Die Geschichte dazu gehört eigentlich in die Rubrik Jagdgäste und andere Überraschungen...
Samstag Abend, meine Mom war da und hat sich bereit erklärt, dass sie die Kinder ins Bett bringt. Also war auch meine Frau it von der Partie und weil die ohne mich keinen Anlauf hat, sind wir gemeinsam auf einen Sitz.
Am ersten Sitz hat die Windrichtung einen rechten Winkel zur Windrichtung in den Wolken gemacht und ist damit genau in den Einstand. Das macht keinen Sinn, drum runter und auf einen anderen Sitz. Der steht an einer Forststraße bzw. Wanderweg. Wir sitzen da so ne halbe Stunde, ich hab auch schon ein wenig musiziert, Da kommt auf 170m ein Bock auf den Weg und stellt sich gleich spitz. Passend wär er, also: "WEnn er sich breit stellt und wenn es Dir passt, schieß!" aber meine Holde meint, nee, das ist mir aktuell zu weit, zuletzt hab ich da eher keine guten Erfahrungen gemacht..." der Bock zieht weiter und steht auch nicht auf weiteres blatten zu...
Nach ner viertel Stunde schlag ich vor, dass wir nochmal an eine Freifläche gehen. Dort sollte noch ein guter Bock gehen. Meine Frau lehnt dankend ab, sie ist zu müde für weitere Aktion. Und so bleiben wir, in der Hoffnung, dass vielleicht noch die Sauen vorbeischauen.
Neben mir verdreht eine ständig die Augen und der Kopf wandert in kleinen langsamen kreisenden Bewegungen zwischen den Schultern hin und her. Ich kenn das eigentlich nur von unseren Kindern, wenn die am Sitzen einschlafen. Und irgendwann bin ich mir ziemlich sicher, die Holde ist neben mir eingeschlafen.
Dann taucht auf der Linken Seite ein Stück Wild auf der Forststraße auf. Ein kurzer Blick: Ein Bock (und kein schlechter) steht auf der Straße, genau in der Kurve un schöpft aus einer Pfütze. Meine Frau bekommt den Ellenbogen in die Rippen und ist - naja "halbwach". "Links steht n Bock auf der Straße, schieß!" "Ich seh nix!" "Bist Du blind, ganz unten in der Kurve!" "nee, ich seh nix! schieß Du!" "Ich schieß nicht. Nehm mal die Kanone und guck! Nehm meine, die hats bessere Glas!"
Ich reich meiner Frau die Büx und sie sieht auf einmal was. "ja, seh das Reh. Is das ein Bock?" ich: "Ja, kein schlechter! sobald er den Kopf hochnimm...!" Bumm (in dem Moment hat der Bock aufgeworfen)
Bock liegt auf der Straße und schlegelt.
Kommentar meiner Frau: "Ich glaub, ich war kurz eingeschlafen!"
Ich glaub, die hat eher ne halbe Stunde gepennt.
PS: Es waren übrigens auch 170m bis zum Bock...
Sonntag Mittag (keine 24 Stunden später) lag der Sitz um. Von Spaziergängern umgeworfen. Zum Glück ist außer ein oder zwei Verstrebungen nichts kaputt, muss halt wieder aufgerichtet und verstrebt werden. Ich geh davon aus, dass da jemand an der Schweißlache auf der Straße Anstoß genommen hat. Das nächste mal, wird da wieder mit Erde und Laub drüber gestreut...