Welpenerziehung

Registriert
10 Aug 2002
Beiträge
81
hallo

letzte woche haben wir einen 10 wochen alten drahthaarigen foxterrier in unsere familie aufgenommen
icon_smile.gif


die züchterin hat mir geraten mit pansen 20m lange 1 stunde alte schleppen zu legen. die arbeitet er auch gut aus.

so nun meine frage, was kann ich, muss ich in der früerziehung alles unternehem und möglichst auch das wie.

ich möchte im welpenstadium keine fehler begehen. im nächsten frühjahr werde ich einen hundeführer lehrgang besuchen.

über eure hilfe würde ich mich sehr freuen.

den antworten schon mal vorab dankend.

[ 24. September 2002: Beitrag editiert von: R.H. ]
 
Registriert
25 Feb 2002
Beiträge
646
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von R.H.:
hallo

letzte woche haben wir einen 10 monate alten drahthaarigen foxterrier in unsere familie aufgenommen
icon_smile.gif


<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo R.H.

Na ja, mit 10 Monaten ist das aber kein Welpe mehr, oder meintest Du 10 Wochen?

Fang nicht zu früh an, laß ihn einfach Welpe sein, damit tust Du ihm und Dir den größten Gefallen!!!

Du verlangst ja von einem Kleinkind auch noch kein Verständnis für binomische Formeln.
 
Registriert
10 Jun 2001
Beiträge
708
Hallo Jagdhündin,
wenn ich so Deine Antwort lese, könnte ich fast auf die Idee kommen, Du hättes einen Kurs bei Fichtlmeier besucht.

Aber Du hast natürlich Recht. Dieser ganze Krampf, den Welpen alles beibringen zu wollen, bringt eher Schaden. Was wichtig ist, ist die Herstellung einer ordentlichen Bindung zum Welpen. Der neue Führer muss in jedem Fall als Rudelführer anerkannt werden, dann klappt das auch mit dem Rest.

Fichtlmeier machts vor und es ist beeindruckend, welche Ruhe seine Hunde ausstahlen und mit welcher Freude die arbeiten, weil sie gelernt haben, dass es Beute zu teilen gibt.

Fazit: Der Welpe muss sich wie ein Welpe verhalten können und unsereins hat in der Regel nur ein Problem. Er versucht, unsere Ideen in den Welpen zu projezieren und damit ist der oder die Kleine überfordert. Der Hund versteht uns einfach nicht. Er kann nur seine Sprache und nur seine Signale, die immer klar sind. Wenn nun von uns nicht oder nicht eindeutiges zurückkommt, dann muss das den Hund zwangsläufig verwirren.

Beispiel von Fichtlmeier: Der Hund soll kommen und ich sage "Hier". Ist er weiter weg, rufe ich "Hier", bin ich dann sauer, brülle ich "Hier". Das sind dann schon 3 verschiedene Signale für den einen Wunsch: Der Hund möge kommen.
Fichtl's Ansatz: Wenn der Hund eine gute Bindung zu uns hat und uns anerkennt, dann hält er Blickkontakt. Dann Hilft eine eindeutige Geste und der Hund kommt. Es funktioniert.

Ich muss meinen ganzen Kram über Bord schmeissen oder zumindest neu einordnen und mir eine eindeutige Gebärdensprache zulegen. Fichtl: Verliert Eure Sprache und vereinbart mit dem Hund eindeutige Signale.
Er hats bei für ihn fremden und schwierigen Hunden vorgemacht. Es geht schnell, gewaltlos und vollkommen effektiv (ohne Koralle, ohne Reizstom, ohne Gewalt). Der Hund erkennt uns nicht an, wenn wir Gewalt anwenden. Der Hund erkennt uns an, wenn er Vertrauen hat und nicht enttäuscht wird.
Nebeneffekt, den ich lernen musste, weil für mich neu: Ich muss als Rudelführer Konflikte mit anderen Hunden lösen oder abwehren. Das erwartet mein Hund von mir.

Fazit nach dem Kurs: Am ersten Tag wollte ich weg, weil ich das Gefühl hatte, der Fichtl stürzt mein Kartenhaus ein. Am zweiten Tag dämmerte es langsam und nun bin ich gewillt, eine Neuorientierung zu beginnen.

Da gibts natürlich noch viele andere Aspekte, die erwähnt wurden, aber dies eben nur mal als Einstieg.

Gruss

Riho
 
Registriert
10 Aug 2002
Beiträge
81
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von jagdhündin 2:


Hallo R.H.

Na ja, mit 10 Monaten ist das aber kein Welpe mehr, oder meintest Du 10 Wochen?

<HR></BLOCKQUOTE>
Ups

natürlich sind es 10 wochen
 
Registriert
25 Dez 2000
Beiträge
1.329
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> so nun meine frage, was kann ich, muss ich in der früerziehung alles unternehem und möglichst auch das wie.

