Reviergestaltung im Niederwildrevier

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ich breche nur die einjährigen Flächen im Frühjahr um, also Weizen/Phazelia manchmal Sonnenblumenmischung. Die Mehrjährigen (z.B. LR1) bleiben stehen, wobei die Schlaufüxxe aus Brüssel die Vorgabe gemacht haben, dass Grünbracheflächen mindestens alle 2 Jahre zu mulchen sind.
Das ist ja der Schwachsinn, ich glaube aber nicht an Brüssel, da reicht die landeseigene geisige Beschränktheit. Komisch ist ja in Bayern, dass man Blühbrachen über KULAP nicht mulchen muss.
Die Mulchverpflichtung geht jedes 2. Jahr egal wann immer gegen irgendwas:
1. Verlust der Deckung im Winter, bzw. zur Brutzeit
2. K.O.-Schlag gegen die Insekten
3. Verlust von Singwarten z.B. für Braunkehlchen
Dafür werden dann Zaunlatten von den Vogelschützern eingeschlagen. Wie beschränkt sind wir eigentlich?
Ich zeige Euch mal unsere Brachen in Tschechien, da gibt es keine angesähten Flächen. Die Stoppeln im Herbst bleiben einfach liegen. Im Frühjahr legt die Segetalflora sofort los und gibt Brutdeckung und Narung. Irgendwann im Herbst wird mal gemulcht. Bis dahin steht dann aber schon wieder die Zwischenfrucht. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Fläche zur Brutzeit gemulcht wurde...
Das ist eine selbstbegrünte Brache auf der sich die Ruderalflora (siehe Margariten, Weidenröschen, Johanniskraut) schon breit gemacht hat. Diese Fläche wurde mindestens 2 Jahre weder gemulcht noch umgebrochen.
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Diese Fläche lag bestimmt 3 Jahre brach, da geht es schon in Richtung Grünlandgesellschaft
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Wir haben Wachteln, Lerchen und Rebhühner in unserer Biogasprärie. Ohne Programme, ohne Monitoring (Biologen lösen keine Probleme, sie verschleppen sie nur), ohne die Regelungswut der Deutschen: Alles muss sauber ausschauen, wir müssen alles ordnen!
Der Eyecatcher von diesem Jahr sieht auf 25 ha so aus: Alles Selbstbegrünung!
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Wieder eine mehrjährige Fläche: Beifuss kommt im ersten Jahr noch nicht....IMG_8493.JPG
Meine geliebte Unordnung in einem 110-ha-Feld: Jedes Frühjahr saufen hier ca. 3,5 ha ab. Flachwasser, Limikolenbiotop, Kiebitz brütet... Dann wird es trocken und jetzt stehen da 3,5 ha Ackerkamille, da brütet wieder was anderes drin..
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Könnt Ihr Euch vorstellen: Die tschech. Jäger kennen keinerlei Bemühungen bezügich Biotopverbesserungen, von Schutzpflanzungen für Rehe in den großen Flächen mal abgesehen. Niemand sät hier teuere Mischungen aus. Es gibt keinen Landschaftspflegeverband, es gibt keine Vorschriften über Heckenpflege außer von März bis Oktober (Verbot wie bei uns).
Wir jagen Raubwild und das anders als in Deutschland. Ohne sündhaft teuere Fangsysteme aber effektiv mit Technik bei jeder Gelegenheit.
Ich jage hier auf 3000 ha mit. Im alten Revier 1.200 ha hab ich heuer noch keinen Fuchs gesehen. Es gibt auch kein Geheck. Der Fuchs hat keine Schonzeit.
In den beiden neuen Revierteilen sah ich zwei Mal einen und einmal sogar zwei Füchse und das im Frühjahr auf einer sehr großen einsehbaren Fläche.
Dann fahre ich zurück und was empfängt mich?
Die Freude über jede Vorschrift (Verbot) das man
a) zitieren kann um andere Zurechtzuweisen
b) als Entschuldigung und Daseinsberechtigung für den inneren Schweinehunde
und wir sind die Schlauesten in Europa und machen alles richtig.
Als ich einen Slowaken auf EU-Regelungen hingewiesen habe sagte er mit einem Lächeln:
Kannst Du rechnen? Wenn Ihr alles zu 200 % befolgt, bleibt doch für uns nichts mehr übrig! 😂 😂
 
