Rehwild 24/25 Diskussion

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Bei der Einführung des bitterstoffarmen Raps‘ gab es hier schon einige Fälle von Rehwild mit Durchfall und Verenden. Aber entscheidend war, dass die Sauen von dem Zeitpunkt an den Raps als Deckung und Fraß annahmen, was vorher nicht der Fall war. Ist lange her, aber vorher waren hier keine Sauen im Raps. Gilt auch für Lupine, einjährige bitterstoffarme wird gnadenlos verbissen, mehrjährige Bitterlupine niemals.
 
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Zugang zu Raps können Sie theoretisch haben - sind aber Waldrehe - zum Raps wäre es schon ein Stück.
Ich hätte mir noch vorstellen können, dass irgendwelche Stoffe anders bzw. nicht richtig abgebaut werden können, wenn das Rehwild auf Grünflächen steht, die öfter im Jahr gedüngt werden.
Wobei die Flächen glaube schon von vornherein gemieden werden?
Aber da es sich um Waldrehe handelt, ist die These wahrscheinlich auszuschließen.
 
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... Kitz will ich dieses Jahr keines schießen.

Zumindest in meinem Revier habe ich dieses Jahr die Beobachtung gemacht, daß
* primär Einzelkitz geführt werden.
* die Kitze im Wildbrett durchgehend relativ schwach sind.

Beim Blick über die Grenze schien mir nicht nur mein Revier betroffen zu sein.
Diese Thematik habe ich mit den Nachbarn und befreundeten lokalen Pächtern
angesprochen, die meine Wahrnehmung bestätigt haben.

- Kann man dieses Phänomen nur bei uns regional feststellen?
- In der Sache habe ich nur eine Erklärung und die wäre das nasse Wetter.
Ich hätte jetzt ehrlich gesagt auch auf einen zu hohen Bestand getippt.
Umso weniger Platz, umso weniger Nachwuchs. Und wenn sie schwach im Wildbret sind, könnte es daran liegen, das sie sich zuviel Äsung mit anderen teilen müssen und auch in den Einständen zuviel Stress bekommen.
Das wäre jetzt meine Theorie gewesen.

Das durch das nasse Wetter die Kitze eingehen ist eine Überlegung wert. Warum dann aber nicht beide, wenn das vermeintlich Stärkere dann im Wildbret so schwächelt?
 
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Ich hätte jetzt ehrlich gesagt auch auf einen zu hohen Bestand getippt.
Umso weniger Platz, umso weniger Nachwuchs. Und wenn sie schwach im Wildbret sind, könnte es daran liegen, das sie sich zuviel Äsung mit anderen teilen müssen und auch in den Einständen zuviel Stress bekommen.
Das wäre jetzt meine Theorie gewesen.

Das durch das nasse Wetter die Kitze eingehen ist eine Überlegung wert. Warum dann aber nicht beide, wenn das vermeintlich Stärkere dann im Wildbret so schwächelt?
Wir jagen in einem Kessel mit ca. 27km Durchmesser, annähernd baumlos.
Die Reviere liegen im Schnitt bei 1% Waldanteil - daher kennen wir 'unser' Rehwild.
Betroffen sind sowohl Gemeinschaftsreviere als auch Eigenjagden, die beim Rehwild eher
sensibel sind.
Gerade im Kessel kennen wir eher höhere Rehwilddichten bei top Rehwildgewichten.
Die Äsung ist im Überfluss vorhanden, kann also ausgeschlossen werden.
-
3km nach Norden, 6km nach Süden, 4km nach Osten habe ich Revierinhaber angesprochen.
Im Prinzip bestätigen alle meine Wahrnehmung, unterschiedlich ist der Umgang ... .
 
