Wiederladen 8x57IS TTSX 160gr. in 98er

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Hallo zusammen,

bin gerade dabei, meinen 98er Repetierer in 8x57IS auf das bleifreie Barnes TTSX in 160 Grain umzustellen.

Ich habe zunächst VERSUCHT, die maximale OAL für diese Waffe-Geschosskombination mittels geschlitzter Hülse zu ermitteln.

VERSUCHT deswegen, weil ich mit diesem Geschoss keine maximale OAL ermitteln konnte. Der Übergang dieses 98er scheint derart lang zu sein, dass er das aufgesetzte Geschoss keinen einzigen Millimeter in die Hülse drückt.

Ich habe daraufhin die hier in der Datenbank angegebenen Ladedaten mit einer OAL von 78mm verwendet. Diese OAL ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so kurz, dass Freiflug entsehen wird. Denn die Länge eines auf die geschlitzte Hülse gesetzten Geschosses liegt bei um die 84mm.

Wie sind eure Erfahrungen grundsätzlich mit der 8x57IS und dem TTSX?

Verträgt sie es eher, weit in die Hülse gesetzt zu werden oder eher so weit wie möglich raus?

Der Versuch mit den 78mm und 6 verschiedenen R902-Ladungen lieferte jedenfalls keinerlei brauchbares Trefferbild.

Meine Vorgehensweise wäre nun, die OAL von 81,00mm und der gleichen (hochgerechneten) Pulvermenge auszuprobieren.
Mit 81,00mm OAL steckt das Geschoss soweit in der Hülse, dass das 1. dünne Führband zur Hälfte in der Hülse sitzt.
Reicht das?

Gruß
Andreas
 
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@ Sauerlandfuchs #1

Habe einen Mauser Mod. Argentino 1909 mit ausgesucht (engem) L. Walther 52cm-Lauf und verschieße die 160 grs Barnes TTSX vor 52grs R902, Geco-Hülsen, CCI200 Zünder, leichter Crimp bei L6= 78,5mm seit 9/2013. Gemessene V3 aus obiger Waffe = 865m/s (E3 etwa 4000J)
3 Schuß Prüfungen auf dem Schießstand ergeben gleichmäßig Kreise < 2,5cm (Außenrand zu Außenrand).
Mit dieser Waffe fielen 8x Rehe, 3x Dam, 2xÜbereläufer. Ein 30Kg Überläufer der auf 20m bei einer DJ die Rückegasse "con tempo" querte und im hinteren Kammerbereich getroffen wurde, hatte 45m Fluchtsrecke, ein Damkalb 20m, alle anderen lagen m.o.w. am Platz.
Das "20m Damkalb" hatte auffällige Hämatome, alle anderen ohne besondere Befunde.

Ich bin bekennender Reichenberg-HDB-Fan, nutze aber die TTSX in meinen DJ-Repetierern (und einer 7x57R-Kombinierten), da die älteren Drückjagd-HDBs mit der weiten Hohlspitze Repetierprobleme hatten.
Viel Glück
Wandersmann

Wieviel R902 hast Du denn genommen?
 
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Zwischen 46,4 und 48,0 Grain. Angaben definitiv ohne Gewähr!

Welche maximale OAL weist deine Waffe mit diesem Geschoss auf?
 
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Moin,
8x57IS hat einen Übergang von 34mm, da ist es schwer, spitze und/ oder kurze Geschosse vor die Felder zu bekommen, um eine max-L6 zu ermitteln.

Ich lade seit einiger Zeit das TTSX mit einer L6 von 78mm vor 52,0 grs R903, das dann aus meinem kurzen Lauf laut QL gute 840m/s bringt (dieselbe Menge R902 halte ich schon für recht sportlich...).
Ich hatte zu Anfang auch versucht, das Geschoß weiter vor die Felder zu bekommen (L6 bis 81mm) - war viel weniger präzise als meine jetzige Ladung und bei der Ladungsermittlung waren schlappere Ladungen ebenfalls weniger prall als die jetzige.

Das Geschoß scheint in der 8x57 einiges an Druck zu brauchen um gleichmäßig zu
werden. Geh mal mit Deiner 902-Ladung noch etwas höher und lass die Patronen kurz.

Christof
 
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@ Sauerlandfuchs #1

...

Ich bin bekennender Reichenberg-HDB-Fan, nutze aber die TTSX in meinen DJ-Repetierern (und einer 7x57R-Kombinierten), da die älteren Drückjagd-HDBs mit der weiten Hohlspitze Repetierprobleme hatten.
...

...dann wird es Zeit für die TZ Ogival :)
Die normalen DJ-HDB haben in meinem 98er ebenfalls Zuführungsschwierigkeiten.
Die Lösung steht im ersten Satz.
 
