Welche Pflanzen für Schwarzwilddeckung

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Moin, moin zusammen,

ich habe ein Problem in unserem Revier (Wald), das wie folgt aussieht:

wir haben vom Biotop her nur noch Eiche/Buche. Nadelbäume werden schon seit Jahren nicht mehr angepflanzt. Ergebnis: im Winter kann man von einem Ende bis zum anderen Ende gucken. Keine Deckung, insbesondere nicht für die Sauen. Ergebnis: Sauen, die vor 15 Jahren noch festes Standwild waren, sind zwar im Sommer dar, aber nicht im Winter (zumindest nur äusserst sporadisch).
Nun habe ich (Landwirt) eine ca. 2 ha große Fläche zwischen 2 Waldstücken, die wir bisher als Wildacker genutzt haben.
Nun zu meiner Frage: ich möchte 1 ha dieser Fläche so bespflanzen, dass sie insbesondere im Winter Schutz und Deckung für die Sauen bietet.
Hat jemand Erfahrung was man da nehmen könnte (z.B. Elefantengras ?) und mit welchen Kosten in etwa zu rechnen ist ?


Vielen Dank und viele Grüße

Akki
 
A

anonym

Guest
Also, auf keinen Fall Elefantengras, ich bitte Dich!

Üblicherweise meint man damit ja Miscanthus - ich zweifle, dass die überhaupt legal wäre!!

Miscantheen sind C 4 Hybriden, bauen also wie verrückt Biomasse auf. Allerdings sind sie, einmal eingeschleppt, kaum noch auszurotten, da sie sich über Rhizome vermehren, die nicht mehr aus dem Boden zu bekommen sind.

Da Miscanthus schneller und grösser wächst als alles Einheimische, rottet man sich damit im Zweifel die unterlegenen, heimischen Pflanzen aus.

Selbst im Garten darf man so etwas nur mit einer "Rhizomsperre" anpflanzen, sonst hast Du bald nichts anderes mehr.




http://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-Chinaschilf
 
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Count Zero schrieb:
Selbst im Garten darf man so etwas nur mit einer "Rhizomsperre" anpflanzen, sonst hast Du bald nichts anderes mehr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-Chinaschilf
Zitat Wiki (entspricht meiner Meinung) :
"Eine unkontrollierte Ausbreitung über Rhizom- oder Wurzelstücke gilt als unwahrscheinlich, da Miscanthus als C4-Pflanze im Frühjahr nur eine sehr langsame Wuchsentwicklung verzeichnet und somit sehr konkurrenzschwach gegenüber heimischen Pflanzen ist".

Trotzdem würde ich Miscanthus für den gedachten Zweck nicht verwenden.
Wie wäre es mit einer ordentlich breiten Hecke (z.B. 4 m) um das 2 ha. grosse Grundstück (ev. gleich einen Antrag auf Förderung als Landschaftspflegemassnahme bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt stellen) ?
Ausserdem die Fläche mit heimischen Sträuchern wie Holunder, Weissdorn, Schlehe, Haselnuss, Liguster, Brombeere etc. bepflanzen.
Und als zusätzlichen Sichtschutz noch Kletterpflanzen wie Waldrebe (Wildform) mit dazu, das gibt ein ordentliches Dickicht.

P.S..: Schliesse mich Fuge an, ein paar einzelne Fichten noch dazwischen können auch nicht schaden. Aber nicht zu viele und schön einzeln stehend (damit sie nach allen Seiten dichte Zweige ausbilden). Um das Wachstum zu begrenzen, kann man einmal im Jahr den Wipfel absägen.
 
A

anonym

Guest
Spezialist, Du magst recht haben, dass dies im Wiki steht.

Aber ich habe das bei meinen Eltern im Garten erlebt, wo der Nachbar das Zeug angepflanzt hatte. Das "Gras" wucherte wie bekloppt zu allen Nachbarn und war nur sehr problematisch wieder zu beseitigen.

Mag aber sein, dass dies in der Natur anders wäre - in den Gärten wird ja gejätet und die Konkurrenzpflanzen beseitigt.
 
A

anonym

Guest
akki schrieb:
ich möchte 1 ha dieser Fläche so bespflanzen, dass sie insbesondere im Winter Schutz und Deckung für die Sauen bietet.

Also wenn du was dauerhaftes haben willst, dann pflanz Nadelgehölze an, z.B. Fichten!
Vorteil: bieten, wenn sie klein sind ausreichend Schutz. Bieten Schutz von oben! (auch Sauen liegen nicht gerne im Regen) Überdauern den Sommer im kompletten Wuchs (verlieren ja bekanntlicherweise ja keine Blätter ;) ) wachsen langsam. du hast brennholz wenn die mal zu groß sind :D
Nachteil: wachsen langsam. wenn sie mal groß sind (was aber n paar järchen dauern wird :D) bieten sie kaum mehr schutz.
Ergo müsstest du alle paar Jahre kahlschlagen und neu aufforsten.

Kosten tun die dinger aber nur n appel und n ei. Hab mal was von nem 1€ für nen etwa meter hohen setzling gehört.
 
