<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thor Gehrmann:
Ich habe die Steyr Scout (...)
Die Vorteile: leicht, kurz, sehr robust, präzise, durch den Kunststoffschaft feuchtigkeitsunempfindlich (ich bin ein echter Fan) (...)
@ Carcano: ich weiß, was eine Scout-Rifle ist. Aber mit einem entsprechenden Glas ist das Gewehr auch prima zum Jagen in der Wildnis<HR></BLOCKQUOTE>
Hallo Thor, schön erst einmal, einen neuen Diskutanten mit eigenen Erfahrungen dabei zu haben. Erzähl' ruhig noch mehr.
Ich habe Dich oben ziemlich gekürzt, weil ich auf zwei Äußerungen zusammengefaßt kurz eingehen wollte, die vielleicht für Mitleser interessant sind, vielleicht auch erklärungsbedürftig.
Scout308 schrieb:
"Ich kann das Steyr Scout Gewehr im Kaliber .308 Win. als J. Cooper Paket uneingeschränkt empfehlen. Voraussetzung ist aber man weiß um die Hintergründe des Gewehrs und geht unvoreingenommen an die Waffe heran."
Und Thor schrieb nun:
"@ Carcano: ich weiß, was eine Scout-Rifle ist
. Aber mit einem entsprechenden Glas ist das Gewehr auch prima zum Jagen in der Wildnis"
Zur Erläuterung, wenn jemand sich leicht stutzend über das "aber" im letzten Satz (wieso ein _aber_, wenn's doch prima ist ?) gewundert haben sollte:
Coopers Konzept geht von einem ganz bestimmten Bemühen und einer ganz bestimmten Auffassung (fast schon Proselytismus) aus, für die Jeff Cooper sich in den letzten Jahrzehnten überaus engagiert hat, weit mehr für das praktische Pistolenschießen, in dessen Zusammenhang sein Name bekannt geworden war. Es geht darin um die Rehabilitierung des Gewehrs als Universalwaffe (und zwar gegen die Faustfeuerwaffenmanie), um die Wiederbelebung von "riflemanship" und eine Menge mehr, was damit (bei Cooper nicht ganz ideologiefrei, seufz) zusammenhängt.
Das Gewehr wird von ihm nicht primär als Jagdwaffe, sondern als beste Universalwaffe des Einzelnen, auch und gerade des Soldaten, gesehen. Seine Überzeugung ist das Gegenteil von "spray and pray": daß ein guter ausgebildeter Einzelkämpfer, egal ob auf dem Schlachtfeld oder im Busch, mit einer Büchse bestimmter Art und Eigenschaften optimal ausgerüstet sei. Der Anwendungsbereich ist der einer stets griffbereit getragenen Individualwaffe (vorzugsweise mit Ching Sling, kein Trageriemen), für Zielbekämpfung von nächster Distanz bis (mindestens) 300 Meter im gezielten Einzelschuß, bei nur kurzfristiger Schußgelegenheit (Schnappschuß), und auf häufig wechselnde, unbekannte Distanzen. Die Waffe soll daher robust sein, leicht und handlich, unkompliziert und rasch zu laden, mit hoher Magazinkapazität, vorzugsweise (aus Verläßlichkeitsgründen) ein Handrepetierer, mit einer weit vorn sitzenden leichten Optik vorsehen, die den raschen Schnappschuß mit beiden Augen offen ermöglich, aber genau genug für den präzise gezielten Einzelschuß auf Kleinziele bis mindestens 300, eher 500 yards. Die Patrone soll eine universal erhältliche (auch militärisch verwendete), hinreichend starke und eigenpräzise sein.
Sportlich würde eine solche Büchse als "practical rifle" parcoursmäßig eingesetzt, jagdlich ist sie, wie die obige Darlegung des Konzeptes zeigt, auf das ja alles an dieser Waffe abgestimmt ist, geeignet für jagdliche Situationen zumal im Ausland, wie sie die Pirsch in offenem Gelände und die Gebirgsjagd offerieren. Sie ist eine "outdoors"-Waffe, nicht für die Ansitzjagd gedacht, wohl aber sehr drückjagdtauglich. Wer einen reinen Revierbegleiter sucht, ist mit anderen Büchsen mithin besser bedient, auch wenn eine Scout recht anpassungsfähig ist.
Hoffe, das war jetzt nicht völlig überflüssig -sorry !
WH,
Carcano