Alljagd 300 L oder andere alte Waffen gebraucht

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Hallo!

Ich bin auf der Zielgeraden der Jagdprüfung und mache mir langsam Gedanken bezüglich der ersten Waffe. Beruflich bin ich erstmal zwei Jahre in so etwas wie einer Fortbildung mit extrem wenig Bezahlung, Sparsamkeit ist also angesagt.

Man sieht öfter Gebrauchtwaffen mit dem Namen "Alljagd 300 L" oder auch "Luxus" mit "Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Berlin". Die Kaliber sind durchweg eher traditionell, der Beschuss ca 1970 bis in die 90er.
Sind das 98er, die für Alljagd produziert wurden? Meist ist eine alte Markenoptik dabei, ohne Leuchtpunkt, aber oft variabel mit sinnvoller Vergrößerung wie 2,5-10.

Ist sowas einen Kauf Wert?
Solange die Montage keiner Suhler Einhakmontage ist und das Kaliber populär, sollten die Waffen ja eigentlich OK sein als Erstwaffe? Die gibt es teilweise mit Optik schon für 600 Euro.

Hier wird ja meist über wesentlich teurere Waffen geredet als Erstwaffe, deswegen dachte ich mir, ich frage mal.
 
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Mach mal und wenn du unsicher bist, nimm jemanden zur Hand, der sich auskennt. Viel falsch machen kannst du bei 98ern eh' nicht.
 
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Gibt es da Dinge, auf die man speziell achten muss? Meine Ausbilder sind leider keine großen 98er Liebhaber, deswegen bin ich ziemlich drauf angewiesen, was mir der jeweilige Büchsenmacher sagt. Ich weiß eben, dass die Suhler Einhakmontage ein absolutes Minus ist, außerdem wurde uns noch gesagt, dass wir schauen sollen, dass der Verschluss einigermaßen gut läuft, weil der wohl oft hakelig ist. Aktuell wird mir ein 98er mit einem Schmidt & Bender Glas 2,5-10x56 angeboten, allerdings mit Absehen 1, was wohl der große Haken ist. Das Kaliber wäre 7x64.
Nachtrag: Die Waffe wirkt ganz gut erhalten, obwohl sie ca. 30 Jahre alt ist.

Nachtrag 2 noch: Ich kann die Waffe nicht wirklich testen, ist das zwingende Voraussetzung oder schießen die sowieso mit 99% Sicherheit gut, sofern sie nicht total fertig aussehen?
 
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Nachtrag 2 noch: Ich kann die Waffe nicht wirklich testen, ist das zwingende Voraussetzung oder schießen die sowieso mit 99% Sicherheit gut, sofern sie nicht total fertig aussehen?
Also Geschmäckle hat es schon, wenn ein Testen nicht möglich ist. Warum soll es denn nicht möglich sein?

Die Wahrscheinlichkeit, bei einem 98er in dem Kaliber, der ansonsten recht gut aussieht, eine Gurke zu erwischen hielte ich für eher gering.

Angeblich werden mehr Waffe kaputtgeputzt (und kaputtnichtgeputzt) als ausgeschossen. Aber selbst rauhe Läufe schießen häufig noch erstaunlich gut.
Wie sieht denn der Lauf von innen aus und schwingt er frei, ist die Mündung ok?
Wenigstens hierzu sollte der Verkäufer verbindliche Aussagen machen.

Ist ein Mündungsgewinde vorhanden?

Wenn ich indiskret fragen darf - was soll die Waffe denn kosten?
 
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Ich sollte vielleicht präzisieren: Ich kann die Waffe aktuell selbst nicht testen, weil wir vor der Prüfung keine größeren Kaliber als .222 Rem irgendwo schießen sollen. Unser Ausbilder hat Bedenken, dass wir im schlimmsten Fall zu mucken anfangen und dann durchfallen, weil man das in der kurzen Zeit nicht weg bekommt. Später kann ich sie natürlich testen. Sie ist mir eben beim Shoppen untergekommen, da kommen sicher auch noch mehr, ich würde sie jetzt auch nur reservieren, darf sie ja nicht mit heim nehmen.
Sie soll 600 kosten.
 
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Die Lauflänge ist 61cm, mit optischer Visierung vorne auf ca. 5-8cm, wie man das früher hatte. Ohne Gewinde.
 
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Mach erstmal den Schein fertig und dann schau dich nach Waffen um. Gute Gebrauchte gibts viele auf dem Markt und dann kannst die auch selber testen

Absehen 1 wäre für mich ein Grund die Waffe nicht zu nehmen, ist aber natürlich Geschmackssache. 7x64 ist aber ein gutes Kaliber.

Mein persönlicher Rat wäre ,wenn gebraucht, dann mit vorhandenem Mündungsgewinde, und vernünftigem ZF drauf wo man nichts mehr ändern braucht.
 
