Stahl- und Holzfassade: stehend oder liegend?

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LIebe alle,
es ist mehr eine Horizonterweiterungsfrage:
In Skandinavien sah ich damals, dass die roten Häuser die Aussenfassade allesamt mit in Wuchsrichtung montierten Brettern gebaut bekamen. Ja, die Vordächer sind nicht so gross wie bei uns im Alpenraum. Hier wiederum wird die Fassade von liegendem Holz gebildet, meistens jedenfalls. Der Witterung ausgesetzte meist schon auch stehend.
Nun ist mir das bei einer Industriehalle, deren Fassade aus Wellblech gemacht wird, auch aufgefallen: liegende Wellen.
Ist das wegen der Montage so?
Vielen Dank für Eure Antworten.
 
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In Skandinavien sah ich damals, dass die roten Häuser die Aussenfassade allesamt mit in Wuchsrichtung montierten Brettern gebaut bekamen.
Nicht alle....IMG-20240507-WA0001.jpg

Wer ein Haus irgendwann mal aufstocken möchte hat die Fassade quer gelegt. Dieses wurde vor 120 Jahren nur mit Erdgeschoss gebaut und bekam in den 30ern die zweite Etage.
Nur die Bretter sind anders, die hier haben ein Profil, damit die am Stoß ineinander greifen.
Die stehende Verlattung ist einfacher, da werden einfache Bretter dicht zusammen gesetzt und auf den Stoß werden zum abdichten Leisten aufgenagelt.
 
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Unsere Hütte am Vansjø (Norge) ist einstöckig und hat die Fassade auch quer.
 

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...Nun ist mir das bei einer Industriehalle, deren Fassade aus Wellblech gemacht wird, auch aufgefallen: liegende Wellen.
Ist das wegen der Montage so?...
ich war einige Zeit beruflich damit befaßt. Die liegende Welle ist einfach eine optische Möglichkeit, die von Architekten gerne gestalterisch genutzt wird.

In den Anfangszeiten war das System noch gar nicht ausgereift und die liegenden Wellen öfters nicht dicht, obwohl vorschriftsmäßig verlegt. Inzwischen hat man das im Griff, Vorteile gegenüber stehenden Wellen hat die liegende Welle genau NULL - im Gegenteil: stehende Welle ist dauerhaft dicht, bei liegender Welle weiß man nicht so genau, ob das immer so bleibt...?

Kleine Anekdote am Rande... - der Chef einer bedeutenden Firma im Bereich Hallenbau hat bei einer Krisensitzung wegen ständig undichter liegender Wellen den Satz geprägt: "...nur ein toter Architekt ist ein guter Architekt..."
 
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Kleine Anekdote am Rande... - der Chef einer bedeutenden Firma im Bereich Hallenbau hat bei einer Krisensitzung wegen ständig undichter liegender Wellen den Satz geprägt: "...nur ein toter Architekt ist ein guter Architekt..."
Zumindest sollte man eine Dachlatte zur Hand haben, wenn einer auf einer Baustelle auftaucht. :ROFLMAO:
 
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Bei Wellblechen ist die statisch wirksame Tragrichtung klar definiert. Tragen tun die Bleche nur in Längsrichtung der Wellen, quer dazu sind die Bleche "weich". Habe ich also eine vertikale Unterkonstruktion - z.B. Stützen - montiere ich die Bleche mit horizontal verlaufenden Wellen. Wenn ich das nicht möchte muss ich noch eine quer dazu verlaufende "Konterlattung" vorsehen. Das gilt bei Holzfassaden entsprechend.
 
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Vielen Dank Euch allen. Immerhin, offenkundig gibt es auch in Skandinavien "liegende Fassaden" bei wenig Vordach.
Hatte ich damals nicht beachtet (musste ja auch ein anderes Modell streichen).
 
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Bei Wellblechen ist die statisch wirksame Tragrichtung klar definiert. Tragen tun die Bleche nur in Längsrichtung der Wellen, quer dazu sind die Bleche "weich". Habe ich also eine vertikale Unterkonstruktion - z.B. Stützen - montiere ich die Bleche mit horizontal verlaufenden Wellen. Wenn ich das nicht möchte muss ich noch eine quer dazu verlaufende "Konterlattung" vorsehen. Das gilt bei Holzfassaden entsprechend.
Das ist uneingeschränkt richtig. Ob horizontal oder vertikal spielt allenfalls eine optische Rolle, wenn die Statik nicht relevant ist. Nur muss man es richtig machen. Bei Holz: Vertikale Verbretterung ist eine Boden-Deckel-Schalung. Wichtig ist, dass die Deckel keinen Verbund zum Boden haben, sondern nur wie eine Abdeckung zwischen den Böden geschraubt werden. Bei horizontalen Schalungen muss darauf geachtet werden, dass sich der Stülp (Stülpschalung!) ausreichend bewegen kann, ohne dass sich Spalte auftun. Hier werden die aufeinanderfolgenden Bretter normalerweise miteinander verschraubt. Die Stülpschalung kann entgegen der Boden-Deckel-Schalung statisch aussteifen.

Bei Wellplatten allgemein: "Oben über unten" ist die einzige Wahrheit und Regel, die es zu befolgen gibt. Gilt für alles, wo Wasser von oben kommend drauf einwirkt. Bautechnisch banal.
 
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Nun ist mir das bei einer Industriehalle, deren Fassade aus Wellblech gemacht wird, auch aufgefallen: liegende Wellen.
Ist das wegen der Montage so?
Im Hallenbau Sparst damit Kosten, weil du die Unterkonstruktion an der die Paneele verschraubt werden nicht brauchst. Die Paneele sind nur an den Stützen verschraubt. Spart laut den Hallenbauern mehre 1000 €
 
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Im Hallenbau Sparst damit Kosten, weil du die Unterkonstruktion an der die Paneele verschraubt werden nicht brauchst. Die Paneele sind nur an den Stützen verschraubt. Spart laut den Hallenbauern mehre 1000 €
kommt drauf an, bei fenster- und türlosen Hallen ist das so, wenn querverlegte Welle auf viele Aussparungen trifft, macht das so richtig Aufwand.
 
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Im Hallenbau Sparst damit Kosten, weil du die Unterkonstruktion an der die Paneele verschraubt werden nicht brauchst. Die Paneele sind nur an den Stützen verschraubt. Spart laut den Hallenbauern mehre 1000 €

Als man hinter Blech mit Mineralwolle gedämmt hat wurde vertikal montiert. So entstand in den vertikalen Wellen eine Belüftung durch Kamineffekt.
Sandwichpaneele montiert man an Wänden auch bevorzugt vertikal wegen der Hagelbeständigkeit.
 

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