Wer kennt sich aus? - Ferlacher - Franz Sodia BBF in 16/70 und 7x57R

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Waidmannsheil liebe Mitforisten,

die (brave!) Schwiegermutter eines Nachbarn zieht um in's betreute Wohnen. Sie hat von Ihrem Mann ein Konvolut an Waffen noch auf Erben-WBK bekommen, an sich bis auf eine nichts Besonderes. Angeblich entfachte folgende Waffe gar einen Ehestreit weil er sie - für ein der Familie schmerzendes Geld - mit nach Hause brachte...

Es ist eine Franz Sodia Ferlach BBF mit 16/70er Schrot, 7x57R er Kugel. Die Waffe ist jetzt nicht wirklich gepflegt, vom Putzen hat der Ehemann nichts gehalten. Der Schaft hat Macken, er wurde schließlich geführt. Flugrust auf dem Lauf und den Systemteilen. Die Läufe sind jetzt wohl auch nicht so der Hit?

Ich kenne die Waffen und auch die Fabrik nicht. Die Verwandtschaft hat mit Jagen bzw. Waffen allgemein nichts am Hut, ich fahre mit dem Nachbarn damit zum Büchsenmacher aber... das ist bei uns hier ein rechtes Schlitzohr um's lieb zu sagen.

Der Erlös soll wohl in entsprechende Möbel für das betreute Wohnen gehen, die darf da wohl selbst einrichten.

Was soll / kann die Waffe bringen? Ich habe das Kaliber/die Kombination schon, kann ihm da nicht wirklich weiterhelfen das zu versilbern. Der Umzug steht kurz bevor, die Waffen müssen weg. Zur Not kann er sie bei mir unterstellen, aber die Dame möchte halt einen Erlös.

Wer kann mir zu der Fabrik und der Waffe im Allgemeinen etwas sagen? Ich habe ähnliche Waffen im Netz gefunden. Von 700 EUR bis 3500 EUR alles dabei, der Zustand mE vergleichbar. Ich bin ehrlich gesagt ratlos...
 

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Hier noch die Läufe...
 

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Was ist das für eine Montage? Hab ich so noch nie gesehen.
Allein davon wird ja schon viel hinsichtlich des Preises abhängen.
Ein SuB 4-12x ca 42 ist drauf. Ich bin da auch ratlos. Scheint was zum Schnellspannen /Rauf/Runter zu sein?!

Hast du einen Tipp wie man den Flugrost loswird?
 
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Warte mal ab was zum Wert (und auch dem Rest) noch kommt.
Stinknormalen Öllappen wirst ja schon probiert haben?
 
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Warte mal ab was zum Wert (und auch dem Rest) noch kommt.
Stinknormalen Öllappen wirst ja schon probiert haben?
Ja. War aber ned so der Burner.

Ich hab schon Gebrauchte aufgehübscht, da wurde aber dann später neu drüber brüniert. Hier eher keine Option weil nicht meine Baustelle. Wenn’s schlimmer wird bin ich schuld. ☝️
 
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Leider sind die Preise bei ferlacher Waffen auch total im Keller, sowohl bei (relativ gesehen) "Massenherstellern" wie Franz Sodia, wie auch bei den "ganz noblen" wie z.B. Anton Sodia, Karl Hauptmann oder Ludwig Borovnik.
Um sich da preislich dem Zustand nach zu orientieren kannst du mittlerweile auch die der dt. Konkurrenzprodukte (Heym 55, Krieghoff Teck, Sauer54 oder Merkel 210) herranziehen.
Positiv für den Preis ist das rel. hoch vergrößernde ZF, das wird zu den sonst üblichen 6x42 oder 1,5-6x36/x42 noch ´nen "Hunni" mehr bringen.
Zur Montage hat sich Löffelmann ja schon geäußert, muß man mögen/kennen, ist halt doch keine Schwenkmontage.

Schade jetzt, daß der Büchsenlauf <Kal. .30 ist, da könnte man dann mit der BW-Reinigungskette und den dazugehörigen Dochte den ganz groben, festgebackenen Schmodder, den du mit herkömml. Filzpfropfen nicht rausbekommst, entfernen.
Evtl. bau dir was ähnliches, womit du ein paar Dochte stramm durchziehen kannst. Erst mit WD40 "einweichen" dann Filzpfropfen durch. Dann mit herkömmlichen Waffenöl und Filz wieder durch und anschließend wieder etwas Waffenöl und die Dochte durch.
 