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Das Thema hatten wir hier schon sooooooo oft!
Etwas Neues dazu beizutragen, ist aufgrund der Fülle bereits gegebener Tips de facto nicht möglich.
Eine Zusammenfassung jedoch schon:

1. Es gibt auf dem übervollen deutschen Gebrauchtwaffenmarkt sehr viele wirklich tolle Angebote, mit denen man als Jungjäger bereits sehr preiswert bestens bedient ist und seine Laufbahn beginnen kann.
2. Es gibt auf dem für Anfänger etwas unübersichtlichen deutschen Gebrauchtwaffenmarkt sehr viele wirklich beschissene Angebote von Kernschrott, mit denen man als Jungjäger wirklich angeschmiert ist und ordentlich Lehrgeld bezahlen kann.
3. Man muss Ahnung haben, oder jemanden kennen, der sie hat, um 1 und 2 voneinander unterscheiden zu können, Hoffnung alleine ist nicht zielführend.
4. Als Anfänger hat man üblicherweise weder Ahnung, noch ein die erforderliche Expertise bereithaltendes Netzwerk und ist deswegen für den Kauf von privat mit reduzierten gesetzlichen Gewährleistungsansprüchen gegenüber dem Verkäufer eher suboptimal gerüstet.
5. Der Kauf vom Profi kann das Problem in den meisten Fällen lösen - allerdings leider nicht in allen. Zumindest die realistische Bedarfsermittlung obliegt dem Käufer und schon sie gelingt dem Unerfahrenen nicht in jedem Fall.

Sehr empfehlenswert ist die Lektüre des "Jungjäger sucht Waffe"-Tutorials von GMV im benachbarten Forumsstrang. Lies das und denke darüber nach. Das macht Spaß und erhöht die Vorfreude. Aber kaufe (noch) keine Waffe(n).
Lass dich nicht unter zeitlichen Druck setzen. Selbst das aller-, aller-, allerbeste Angebot findet bei etwas Marktkenntnis innerhalb zweier Wochen irgendwo eine Entsprechung.
Wir haben schon seit Jahren einen Käufermarkt, was dich als Bedarfsträger durchaus freuen kann. Also lass dich nicht drängen und dräng dich auch selbst nicht.

Es hat überhaupt nichts Ehrenrühriges, sich für die ersten jeglichen Steh- und Gehversuche gerne auch mal `ne Waffe z. B. vom Revierinhaber zu leihen. In meinem Umfeld ist das sehr üblich und verschafft Zeit zum Sammeln von etwas Erfahrung, Produkt- und Marktkenntnisse und für gute Entscheidungen.

Viel Erfolg!

M.
 
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Man sieht öfter Gebrauchtwaffen mit dem Namen "Alljagd 300 L" oder auch "Luxus" mit "Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Berlin". Die Kaliber sind durchweg eher traditionell, der Beschuss ca 1970 bis in die 90er.
Sind das 98er, die für Alljagd produziert wurden? Meist ist eine alte Markenoptik dabei, ohne Leuchtpunkt, aber oft variabel mit sinnvoller Vergrößerung wie 2,5-10.

Ist sowas einen Kauf Wert?
Solange die Montage keiner Suhler Einhakmontage ist und das Kaliber populär, sollten die Waffen ja eigentlich OK sein als Erstwaffe? Die gibt es teilweise mit Optik schon für 600 Euro.
Nein, für Alljagd wurden wohl nie Systeme 98 gefertigt. Man benutzte Systeme aus beiden Weltkriegen, die guten Systeme natürlich zuerst. Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Berlin - kurz DWM - war ein Hersteller, der in Lizenz für ausländisches Militär gefertigt hat. In dem Zusammenhang hörst Du Brasilien und Argentinien. Die Systeme von DWM sind Vorkriegssysteme und gehören definitiv zu den besten alten Mausersystemen die Du bekommen kannst. Da wird heute schon mal ein ganzes Ordonanzgewehr geopfert um so ein System zu bekommen.

In den Zeiten von Wärmebild- und Nachtsichtvorsatzgerät hat sich die Bedeutung des beleuchteten Absehens etwas gewandelt. Alte Optiken mit beleuchtetem Ansehen sind wieder gefragt, wenn die Vergrößerung klein genug ist um mit vorgenannten Geräten zu funktionieren und der Adapter montiert werden kann. Bei ZF mit Schiene am Objektiv geht das nicht.

Fazit: So eine Waffe kann ein sehr guter Kauf sein, auch in alten Jagdkalibern wie 7x64, 7x57 und 6,5x57, die heute ja nicht mehr so beliebt sind.
 
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....und wenn die SEM fest ist, muss sie nicht von Nachteil sein. Ich würde eher Wert auf einen vernünftigen Abzug legen - diese älteren 98er haben leider meistens Doppelzüngelstecher.

Denk auch daran, dass die "alte" 7x64 über 10 Jahre jünger als die .30/06 ist.

Wenn der Preis passt, kannst Du mit dieser Büchse lange, sehr lange sogar, gut jagen!
 
