Anhörung Neues Jagdrecht B-W kommenden Freitag

G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Schonmal gut daß der Forst von jemand vertreten wird der kompetent sowie KEIN Landesbediensteter und damit von der Politik unabhängig ist.
 
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Moin!

Du meinst Reger? :31:

Ach, und wie kommt der Brücher da rein?!? :11:

Viele Grüße,

Joe
 
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OberförsterVS schrieb:
Vielleicht sind am Ende alle mit vernünftigen und liberalen Linie der Forstkammer zufrieden.

Nö, dem wird nicht so sein.
NABU und BUND wollen an ein paar kleinen Eckchen etwas weiter und die GRÜNEN haben auch schon ein paar Pfosten jenseits dieser Marke reingerammt als Mindestmarken.
Ich glaube schon, dass Du Recht hast mit deiner Sicht bezogen auf NRW, dass hier auch ein wenig das martialische Motiv eine Rolle spielen wird, eine Truppe von Betonköpfen - diese LJV-Honoratioren und korrumpierenden Seilschaften bis in die Ortschaftsräte hinein - endlich mal mit der gesellschaftlichen Realität zu konfrontieren und diese vermittels blutiger Schnitte auf ein etwas demütigeres Maß zu stutzen. Gilt analog eben auch für Ba-Wü. Bin also überzeugt, dass ein Teil der herberen Schnitte kommen wird - und zwar nicht, weil sie sachlich so furchtbar evident notwendig sind, sondern letztlich alleine wegen des psychologischen Moments. Beispiel: klare Jagdschutz-Kastration, eines meiner Lieblingsthemen.
Es wird aber weniger blutig als in NRW. Teils, weil bei uns in forstlichen Kreisen schon seit 40 Jahren hinter der Hand oder gar unverhohlen über Lodenjockels gespottet wird, der Druck viel mehr verraucht ist. Teils, weil einfach viel weniger Geld im Spiel ist (kein Rotwild, keine so tollen Niederwildjagden). Und teilweise, weil der schwäbische Realo halt der Archetyp des wertkonservativen besonnenen Auch-Revoluzzers ist ( egal, ob bei den GRÜNEN, dem ÖJV, dem BUND, dem NABU oder aus sonstiger relevanter Organisation - überall jagderfahrene Köpfe mitredend).
"Verrat durch die Ökofaschisten!" hör ich zwar jetzt schon von den heulenden Erzkonservativen. Aber denen muss es ja wehtun, wenn wir hier wirklich ein wegweisendes modernes Jagdgesetz hin bekommen wollen - und das wird`s. Rechtzeitig, nebenbei, vor neuer Verpachtungsrunde bei mir da oben. Und so mancher wird angesichts der neuen Gesetzeslage doch noch mit Geheule rechtzeitig den Spaß an der Jagd verlieren, hoff ich - genau die Richtigen.

Danach können wir nur noch für die Etablierung einer Stöberjäger-Razziatruppe, die auf kurzfristige behördliche Anweisung Problemgebiete aufmischt, und für Pachtfähigkeit bzw. Beauftragung solcher Anarchovereine in Eigenbewirtschaftung kämpfen.
Und wenn das geklappt hat, stürzen wir uns ins Thema "Rotwild zurück auf die Alb!" -dazu wählen wir dann später wieder alle die FDP; Andreas im Glück, voran ! :15:

Chrüazi,

Martin
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Feuerlein schrieb:
Danach können wir nur noch für die Etablierung einer Stöberjäger-Razziatruppe, die auf kurzfristige behördliche Anweisung Problemgebiete aufmischt, ...
Ja, solche bewaffneten Razziatruppen braucht es ganz sicher zur Rettung des schwäbischen Waldes vor den hinterlistigen und klassenfeindlichen Rehen.

trotsky_redarmy1.jpg
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
OberförsterVS schrieb:
Vielleicht sind am Ende alle mit vernünftigen und liberalen Linie der Forstkammer zufrieden.
Vernünftig und liberal wäre immer gut, wenn man es denn mit vernünftigen und liberalen Partnern zu tun hätte. Ich habe da so meine Zweifel.
 
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Ich bin da nicht so skeptisch. Aber es gibt vielleicht ganz spannende Allianzen, die man bisher noch gar nicht so im Blick hatte.
Klare Nachricht der Forstkammer: Eingentumsrecht stärken und Jagdrecht erhalten, alte Zöpfe abschneiden.
 
A

anonym

Guest
OberförsterVS schrieb:
alte Zöpfe abschneiden.

Alte Zöpfe haben sich oft bewährt, sonst wären sie nicht so alt geworden. Klingt für mich immer so ein bißchen nach Oberrat, der Direktor werden möchte und seinem Abteilungsleiter verzapft, das Rad neu erfunden zu haben. Das alte wird dann fortgeschafft (wegen Mißbrauchsmöglichkeit eines altbewährten Rechtes?), der Fuzzi wird befördert, dann kommt ein neuer Oberrat nach ein paar Jahren und erfindet wieder was. Na was wohl.............
 
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OberförsterVS schrieb:
Ich bin da nicht so skeptisch. Aber es gibt vielleicht ganz spannende Allianzen, die man bisher noch gar nicht so im Blick hatte.
Klare Nachricht der Forstkammer: Eingentumsrecht stärken und Jagdrecht erhalten, alte Zöpfe abschneiden.

Kannst du das mal zusammenfassend erläutern,
ich finde auf der Forstkammer-Website nichts Aktuelles ?

Zu den Allianzen:
Sollten etwa die Waldbauern plötzlich ihre Schwäche für die Tiere des Waldes entdecken ? :12:


"Ein neues Jagdrecht braucht das Land"

"Novelle....überfällig"

"Vom Reichsjagdgesetz zum tierschutzgerechten und ökologischen Jagdgesetz"




Das hört sich vor allem danach an, dass man etablierte Institutionen ausschalten will.
Also Machtansprüche.
Der stärkere Einfluss der Grundeigentümer auf die Jagd wird diese sicher in ihrer Position stärken.
Der gewünschte Einfluss des Natur- und Tierschutzes wird mittel- bis langfristig nur eins bedeuten: Abschaffung der Jagd !
Daraus machen die auch gar keinen Hehl mehr.
 
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Guten Morgen,

nur weil etwas alt ist, muss es nicht schlecht sein, aber auch nicht gut. Eine Gesetzesnovelle ist auch immer eine Gelegenheit zu überprüfen, ob die bisherigen Normen dem Gesetzeszweck dienen.Viele Normen des LJAGDG haben sich bewährt, über einige sollte man nachdenken.

Auf der HP der Forstkammer sind Papiere zu finden: Grundposition Jagd, Rehwild, Rotwild, Schwarzwild.
 
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Moin!

Es fehlen, falls nicht im Grundpositionenpapier enthalten:
- Niederwild,
- Artenschutzmanagement incl. Neophyten und Neozoen,
- Landnutzungsperspektive (waldübergreifend),
- Position im Spannungsfeld Naturschutz - Jagd separat herausgearbeitet
- Position im Spannungsfeld Tierschutz - Jagd

Bitte dran denken:
1.) Wenn die Kompromisslinie nur im Wald verläuft ist das kein Kompromiss mehr.
2.) Die wildbiologischen Aspekte werden in der Regel von Förstern so gut oder so wenig verstanden wie von Jägern, Tierschützern oder Naturschützern. Damit werden dann leider oft Probleme hausgemacht oder verschärft, die nicht primär den Tieren anzulasten wären wenn die Menschen ihre Hausaufgaben gemacht hätten.

Viele Grüße,

Joe
 

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