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Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nicht zu posten, da ich keine eigenen Erfahrungen zum Thema habe.
Aber nachdem was ich hier so an Tipps lesen musste... .Unter anderem Fichtenssetzlinge zu 1€/Stück auf 10.000m².
Von der Theorie sollte die Deckung auf der landwirtschaftlichen Fläche ja im Winter vorhanden sein. Senf, Ölrettich usw. frieren zu schnell kaputt. Von daher Könnte Mischantus genau richtig sein. Es wächst hoch, ist frosthart, die Stauden halten Schneeauflagen aus ohne zu brechen und die Stängel und Blätter sind für Sauen sicherlich tolles Baumaterial um warme Kessel zu bauen. Also genau das was gesucht ist. Zudem kann das Material zum Ende des Winter maschinell geerntet und bei entsprechenden Verträgen vermarktet werden.
Ich kenne ein solches Feld aus der Nachbarjagd. Als Sau würde ich mich dort schon einschieben, wenn die Stauden eng genug gepflanzt sind.
In der Nachbarjagd ist aber noch ein bisschen viel Platz zwischen den Stauden. Vielleicht ist das zur besseren Abreifung gewollt? (Der Aufwuchs wird vom hörensagen zur thermischen Energiegewinnung genutzt)
Vielleicht ist der Staudenabstand auch nur so gross, weil das Pflanzmaterial teuer ist?
Mischantus ist sicherlich eine Überlegung wert, wenn die Fläche weiterhin Ackerland bleiben soll.

Aus de Forum kommen sonnst nur noch Berichte von "Branco" oder "vonHameln" die von Rotten beim Häckseln berichten, welche in Sudangras stecken. Aber ob das frosthart ist und Schneelast trägt? Ich weiss es nicht!

Wenn ich hier billig und schnell Deckung schaffen wollte, ich würde Brombeere, Hollunder und Weide stecken. Erle und Birke säen.
Brombeere hat den Nachteil dass sie irgendwann nicht mehr durchdrückbar ist, Erle und Birke benötigen irgendwann eines Pflegeschnittes!
 
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akki schrieb:
Nun zu meiner Frage: ich möchte 1 ha dieser Fläche so bespflanzen, dass sie insbesondere im Winter Schutz und Deckung für die Sauen bietet.
Vielleicht ist ja eine blöde Antwort: wir wär's mit GINSTER ...?

j.
 
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Moin !
Mein Tipp.Heil Dir im Siegerkranz,nimm was de kriegen kannst. :D
Frage in Baumschulen /Forstbaumschulen,Gartencentern im Frühjahr mal nach der Pflanzzeit nach was aus dem Quatier "weg" muß.Alles was austreibt ist besser als eine blanke Wiese.Heckenware wird aus dem Kühlhaus nach meiner Erfahrung zu Hunderten auf den Brandplätzen entsorgt.Egal ob Rot/Hainbuche,Schlehe,Sanddorn,Liguster,Viburnum,Taxus etc.alles was zu hoch wird kann nach jahren auf den Stock gesetzt werden.Schneide im zeitigen Frühjahr ca.a. März etwa 50-70 cm lange Salix Reiser(Weiden) und bringe die an einen kühlen Platz.Stecke diese dann e.April zu 2/3 in den Boden(achte auf unten und oben).
Viel Erfolg !
 
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Wenn ich den Starter richtig verstehe,solls nichts Dauerhaftes sein.In dem Fall wäre Miscantus(kann man totspritzen) oder das einjährige Susu (voller Sauen bis zur Ernte bei mir) ,was im Winter einigermaßen stabil ist,annehmbar. Wenns dauerhaft sein soll,wäre eine Schwarzkieferndickung nicht übel.Die wachsen überall und am Anfang recht schnell ,halten nach oben gut ab und sind ganz unten recht offen.Bei uns (vor einigen Jahren nach meinen Vorstellungen auf "Unland"gepflanzt) äußerst beliebte Saueneinstände mit Kesselgarantie.Dazwischen ein Paar Brombeerheister und die Geister,die ich rief,werd ich nicht mehr los............. :evil:
 
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25 Apr 2008
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django schrieb:
Aber nachdem was ich hier so an Tipps lesen musste... .Unter anderem Fichtenssetzlinge zu 1€/Stück auf 10.000m².
Wo kostet ein Fichtensämling denn 1 Euro? :shock:
35 Cent ist realistischer.
 
A

anonym

Guest
Hornet schrieb:
django schrieb:
Aber nachdem was ich hier so an Tipps lesen musste... .Unter anderem Fichtenssetzlinge zu 1€/Stück auf 10.000m².
Wo kostet ein Fichtensämling denn 1 Euro? :shock:
35 Cent ist realistischer.

hatte das mal in einer reportage gesehen! die waren aber auch schon 1m bis 1,5m hoch! sonst wartet man ja ewig ;)

naja und auf nem ha is NIX billig :D oder man wartet halt!

für 35cent sind die ja sicher erst 30-50cm hoch, oder?
 

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