Wiederladen

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Hallo Wiederlader,

mich würde mal eine betriebswirtschaftliche Betrachtung des Wiederladens interessieren. Ein Einsteigerset kostet ca. 1.000 DM. Wenn ich dafür drei Jahre als Abschreibung ansetze, muß ich um eine Mark pro Patrone zusparen, 333 Schuß pro Jahr verschiessen. Hülsen kann ich wie oft wiederverwenden? Was kosten Pulver, Hütchen und Geschoße. Was kostet der Lehrgang und der Sprengstoffschein. Reichen die 1.000 DM zum Einsteigen (.30-06, .22 Hornet, 12 und 20 ga., .38 spl. und 9 Luger).

Wo ist der point of break even?

Fragende Grüße


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Alexander Krause
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Zum Wiederladen :
Wenn ich mir alle Komponenten zum Laden
eine 7X57 R neu Zukaufe, komme ich auf einen
Preis bei dem 10,5 gr KS von Knapp 3 DM,
als Werkslaborierung nimmt Kettner 4,20 DM.
Hülsen kann ich je nach Belastung min.
5 mal Wiederladen, einiege Kurzwaffenhülsen haben bei mir den 20 Durchgang Schadlos überstanden.
Meine Wiederladewerkstatt ist mitlerweile
über 15 Jahre alt, meine Presse hatt noch keine Verschleiserscheinung auser einen Abgebrochenen Hebel ( absolutes Billigteil,
hatt neu keine 140 DM gekostedt. )
Meine Werkstatt wird von mehrern Personen genutzt, jeder hatt einen Teil der ausrüstung
finaziert.
Geladen werden bei mir z Z 14 Langwaffenkalieber und 7 Kurzwaffenkalieber.
(.22 Hornet, 222 REM, 5,6X50R Mag, 6,5X57 R
7x57 ( R) 7x64, 308 Win,8X57 I(R)S,9,3x64,
9,3X74 R, 375 H&H Mag, 416 Rem Mag und
.32 SW, 38 Sp, 357 Mag,9 mm Para, 10 Auto,
44 Mag, 45 ACP)

Die weiteren vorteile vom Wiederladen habe ich unter dem Thrade : 308 WIN von Leitbache
gepostedt.

Andreas
 
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Hi Alexander,

ich habe meine Wiederladerausrüstung von einer Witwe gebraucht gekauft, für 400 DM, fast neuwertig.

Halt die Augen einfach offen.

Es gibt immer Gelegenheiten.

Bis dann

Ralph
 
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Moin Alexander!
Rein betriebswirtschaftlich betrachtet wird sich das Wiederladen für einen Jäger, welcher 1 x pro Jahr 5 Überprüfungsschüsse auf die Scheibe und vielleicht noch 10 Schuß im Revier abgibt nicht lohnen.
Nun, ich spinne diesen Faden einfach mal weiter: kann ich nicht sehr viel preiswerter Fleisch im Geschäft einkaufen, mit erheblich weniger Zeitaufwand, ohne Kosten für Pacht, Jagdschein und Ausrüstung?
Ich schieße gern und oft, meißtens auf die Scheibe aber immer mit wiedergeladener Munition, weil bisher noch keine Fabriklaborierung die Präzision meiner "Selbstgestrickten" toppen konnte!
Ob das für die Jagd relevant ist mag man getrost bezweifeln, ein Streukreis von 5 cm wird bei Schußentfernungen von meißtens unter 100m immer reichen und das dürfte sicher auch mit Fertigmunition aus den durchschnittlichen Büchsen kein Problem darstellen. Mir geht es beim Wiederladen um etwas anderes als reine Kosteneinsparung, es macht mir Spaß. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger!
(und ich kann mich fürchterlich über irgendwelche Berichte aufregen, bei denen durch an den Haaren herbeigezogenen Beispielen versucht wird, das Wiederladen in ein negatives Licht zu rücken!)

