- Registriert
- 15 Nov 2015
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Hallo Forum,
nach nun fast 10 jagdlichen (bleifrei) Jahren kann ich für mich ein kleines Zwischenfazit ziehen, was vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte. Sollte jemand andere Meinungen, Erfahrungen oder Erkenntnisse gewonnen haben oder vertreten, kann er das von mir geschriebene gerne schnell vergessen bzw. statt zu kommentieren gerne auch seine Sicht der Dinge hier niederschreiben.
Im Jahre 2015, mit Einführung der gesetzlichen Bleifreipflicht für Büchsengeschosse in NRW, begann ich mich mit der Bleifreithematik theoretisch und praktisch zu beschäftigen. Das anfangs noch dünne Angebot von bleifreier Fabrikmunition für europäische Kaliber brachte mich dazu meine Wiederladertätigkeit zu starten. Ich habe dann in den Kalibern 7x64, 308 win und 30-06 jagdliche Erfahrungen, hauptsächlich auf Reh-, Schwarz- und Damwild sammeln können. Schussentfernungen 0-150 m, größer 150 m nur vereinzelt deshalb für mich ohne statische Relevanz.
Deformationsgeschosse
Hier war es so ziemlich egal ob diese aus Tombak oder Kupfer, mit oder ohne Plastikspitze, Boattail oder Flachboden, vernickelt oder nicht, „super duper BC“ oder den BC einer „Schrankwand“ hatten.
Passte die herstellerseitige min. Vziel konnte ich tendenziell keine unterschiedliche Tötungswirkung ausmachen. Bei den Laufablagerungen schienen die Geschosse mit Führbändern Vorteile zu haben.
Wer für seine Revierverhältnisse (Schussweiten) und Waffe (Lauflänge) die richtige Kaliber/Geschossgewichtsklasse wählt, wird m. M. keinen Wirkunterschied zwischen einem Barnes, Hornady, Sako, Fox, …. ausmachen können. Der Rest scheint eher Marketing zu sein. Also das nehmen was gewichtsklassenbereinigt am besten aus der Büchse fliegt und gut verfügbar ist.
Die Fleisch-/ Knochenleistung ist gegenüber einfachen Bleigeschossen (Teil- oder Vollzerlegern) deutlich höher. Und dies bei viel besserer Wildbretschonung. Somit bringen auch Mittelkaliber der unteren Leistungsskala eine erstaunliche Fleisch-/ Knochenleistung welche deren Eignung auf schweres Wild deutlich verbessert. Ähnliches gilt aber auch für gebondete Bleigeschosse, um die soll es aber hier nicht gehen.
Bleifreie Teilzerleger (unkontrollierte Teilzerlegung)
Hier habe ich Erfahrungen mit dem Geco Zero, RWS Evogreen und LOS HT gesammelt. Da ich bei diesen Geschossen eher weniger Abschüsse getätigt habe, sind meine Erfahrungen hier wohl weniger vergleichbar. Insgesamt meine ich vor allem auf DJ Distanzen mehr Augenblickswirkung festgestellt zu haben. Bei dem Zero und Evogreen mehr als bei dem LOS. Wildbretentwertung war deutlich mehr. Vor allem einzelne, abgehende Splitter führten oft zu unnötigen Beeinträchtigungen. Nicht immer richtungsstabiler Restbolzen.
Bleifreie Teilzerleger (kontrollierte Teilzerlegung)
Hier habe ich Erfahrungen mit dem möllerschen Flitzer/Kreuzer und den OK+ gesammelt.
Weniger Augenblickswirkung als beim Zero/ Evogreen aber meist nur sehr kurze Totfluchten. Gute Schweißfährte die Regel. Einzelne größere Splitter mit guter Durchschlagskraft und richtungsstabiler Restbolzen. Dies machte sich vor allem bei schwererem Wild positiv bemerkbar.
Fazit:
Bei den bleifreien Deformatoren ist das Konstruktionsprinzip/ Wirkprinzip eigentlich immer gleich. Unterschiede sind hier m. M. eher von theoretischer oder werbetechnischer Natur.
Bei den bleifreien Zerlegern scheint mir das Prinzip von vordefinierten „großen“ Splittern mehr Vorteile als unkontrolliertes kleines splittern zu geben. Dies gilt vor allem für die Jagd auf schweres Wild. Hier würde ich eindeutig die möllerschen oder die OK+ favorisieren.
Die bleifreien Geschosse sind damit grob in drei Konstruktionsarten unterteilbar. Jagdlich sind Unterschiede innerhalb der Konstruktionsart m. M. nach vernachlässigbar. Der Einsteiger/Umsteiger von Blei auf bleifrei sollte also nicht so sehr den Werbesprüchen folgen, sondern als erstes die Vorauswahl des Wirkprinzips treffen (Zerleger/Deformator) und dann schauen was am besten aus der Büchse fliegt. Sollte er nicht zufrieden sein bringt der Wechsel auf ein anderes Konstruktionsprinzip mehr als der Wechsel innerhalb des gleichen Konstruktionsprinzips. Bei Deformatoren kann auch ein Wechsel des Geschossgewichtes einen deutlichen Unterschied bringen.
nach nun fast 10 jagdlichen (bleifrei) Jahren kann ich für mich ein kleines Zwischenfazit ziehen, was vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte. Sollte jemand andere Meinungen, Erfahrungen oder Erkenntnisse gewonnen haben oder vertreten, kann er das von mir geschriebene gerne schnell vergessen bzw. statt zu kommentieren gerne auch seine Sicht der Dinge hier niederschreiben.
