Horrido zusammen,
zum Sytong ist ja schon fast alles geschrieben worden, aber noch nicht von jedem.
Darum möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben, da ich die Möglichkeit hatte, mit dem Teil a weng herumzuspielen.
Sytong HT-66 vs. PARD NV007
+ Keine Bildverzögerung bei geringer werdenden Licht feststellbar
+ Überblendet wesentlich weniger, Hintergrund / Wild bleibt bei angestrahlten Bäumen/Verjüungung länger sichtbar
+ Alle Tasten lautlos
+ Datum geht nicht verloren bei Batt-Wechsel
+ Display-Helligkeit wesentlich weiter dimmbar
+ Rote LED oben statt grüne hinten -> blendet/stört nicht
+ etwas bessere Empfindlichkeit des Sensors, aber nicht viel
+ Loop-Aufnahme funktioniert im Gegensatz zum PARD wirklich
+ App brauchbar, Livebild, Streaming, DL aufgezeichneter Videos funktioniert, Streaming stockt aber ab und zu aufgrund lahmen WLAN
- Bild wird bei zu wenig Licht krisselig (statt ruckelig beim PARD), schlecht für die Fernaufklärung
- IR Fokus ein wenig nach rechts verschoben (bei meinem Pard auch rechts/oben)
- WLAN grottenlangsam
- Bedienung/Menü gewöhnungsbedürftig (links=runter/rechts=hoch/oben=bestätigen/unten=zurück, open=an/close=aus)
- Aufzeichnung läuft im Standby weiter, da gibts viel auszumisten, wenn man die Auto-Aufnahme verwendet
- Schaltet etwas früh schon bei 3,5V ab
Zuerst hatte ich ein ruhendes Reh vor, das in einer Verjüngung lag. Mit dem PARD keine Chance, mit dem Sytong war es trotz einigem Gemüse im Vordergrund deutlich zu erkennen. Auch einem Kauz, der mich munter umkreist hat, konnte ich problemlos folgen und ihn in den Eichen und Buchen sitzend filmen, auch wenn er teilweise durch Äste im Vordergrund verdeckt war.
Etwas später hatte ich Sauenanblick. Eine Bache mit Frschlingen und ziemlich sicher einem nicht führenden Überläufer sind parallel zum Weg im Bestand gezogen. Immer mal wieder halbwegs frei gestanden, wäre das mit dem Sytong grenzwertig gewesen, aber bei sicherer Ansprache gegangen. Mit dem PARD nach meiner Erfahrung vermutlich nicht.
Als sie über den Weg gewechselt sind, war der Überläufer zu flott und mir wars trotz vorherigen 95%igen Ansprache zu heikel zu schießen. Als sie mich unterhalb des Weges umschlagen haben, bekamen sie Wind und sind noch einmal über den Weg abgehauen. Die Frischlinge waren mir noch immer zu klein, der Überläufer noch immer zu heikel. So durften sie ziehen.
Fazit zum Sytong:
Das Teil funktioniert im Wald schon ein bisschen besser als das PARD, vor allem überblendet das Bild nicht so schnell.
Außerdem gibt es die verdammt gefährliche Verzögerung der PARDs nicht, wenn zu wenig Licht da ist. Dafür wird das Bild auf große Distanzen und zu wenig Licht bis zur Unkenntlichkeit krisselig.
Bei der Fernaufklärung bringt das PARD zwar verzögert aber dennoch noch ein Bild das geht mit dem Sytong nicht. Das ist der Preis für die unter allen Bedingungen verzögerungsfreie Darstellung.
Ich vermute mal (ohne es zu wissen), daß das PARD einfach massiv bei schlechter Ausleuchtung die Belichtungszeiten hochsetzt und aus mehreren Bildern eines macht. Das passiert leider schleichend, so daß man durchaus mal in Versuchung kommen könnte, noch zu schießen, obwohl das Licht für einen sauberen Schuss nicht mehr ausreicht. Besonders fatal wäre das natürlich auf ziehendes Wild...
Das passiert mit dem Sytong nicht, das Bild bleibt verzögerungsfrei, fängt aber wie gesagt an zu rauschen, bis es irgendwann unkenntlich wird.
Alleine den letzten Punkt finde ich schon ausschlaggebend, sich als Vorsatz für das Sytong zu entscheiden. Die Verzögerung beim PARD ist wirklich großer Mist.
Ein Austausch ist m. M. nicht zwingend, bei Neuanschaffung jedoch klar das Sytong. Mal sehen, was PARD am 03.06. präsentieren wird...
Waidmannsheil
Ratatoskr