Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Das ganze trug sich in den ersten Wochen nach Ausbruch der ASP im Osten zu. Da können durchaus 4 Jahre in der Zwischenzeit vergangen sein. Aber sicherlich hatte damals weder der Jagdpächter noch das Vet.Amt, noch die Politik "4Jahre Erfahrung" mit der ASP
Sorry , aber um deinen Ductus zu übernehmen:
Wer sich richtig informiert und nur ein bisschen Ahnung hat, ist klar im Vorteil;
Halbwissen reicht eben nicht!
Im Juni 2017 war der erste ASP Ausbruch/Punkteintrag in Tschechien in der Region Zlin und damit war die ASP sprunghaft näher an Bavaria herangerückt;
Auf diesen Ausbruch in Tschechien hin hat der Freistaat sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen, die hier 2018 noch einmal zusammengefasst wurden:
Aus dem Rahmenplan Afrikanische Schweinepest des Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz von 2018:
...
2.1 Information
Die
bestehenden Aufklärungs-, Sensibilisierung- und Vorbereitungsmaßnahmen unter Berücksichtigung sämtlicher Einschleppungswege und betroffener Gruppen(Landwirte, Tierärzte, Viehhändler, Viehtransporteure,
Jägerschaft, LKW-Fahrer und Reisende sowie Hilfs- und Saisonarbeiter) mit Veranstaltungen, Vorträgen, FAQs und Bereitstellung von weiterführenden Informationen zu ASP sollen auf allen Behördenebenen fortgeführt werden.
"
2.2 Früherkennung
Um ein mögliches Auftreten der ASP in der Wildschweinpopulation rasch zu erkennen, hat
Bayern bereits Maßnahmen zur Früherkennung dahingehend intensiviert, dass krank erlegte oder verendet aufgefundene Wildschweine bayernweit untersucht werden.
Auch Proben verunfallter WS werden virologisch auf ASP getestet.
...
Es gab also schon 2017 die entsprechenden Info - Veranstaltungen und Info - Möglichkeiten für interessierte Jäger und Försterleins, also deutlich vor dem ersten ASP - Ausbruch September 2020 in Brandenburg.
Meines Wissens nach wurde auch klar kommuniziert, dass die Jagdausübungsberechtigten sinnvollerweise zur Unterstützung der Behörden bitte alle sogenannte Indikatorschweine beproben sollen.
Dazu ist natürlich eine gewisse, freiwillige Eigenmotivation und ein gewisses Engagement der Beteiligten notwendig, was damit anfängt sich evt. das entsprechende Probenmaterial vom zuständigen Vet - Amt zu besorgen, auf welchem Weg auch immer.
Es macht ja auch wenig Sinn die Behörden zu Friedenszeiten auf häufig mäßig präzise Angaben des Fundortes durch den gesamten Landkreis zu schicken, um Proben zu nehmen, wenn der Jagdausübungsberechtigte doch eh bei der Sau vor Ort ist und war und mit minimalem Aufwand eine Probe entnehmen kann, die schon damals in Bayern, soweit ich mich erinnere, auch mit 20 Euro honoriert wurde!!!
Beim aktuellen Fall: Auch dort bin ich nicht Jagdausübungsberechtigter. Die beiden Pächter haben es in meinen Augen ziemlich vermasselt und verschludert. Ende letzter Woche hat es starke Niederschläge gegeben, das Wasser ist stark angestiegen und die Sau hat es inzwischen weggespühlt. Vielleicht taucht sie irgendwann nochmal am Rechen bei der nächsten Turbine auf oder macht sich zwischenzeitig geruchlich bemerkbar.
Dieses unsägliche Vorgehen habe ich auch nicht angesprochen, dazu fällt mir auch nicht mehr all zu viel ein, vielleicht ist es besser mit Sprachlosigkeit zu bezeichnen!
Ich bezog mich eindeutig auf das Geschehen um die kranke, auffällige und dann erlegte Sau!
Ach ja: Das Vet.Amt hat sich heut bei mir gemeldet. Die sind ebenfalls nicht so glücklich mit dem Verhalten der beteiligten Jäger. Tupfer sind inzwischen wohl am Amt, aber ans Verteilen auf die Reviere hat noch niemand gedacht. Schulungen gab es m.W. auch noch nicht. Ich bin zwar nur Begeher, aber ich geh davon aus, dass mich der Grundbesitzer informiert hätte, wenn Schulungen angeboten worden wären.
Kommunikation hilft!
Wenn das Material nicht per Post versendet werden kann, denke ich, dass es nicht zu viel verlangt ist bei der nächsten Abgabe einer Trichinenprobe oder schon vorher sich das entsprechende Probenmaterial und die Unterlagen beim Amt zu besorgen!
Merkblätter, Schulungen und Informationsveranstaltungen sind ja nun wirklich die letzten Jahre nun wahrscheinlich auch oder gerade in Bayern mehr als reichlich veröffentlich worden und gelaufen!!
Du brauchst offensichtlich noch eine persönliche Schulung!
Das Vetamt hat sich seiner Zeit (mit Berufung auf die Verordnung?) geweigert, irgendeine Beprobung oder Untersuchung durchzuführen, weil das Stück ja nicht verendet sei, sondern (per Fangschuss) erlegt wurde. Das man Tupfer am Vet.Amt hätte holen können, war auch keine Option. Sammelstelle für Aufbrüche oder verendete Stücke gab es damals auch noch nicht.
Da es damals, wie übrigens auch heute, keinen ASP - Fall in Bayern gab, ist ja auch logisch , dass es keine Szenarien aufgebaut wurden, die im Ausbruchfall der ASP notwendig und essentiell wären und werden!
Prinzipiell:
Im Grunde genommen hat sich mit dem Punkteintrag in Südhessen die Gefährdungslage nur in den unmittelbar angrenzenden Regionen verändert, die Gefahren und Risiken eines Punkteintrages durch Menschen und die daraus folgenden Forderungen und Konsequenzen sind ansonsten überall in der Republik gleichgeblieben und die Kern - Forderungen der Epidemiologen zur Prävention von Punkteinträgen eigentlich sehr trivial!
Der zentrale, präventive Ansatzpunkt ist und bleibt die Reduktion der Schwarzwildbestände,
wobei bei einem Punkteintrag eine geringere Sauendichte v.a. die Eindämmung des Infektionsgeschehens und die Reduktion der Viruslast durch die Bergung der deutlich geringeren Anzahl an verendeten Sauen im Restriktionsgebiet massiv erleichtert,
dann folgen erst weitere Maßnahmen!