Argumetationshilfen gesucht

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Hallo Foristi,
ich benötige mal eure Hilfe. Ich habe eine große Fresse gehabt und komme aus der Nummer nicht mehr raus.

Folgendes:
In allen kreisfreien Städten NRWs gibt es sogenannte Stadtteilparlamente, genannt Bezirksvertretungen und Bezirksbürgermeister. Unsere Reviergrenzen tangieren zwei Bezirke dieser Stadtteilparlamente. In der heimatlichen Bezirksvertretung hatte ich in der jüngeren Vergangenheit bereits zwei Auftritte zum Thema Wildunfälle und Wildwarneinrichtungen welche seitens der Lokalpresse durchaus positiv aufgenommen und wiedergegeben wurden.
Meinen Worten folgten dann natürlich auch Taten. Es wurden Reflektoren angeschafft und in Absprache mit der örtlichen KPB und dem Straßenbaulastträger angebracht. Die Lokalpresse war bei diesem Termin ebenfalls zugegen und es erschien in der folgenden Ausgabe der Zeitung ein größerer und sehr positiver Bildbericht zu dieser Aktion.
Nun begibt es sich, dass die Bezirksvertretung aus dem Nachbarbezirk angefragt hat, ob ich bereit wäre auch dort etwas zur Jagd und den Tätigkeiten des Jägers zu sagen. Man beabsichtige einen entsprechenden Tagesordnungspunkt aufzuführen.
Ich habe dann auch zugesagt zu erscheinen.


Mein Referat zum Thema würde etwa 10min. betragen.
Eingeleitet soll es werden über die bildliche Vorstellung von einem Jäger wie man ihn üblicherweise vor seinen geistigen Auge hat und das es sich eben nicht um eine stark übergewichtige, lodenbekleidete Person im gesetzten Alter, mit lustigem Hütchen auf dem Kopf, Flinte über der Schulter und kurzatmigem Dackel an der Leine handelt. (einfach um die Sache etwas aufzulockern)

Danach folgt eine Überleitung über den §1 BJG (Plicht zur Hege) und Abs. 2 zu den eigentlichen Tätigkeiten des Jägers. Hier soll klar gestellt werden, dass die eigentliche Jagdausübung mit der Schusswaffe nur den allerkleinsten Teil ausmacht.
Dabei sollen die hegerischen Tätigkeiten und die damit verbundenen Arbeiten plakativ im Vodergrund stehen. Stichpunkte wären hierzu:
- Die Jäger setzten sich für Lebensraumverbesserungen ein, legen z.B. Wildäcker, Wildäsungsflächen, Hecken und Remisen an.
- Sie legen Kleinbiotope an, -pflegen -schützen und erhalten sie.
- Fertigen Nistkästen für Sing-, Eulenvögel an und hängen sie auf.
- Sie führen Wildverbiss- und Schälschutzmaßnahmen auf Forstflächen durch
- Beseitigen die durch das Wild entstandenen Schäden in der Flur und auf Ackerflächen
- Sie führen gezielte Maßnahmen zur Wildschadensverhütung durch
- Sie bringen Wildwarnreflektoren an gefährtdeten Straßenabschnitten an um Wildunfälle zu vermeiden
- Sie bergen und entsorgen das im Straßenverkehr verunfallte oder sonstig zu Tode gekommene Wild.
- Sie sind beteiligt bei der Bekämpfung von Wild- und Tierseuchen wie Tollwut, Räude, Schweine- und Geflügelpest sowie MKS
- Jäger führen ebenfalls die Fütterungen des Wildes in Notzeiten, z.B. bei hoher Schneelage, durch.
- Jäger beteiligen sich am Müllsammeltag, Aktion „saubere Stadt“ „Müllwegtag“ usw.
- Jäger erklären Kindern die Natur (rollende Waldschulen, Führungen usw.)
-
Alles das geschieht üblicherweise zu eigenen Kosten. Zuschüsse von der Stadt oder Naturschutz- oder anderen Verbänden sind absolute Ausnahmen. Seitens der Stadt werden maximal die Kosten der Müllentsorgung getragen und lediglich die eine oder andere Biotopfläche zur Verfügung gestellt.

Dazu benötige ich noch einige Stichpunkte, Tipps, Links oder Ratschläge.

Weiterhin soll das Gesagte auch noch als Skript in Papierform, bebildert und mit Beispielen belegt, zum mitnehmen bereitliegen.

Die lokale Printpresse wird ebenfalls vor Ort sein. Den Sitzungen der hiesigen Stadtteilparlamente wird seitens der Presse regelmäßig besondere Aufmerksamkeit zuteil. Eine kleinere oder größere Wiedergabe der oder eines Sitzungsthemas in der Lokalpresse ist also zu erwarten.

Negative Berichterstattung gibt es genug, wir benötigen jedoch positive.
Denn wir sind die Guten!


