alte Hahndoppelflinte-Hersteller, Wert, und Infos

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Hallo Tom
leider kann man die Beschusszeichen nicht gut lesen!
Das eine ( rechte ) Oval mit ELG ist Belgisch

http://www.hassel-online.net/belgien.htm

http://www.littlegun.be/arme belge/a a artisans identifies gb.htm

Gruß Ralf

Hallo

Ich habe diese Hahnflinte von einem verstorbenen Jäger, mit dem restlichen Gewehrbestand, dazu gekauft.
Nun steht sie bei mir schon 8 Jahre im Waffenschrank, ohne das ich weiß was ich da überhaupt habe :what:.

Könnt ihr mir bitte, bei der identifikation helfen?

Anhang anzeigen 33616

Vielen Dank schon mal
lg
Tom
 
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Das ist eine Hahndoppelflinte mit Damastläufen, belgischer Beschuß, Liége. Bohrung 17,6mm, also enges Kal. 12
"NON POUR BALLE" = Nicht für Kugel, also keine Flintenlaufgeschosse.
"FUSIL NEMROD" = Flinte Nimrod, scheint das Modell zu sein, Hersteller nicht ersichtlich.
 
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Danke für die schnellen Infos.
Kann man über Baujahr und ca. Wert auch was herrausfinden?:biggrin:
 
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Schau mal hier:

http://www.passionlachasse.com/t18352-juxtapose-nemrod

Demnach war das ein französischer Hersteller. Der Beschuss der Damastläufe ist aber definitiv Liège,(ELG) also Lüttich. Ist aber nicht ungewöhnlich, denn Lüttich war nicht nur die Waffenschmiede Europas sondern praktisch der ganzen Welt. Die Damastläufe dürften sowieso dort hergestellt worden sein. Vielleicht machst Du noch mal Fotos von der Laufunterseite ganz hinten und von der Basküle.

Gruß,
W.
 
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Also soweit ich das sagen kann, müsste der Hersteller "Manufrance" sein.

Habe mich jetzt mal ein bisschen in deren Geschichte durchgelesen und rausgefunden das diese Firma ein Versandhandel war/ist.
Gegründet um 1890.

Ähnliche Flinten erzielen einen Abschlag von 600€, kommt mir persönlich recht viel vor.

Danke für den tipp Wolfgang04
 
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>>Kann man über Baujahr und ca. Wert auch was herrausfinden?<<
Gemäß Beschußstempel auf dem rechten Lauf, hat der Beschuß vor 1924 stattgefunden.
Über den Wert sollte man sich bei einschlägigen Auktionshäusern erkundigen (z.B. Dorotheum), sofern man keinen Liebhaber privat ausmachen kann.

>>Demnach war das ein französischer Hersteller.<<
So einfach ist das nicht zu identifizieren. Französischer Hersteller würde um diese Zeit auch französischen Beschuß in St. Etienne oder Paris bedeuten, der Beschuß ist aber eindeutig Liége, Belgien.
Der Name Nemrod steht zwar für eine französische Waffenfabrik, hier ist aber lediglich FUSIL NEMROD auf der Laufschiene angegeben, ich vermute nach wie vor eine Modellangabe, eine Manufacture stellt sich anders dar. Nemrod, zu Deutsch Nimrod, der Urjäger, wird sehr häufig in Bezug auf Waffen verwandt, in Suhl z.B. von Thieme & Schlegelmilch.
 
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Guten Morgen

Meine Vermutung ist folgende:
Es gibt von dieser Bauart 2 Bauformen, nämlich Französische Bauweise und Europäische Bauweise,
da könnte es doch sein das die Französische in Saint Etienne beschossen wurde und die Europäische in Líege,Lüttich?

Weiters stellt sich mir die Frage, warum kein Hersteller auf der Waffe ersichtlich ist??
Versandhandel würde mir da logisch vorkommen, es kann ja sein das auch früher schon alle Teile zusammengetragen wurden, und unter einer "Eigenmarke" zusammengebaut und verkauft wurden.

Nur so mal dahingedacht... :-D


Anhang anzeigen 33646
 
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Das halte ich für ausgeschlossen. Warum sollte man Waffen die in St. Etienne hergestellt wurden, in Liége beschießen lassen, wenn man in St. Etienne seit 1700 eine eigene Beschußanstalt hat. Franzosen sind da sehr eigen, was die Grande Nation betrifft. Europäische Version?? Die EG gab es damals noch nicht.
Der Aufschlag "NON POUR BALLE" wurde übrigens nur in der Zeit von 1878 - 1897 gemacht und gilt für Würgebohrungen.
 
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Hat ein bisschen gedauert, aber ich hab's gefunden.
Das ist eindeutig eine Waffe von Auguste Francotte, Liége, Belgien. "Nemrod" war einer seiner Markennamen, es gab noch "Boussole", "Favorite", "Euréka" etc aus dieser Zeit. Vielleicht findest du ja noch das dezente AF auf der Waffe, sein Firmenzeichen.
Auguste Francotte ist ein alteingessener Waffenbauer in Liége seit 1805, der bis heute allerfeinste Waffen baut. Die Qualität der Flinten kann man mit denen von Purdey und Holland & Holland vergleichen.
Da hast du ein feines Stück im Schrank, was einiges wert ist.
 
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Vielen Dank

Das sind ja tolle Nachrichten.
So ein Zufall und durch Glück zu mir gekommen.

Dort wo sie auch bleibt ;)

Eine Frage hätte ich da noch:
Schadet es der Flinte wenn ich sie von einem Profi etwas aufbessern lasse?
 
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Das muß aber ein wirklicher Profi und Liebhaber alter Waffen sein, der absolute Kenntnis über die Fertigungsmethoden der damaligen Zeit hat. Sonst wird mehr kaputt als heil gemacht.
 
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Flintenlaufgeschosse dürfen nicht. Aber was ist mit Nitroschrotpatronen?
Ich frage nur die Wissenden bevor Schaden an Waffe und oder Schützen passiert. Geben die Beschusszeichen dazu was her?
 

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