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Leider sind die Preise bei ferlacher Waffen auch total im Keller, sowohl bei (relativ gesehen) "Massenherstellern" wie Franz Sodia, wie auch bei den "ganz noblen" wie z.B. Anton Sodia, Karl Hauptmann oder Ludwig Borovnik.
Um sich da preislich dem Zustand nach zu orientieren kannst du mittlerweile auch die der dt. Konkurrenzprodukte (Heym 55, Krieghoff Teck, Sauer54 oder Merkel 210) herranziehen.
Positiv für den Preis ist das rel. hoch vergrößernde ZF, das wird zu den sonst üblichen 6x42 oder 1,5-6x36/x42 noch ´nen "Hunni" mehr bringen.
Zur Montage hat sich Löffelmann ja schon geäußert, muß man mögen/kennen, ist halt doch keine Schwenkmontage.

Schade jetzt, daß der Büchsenlauf <Kal. .30 ist, da könnte man dann mit der BW-Reinigungskette und den dazugehörigen Dochte den ganz groben, festgebackenen Schmodder, den du mit herkömml. Filzpfropfen nicht rausbekommst, entfernen.
Evtl. bau dir was ähnliches, womit du ein paar Dochte stramm durchziehen kannst. Erst mit WD40 "einweichen" dann Filzpfropfen durch. Dann mit herkömmlichen Waffenöl und Filz wieder durch und anschließend wieder etwas Waffenöl und die Dochte durch.
Franz Sodia und Anton Sodia - sind die verwandt/verschwägert?

Gehe ich recht in der Annahme, dass es also eine Waffe von der Stange ist und „nix besonderes“?

Magst du einen Preis raushauen so frei von der Leber weg?

Das Putzen wird mich ne ganze Nacht kosten -.-
 
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Die Sodias waren glaube ich über ein paar Ecken miteinander verwandt. Die Firma Franz Sodia existiert noch heute, Anton Sodia machte, da keine Erben bereit standen, m.W.n. 1982 dicht.

Natürlich fertigte man auch bei Franz Sodia erstklassige Luxuswaffen nach reinen Kundenwünschen.
Daneben bediente F. Sodia aber auch diejenigen, die ein robustes, führiges Arbeistgerät für den Revieralltag suchten. Die waren dann einfacher in der Ausstattung (Blitzschlosse, einfaches Nußbaumkernholz, Standardgravuren, wenige "zeitgenössische" Kaliber), was sich dann auch im Preis niederschlug. Zwar immer noch teurer als die vergleichbaren, dt. Konkurrenzprodukte, aber doch weit näher an diesen, als an den reinen Kundenwaffen.

Preislich würde ich sagen: rund einen Tausender. Da hat der Neubesitzer eine solide Alltags-Revierwaffe mit tauglichem ZF und die Witwe wurde nicht über den Tisch gezogen und kann sich ein paar anständige Möbel (wenn auch kein Jugendstil oder Henri II) für den Altersruhesitz kaufen.
Mit Schwenkmontage hätte man auch noch 1200-1300€ verlangen können.
 
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Die Sodias waren glaube ich über ein paar Ecken miteinander verwandt. Die Firma Franz Sodia existiert noch heute, Anton Sodia machte, da keine Erben bereit standen, m.W.n. 1982 dicht.

Natürlich fertigte man auch bei Franz Sodia erstklassige Luxuswaffen nach reinen Kundenwünschen.
Daneben bediente F. Sodia aber auch diejenigen, die ein robustet, führiges Arbeistgerät für den Revieralltag suchten. Die waren dann einfacher in der Ausstattung (Blitzschlosse, einfaches Nußbaumkernholz, Standardgravuren, wenige "zeitgenössische" Kaliber), was sich dann auch im Preis niederschlug. Zwar immer noch teurer als die vergleichbaren, dt. Konkurrenzprodukte, aber doch weit näher an diesen, als an den reinen Kundenwaffen.

Preislich würde ich sagen: rund einen Tausender. Da hat der Neubesitzer eine solide Alltags-Revierwaffe mit tauglichem ZF und die Witwe wurde nicht über den Tisch gezogen und kann sich ein paar anständige Möbel (wenn auch kein Jugendstil oder Henri II) für den Altersruhesitz kaufen.

Franz Sodia musste Anfang der 90er schließen, da war der Besitzer bereits die Creditanstalt.

Anton Sodia jr. starb 1971, die Firma Anton Sodia schloss somit mangels Nachfolger 1982.
 
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Mit Schwenkmontage hätte man auch noch 1200-1300€ verlangen können.
So schlimm ist die Montage auch nicht. Man kann das ZF einfach gegen ein anderes ZF mit Prismenschiene (S+B?) austauschen.
Immerhin hat die BBF ein Anson-System und ist deshalb nicht so einfach mit anderen BBF (Merkel, Sauer, o.ä.) vergleichbar.
 
