Wildacker Samenmischungen

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Moin!

Welche Anbieter von Wildacker Samenmischungen könnt Ihr empfehlen?

Primär geht es mir darum einen Anbieter hochwertiger Mischungen guter Qualität zu finden.

Leider gibt es auch Anbieter die Mist für teures geld verkaufen.

Gruß,

frogger
 

steve

Moderator
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Wildacker ist ein weiter Begriff. Für welches Wild solls denn sein?
 
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Ich bestelle öfters bei http://www.wildacker.de/. War bisher immer sehr zufrieden damit.
Eine günstigere Alternative: Fahre im Sommer bei der Getreide- und Rapsernte zur BayWa. Dort kann man sich, jedenfalls bei uns, kostenlos Abputz vom Getreide holen. Da sind noch so viele Körner drin, dass es für einen Wildacker reicht. Bei Bedarf kann man noch etwas Kleesamen kaufen und daruntermischen.
 
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Die fertigen Saatgutmischungen sind meist so ausgerichtet, dass auf jedem Boden was wächst (z.B. Wildackereintopf nach Rauwolf). Die Saatgutmenge ist für meine Wünsche meist etwas zu hoch und oft sind Arten dabei, die für die Äsung nichts bringen (z. B. Senf, Phazelia).
Ich habe mir meine Mischungen für einjährige Wildäcker (Rot- und Rehwild) immer sebst hergestellt und zwar für
1000 qm folgende Sämereien:
3 kg Hafer
0,6 kg Akela-Raps (= Blatttyp)
1 kg Sonnenblumen
2 kg Buchweizen
0,5 kg Kulturmalve Sylva
0,1 kg Stoppelrübe Goldwalze
0,1 kg Ölrettich
0,2 kg Süßlupine
0,1 kg Marktstammkohl
Sa. 7,5 kg/1000 m2
Wer will kann noch eine Hand voll Erbsen beimischen, aber nicht viel das Wild will aus der Mischung flüchten können. Wenn die Erbsen zu dicht stehen und noch dazu eine Stützfrucht haben, wirds ein elender Verhau.
Achtung Ölrettich gibt meist Naturverjüngung, ev. weglassen wenn schon mal welcher dort gestanden hat.
Klee bringt in den hochwachsenden Mischungen im ersten Jahr nicht viel, da er im Vergleich zu Kreuzblütlern eine langsamere Jugendentwicklung hat. Den hatten wir nebenan im Dauergrünland. Es gibt noch eine Reihe von Kulturpflanzen, die im Gemenge einfach zu wenig Kampfkraft mitbringen, nur Geld kosten und dann doch ausfallen.
Eine andere Mischung war:
0,1 Markstammkohl
0,5 kg AKELA
0,2 kg ein Doppelnullraps /für einen längeren Beäsungszeitraum, dieser wurde zuerst geäst, dannn der Akela nach dem ersten Frost
2 kg Buchweizen
0,5 kg Erbsen
0,4 kg Malve
3,5 kg Hafer
Bei mehrjährigen Anlagen im Feld kommt für mich natürlich nur noch der Lebensraum I in Frage, wobei hier allerdings an das Niederwild gedacht wird.
 
S

Steinkauz1935

Guest
Der Leitgedanke Wildacker/Äsungsflächen in Waldrevieren zu schaffen ist den Wildverbiss durch diese Hegemaßnahme zu senken oder zumindest auf ein erträgliches Maß zu bringen. Nicht um das Wild dort durch das Äsungsangebot so zu binden, dass leichtere Erlegungsmöglichkeiten geschaffen werden. Leider in der Praxis weit verbreitet. Bestätigung sind die dort angelegten jagdlichen Einrichtungen der verschiedensten Art. Ich kann aus meiner forstlichen Praxis bestätigen, dass, selbst durch die Nutzung von Kleinstflächen, wie Polterplätze, Rückergassen oder angelegte Zwischennutzungsflächen sich positiv bemerkbar gemacht haben. Auch nach Abstimmung mit Waldbesitzer oder Forstverwaltung können Saaten auf oder in angelegten Kulturen erfolgswirksam sein. Der Kostenaufwand ist erträglich, wenn dazu die Jägerschaft aus dem entsprechenden Jagdrevier a) motiviert ist und Hand anlegt und b) wenn Saatgutgemenge aus den Landwirtschaftlichen Betrieben auf Nachfrage zu Restmengen aufgebracht werden kann. Selbst reiner Haferanbau hat sich bestens bewährt. Die Äsungsflächen werden vom Rotwild, Rehwild und den Niederwildarten vorzüglich angenommen. Den Waldbeständen vor allen den Jungwuchsbeständen dankt es uns außerdem werden dadurch beste Einstände und Deckungsmöglichkeiten gegen Greifvögel für die Niederwildbestände geschaffen. Also vielfache Nutzung solcher Hegemaßnahme nicht nur eine Verbißentlastung.
Nun zu der Frage welche Äsungspflanzen sollten genommen werden. Dazu kann ich nur sagen, es gibt keine „Universal-Pflanze“ jedes Revier har so seine Eigentümlichkeiten an der bestehenden Flora, Wildtierbesätze in Art und Menge. Das bedeutet also Augen auf bei den Reviergängen. Entscheidende Fragen sind: Welche Wildarten sollen bedient werden, Untersuchung der Panseninhalte welche Pflanzen werden bevorzugt geäst, zu welchem Zeitpunkt werden welche Pflanzen geäst. Rehwild ist bekannter Weise sehr wählerisch. Also Fazit ist, je bunter das Angebot je besser. Wildacker-Monokulturen sind in ihrer Wirksamkeit immer fragwürdig und nicht anzuraten. Auch sollte in jedem Fall nach der Anlage ein Auge darauf geworfen werden. Düngung, Nachsaaten oder Zwischenfruchtpflanzen sind immer gut.
Bewährt haben sich die im Angebot befindlichen Saatgutmischungen, weil dem Wild damit eine breite Palette der verschiedensten Äsungspflanzen angeboten werden. Nachteil ist allerdings, dass das Wild selektiv aufnimmt und die verschmähte Flora dann verholzt und womöglich den guten Nachwuchs unterdrückt und nicht aufkommen lässt. Also so bald als möglich selektiv mit Handsense oder Sichel Abhilfe schaffen. Aus meiner Erfahrung her hat sich die Variante, Zusammenarbeit mit einem einheimischen erfahrenen Landwirt und gemeinsamer eigener Zusammenstellung einer Saatmischung, die den örtlichen Gegebenheiten am nächsten kommt, bewährt.
Man könnte noch viel dazu sagen. Als erstes soll es aber genug sein. Mein Kommentar ist auch nur als Anregung gedacht.

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