne haben. :wink:


Denk doch mal nen anderen (den umgekehrten) Weg an:

Ne richtig stramme Ladung mit viel Mündungsgasdruck und eine effektive (Ebi) Mündungsbremse!

Ich hab das mal mit meiner .308 HOWA durchprobiert.
Je heftiger die Ladungen, umso weicher schoss das Ding.

.... wenn man bei .308 überhaupt von Rückschlag sprechen will.

Wobei die Locken doch schon etwas Feuerondoliert werden. :lol:

Für meinen 8x68er Lauf werde ich mir son Ding auch noch holen.

Nachtrag: Die technische Seite hat P.O.Ackley treffend beschrieben.
 
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Aha! Unvollständige Verbrennung ist der Knackpunkt! Leuchtet ein.
Zu lahmes Pulver = unzuverlässiger Abbrand!
Frage ist damit beantwortet.
Danke.
 
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"Ackleys" Ratschläge in Richtung Minimalladungen eher offensiver Pulver (wie im RWS/Rottweil-Handbuch) sind für einen noch wenig erfahrenen Wiederlader sicherlich am brauchbarsten.

Aber hier eine Frage an die Erfahrenen:
Wer von Euch hat schon mal Accurate 5744 probiert, um reduzierte Ladungen aus etwas volumigeren Hülsen herzustellen. Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht? Accurate gibt in seinen Ladeempfehlungen für einige Kaliber dazu Angaben.
Elmar
 
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Nerz schrieb:
Aha! Unvollständige Verbrennung ist der Knackpunkt! Leuchtet ein.
Zu lahmes Pulver = unzuverlässiger Abbrand!
Frage ist damit beantwortet.
Danke.

Hä? Du benutzt doch für solche Patronen normalerweise das progressivste Pulver was so zu haben ist außer du hast einen kurzen Lauf.
Solang du da im zulässigen Druckbereich bleibst kannst du die Hülse ruhig voll laden.
Es ging doch ums Runterladen und das solltest du nur mit offensivem
Pulver machen weil sonst ein SEE eintreten kann.

Wie der SEE genau zustande kommt weiß keiner so genau, manche vermuten
das die Pulverkörner des progressiven Pulvers bei zu viel Platz in der Patrone gegen die Wand geschleudert werden -> die Partikel hätten eine viel größere Oberfläche -> viel schnellerer Abbrand -> viel zu hoher Gasdruck.
 

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