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Das ist ja der Schwachsinn, ich glaube aber nicht an Brüssel, da reicht die landeseigene geisige Beschränktheit. Komisch ist ja in Bayern, dass man Blühbrachen über KULAP nicht mulchen muss.
Die Mulchverpflichtung geht jedes 2. Jahr egal wann immer gegen irgendwas:
1. Verlust der Deckung im Winter, bzw. zur Brutzeit
2. K.O.-Schlag gegen die Insekten
3. Verlust von Singwarten z.B. für Braunkehlchen
Dafür werden dann Zaunlatten von den Vogelschützern eingeschlagen. Wie beschränkt sind wir eigentlich?
Ich zeige Euch mal unsere Brachen in Tschechien, da gibt es keine angesähten Flächen. Die Stoppeln im Herbst bleiben einfach liegen. Im Frühjahr legt die Segetalflora sofort los und gibt Brutdeckung und Narung. Irgendwann im Herbst wird mal gemulcht. Bis dahin steht dann aber schon wieder die Zwischenfrucht. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Fläche zur Brutzeit gemulcht wurde...
Das ist eine selbstbegrünte Brache auf der sich die Ruderalflora (siehe Margariten, Weidenröschen, Johanniskraut) schon breit gemacht hat. Diese Fläche wurde mindestens 2 Jahre weder gemulcht noch umgebrochen.
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Diese Fläche lag bestimmt 3 Jahre brach, da geht es schon in Richtung Grünlandgesellschaft
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Wir haben Wachteln, Lerchen und Rebhühner in unserer Biogasprärie. Ohne Programme, ohne Monitoring (Biologen lösen keine Probleme, sie verschleppen sie nur), ohne die Regelungswut der Deutschen: Alles muss sauber ausschauen, wir müssen alles ordnen!
Der Eyecatcher von diesem Jahr sieht auf 25 ha so aus: Alles Selbstbegrünung!
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Wieder eine mehrjährige Fläche: Beifuss kommt im ersten Jahr noch nicht....Anhang anzeigen 262879
Meine geliebte Unordnung in einem 110-ha-Feld: Jedes Frühjahr saufen hier ca. 3,5 ha ab. Flachwasser, Limikolenbiotop, Kiebitz brütet... Dann wird es trocken und jetzt stehen da 3,5 ha Ackerkamille, da brütet wieder was anderes drin..
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Könnt Ihr Euch vorstellen: Die tschech. Jäger kennen keinerlei Bemühungen bezügich Biotopverbesserungen, von Schutzpflanzungen für Rehe in den großen Flächen mal abgesehen. Niemand sät hier teuere Mischungen aus. Es gibt keinen Landschaftspflegeverband, es gibt keine Vorschriften über Heckenpflege außer von März bis Oktober (Verbot wie bei uns).
Wir jagen Raubwild und das anders als in Deutschland. Ohne sündhaft teuere Fangsysteme aber effektiv mit Technik bei jeder Gelegenheit.
Ich jage hier auf 3000 ha mit. Im alten Revier 1.200 ha hab ich heuer noch keinen Fuchs gesehen. Es gibt auch kein Geheck. Der Fuchs hat keine Schonzeit.
In den beiden neuen Revierteilen sah ich zwei Mal einen und einmal sogar zwei Füchse und das im Frühjahr auf einer sehr großen einsehbaren Fläche.
Dann fahre ich zurück und was empfängt mich?
Die Freude über jede Vorschrift (Verbot) das man
a) zitieren kann um andere Zurechtzuweisen
b) als Entschuldigung und Daseinsberechtigung für den inneren Schweinehunde
und wir sind die Schlauesten in Europa und machen alles richtig.
Als ich einen Slowaken auf EU-Regelungen hingewiesen habe sagte er mit einem Lächeln:
Kannst Du rechnen? Wenn Ihr alles zu 200 % befolgt, bleibt doch für uns nichts mehr übrig! 😂 😂


Erkenne ich da den Adler von Mattoni?😉
 
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"Aufgeräumtheit"; im letzten Jahr habe ich einem einen ordentlich eingeschänkt, weil er die Wege zwischen den Felder gemäht hat, "Sieht doch ordentlich aus," meinte er. "Na ja, und die Fahrradfahrer können schön über die Wege und dann durch die Weisen fahren," entgegnete ich.
In diesem Jahr kämpft sich kaum ein Radler durch das hüfthohe Gräserwirrwar.
Gruss, DKDK.
 
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Damit hier nichts einschläft.....

Ich habe gestern leider erst die Gelegenheit gehabt die Beregnungsrohre heraus zu tragen. Gab zwei Gänge im Acker die aber wohl schon nach dem nächsten Regen die Tage zugewachsen sein dürften.

Da direkt neben dem Acker ein Bach verläuft, habe ich natürlich einige Gänge der Nutrias entdeckt.

Dann muss ich wohl noch ne Falle beschaffen.
 
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Das sehe ich auch so. Wirst sehen, nächstes Jahr wird sie erst gut. Jetzt ist der Blauschimmer dran, dann müsste normal das Weiß vom Buchweizen kommen. Wie es ausschaut sind die Kulturpflanzen auch mit dem Schachelhalm gut klar gekommen?
 
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Hat sich zu einem prächtigen Bestand hochgeschoben.
Aber es ist auch neben dem Schachtelhalm viel Lattich mit hoch gekommen. Wie ist der einzuschätzen?

Der Buchweizen ist blüht nicht mehr. Ist schon in der Samenreife.
 
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Welcher ist das?
Der Hasenlattich wäre mehrjährig, wird aber vom Wild sehr gerne verbissen. Also eine Bereicherung was Äsung angeht.
Der Zaunlattich ist zweijährig und dürfte sich irgendwann totlaufen wenn kein Neuumbruch kommt.
Unser normaler Salat ist auch ein Lattich.
 
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Ich kann den Lattich nur zunächst als Art bestimmen. Ich versuche mich mal schlau zu machen. Hast du markante Merkmale auf die schnelle?

Was für Vorzüge hat eigentlich die wilde karde? Deckung, Äsung oder was sonst?
 
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Ich kann den Lattich nur zunächst als Art bestimmen. Ich versuche mich mal schlau zu machen. Hast du markante Merkmale auf die schnelle?

Was für Vorzüge hat eigentlich die wilde karde? Deckung, Äsung oder was sonst?


In den Blattachseln sammelt sich bei Regen Wasser. Sie bietet auch Äsung und lockt Insekten an die ja auch in den hohlen Stielen überwintern aber der Hammer ist sie als Deckung. In unseren Breiten steht die bis zum nächsten Jahr im Sommer, teilweise noch länger.
 

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