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Wenn die SEM gut sitzt stimmt das, allerdings wenn nicht wirds immer teuer. Wer weiß ob der Büchser von damals das Teil gut angepasst hat? Oder wirklich gerade aufgelötet hat ?
Zu viele Bedenken ich würde daher auch von SEM für einen JJ abraten.
Generell ist die Denkweise die du hast einen 98er zu kaufen mit den geschilderten Glas sehr gut und damit jagen lernen!
Geld wirst du auch sparen und wahrscheinlich schießt die Waffe nicht schlechter als eine neue. Warte aber bis nach deinem Schein fahre ein paar Büchser an und schiess die Waffen Probe, wenn sie schießt kaufen und glücklich sein. ;)
 
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Gibt es da Dinge, auf die man speziell achten muss? Meine Ausbilder sind leider keine großen 98er Liebhaber, deswegen bin ich ziemlich drauf angewiesen, was mir der jeweilige Büchsenmacher sagt. Ich weiß eben, dass die Suhler Einhakmontage ein absolutes Minus ist, außerdem wurde uns noch gesagt, dass wir schauen sollen, dass der Verschluss einigermaßen gut läuft, weil der wohl oft hakelig ist. Aktuell wird mir ein 98er mit einem Schmidt & Bender Glas 2,5-10x56 angeboten, allerdings mit Absehen 1, was wohl der große Haken ist. Das Kaliber wäre 7x64.
Nachtrag: Die Waffe wirkt ganz gut erhalten, obwohl sie ca. 30 Jahre alt ist.

Nachtrag 2 noch: Ich kann die Waffe nicht wirklich testen, ist das zwingende Voraussetzung oder schießen die sowieso mit 99% Sicherheit gut, sofern sie nicht total fertig aussehen?
Warte bis du den Jagdschein in der Tasche hast. Dann such dir eine passende Waffe aus dem überquellenden Gebrauchtwaffenmarkt aus und kauf sie. Ich habe keine meiner Gebrauchtwaffen probegeschossen, war alles viel zu weit weg. Immer beste Erfahrungen gemacht. Sammele mal erst noch Eindrücke und freu dich drauf, wenn es an der Zeit ist zuzuschlagen. Nur die Ruhe!
 
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Hallo!

Ich bin auf der Zielgeraden der Jagdprüfung und mache mir langsam Gedanken bezüglich der ersten Waffe. Beruflich bin ich erstmal zwei Jahre in so etwas wie einer Fortbildung mit extrem wenig Bezahlung, Sparsamkeit ist also angesagt.

Man sieht öfter Gebrauchtwaffen mit dem Namen "Alljagd 300 L" oder auch "Luxus" mit "Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Berlin". Die Kaliber sind durchweg eher traditionell, der Beschuss ca 1970 bis in die 90er.
Sind das 98er, die für Alljagd produziert wurden? Meist ist eine alte Markenoptik dabei, ohne Leuchtpunkt, aber oft variabel mit sinnvoller Vergrößerung wie 2,5-10.

Ist sowas einen Kauf Wert?
Solange die Montage keiner Suhler Einhakmontage ist und das Kaliber populär, sollten die Waffen ja eigentlich OK sein als Erstwaffe? Die gibt es teilweise mit Optik schon für 600 Euro.

Hier wird ja meist über wesentlich teurere Waffen geredet als Erstwaffe, deswegen dachte ich mir, ich frage mal.
Hallo.
Erst mal viel Erfolg bei der anstehenden Prüfung. Mein Tipp..Ruhe bewahren. Ich hatte mir vor der Prüfung auch schon Gedanken zur ersten Büchs gemacht..Dann kam die erste jagdgelegenheit Monate vor der Prüfung, siehe da , der Pächter hatte einen 98er 308 mit Zeiss 42 er unbeleuchtet , der er mir nach bestandener Prüfung für 350€ überließ.. besser konnte es gar nicht laufen. Mittlerweile habe ich die Büchse genau so an eine Jungägerin übertragen inkl den ersten Bock ... Suche dir eine Jagdgelegenheit, der Pächter oder Jagdkollegen haben bestimmt die Schränke voll . Wenns passt vielleicht günstig eine übernehmen.. somit hatt der Pächter einen grund, sich eine neue Büchse anzuschaffen 😉.
Waidmannsheil
 
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Ihr habt mich überzeugt, ich warte mindestens noch bis ich den Jagdschein in den Händen halte. :D Aber ansonsten lese ich raus, dass man bei so einem Angebot schon eher zugreifen kann.
Das mit den vollen Schränken ist ein guter Hinweis, vielleicht ergibt sich ja etwas. Ich hätte halt nach der Prüfung nur gerne recht bald eine Büchse, weil dann bei uns im Verein mehrere gemeinsame Schießtermine sind, die ich noch mitnehmen möchte. Laufender Keiler etc. Aber ihr habt recht, Angebote gibt es wirklich wie Sand am Meer.
 

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