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a) @ Achter - danke für Hinweis, werde ich auch in meine Überlegung einbeziehen.

b) @ Sauerlandfuchs: OAL auf deutsch = L6; diese beträgt wie in meinem obigen Post # 2 beschrieben, 78,5mm und paßt problemlos in den Magazinschacht

c) Bleifreie Verformer wie das TTSX brauchen Geschwindigkeit um a) zu wirken und b) präzise zu sein - so meine Erfahrung über nun gut 15 Jahre mit Barnes Geschossen;
Bei den oben angegebenen Ladedaten von 52,0grs R902 ließ ich mich u.a. von der Überlegung leiten, daß RWS für sein 9,8gTMRk als moderate Rehwildladung 48,0grs R902 vorschlägt und für das immerhin 12g TMR-Geco 49,0g, welches eine Vo von 800m/s entwickelt. Im Vergleich dazu müßte das nur 10,4g (160grs) schwere TTSX, auch wegen seiner "Entlastungsringe" (geringere Geschoss-Laufwandreibung) mit 52,0grs noch vertretbar versorgt sein.

Deine 46-48grs R902 sind vor dem Hintergrund der RWS-Werte (aus dem blauen Buch) eindeutig zu wenig für das TTSX.
Irgendwelche Anzeichen erhöhten Drucks oder erhöhte Laufverschmierung traten bei mir nicht auf.
Dennoch: Wiederladen stets "auf eigene Rechnung und Gefahr".
Möglicherweise hat jemand von Euch Brömmel-Werte (Druck) für diese R902 Ladung?

Wandersmann
 
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Hallo zusammen,

gestern konnte ich auf dem Schießstand meine Ladungen testen.

Ladungen: zwischen 48,4 bis 50,0 Grain Rottweil R902

L6: 81,00mm

Interessanterweise wiesen ALLE Ladungen Streukreise zwischen 32 und 42mm auf.

Damit steht fest, dass MEIN 98er die größere OAL deutlich besser verträgt.
Mit ein bisschen finetuning kann ich die 32mm bestimmt noch ein wenig verbessern. Fürs Jagen am WE reicht es erstmal.

Gruß
Andreas

PS: Alle Ladedaten ohne Gewähr! Jeder handelt eigenverantwortlich und auf eigene Gefahr.
 
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b) @ Sauerlandfuchs: OAL auf deutsch = L6; diese beträgt wie in meinem obigen Post # 2 beschrieben, 78,5mm und paßt problemlos in den Magazinschacht


@ Wandersmann : Was OAL/L6 bedeutet ist mir schon klar. Die Frage, welche MAXIMALE OAL deine Waffe mit diesem Geschoss aufweist. Wann liegt das Geschoss direkt an den Feldern und Zügen an?
 

Wheelgunner_45ACP

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Also Barnes gibt in seine Daten eine Patronenlänge von 3.05 Inch/ ca 77,5 mm für das 160grs TTSX vor.

So neben bei: L6 ist nicht gleich OAL, L6 ist die zulässige Gesamtlänge nach CIP, für die 8*57IS 82mm, OAL ist die aktuelle Patronenlänge der jeweiligen Laborierung, die bis zu L6 sein kann.
 
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Also Barnes gibt in seine Daten eine Patronenlänge von 3.05 Inch/ ca 77,5 mm für das 160grs TTSX vor.

So neben bei: L6 ist nicht gleich OAL, L6 ist die zulässige Gesamtlänge nach CIP, für die 8*57IS 82mm, OAL ist die aktuelle Patronenlänge der jeweiligen Laborierung, die bis zu L6 sein kann.


Und wie exakt nennt man die Länge wenn das Geschoss in seiner Waffe an den Feldern und Zügen anliegt?
 

M29

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Hallo Sauerlandfuchs,

Ich habe noch einen alten K98 mit dem ich aber nicht jage.
Auf dem Stand stellte sich auch heraus das eine größt mögliche Patromenlänge am besten schoß. Musste ja nicht ins Magazin passen.

Wo ich noch etwas an Streukreis herausholte war das ich den Rundlauf
( Konzentrizität) kontrollierte und sie ggf. gerichtet habe.

Wenn Du die Möglichkeit hast kontrolliere das mal. Auch beim Geschoss setzen die Patrone 3x drehen bis das Geschoss auf voller Tiefe sitzt
kompensiert evtl. Fluchtungsfehler etwas.

Viel Erfolg

M29
 

Wheelgunner_45ACP

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Und wie exakt nennt man die Länge wenn das Geschoss in seiner Waffe an den Feldern und Zügen anliegt?

