OberförsterVS schrieb:
Vielleicht sind am Ende alle mit vernünftigen und liberalen Linie der Forstkammer zufrieden.
Nö, dem wird nicht so sein.
NABU und BUND wollen an ein paar kleinen Eckchen etwas weiter und die GRÜNEN haben auch schon ein paar Pfosten jenseits dieser Marke reingerammt als Mindestmarken.
Ich glaube schon, dass Du Recht hast mit deiner Sicht bezogen auf NRW, dass hier auch ein wenig das martialische Motiv eine Rolle spielen wird, eine Truppe von Betonköpfen - diese LJV-Honoratioren und korrumpierenden Seilschaften bis in die Ortschaftsräte hinein - endlich mal mit der gesellschaftlichen Realität zu konfrontieren und diese vermittels blutiger Schnitte auf ein etwas demütigeres Maß zu stutzen. Gilt analog eben auch für Ba-Wü. Bin also überzeugt, dass ein Teil der herberen Schnitte kommen wird - und zwar nicht, weil sie sachlich so furchtbar evident notwendig sind, sondern letztlich alleine wegen des psychologischen Moments. Beispiel: klare Jagdschutz-Kastration, eines meiner Lieblingsthemen.
Es wird aber weniger blutig als in NRW. Teils, weil bei uns in forstlichen Kreisen schon seit 40 Jahren hinter der Hand oder gar unverhohlen über Lodenjockels gespottet wird, der Druck viel mehr verraucht ist. Teils, weil einfach viel weniger Geld im Spiel ist (kein Rotwild, keine so tollen Niederwildjagden). Und teilweise, weil der schwäbische Realo halt der Archetyp des wertkonservativen besonnenen Auch-Revoluzzers ist ( egal, ob bei den GRÜNEN, dem ÖJV, dem BUND, dem NABU oder aus sonstiger relevanter Organisation - überall jagderfahrene Köpfe mitredend).
"Verrat durch die Ökofaschisten!" hör ich zwar jetzt schon von den heulenden Erzkonservativen. Aber denen muss es ja wehtun, wenn wir hier wirklich ein wegweisendes modernes Jagdgesetz hin bekommen wollen - und das wird`s. Rechtzeitig, nebenbei, vor neuer Verpachtungsrunde bei mir da oben. Und so mancher wird angesichts der neuen Gesetzeslage doch noch mit Geheule rechtzeitig den Spaß an der Jagd verlieren, hoff ich - genau die Richtigen.
Danach können wir nur noch für die Etablierung einer Stöberjäger-Razziatruppe, die auf kurzfristige behördliche Anweisung Problemgebiete aufmischt, und für Pachtfähigkeit bzw. Beauftragung solcher Anarchovereine in Eigenbewirtschaftung kämpfen.
Und wenn das geklappt hat, stürzen wir uns ins Thema "Rotwild zurück auf die Alb!" -dazu wählen wir dann später wieder alle die FDP; Andreas im Glück, voran ! :15:
Chrüazi,
Martin