Michel
 
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Ich lade seit mehr als 30 Jahren und habe immer noch die ERSTE Ladepresse(RCBS-R-C).
In dieser Zeit habe ich mindestens 30 bis 40TSD. Schuß Kurzwaffenmun. und mehr als 5000 Schuß Langwaffenmunition geladen und verbraucht. Allerdings nicht nur als Jäger sondern halt auch als Sportschütze.
Nun zu den Fragen:
Ein Wiederladerlehrgang kostet heute ca. 250-300DM. Die Grundausrüstung dürfte mit den erwähnten 1000DM für 2-3 Kugelkaliber in etwa hinkommen. Schrotpatronen laden nur sehr wenige selbst. Erstens ists vom Preis her uninteressant und zweitens kann man da viel mehr falsch machen. (Relativ schwere Vorlagen müssen mit einem relativ offensiven Pulver bewegt werden !!!).
Ein Matrizensatz (pro Kaliber erforderlich)kostet zwischen 80 und 150DM je nach Hersteller,Qualität und Kaliber.
Im Schnitt kann man gute wiedergeladene Munition etwa zum Halben Preis von fabrikgeladener Mun. herstellen. (Natürlich nicht mit Schrott&Billig-Munition vergleichen).
Entscheidend ist für mich aber nicht unbedingt nur der Preis sondern eben die Möglichkeit meine Munition an meine Waffen und Wünsche anzupassen. Außerdem lernt man auch etwas über Ballistik etc. Außerdem können auch ältere (ausgelaufene) Kaliber "wieder zum Leben erweckt" werden.
PS. unsere JV organisiert derzeit (wie alljährlich) einen Wiederladerkurs. Kannst Dich ja melden wenn Du nicht zuweit weg wohnst.
 
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@ all

erstmal Danke für die Antworten.

@Rugen
>> Wenn ich mir alle Komponenten zum Laden
eine 7X57 R neu Zukaufe, komme ich auf einen
Preis bei dem 10,5 gr KS von Knapp 3 DM,
als Werkslaborierung nimmt Kettner 4,20 DM

Selbst bei 200 Schuß im Jahr - für einen Durchschnittsjäger wohl eher viel - müsste ich 5 Jahre wiederladen um die Anschaffung der Presse zu amortisieren. (Ohne die Zeit zu berücksichtigen, die ich lieber beim Ansitz verbringe
wink.gif
)

@Michel:
>> Mir geht es beim Wiederladen um etwas anderes als reine Kosteneinsparung, es macht mir Spaß. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger!

Das akzeptiere ich uneingeschränkt, so ist es mit der Jagd und allen anderen Hobbies - nur fälltmir es schwer das Wiederladen als Hobby zu entdecken.


@ Foxhunter
>>Im Schnitt kann man gute wiedergeladene Munition etwa zum Halben Preis von fabrikgeladener Mun. herstellen.

Wage ich nach wie vor zu bezweifeln, der Beweis fehlt mir.

>> Entscheidend ist für mich aber nicht unbedingt nur der Preis sondern eben die Möglichkeit meine Munition an meine Waffen und Wünsche anzupassen. Außerdem lernt man auch etwas über Ballistik etc. Außerdem können auch ältere (ausgelaufene) Kaliber "wieder zum Leben erweckt" werden.


Muß ich das als Jäger? Streukreisveringerung von 5 auf 3cm? Muß ich wirklich den ballistischen Koeffizienten berechnen können? (Wenn ich mir den Thread "Kurzwaffe" anschaue, wäre es sinnvoller wenn einige ihr Gehirnschmalz zum Thema Notwehr, Putativ-Notwehr, Nothilfe, Notstand, Selbsthilfe, verbotene Eigenmacht und Waffenrecht im Allgemeinen auffrischen würden
frown.gif
)Und warum alte Kaliber schiessen, gibt es nicht genug neue?

Immer noch fragende Grüße

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Alexander Krause
labradors@asgameas.de www.asgameas.de

[Dieser Beitrag wurde von Alexander am 26. Februar 2001 editiert.]
 
