<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von wuidsau:
Servus Sniper,
danke für Deine Aufklärung, aber für den factory crimp braucht man eben keine Crimprille nicht mehr und auch nicht weniger habe ich gesagt oder?
Ich verwende Lapua-Hülsen bei genannten Kalibern und RCBS Matrizen. Bei der 7x64 benutze ich auch Hülsen von RWS, Geco und PMC.
Die Waffen sind ein Krico 600 (.243 Win) Steyer GK (7x64) und HLK SLB 2000 (9,3x62).
Für Tipps wie ich mir das Crimpen sparen kann bin ich ernsthaft offen.
Meine Angaben von meinem vorherigen Posting bin ich gerne gewillt z.B. bei einem Forum´s Schießen unter Beweis zu stellen.
Gruß und WH
wuidsau
<HR></BLOCKQUOTE>
Servus, wuidsau,
ich hatte mitnichten die Absicht, Dich zu verarschen.
Daher mal der Reihe nach:
"Crimpen" bezeichnet den Vorgang, bei dem die Hülse formschlüssig in eine Ausnehmung des Geschosses gedrückt wird. Um das zu erreichen, muß die Streckgrenze des Hülsenmateriales überwunden werden, und das, was den Weg betrifft, wegen des Rückfedereffektes weiter als es dem gewünschten Endzustand entspricht. Dafür braucht's eins: Platz.
Das Rumgemantsche, das LEE (oder andere) bei Langwaffen unter Factory Crimp versteht, bewirkt beim Fehlen einer Crimprille einen Formschluß nur in dem Maß, als auch der Geschoßmantel mit eingedrückt wird. Eine Erhöhung des Kraftschlusses KANN nicht erreicht werden, weil dafür eine Verformung des Halses deutlich UNTER das Maß des Geschoßdurchmessers erforderlich wäre - geht nicht.
Mach Dir mal den Spaß und delaboriere ein per Factory Crimp vergewaltigtes crimprillenloses Geschoß. Die Wespentaille ist augenscheinlich. Ich steh auf sowas schon, aber nicht bei Geschossen, die in dem Bereich eigentlich zylindrisch sein sollten ...
Daß Deine Geschoße bei den von Dir verwendeten Komponenten nicht halten, glaub ich Dir. Es ist bekannt, daß amerikanische Matritzen oft nicht wirklich gut zu deutschen Kalibern passen. Ich hab das Glück, in 7x64 da keine Probs zu haben - in 6,5x65 ist der Ärger aber schon da, in 5,6x50R auch.
Ich wette mit Dir, daß Deine 7x64 - Patronen aus meiner 7x64 - Matritze keinen Ärger machen würden - aber das ist ein Glücksfall und nicht prognostizierbar. Grad RCBS ist da nicht grad für konstant kleine Toleranzen in der Fertigung bekannt.
Wenn ich Dir einen Tip geben darf: leg Dir eine Redding Matritze mit tauschbarem Bushing zu. Damit kannst Du das Maß an Halskalibrierung festlegen, einfach durch Tausch des Bushings.
Wenn Deine Geschoße ohne Geknatsche im Hals rutschen, ist einfach die Vorspannung des Hülsenhalses zu klein. Das kann 3 Ursachen haben: Hülsenmaterial zu dünn (daher meine Frage nach dem Fabrikat), Matritze zu groß oder Hälse ausgehärtet. Letzteres ist mir bei Jagdladungen aber noch nie passiert - ich muß die Hülsen bereits vorher entsorgen, weil die ZH nicht mehr gehalten werden.
Noch ein Tip: beende das Sammelsurium an Hülsenfabrikaten, wenn möglich. Der Ärger, der dadurch entstehen kann, steht in keinem Verhältnis zu den Kosten für einen neuen Hülsensatz, den Du gleichmäßig herrichten kannst.
Freundliche Grüße
Sniper
[ 11. Oktober 2005: Beitrag editiert von: +sniper+ ]