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Abgesehen davon, dass dieses Jahr wegen der explodierten Vegetation die Beobachtungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind im Waldrevier, denke ich mal, dass in der Tendenz weniger Doppelkitze vorhanden sind. Allerdings sind darunter sehr starke Kitze, was für meine Verhältnisse ungewöhnlich ist. Es gibt aber auch hier und da sehr schwache Kitze. Dazu kommt, dass ich oftmals Ricken mit Einzelkitzen sehe und plötzlich ist nach einigen Tagen ein zweites dabei. Da Rehwild in der Lage ist, den Nachwuchs den Verhältnissen anzupassen, kann das auch ein Ergebnis des letzten extrem trockenen Sommers sein. Im letzten Herbst habe ich sehr schwache Stücke erlegt, sicher auch, weil letztes Jahr jede Mast fehlte. Dieses Jahr mit der extremen Vegetation plus entsprechender Herbstmast lässt hohe Gewichte erwarten. Schauen wir mal, wie stark das Rehwild nächstes Frühjahr ist.
 
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Ich kann kein "Darben" von Rehwild aufgrund der diesjährigen Witterung bestätigen, das Einfluß auf die Reproduktion der Ricken oder die Wildbretgewichte hätte.

In diesem Jahr 2024 setzte in den hiesigen mittelwestdeutschen Mittelgebirgslagen ab April aufgrund guter Winterfeuchte im Boden und früher Wärme explosionsartiges Vegetationswachstum ein. Aufgrund immer wieder einsetzender Regenfälle wuchs es bis in den September. Es kamen wieder Arten zum Vorschein, die man Jahre nicht sah.
Wir hatten Bodenkraut-Decken und Verjüngungs/Weichholz-Austriebe in einer Üppigkeit, wie in keinem der (viel zu trockenen Jahre) vorher. Das (Reh-)Wild hatte Äsung und Deckung in Hülle und Fülle. Man sollte auch nicht immer meinen, daß ein paar nasskalte Tage in der Setzzeit gleich zu nennenswerten Verlusten führt. Wild kann auch was aushalten, gerade wenn deckende Vegetation da ist.

Wir sehen und bestätigen hier eine deutliche Überzahl an Ricken mit gesunden Zwillingskitzen.
Einzelkitze gibts nur vereinzelt. Es mag junge leichte Ricken geben und ältere, schwere. Wer was setzt, möchte ich nicht prognostizieren.

Die Reh-Dichte ist hier sicher nicht übermäßig, aber solche Jahre zeigen, wie wichtig es ist, vom Abschuß her am Zuwachs dranzubleiben.
Wenn ich in einem von der Fläche überschaubaren, leider von Kahlflächen geprägten Waldrevier allein 8 standortstreue Ricken mit je 2 Kitzen kenne (das sind nur die Sichtbaren!), ist klar, was zu tun ist. Die meisten von diesen Rehen kennen weder Fettwiesen noch Äcker, sie treten nirgendwo aus.
Der Familienabschuß ist bei den Einzelkitz führenden Ricken einfacher, aber wir schöpfen auch bei den Doppelkitzen ab.
Die Ansprache auf Körpergewicht von Erwachsenen oder Nachwuchs, ist am lebenden Stück Kaffeesatzleserei und in der Praxis (von Waldrevieren!) unmöglich. Entscheidend ist, genug des Bestands jagdlich abzuschöpfen, weil die Bestandswachtums-Kurve bekanntlich exponentiell verläuft.
Wir kennen in der Regel keine kranken Stücke oder anormalen Parasitenbefall.
Je enger Rehe leben müssen, deste schlechter geht es ihnen..
 
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Je enger Rehe leben müssen, deste schlechter geht es ihnen..
Daß das ach so sympathisch und harmlos wirkende Rehlein aus menschlicher Sicht ein dissozialer Typ ist, der seine Verwandtschaft, auch den eigenen Nachwuchs nicht schont, erstaunt Laien immer wieder.
"Und Sie können diese lieben Tierchen einfach so umbringen?!" Enttäuscht bis vorwurfsvoll von einer (zuweilen attraktiven) Klientel gegenüber ihrem Hausarzt vorgebracht. Jo! Muß!

Rehe sind überhaupt nicht "lieb"!

Weidmannsheil!
 
