Ich bin der Ansicht, dass die Problematik auch hier im Forum von der falschen Seite betrachtet und argumentiert wird. Würden wir die Arbeit unserer Landwirte, die uns ernähren, angemessen bezahlen, dann könnte mit weniger Produktion mehr Artenschutz erreicht werden. Das Fleisch, die Milch muss kein Luxusartikel sein aber es darf auch nicht zum Billigartikel verkommen. Wertschätzung nenne ich das und halte mich daran. Würden dies alle tun, weil sie es müssen, dann könnte der Weg allmählich wieder in eine normale Richtung weisen. Vorausgesetzt, unsere Nahrungsproduzenten heben nicht ab, sondern begnügen sich mit einem guten Auskommen.
Ich komme aus einer Welt, die das Silogras noch nicht kannte. Es gab zwei Schnitte, das Heu im Juni und den Grummet im August. Das Vieh hat jene Winter immer überlebt. Kraftfutter gab auch damals schon. Kitze wurden damals nicht gesucht, denn sie waren alt genug, dem Trecker zu entfliehen. Es gab Fleisch und es gab Milch und es gab Gemüse. Milch öfter, als Fleisch, Gemüse immer. Oma fuhr am Donnerstag zum Markt nach Gevelsberg und hat für die Woche eingekauft. Es gab Rübstiel mit Rinderhack und viele andere leckere Sachen. Fleisch gab es Sonntags.
Die Landwirtschaft war zu jener Zeit nicht unter dem Hochdruck, dem sie heute ausgesetzt ist. -Früher war alles besser- ist ein Satz, dem ich nicht nachhänge aber -früher war alles schlechter- mag ich genauso wenig gelten lassen.
Wir alle müssen runterkommen, denn wir fliegen schon lange zu hoch. Das ist meine persönliche Meinung, die sich im Lauf vieler Jahre unter der Betrachtung unserer Lebensumstände gebildet hat. So weitermachen, wie bisher, geht nicht. Weder energetisch, noch ökologisch. Seht es, wie Ihr wollt! HH