Im Jahre 2015, mit Einführung der gesetzlichen Bleifreipflicht für Büchsengeschosse in NRW, begann ich mich mit der Bleifreithematik theoretisch und praktisch zu beschäftigen. Das anfangs noch dünne Angebot von bleifreier Fabrikmunition für europäische Kaliber brachte mich dazu meine Wiederladertätigkeit zu starten. Ich habe dann in den Kalibern 7x64, 308 win und 30-06 jagdliche Erfahrungen, hauptsächlich auf Reh-, Schwarz- und Damwild sammeln können. Schussentfernungen 0-150 m, größer 150 m nur vereinzelt deshalb für mich ohne statische Relevanz.
Deformationsgeschosse
Hier war es so ziemlich egal ob diese aus Tombak oder Kupfer, mit oder ohne Plastikspitze, Boattail oder Flachboden, vernickelt oder nicht, „super duper BC“ oder den BC einer „Schrankwand“ hatten.
Passte die herstellerseitige min. Vziel konnte ich tendenziell keine unterschiedliche Tötungswirkung ausmachen. Bei den Laufablagerungen schienen die Geschosse mit Führbändern Vorteile zu haben.
Wer für seine Revierverhältnisse (Schussweiten) und Waffe (Lauflänge) die richtige Kaliber/Geschossgewichtsklasse wählt, wird m. M. keinen Wirkunterschied zwischen einem Barnes, Hornady, Sako, Fox, …. ausmachen können. Der Rest scheint eher Marketing zu sein. Also das nehmen was gewichtsklassenbereinigt am besten aus der Büchse fliegt und gut verfügbar ist.
Die Fleisch-/ Knochenleistung ist gegenüber einfachen Bleigeschossen (Teil- oder Vollzerlegern) deutlich höher. Und dies bei viel besserer Wildbretschonung. Somit bringen auch Mittelkaliber der unteren Leistungsskala eine erstaunliche Fleisch-/ Knochenleistung welche deren Eignung auf schweres Wild deutlich verbessert. Ähnliches gilt aber auch für gebondete Bleigeschosse, um die soll es aber hier nicht gehen.
Bleifreie Teilzerleger (unkontrollierte Teilzerlegung)
Hier habe ich Erfahrungen mit dem Geco Zero, RWS Evogreen und LOS HT gesammelt. Da ich bei diesen Geschossen eher weniger Abschüsse getätigt habe, sind meine Erfahrungen hier wohl weniger vergleichbar. Insgesamt meine ich vor allem auf DJ Distanzen mehr Augenblickswirkung festgestellt zu haben. Bei dem Zero und Evogreen mehr als bei dem LOS. Wildbretentwertung war deutlich mehr. Vor allem einzelne, abgehende Splitter führten oft zu unnötigen Beeinträchtigungen. Nicht immer richtungsstabiler Restbolzen.
Bleifreie Teilzerleger (kontrollierte Teilzerlegung)
Hier habe ich Erfahrungen mit dem möllerschen Flitzer/Kreuzer und den OK+ gesammelt.
Weniger Augenblickswirkung als beim Zero/ Evogreen aber meist nur sehr kurze Totfluchten. Gute Schweißfährte die Regel. Einzelne größere Splitter mit guter Durchschlagskraft und richtungsstabiler Restbolzen. Dies machte sich vor allem bei schwererem Wild positiv bemerkbar.
Fazit:
Bei den bleifreien Deformatoren ist das Konstruktionsprinzip/ Wirkprinzip eigentlich immer gleich. Unterschiede sind hier m. M. eher von theoretischer oder werbetechnischer Natur.
Bei den bleifreien Zerlegern scheint mir das Prinzip von vordefinierten „großen“ Splittern mehr Vorteile als unkontrolliertes kleines splittern zu geben. Dies gilt vor allem für die Jagd auf schweres Wild. Hier würde ich eindeutig die möllerschen oder die OK+ favorisieren.
Die bleifreien Geschosse sind damit grob in drei Konstruktionsarten unterteilbar. Jagdlich sind Unterschiede innerhalb der Konstruktionsart m. M. nach vernachlässigbar. Der Einsteiger/Umsteiger von Blei auf bleifrei sollte also nicht so sehr den Werbesprüchen folgen, sondern als erstes die Vorauswahl des Wirkprinzips treffen (Zerleger/Deformator) und dann schauen was am besten aus der Büchse fliegt. Sollte er nicht zufrieden sein bringt der Wechsel auf ein anderes Konstruktionsprinzip mehr als der Wechsel innerhalb des gleichen Konstruktionsprinzips. Bei Deformatoren kann auch ein Wechsel des Geschossgewichtes einen deutlichen Unterschied bringen.
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