In diesem Sinne, Danke

WH
Frank
 
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12 Apr 2013
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Warum? Einen Großteil deiner anderen Punkte machen "Naturschützer" auch und teilweise besser.


Weil's nunmal so ist.



Einen Großteil deiner anderen Punkte machen "Naturschützer" auch und teilweise besser.


Nö, die sind nur lauter. "Tue Gutes und rede drüber", ein bekanntes Konzept. Auch wenn dieses "Gute" meistens von Lebenstheoretikern in Form einer Geldspende getan wird.

Jagd ist Jagd ist Jagd.

Tatsache, und Jagd ist mehr als "Tiere totschiessen". Das eben genau das nunmal dazugehört wird ja in keinster Weise vereint.

An den TS: Hut ab, weiter so und nicht von Zwischenrufen entmutigen lassen.
 
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Im Anschluss an die vom TE genannten Punkte (die auch die Naturschützer leisten) kann der Bogen zur Jagd doch einfach gespannt werden.
Stichwort: Allein mit den dargestellten Maßnahmen ist eine sachgerechte und umfassende Hege und Pflege von Fauna und Flora nicht möglich.
Daher sind erforderlich: Regulierung des Wildbestandes (da es gerade keine (!) Natur gibt, die das selbst reguliert), Schwarzwildbejagung zum Schutz von Äckern, Prädatorenbejagung als aktiver Schutz von Niederwild. Erfüllung des Abschlussplanes für Rehwild zum Schutz der Bäume.
Vor allem aber: Nur die Tiere, die Gegenstand des Jagdrechts sind, sind auch Gegenstand der Hege.
 
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Negative Berichterstattung gibt es genug, wir benötigen jedoch positive.
Denn wir sind die Guten!


Da stimme ich dir zu. Trotzdem würde ich in zumindest einem Punkt darauf abheben, dass wir selbstverständlich auch Tiere totschießen und dadurch z. B. ein hochwertiges Lebensmittel generieren.

Denn wenn du nur die Naturschutzaspekte und die gemeinnützigen Aspekte der Jagd hervorhebst, wirkt das wie eine etwas unglaubwürdige Werbeveranstaltung, die dann als solche erkannt nicht sonderlich ernst genommen wird.
 
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Warum? Einen Großteil deiner anderen Punkte machen "Naturschützer" auch und teilweise besser.


Jagd ist Jagd ist Jagd.



Ist das so ? Ich denke da sponatn direkt mal an: - hohe Bäume und Greifvogelwarten in der Feldflur errichten, um die Bodenbrüter noch mehr zu ärgern, Die Grünen wählen..............




Ich würde zu den Biotopen noch etwas in die Tiefe gehen:

Durch die Anlage von Wildäckern finden auch andere Bodenbrüter einen Lebensraum: - Brutdeckung für Lerche , Wiesenpieper , Goldammer , Reptilien - Nahrung für Vögel, Fledermäuse, Spitzmäuse , Reptilien durch Insekten , Körner und Kräuter

- Blüh- und Nahrungspflanzen für Insekten und deren Larven ( Schmetterlinge, Schwebfliegen , Käfer und viele mehr)


- Durch die Anlage von mageren Feldrändern und Wiesenflächen werden viele seltene Insekten , insbesondere viele bedrohte Schmetterlingsarten gefördert.

und so weiter und so fort


Ich kann dir bei Bedarf gerne ein Bild von einer Magerwiese zur Verfügung stellen.
 
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Versuch auch den Leuten klar zu machen, dass es Gewinner und Verlierer der durch den Menschen herbeigeführten Biotopveränderungen gibt und eben genau deshalb aus Artenschutzgründen einige Tierarten bejagt werden müssen. Mit diesem Punkt habe ich selber ganz gute Erfahrungen in Diskussionen gemacht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Ich verhandle gerade mit meiner Stadt über eine Ökoausgleichsfläche, die sich in meinem Revier befindet.
Ein Argument war natürlich: Sie machen das ja, damit sie mehr schießen können.
Mein Argument: Um was schießen zu können, muss erst einmal ein gesicherter Bestand da sein. Also haben wir alle was davon.
Ab dem 01.04. darf ich die Fläche bewirtschaften...

Wir wollen einen gesunden und artenreichen Wildbestand und nachhaltig nutzen, was die Natur uns gibt.
So wie es jeder Pilzesammler auch tut.
 
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Ehrlichkeit währt am längsten

Es MUSS in deinem Beitrag auch erwähnt werden, dass wir das Ganze nicht nur zum Spass machen, sondern natürlich auch um unser jagdbares Wild zu erhalten. Wir wollen nachhaltige Nutzung und das darf und soll auch gesagt werden.
Die meisten von uns nehmen PRIVATES Geld in die Hand, und es profitiert über externe Effekte nicht nur "unser" Wild, sondern alles freilebende Getier und in weiterer Folge auch die gesamte Gesellschaft.