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Wenn keiner für mich rechnet, muß ich es eben selber machen:

RWS

20 Hülsen (5x zu benutzen) 30,50
100 Geschoße (H-M) 153,00
100 Hütchen ca. 9,00
Pulver ?
ergibt 192,50 zu 395,00 fertig aus der Kiste

Norma
20 Hülsen 28,50
100 Geschoße (PPC) 84,50
100 Hütchen 9,00

ergibt 113,00 zu 325,00

Also rund 200,-- DM pro hundert Schuß

Mit Gebühren, Lehrgang und Station (1.500,00), ohne Berücksichtigung der Arbeitszeit, liegt also die Grenze irgendwo 750 Schuß, die ich laden muß, bevor es sich rechnet. Nächste Überlegung ist wie lange reichen bei mir 750 Schuß?!

Letzte Überlegung: was will ein Wiederlader von mir bekommen, wenn er für mich lädt
wink.gif


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Alexander Krause
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1. Also ich weiß nicht wo Du den Apothekenpreis von DM 9,- p. 100 ZH. her hast. Ich hab qualitativ sehr hohe um die Hälfte.
2. Natürlich lade ich zum Scheibenschiessen nicht die sauteuren Jagdgeschosse; zum üben sind reine Scheibengeschosse mindestens um die Hälfte billiger. Die Treffpunktlage kriege ich meist passend zu den Jagdladungen hin. Da muss mann halt ggf. etwas probieren/testen.
3. Der Treibladungspreis (volkstümlich: Pulver) wird etwa zwischen 0,30 bis 0,50DM liegen (bei "mittleren Kalibern z.B. .308 od. 8*57) je nach P.-Sorte und Hersteller.
4. Es gibt excellente "ältere" Jagdwaffen in ausgelaufenen Kalibern. Wenn jemand noch eine solche hat, warum dann nicht benützen ?
5. Klar: viele Jäger schießen kaum 50 Kugelpatronen pro Jahr. Ein Sportschütze schießt im Training an einem Samstagnachmittag locker mal 50-150 graßkalibrige Patronen. Da sieht per Preisvergleich ganz anders aus. Im Übrigen täts manchen Jägern gut, wenn sie etwas öfter auf die Scheibe üben würden. Ich weiß, wovon ich rede. Bin auch noch Schießobmann unserer JV.
Sprüche am Stammtisch: "Jeder Bock nur mit Trägerschuß, fallen um wie ne Mücke" und wenn ich die gleichen Leute mal auf dem Stand habe, dann treffen die (Sitzend aufgelegt) oftmals kaum die Scheibe. Da wundre ich mich dann schon.
6. Wiederladen für andere:
Problematisch von wegen der Haftung und so !
Außerdem kanns recht schnell "gewerblich" ausgelegt werden - dann gibts Ärger !!!
7. Du musst ja nicht wiederladen. Jeder darf doch nach seiner Facon selig werden. Für mich als Sportschütze u n d Jäger gehörts halt dazu. (Außerdem gibts auch Tage/Abende etc. wo's halt nix mit Jagen ist - wenn der Wind jagd usw.)
Trotzdem MfG. und Waidmannsheil.
 
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Moin Alexander

Aktuelles Beispiel:

RWS bot bis vor ein paar Jahren die Patrone 9,3X64 mit dem 16g KS Geschoss an. Diese Laborierung wurde sehr gerne auf Schwächeres Wild als Elch verwendet. Leider hat RWS die Produktion dieser Patrone eingestell, obwohl das Geschoss sowohl für den Wiederlader erhältlich ist, und auch von RWS auf der 9,3X62 und 9,3X74R verladen wird.

Absolute Wiederdegeschichte geworden, da fragtbkeiner nach den Preisersparniss.