Zu Lange, da das zu Gasdrucksprüngen fuhren kann. Ich weiß, dass das Benchrester manchen, allerdings berücksichtigen das die Leute bei den Ladungen. Normal sollten da so 0,2 bis 0,5 mm Abstand bleiben,

Es gibt eigentlich nur 2 Bezeichnungen: Patronenlänge oder im englischen eben OAL für deine jeweilige Ladung. Die Länge L6 ist im Maßblatt zur Patrone als maximale Patronenlänge definiert und kommt von der CIP und ist auch die Vorgabe für die Waffenhersteller. Klar kannst du, wenn es Magazin und Übergang es hergeben, über L6 hinaus laden, aber dann bewegst du dich außerhalb des WaffG und damit auch außerhalb der CIP- Angaben.

Wenn es bei alten, deutschen Kalibern blöd läuft, kannst du das Geschoß gar nicht so weit raus setzen, dass die Geschosse an den Zügen anstehen , da die oft bis zu 35/40mm Übergangskonus haben. Unter Umständen ergibt das Freiflug zusätzlich zum rotationslosen Geschossweg. Ob es Präzision kostet, da streiten sich die Geister.

Wenn ich nicht weiß, bei welchen OAL ich starten soll, sich eine oft gehörte Empfehlung bewährt, die lautet, dass die Setztiefe des (zylindischen) Geschossteils etwa einen Kaliberdurchmesser im Hülsenhals geführt werden soll. Bisher bin ich damit gut gefahren, wenn ich nicht bei den Geschoßherstellern Ladedaten mit anderer OAL gefunden habe.

Mein Ziel für Jagdmunition ist ein Streukreis um 25mm auf 100m
 
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Danke @ Wheelgunner für seine Praxisrelevante Ausführung, der ich voll zustimme.

Insbesondere der erste Satz ist bei der Fragestellung des TS zur maximalen AOL und Anlage am Laufinnenprofil wichtig:
"Zu Lange, da das zu Gasdrucksprüngen fuhren kann".
Mir erschließt sich nicht, wie man mit einer neuen Ladung/neuem Geschoß für eine jagdliche Patrone sofort auf Anlage geht, nur um möglicherweise einen wenige mm Präzisionsvorteil zu erlangen - das Risiko steht doch in keinem Verhältnis!

Bei solcher "Spielerei" mit einer 7mmRemMag stopfte ich diese "AOL-maximierte" Patrone glücklicherweise in eine stabile Blockbüchse. Glücklich für mich, die Blockbüchse mußte entsorgt werden!
Genau wie Wheelgunner bleibe ich mindestens 0,2mm von den Feldern weg - dafür bin ich bezüglich der Pulvermenge nicht ängstlich.
Und wenn meine Patrone mit einem solchen "mindestens 0,2mm-Abstand" die 25mm nicht hält, wird eine andere Ladung (Pulver, Geschoss) probiert...

Wandersmann
 
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Danke @ Wheelgunner für seine Praxisrelevante Ausführung, der ich voll zustimme.

Insbesondere der erste Satz ist bei der Fragestellung des TS zur maximalen AOL und Anlage am Laufinnenprofil wichtig:
"Zu Lange, da das zu Gasdrucksprüngen fuhren kann".
Mir erschließt sich nicht, wie man mit einer neuen Ladung/neuem Geschoß für eine jagdliche Patrone sofort auf Anlage geht, nur um möglicherweise einen wenige mm Präzisionsvorteil zu erlangen - das Risiko steht doch in keinem Verhältnis!

Bei solcher "Spielerei" mit einer 7mmRemMag stopfte ich diese "AOL-maximierte" Patrone glücklicherweise in eine stabile Blockbüchse. Glücklich für mich, die Blockbüchse mußte entsorgt werden!
Genau wie Wheelgunner bleibe ich mindestens 0,2mm von den Feldern weg - dafür bin ich bezüglich der Pulvermenge nicht ängstlich.
Und wenn meine Patrone mit einem solchen "mindestens 0,2mm-Abstand" die 25mm nicht hält, wird eine andere Ladung (Pulver, Geschoss) probiert...

Wandersmann


Wenn du dir den Text nochmal sorgfältig durchliest, wirst du feststellen, dass hier niemand, scheinbar war wohl ich gemeint, Spielerei betrieben hat!

Wenn du, bedingt durch die Frage nach der maximalen OAL, darauf schließt, dass ich bis vor die ZuF lade dann ist das deine Interpretation. Dass es zu Gasdrucksprüngen führen kann ist mir völlig bewusst. Daher lasse ich rotationslosen Geschossweg! Mir ging es bei der Fragestellung darum zu erfragen, wie weit du deine Patronen vor die ZuF setzt.

Ich werde aber in Zukunft meine Fragen so formulieren, dass nur noch ein absolutes Minimum an Interpretationsspielraum übrig bleibt. Zum Beispiel: Wie groß ist bei der angegebenen Setztiefe deiner Munition der rotationslose Geschossweg in deiner Waffe?

Einen interpretationsarmen Gruß sendet

Der Sauerlandfuchs
 

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