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Daß das ach so sympathisch und harmlos wirkende Rehlein aus menschlicher Sicht ein dissozialer Typ ist, der seine Verwandtschaft, auch den eigenen Nachwuchs nicht schont, erstaunt Laien immer wieder.
"Und Sie können diese lieben Tierchen einfach so umbringen?!" Enttäuscht bis vorwurfsvoll von einer (zuweilen attraktiven) Klientel gegenüber ihrem Hausarzt vorgebracht. Jo! Muß!

Rehe sind überhaupt nicht "lieb"!

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auch Waschbären sind nicht lieb und süß, wenn sie Amphibien, Vogelbrut und sonstiges Getier einsammeln...
vielleicht untereinander, wobei wenn sie sich prügeln, gehts wild zu.
 
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Die Ansprache auf Körpergewicht von Erwachsenen oder Nachwuchs, ist am lebenden Stück Kaffeesatzleserei und in der Praxis (von Waldrevieren!) unmöglich
Sorry, aber wenn ich als erfahrener Jäger nicht stark von schwach (nicht exaktes Gewicht und Alter) und krank von gesund unterscheiden kann, dann fehlt die richtige Optik. Dazu braucht es nicht unbedingt den Vergleich zu anderen Stücken, es muss halt einigermaßen frei stehen im Wald, so wie man auch schießen könnte. Zum Beispiel hatte ich vor ein paar Tagen eine Ricke vor mit sichtbaren Rippen, auf der Straße ein Kitz, das Hasengröße hatte und zwei Bockkitze, die halblauscherhoch geschoben haben. Also geht doch…
 
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Sorry, aber wenn ich als erfahrener Jäger nicht stark von schwach (nicht exaktes Gewicht und Alter) und krank von gesund unterscheiden kann, dann fehlt die richtige Optik. Dazu braucht es nicht unbedingt den Vergleich zu anderen Stücken, es muss halt einigermaßen frei stehen im Wald, so wie man auch schießen könnte. Zum Beispiel hatte ich vor ein paar Tagen eine Ricke vor mit sichtbaren Rippen, auf der Straße ein Kitz, das Hasengröße hatte und zwei Bockkitze, die halblauscherhoch geschoben haben. Also geht doch…
Wir haben weder Rehe mit sichtbaren Rippen noch hasengroße Kitze, mein Lieber...weil wir keine Waisen produzieren.
Von Extremfällen war keine Rede, sondern von gesunden Adulten bzw Kitzen im Vergleich untereinander. Kitz und Ricke sollte man sogar nach Jägerprüfung schon unterscheiden können, zumindest war das früher eine Anforderung. Darum gings aber nicht.
Glaub mir, auch ich sah schon einige Tierlein dieser Art live in meinem Leben.
Ich bleibe dabei, daß Ansprachen "schwach" oder "stark" innerhalb einer Alterklasse ohne Vergleich, wie in Feldrehsprüngen möglich, erst am Fleischerhaken und der Waage getroffen werden können.
"Schwach und stark" bei Kitzen ist ohnehin eine Bewertung des menschlichen Jägers und hat eher mit früh und spät geboren und damit noch kleiner oder schon größer zu tun.
Außerhalb vom Hochgebirge, hat deshalb kein Rehnachwuchs schlechtere Chancen.
 
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auch Waschbären sind nicht lieb und süß, wenn sie Amphibien, Vogelbrut und sonstiges Getier einsammeln...
vielleicht untereinander, wobei wenn sie sich prügeln, gehts wild zu.
Jau;
auch Waschbären sind nicht lieb, aber auch lecker!
Vor 2 Wochen zum ersten mal probiert als Wildgulasch, war wirklich gut.
Ich denke die Wenigsten der hier Postenden würde den Unterschied zu anderen Wildarten auf dem Teller an der Tafel bemerken, da bin ich mir sicher!
Das Abziehen der Bären, auch bei Fallentieren, ist für mich die Hauptschwelle ihn kulinarisch zu nutzen, und wir sind mittlerweile seit 01.04 bei 30 Waschbären in der Falle und 11 auf der Einzeljagd!
 

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