Oder:
Mein Jagdkumpel hat eine gute BBF im Kaliber 6,5X57R. Das gute Stück ist zwar schon betagt, aber sehr gut im Schuss. Leider ist der Schuss mit Fabrikpatronen nich so Prall, Strukreis 50 cm und mehr auf 100/m!
Nach längerem untersuchen der Waffe, kam ich auf die Idee mir mal das Beschussjahr an zu schauen: 1933
In diesem Moment ging mir der Kronenleuchter auf (ne,ne, keinen in der Krone!!)
Damals wurden die Waffen für das 10,7 gr HMOSP (H-Mantel-offene Hohlspitze) eingerichtet, mit entsprechneden langen Übergangskonus. Heute sind die Übergänge kürzer, die Patronen auch. Es lag Freiflug vor, für die Präzision absolut Gift!!!
Nach einigem Suchen bin ich auf das 10,5 gr Hornady TMR gekommen, un dhabe die Patrone auf einen Rotationslosen Führungsweg von 1,8mm Eingestellt. Ergeniss: 5 Schuss mit Kühlpause auf 2cm !!
Noch weitere Fragen?

Gruss
Bernhard
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Alexander:
Hallo Wiederlader,
Ein Einsteigerset kostet ca. 1.000 DM.
<HR></BLOCKQUOTE>

Du Schalk.
Eher US-$ 71.99, mit dem Lee Anniversary (Challenger Press) Set.
http://www.fmreloading.com

Carcano
 
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Doofe Frage,

ich würd mich für das Wiederladen als Hobby interessieren hab aber Scheu davor (nicht wegen des Geldes,Kosten uninteressant) aus Sicherheitsgründen.

Kann man das leicht erlernen? Und wie sicher ist es, Vernunft und technischeBegabung vorausgesetzt.

Pfüad Euch
 
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Hallo Bratljaga,

ich bin handwerklich nicht der Geschickteste, und trotzdem schieße ich seit sechs Jahren nur noch selbergeladene Patronen.

Im Lehrgang bekommst Du das wesentlichste vermittelt. Ansonsen gibt es gute Bücher. Noch besser Du schaust einem "alten Hasen"- kicher über die Schulter (so hab ich es gemacht).

Finanziell lohnt sich das kaum, und es ist eine Sauarbeit. Hätte ich die Ausstattung nicht günstig bekommen (siehe oben) hätte ich den Aufwand nicht betrieben.

Bis dann
Engelswieser
 
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Danke Engelswieser,

ich glaub ich schau mal wo und wann es einen Kurs gibt.

Pfüad di
 
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Hallo Bratljaga !
Unsere JV hat Anfang Mai einen WL-Kurs.
Dauert 2 Tage; 1.Tag= Sonntag - 2.Tag=Werktag, da zur Abnahme der Prüfung ein Beamter des Landesgewerbeamtes anwesend sein muß und der kommt nur WERKTAGs.
Wenn Du ein bißchen Ahnung von Patronen hast (und davon gehe ich bei einem "alten Hasen" aus) so ist der Lehrgang/die Prüfung kein Problem. In den letzten 5 Kursen haben ALLE Teilnehmer (jweils 15 Personen) die Prüfung geschaft.
Thema Sicherheit: wie schon weiter oben gesagt: ich machs seit mehr als 30 Jahren relativ intensiv und lebe noch!
Wenn Du mehr wissen willst: EMAIL
MfG und Waidmannsheil.
 
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Hi Carcano,
klar gibts auch billige Pressen aber Presse allein genügt nicht; du brauchst als Anfangsausstattung:
1. Presse+Matrizensatz u. Hülsenhalter pro Kaliber
2. Pulverwaage
3. Pulverfüllgerät
4. Ladebretter (2Stk.)
und einige weitere Kleinigkeiten. Klar gehts auch mit Pulverschöpfmaßen. So hab ich vor 33Jahren auch angefangen aber heute kannst Du das niemanden mehr empfehlen.
Man soll sich nichts vormachen. Es läppert sich zusammen. Ein bißchen Literatur schadet auch nix.
MfG. F.B.
 

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