<HR></BLOCKQUOTE>

Sitz! Platz! Aus! (besser Nein! oder Pfui! und später Aus! beim Apport)

Ansonsten nicht Früherziehung sondern Prägung, Prägung, Prägung. Was dein Hund in den nächsten 6!!!!!! Wochen positiv oder negativ erfährt, wird er für immer beibehalten.
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
Das beste ist dem Hund die Dinge bei spielen beizubringen. Natürlich hat Fichtl recht wenn er sagt lass ihn doch Welpe sein. Aber wenn er sich schon bestimmte Gesten beim spielen merkt, ohne da Zwang rein zustellen, um so fester sitzen die später. Und der Hund schaut immer ob ihm der große Meutegenosse nicht wieder was zum teilen anbietet.Du kannst also ruhig damit im Welpen- besser Junghundalter anfangen, aber ohne Befehl( also ich meine Druck) und wenn der Hund sich dann z.B. vor dir hinsetz dann machst du die entsprechende Geste, lobst ihn und gibst in der ersten Zeit auch ein Leckerli.
Meine Wachteline gab schon mit 12 Wochen anhaltend und auch ohne Befehl vor der Futterschüssel laut, bis ich erlaubte zu fressen. Gut Wachtel sind sehr frühreif und wohl mit die intelligenristen Jagdhunde. Aber das Prinzip bleibt das gleiche. Die gewünschte Arbeit soll dem Hund Spaß machen!!
Ein gutes Buch ist:Abrichten des Jagdgebrauchshundesvon Klaus Rolfs.
Ganz wichtig ist der Kontakt, das meinte wohl auch Alexander. Die Hunde die ständig mit ihrem Führer unterwegs und zusammen sind, die schauen ihm jeden Wunsch von den Lippen ab! Wenn du es nach Hundemeinung verdienst!

Also viel Spaß mit dem Kleinen, und wirst sehen, auch wenn du schon lange zur Jagd gehst, der Hund bringt dir immernoch etwas bei.
 
Registriert
14 Aug 2002
Beiträge
893
Hallo liebe Forumsmitglieder,

zum Thema Welpenfrüherziehung gibt es wohl wirklich viele verschiedene Meinungen und meine soll nun auch noch dazu kommen.

Am Sonntag war ich mit unserem Fandango (Wurftag 23.08.02) eingeladen in`s Revier zu Ruedemann1937. Da ich jagdlich gesehen Erstlingsführer bin und auch zum ersten Mal einen PRT führe, war ich dankbar für jeden Tipp, den ich hier oder in anderen Foren "erhaschen" konnte. Die Krönung war schließlich, dass sich Ruedemann anbot, mich bei der Ausbildung auch praktisch zu unterstützen, was ich natürlich dankend annahm! Ich freute mich riesig, Tipps von einem wirklich erfahrenen und ausgezeichneten Hundeführer erhalten zu dürfen.
Wir trafen uns also um 11 Uhr um gemeinsam in`s Revier zu fahren. Dort ließen wir die Hunde laufen und ich bekam die ersten grundlegenden Tipps zur Ausbildung von Jagdhunden. Als sich die Hunde nun gelöst und kennengelernt hatten, legte ich eine Schleppe von ca. 500 Metern, die von Ruedemann`s Ela (ebenfalls PRT) gearbeitet werden sollte. Ich machte mich mit einem Blässhuhn an einem Band auf, über eine Wiese, einen Haken geschlagen, unter einem Zaun hindurch auf einen Sitz zu, der am Waldrand steht. Dort legte ich das Stück etwa 20 Meter entfernt ab, löste das Band und baumte auf. Ich sah nun, wie Ruedemann Ela aus dem Auto holte und auf die Fährte ansetzte. Sie arbeitete die Schleppe hervorragend, obwohl auf dem letzten Stück zahlreiche Brechstellen vom Schwarzwild waren und ich damit gerechnet hatte, dass sie abgelenkt würde. Aber nichts dergleichen geschah, Ela nahm das Stück auf und machte sich schnurstracks fort, um zu apportieren. Ich baumte einen Moment später ab, und machte mich ebenfalls wieder auf den Weg zurück. Ela war schon ein ganzes Stück entfernt und der Punkt wurde immer kleiner. Bei Ruedemann angekommen, fragte ich, wie lange man wohl brauchen würde, um das zu erreichen. " In einem halben Jahr kann Fandago das auch, wenn du fleissig übst!", sagte er. "Oh je," dachte ich, "das ist aber optimistisch! Der kann doch jagdlich gesehen noch gar nichts!".

Jetzt war Fandango an der Reihe. Ruedemann band das Blässhuhn wieder an und legte eine ca. 50 Meter lange und gerade Schleppe. Ich holte Fandango aus dem Wagen, machte mir aber keinerlei Hoffnung, dass er auch nur den Ansatz zeigen würde, die Schleppe zu arbeiten. Am gekennzeichneten Anschuss setze ich ihn an und er begann gleich interessiert an den Federn, die Ruedemann ausgelegt hatte zu schnuppern. Er wuselte zunächst etwas umher, um sich dann doch zu meinem Erstaunen in Richtung der gelegten Schleppe aufzumachen und diese schwanzwedelnd zu verfolgen. Zunächst recht gemächlich und mit einigen Ablenkungen, aber er kam immer wieder auf die Fährte zurück und als wir ungefähr die Hälfte erreicht hatten, zog er das Tempo an und ging immer zielstrebiger auf das Blässhuhn zu bis er er schließlich vor sich hatte und vorsichtig bewindete. Ich war total erschlagen und lobte ihn, so gut ich nur konnte. Es schien ihm wirklich Spaß zu machen. Es ist echt fast unvorstellbar, was unsere Hunde schon von der Natur mit auf den Weg kriegen.

