.357 Mag. aus 2"-Lauf

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Hallo Forum!
Hier eine ballistische Frage, die bestimmt schon einmal irgendwo behandelt wurde (vielleicht kennt jemand auch Links oder Literatur zum Thema): Wenn man aus einem Revolver mit 2“-Lauf eine Patrone .357 Mag. (oder auch .38 Spez.) verschießt, kommt es zunächst aufgrund der unvollständigen Verbrennung der Pulvergase zu verstärktem Mündungsfeuer und erhöhtem Schussknall. Wenn man die Kataloge durchschaut, findet man Fangschussrevolver oft ab einer Lauflänge von 3“, Nachsuchenspezialisten empfehlen oft eine Lauflänge von 4“ oder auch 6“ (bessere Energieausbeute). Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wie verhält sich die Geschossgeschwindigkeit und damit die Geschossenergie bei gleicher Masse im Verhältnis zur Lauflänge? Handelt es sich dabei bis zu einem gewissen Punkt (der Punkt, an dem die Pulvergase vollständig verbrannt sind und das Geschoss maximale Geschwindigkeit erreicht hat) um eine lineare Beziehung? Wahrscheinlich ehr nicht. Anders formuliert: Wie hoch ist die Geschossgeschwindigkeit bei einem 2“-Lauf im Vergleich zu einem 4“- oder 6“-Lauf? Vielleicht weiß ja jemand genaueres zum Thema oder kann über praktische Fangschusserfahrungen mit .357 Mag. oder .38 Spez. aus 2“-Läufen berichten (bei Rehwild könnte ich es mir noch vorstellen, bei Sauen oder Rotwild hätte ich da schon mehr Bedenken).
 
A

anonym

Guest
aus meinem 2" Derringer rumste die .357 ganz schön,
habe mich auf wenige Schüsse beschränkt (Wafffengewicht ca. 400 Gramm).
Andererseits:
Rudi Humme + , der Pakistan-Sauen-Jäger , war mit der Wirkung seines .454 Casul-Revolvers auf angeschossene Keiler nicht zufrieden.
Eigene Erfahrungen mit angeflicktem Schwarzwild kann ich glücklicherweise nicht beisteuern. :D :D :D
P.
 
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Wenn man die 357 betrachtet sieht man, daß bei einem 4 Zoll Lauf ungefähr die Leistung um die 700 Joule ( +/- 380 m/s) liegt, bei Standardgeschossgewicht 158 grains.
Der 6 Zoll Lauf liegt irgendwo beim Optimum (+/- 400 m/s) und der 2 Zoll Lauf liegt Leistungsmäßig bei einer 9 Para (+/- 350 m/s).
Alles Fabriklabo´s, mit Handladungen ist mehr zu erreichen.
Das ganze variiert von Lauf zu Lauf, Waffe zu Waffe, je nachdem welche Toleranzen eingehalten werden.
Also ist eine generelle Zahl- wieviel nimmt die Geschossgeschwindigkeit beim kürzen ab- schwer zu sagen.
 
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Mit Quickload berechnet:
10,2g Geschoß mit 15 grs N110:
Aus 100 mm 375m/s, Eo = 717 J
Aus 50 mm 248 m/s, Eo = 313 J

Mit anderen Pulversorten sieht es ähnlich aus.

Grüße
 
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als Fangschussladung:

158gr HP vor 16,2gr N110, Zündhütchen CCI small Rifle,
aus 6" S&W 686 gemessene V2: 515 m/s, macht 1.358 J.

Gasdruck laut DEVA ganz hart an der Grenze, auch mal leicht drüber, aber für den Zweck Fangschuss gerade noch zu vertreten.

Möchte ich auch nicht unbedingt ne ganze Trommel (oder mehr) verschiessen.

WH

EkkI
 
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Der sichere Trägerschuß auf den Graureiher zeigt den waidgerechten Könner.
 
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158gr HP vor 16,2gr N110, Zündhütchen CCI small Rifle,
aus 6" S&W 686 gemessene V2: 515 m/s, macht 1.358 J.