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Waidmannsheil liebe Mitforisten,

die (brave!) Schwiegermutter eines Nachbarn zieht um in's betreute Wohnen. Sie hat von Ihrem Mann ein Konvolut an Waffen noch auf Erben-WBK bekommen, an sich bis auf eine nichts Besonderes. Angeblich entfachte folgende Waffe gar einen Ehestreit weil er sie - für ein der Familie schmerzendes Geld - mit nach Hause brachte...

Es ist eine Franz Sodia Ferlach BBF mit 16/70er Schrot, 7x57R er Kugel. Die Waffe ist jetzt nicht wirklich gepflegt, vom Putzen hat der Ehemann nichts gehalten. Der Schaft hat Macken, er wurde schließlich geführt. Flugrust auf dem Lauf und den Systemteilen. Die Läufe sind jetzt wohl auch nicht so der Hit?

Ich kenne die Waffen und auch die Fabrik nicht. Die Verwandtschaft hat mit Jagen bzw. Waffen allgemein nichts am Hut, ich fahre mit dem Nachbarn damit zum Büchsenmacher aber... das ist bei uns hier ein rechtes Schlitzohr um's lieb zu sagen.

Der Erlös soll wohl in entsprechende Möbel für das betreute Wohnen gehen, die darf da wohl selbst einrichten.

Was soll / kann die Waffe bringen? Ich habe das Kaliber/die Kombination schon, kann ihm da nicht wirklich weiterhelfen das zu versilbern. Der Umzug steht kurz bevor, die Waffen müssen weg. Zur Not kann er sie bei mir unterstellen, aber die Dame möchte halt einen Erlös.

Wer kann mir zu der Fabrik und der Waffe im Allgemeinen etwas sagen? Ich habe ähnliche Waffen im Netz gefunden. Von 700 EUR bis 3500 EUR alles dabei, der Zustand mE vergleichbar. Ich bin ehrlich gesagt ratlos...


Zur Flugrostentfernung kann ich Stahlwolle 000 empfehlen. Dazu etws Öl und der Rost ist weg.
Aber Achtung: Vor allem bei der Brünierung ist Vorsicht geboten! Immer behutsam vorgehen!
 
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Die Sodias waren glaube ich über ein paar Ecken miteinander verwandt. Die Firma Franz Sodia existiert noch heute, Anton Sodia machte, da keine Erben bereit standen, m.W.n. 1982 dicht.

Natürlich fertigte man auch bei Franz Sodia erstklassige Luxuswaffen nach reinen Kundenwünschen.
Daneben bediente F. Sodia aber auch diejenigen, die ein robustes, führiges Arbeistgerät für den Revieralltag suchten. Die waren dann einfacher in der Ausstattung (Blitzschlosse, einfaches Nußbaumkernholz, Standardgravuren, wenige "zeitgenössische" Kaliber), was sich dann auch im Preis niederschlug. Zwar immer noch teurer als die vergleichbaren, dt. Konkurrenzprodukte, aber doch weit näher an diesen, als an den reinen Kundenwaffen.

Preislich würde ich sagen: rund einen Tausender. Da hat der Neubesitzer eine solide Alltags-Revierwaffe mit tauglichem ZF und die Witwe wurde nicht über den Tisch gezogen und kann sich ein paar anständige Möbel (wenn auch kein Jugendstil oder Henri II) für den Altersruhesitz kaufen.
Mit Schwenkmontage hätte man auch noch 1200-1300€ verlangen können.

Soweit ich informiert bin, hatten auch dieStandardbockbüchsflinten von F.Sodia immer Anson- Systeme - damit warb Frankonia schon Anfang der 60er Jahre. Preise gingen damals bei 1.200DM los.
Waren schon eine Klasse über der Sauer 54 angesiedelt.
 
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Na immer besser Ansonst-Systeme, als wie Umsonst-Systeme. :LOL:

Gut, die Sauer 54 und die Merkel 210 waren jetzt keine wirklich guten Beispiele (nur den Doppelgreener als Verrieglung, die beiden Laufhaken verriegeln nicht, die stützen nur ab). ;)

Nützt heute aber alles nix mehr, bei der Preisgestaltung auf dem Gebrauchtmarkt sind Schloßkonstruktionen und Verrieglungspunkte preislich ohne Belang.
Es zählt nur noch "waffentechn. Fastfood" mit viel Blingbling. :cautious:
 

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