Nur die hegerischen Maßnahmen ohne das Töten von Tieren in einem Beitrag über die Jagd vorzutragen, würde das Ganze unglaubwürdig machen.

Am besten alles mit Zahlen und Bildern belegen, sonst glaubts keiner und wird's keiner glauben.
Schon mal auf kontroverse Fragen vorbereiten: Wie zB das angebliche Jagdverbot in Genf, welches ja gar keines ist...

Da gibt's sehr sehr viele Punkte zu beachten

Ich wünsche dir viel Glück dabei...
 
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Die gewinnung eines hochwertigen Bio Lebensmittels,
ohne Massentierhaltung/Tiertransporte und überfüllte Schlachthöfe sollte ein Thema sein.

Bausaujäger
 

GMV

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Ich finde (auch), man die Richtung "lieber Naturschützer, der seine Waffe spazieren trägt und gaaaanz selten unter Gewissensbissen (und dann nur kranke und alte Stücke) schießt" nicht allzusehr strapazieren sollte, weil es bei den "Unentschlossenen" heuchlerisch und schönmalerisch ankommen könnte. Antijagdler erreicht man damit sowieso nicht.

Authentischer ist es, wenn man das Thema Wildentnahme per Büchse offen angeht. Zusätzlich zum Top-Lebensmittel und der nachhaltigen* Naturnutzung ist ein wichtiger hegerisch-naturschutzlicher Punkt in diesem Sinne ist auch, dass "Hege per Büchse" die statistisch nachvollziehbarste Methode ist und auch den sichersten, weil entgültigsten, Eingriff darstellt, mit dem man Bestände steuern und auf den Lebensraum "Natur" einwirken kann. "Reh im Kochtopf statt im Winter auf der Straße Salz leckend zu verunfallen" ist auch ein Punkt, denn jeder versteht. Weiterhin wichtig könnte sein, offen über Kirrung zu sprechen und sie klar von der Notzeitfütterung abzugrenzen. Der Zweifelhafte Effekt von gesetzeskonformer Kirrung auf Bestandsgrößen sei vielleicht auch erwähnt, wenn es reinpasst.

Das soll aber nicht heißen, dass wir unser Licht unter den Scheffel stellen sollten. Viele in meinem städtischen wohnenden Bekanntenkreis wussten z.B. nicht, dass wir Jäger so viel für die Natur machen oder auch die Dödel sind, die zum verunfallten Reh gerufen werden...


*ich mag das Wort nicht, da überstrapaziert. In diesem Kontext machts allerdings Sinn :)
 
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1 Jan 2010
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@frank222
Was ich nicht ganz verstanden habe: sollst Du über Wildunfälle etc. referieren oder über die Jagd im Allgemeinen und Besonderen?
Wildunfälle haben immer auch etwas mit der Populationsdichte zu tun, insofern wäre ich vorsichtig, Habitatverbesserungen zu loben, die regelmäßig zu einer höheren Populationsdichte führen.

Wenn Du allgemein zur Jagd reden sollst, dann würde ich zunächst die Perspektive des Gremiums prüfen. Hat die Gemeinde Wald, der vom Verbiss bedroht sein könnte oder gibt es ein aktuelles Schwarzwildproblem? Dann erwartet das Gremium Antworten auf diese Fragen.

Unabhängig von der lokalen Situation, lohnt es sich immer, ehrlich und authentisch zu sein. Letztlich geht es bei vielen Freizeitaktivitäten darum seine Freude zu maximieren und/oder Sinn zu finden. Reiner Altruismus dürfte selten sein. Deshalb wäre ich vorsichtig damit zu behaupten, dass die Jagd, also das Aufsuchen, Anchstellen und Erlegen des Wildes nur ein kleiner Nebenaspekt wäre, für die Meisten wird es im Mittelpunkt des Interesses stehen. Dafür muss man sich nicht schämen, das ist doch ganz in Ordnung so.
 
Registriert
25 Aug 2010
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279
Tu dir bitte einen Gefallen!

In zehn Minuten schaffst du max. 3-4 Punkte verständlich rüberzubringen.

Es ist nachgewiesen, dass der Mensch nur eine Hand voll Themenpunkte behalten/verarbeiten kann und dann schaltet das Gehirn ab.

Wenn du eine reine Aufzählung der Leistungen runterratterst, geht die Botschaft die du rüberbringen willst gänzlich verloren.

Konzentriere die auf die Alleinstellungsmerkmale der Jagd bei denen du auf Nachfragen absolut sattelfest bist und
sei 100% ehrlich. Damit bist du autentisch, offen und symphatisch!

Nachher im Handout kannst du ja gerne alle Punkte aufzählen und mit diese mit Fakten/Bilder/Statistiken aufwerten.

WaiHei
 
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