Danach fuhren wir in einen anderen Revierteil, in dem Ruedemann bereits am Vortag eine Schweißspur präpariert hatte. Leider hatte es in der Nacht ausgiebig geregnet, sodass mir Ruedemann schon vorsichtig beizubringer versuchte, dass es jetzt etwas schwieriger für Fandango würde.
Nachdem wir den Anfang und das Ende der Fährte gefunden hatten (der Regen hatte die Zeichen mit Kreide leider fast vollständig abgewaschen) und die Sauschwarte ausgelegt hatten, setzte ich Fandago erneut am vermeintlichen Anschuss an und dieses Mal hatte man das Gefühl, dass er schon eher wusste, was jetzt kam. Ruedemann hatte eine Fleischstückchen ausgelegt, die gleich interessiert angenommen wurden und nachdem der "Teller leer war", ging er der Schweißspur nach. Er benötigte zwar einige Hilfen und des öfteren musste er an die Fährte zurück gebracht werden, aber er zeigte uns immer wieder, dass er einen interessanten Geruch in der Nase hat und folgte dieser Spur auch. Zum Schluß der ca. 100 Meter zog er das Tempo noch einmal merklich an und die Freude war riesig, als wir am Stück ankamen. Bei ihm UND bei uns. Ich war wirklich beeindruckt, denn so eine Leistung hatte ich unserem Kleinen wirklich noch nicht zugetraut. Man neigt wohl wirklich schnell dazu, unsere Hunde zu unterschätzen (zumindest im Unterbewusstsein).

Nach reichlich Streicheleinheiten, holte Ruedemann noch seine Ela hinzu, die gleich das Stück annahm und jetzt wurde es auch für Fandango erst richtig interessant. Aber ich hatte ihn vorsichtshalber auf den Arm genommen, was ihm jetzt gar nicht so gefiel. Aber für seine Gesundheit war es wohl besser, denn Ela nahm ihn trotz seiner erst dreizehn Wochen schon ernst im Kampf um die Beute. Wir machten uns auf den Weg zu den Autos und Ruedemann übergab mir noch einige "Hilfsmittel" um die Ausbildung zu Hause fortführen zu können. So machte ich mich total erstaunt aber glücklich auf den Weg nach Hause, denn die Hilfsmittel mussten schnellstens zurück in die Tiefkühltruhe. Das war eine Freude, als ich zu Hause ankam und mir meine Freundin helfen "durfte" die Sauschwarte, die Sau- und Rehläufe, Wildschweiß und ein Blässhuhn in TK-Beutel zu verstauen und einzufrieren !

Am Montag und Dienstag habe ich dann noch jeweils eine Schleppe von gut fünfzig Metern in unserer Wiese hinter dem Haus gelegt und was soll ich sagen: Ich komme kaum hinter dem kleinen Racker her, so schnell arbeitet er die Spur! Ich war jedes Mal erstaunter, aber es ist, als ob er sein Leben lang (kurz) nichts anderes gemacht hätte, als Schleppfährten zu arbeiten. Die fünfzig Meter erledigt er in ca. 20 - 30 Sekunden. Wahnsinn!!!

Weiterhin hat Dango jetzt die Reizangel kennengelernt. Auch die findet er höchst interessant und er tut alles, um an die Beute zu kommen. Naja, fast alles. Wenn nur das dumme Gras im Garten nicht so schrecklich nass und kalt wäre !

Also ihr mögt denken, was ihr wollt, aber ich werde jetzt die Ausbildung fortsetzen. Wenn ihr sehen würdet mit welchem Spaß Fandango bei der Sache ist, würdet ihr das Gleiche tun. Ich denke schon fast, er verlangt richtig danach. Morgen wird er noch einmal eine ca. 100 Meter Schweißspur arbeiten und dann bekommt er eine Pause von ca. 10 Tagen. Dann ist wieder "Grundausbildung" Thema Nr. 1!

Aber ein darf ich nicht vergessen: EIN HERLICHES DANKESCHÖN AN RUEDEMANN!
Echt ermunternd, wenn man jemanden kennen lernt, der so mit Leib und Seele an den Hunden hängt und der soviel "Hundeverstand" besitzt und diesen auch noch gerne weitergibt. Ich denke, das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Ich für meinen Teil, freue mich schon auf den Dezember, wo Dango und ich beweisen können, was wir mittlerweile gelernt haben!

Und zum Abschluss noch eine Frage:Wann beginnt eine Fähe mit der Ausbildung ihrer Jungen?
Darüber dürft ihr nachdenken!

Mit undbisdahinheisstesübenübenüben Gruß
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
18
Zurzeit aktive Gäste
106
Besucher gesamt
124
Oben