Naja... Maximum laut Vita Liste ist 16,3 grains N 110 und die erreichen dann 488 m/sec aus einem 7 Zoll Lauf.
Ich glaubs mal.
Aber auf Dauer würde ich das einem L-Rahmen nicht zumuten.
Die Original 357 mit Original Ladung war ein Modell 27/28 mit N-Rahmen und bei den vielen J- und K-Rahmen die im Umlauf sind, sind solche Empfehlungen tödlich, für die Kanone.
Aber 1000 Joule sind kein Problem für die 686 und auch realistisch bei 6" Lauf.
Nur, wer solche Ladungen bevorzugt sollte sich überlegen ob es nicht gleich eine 44 Magnum sein darf, die macht das mit Links und große Kaliber machen größere Löcher und dabei noch mehr Spaß, denn eine 357 mit max Ladung macht keinen Spaß mehr.
 
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Nachtrag für den 6-Zöller:
Aus 150 mm 430 m/s, Eo = 942 J
Aus 100 mm 375m/s, Eo = 717 J
Aus 50 mm 248 m/s, Eo = 313 J

Meine Erfahrungen mit Fangschüssen aus der .357 auf Reh waren so niederschmetternd, daß ich für diesen Zweck nur noch meine TPH in .22 lang verwende und dann eben auf's Hinterhaupt halte.

Grüße
 
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cast schrieb:
Naja... Maximum laut Vita Liste ist 16,3 grains N 110 und die erreichen dann 488 m/sec aus einem 7 Zoll Lauf.
Ich glaubs mal.
Aber auf Dauer würde ich das einem L-Rahmen nicht zumuten.

......................................................

ich weiss jetzt auch nicht, wie eng mein Lauf ist.
Habe noch mal nachgesehen, und weitere Messungen:

Colt Python, 8", 492 m/s
Ruger 6", 481 m/s
Taurus 6", 490 m/s
2 weitere 686 mit 6", 498 und 504 m/s.

Mein 686 hat seit 4 Jahren 8 Patronen davon "erdulden" müssen.
6 für Messungen, und 2 für Fangschuss. Und das MUSS er abkönnen.

WH

EkkI
 
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@ Bärentöter:

Was ist das für ein Derringer mit 2"-Lauf in .357, Hersteller, Modell?
Den kürzesten 357er, den ich bis jetzt kenne, hat einen 3"-Lauf ( mit Patronenlager! )

Freundliche Grüsse,

M.
 
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Bei den SChotten-Schwaben Magnums in .357 solls noch ein kleines Problemschen geben; so wurde uns bei beim Lehrgang der Schißaufsicht vermittelt :

2" KW's sind seit neustem auf Schießständen nicht mehr zugelassen....

soll sich aus irgentwelchen Wirren des neuen Waffengestzes und Schießstandvorschriften ergeben...


mir fehlt leider die Zeit um das zu rauszupfriemeln...

Mit im Stress-Gruss

Andreas
 
A

anonym

Guest
@ Jungfuchs:
nannte sich m.w. "Kaschie" - vertrieben durch Neumann-Langenzehn.
Lang, lang ist es her.
Habe aber nach jedem der wenigen Schüsse .357 meine Finger gezählt -
ob sie noch alle da sind..... :roll: :roll: :roll:
die Mannscheibe auf 25 m war allerdings damit zu treffen.
(Übung mit .38 Spec.)
P. :D
 
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Rugen schrieb:
Bei den SChotten-Schwaben Magnums in .357 solls noch ein kleines Problemschen geben; so wurde uns bei beim Lehrgang der Schißaufsicht vermittelt :

2" KW's sind seit neustem auf Schießständen nicht mehr zugelassen....

soll sich aus irgentwelchen Wirren des neuen Waffengestzes und Schießstandvorschriften ergeben...

Nach der AWaffV bezieht sich die Einschränkung, dass nicht mehr mit 2"-Waffen geschossen werden darf, nur auf das sportliche Schießen. Das jagdliche Übungsschießen ist nach gleicher Verordnung davon ausgenommen.


mir fehlt leider die Zeit um das zu rauszupfriemeln...

Mit im Stress-Gruss

Andreas
 
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Noch ein Nachtrag zu Rugen:

Das Verbot der 2"-Waffen zum sportlichen Schießen ergibt sich genauer aus § 6 Abs. 1 Nr. 1 AWaffV. Die Ausnahmen für Jäger ergeben sich aus § 7 Abs. 2 AWaffV in Verbindung mit § 7 Abs. 3 AWaffV (nur für die, die es nachschauen wollten, passt wohl ehr ins Waffenrecht).
 

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