Warum dieser Dackelhype?

Registriert
9 Okt 2001
Beiträge
1.030
Leider ist der Einsatz der Teckel in den Revieren rückläufig. Das liegt mehr an den Führern und weniger an der Rasse selber.
Sieht hier glücklicherweise etwas anders aus: Unser eigener ist in Ausbildung und ansonsten bin ich von Teckeln quasi umzingelt: Pirschbezirksnachbar führt einen, Revierförster und Forstamtsleiter (neben HS) ebenso. Vor zwei Woche begann der alljährliche "Hundekurs" der Jägerschaft. Am stärksten vertretene Rasse: Teckel.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.884
Mein alter Herr hat vor 60 Jahren mit Dackeln angefangen. Die Farah war sein erster Hund und nicht der schlechteste. Es folgten Bobby und Cäsar. Alles drei Dackel, aber damals noch Dackel mit Bodenfreiheit. Ich kenn die leider nur noch von Fotos, aber das waren noch Hunde mit Beinen und nicht mit stummeln. Die waren (bezüglich Beinlänge) näher am Terrier als am heutigen Dackel. Nachsuchen mit der Farah? Kein Problem. 5km und mehr. Zu dritt haben die drei Hunde auch einen Frischling mit 35 kg und einem Schuss auf der den Schalen (Vorderlauf) gehalten - nicht gestellt.
Stöbern keine Aufgabe für einen Dackel??? Lächerlich. die Hunde waren länger und weiter unterwegs als alle Wachtel, die später einzogen.
Wären die drei Hunde nicht innerhalb eines halben Jahres eingegangen, ich geh davon aus, mein Dad und in der Folge vermutlich auch ich, würde heut noch Dackel führen! Aber: irgendwann hat man den Dackeln die Beine genommen. die Zucht ging immer weiter in Richtung kurzhaxig. Und weil es in den 70er Jahren auch noch Winter mit bis zu nem halben Meter Schnee hatte, kam halt irgendwann der erste Wachtel ins Haus.

Aber betrachten wir das ganze mal anders herum: Die Winter gibts kaum mehr. Die Sauen werden fast überall weniger, zumindest auf den Drückjagden rücken andere Wildarten in den Vordergrund, nicht zuletzt das Rehwild und da ist der Dackel sicherlich in seinem Element.
 
Registriert
16 Jun 2010
Beiträge
624
Wenn man den Dackel über Zucht innerhalb relativ kurzer Zeit kurzbeiniger gemacht hat, kann man das nicht auch wieder umkehren und hochläufigere Schläge mit etwas besserer Geländegängigkeit hervorbringen?
 
Registriert
5 Sep 2013
Beiträge
2.607
Der Dackel hat seine Berechtigung und ist aus jagdlicher Zucht ein mehr als brauchbarer und notwendiger Jagdhund, der seine Limitationen hat, aber wenn wir mal hier unsere Spezialisten in ihren Nischen außen vor lassen, den aller meisten hier aufzeigen würde, das der Amateur und die Limitation am anderen Ende der Leine steht.
Ein brauchbarer Jagdhund mit breitem Einsatzgebiet, vielen Stärken und manche Schwächen, sicher auch bauartbedingt, aber beim richtigen Einsatz eine Bank. Wer einen vorstehenden und hetzfähigen hochläufigen Hund erwartet hat einfach keine Ahnung vom Hundewesen, und wer glaubt, dass das die Hund sind, die man flächendeckend und in überwiegender Zahl in deutschen Revieren benötigt schon allemal nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
13 Dez 2023
Beiträge
504
Es gab mal einen sehr bekannten Wildmeister, der Dackel ausschließlich zur Nachsuchenarbeit ausbildete und zwar sowohl nach der Hirschmann - Methode auf der kalten Fährte als auch mit dem Fährtenschuh. Die Frage ist wahrscheinlich eher, wer den Dackel ausbildet bzw. durcharbeitet. Gut abgeführt reicht der Dackel für ein reines Rehwildrevier. Im Wald kleinere Dickungen durcharbeiten, ist mit dem Dackel eine wahre Freude. Es geht alles langsamer aber beharrlich. Das Wildbret ist mit deutlich weniger Stresshormonen durchsetzt, wenn der Dackel laut u. gemütlich daher kommt. Heute ist wohl mehr die Frage, welche Arbeiten überwiegend anstehen oder welche Wildart dominiert. Im flachen Land bei dem bissl Winter ist der sauber eingearbeitete Dackel bester Jagdfreund besonders für Waldjäger.
 
Registriert
22 Sep 2023
Beiträge
5.269
Leider ist der Einsatz der Teckel in den Revieren rückläufig. Das liegt mehr an den Führern und weniger an der Rasse selber.
Wie kommst Du zu dieser Aussage?
Ich sehe eher eine Zunahme auch durch die steigende Wichtigkeit der DJ auf Rehe.
Ich sehe eher eine starke Abnahme des vernünftigen Einsatzes der Vorstehhunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.700
Wie kommst Du zu dieser Aussage?
Ich sehe eher eine Zunahme auch durch die steigende Wichtigkeit der DJ auf Rehe.
Persönliches Erleben, Baujagd wird weniger, auf Drückjagden könnten sie mehr eingesetzt werden, werden sie aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
22 Sep 2023
Beiträge
5.269
Dann pauschalisiere bitte nicht.
Das mag im Münsterland zutreffen, aber in den Waldrevieren werden sie eher verstärkt eingesetzt.
 
Registriert
4 Jul 2018
Beiträge
2.394
Ich sehe eher eine starke Abnahme des vernünftigen Einsatzes der Vorstehhunde.
Ich bin im Feld-/Niederwildrevier zuhause. Hier führte früher jeder jagdliche Haushalt einen Vorsteher. Die Arbeit der Hunde wurde weniger und viele sind auf BGS umgestiegen, obwohl sich die eigene Schalenwildstrecke an einer Hand abzählen lässt. Hier wäre meiner Meinung nach ein Terrier oder Dackel besser geeignet gewesen.
Aber dann hätte man ja den Hund nach den realen Bedingungen ausgesucht und nicht nach der Wunschvorstellung ;)
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.700
Dann pauschalisiere bitte nicht.
Das mag im Münsterland zutreffen, aber in den Waldrevieren werden sie eher verstärkt eingesetzt.
Jeder kann letztendlich nur von dem berichten, was er selbst erlebt hat. Ich treibe mich seit Jahren im Münsterland, Nordhessen und Westerwald rum und da ist der reale Einsatz der Teckel eher rückläufig. Besitzen tun viele einen Teckel, nur eingesetzt wird er eher weniger.

Der Nichteinsatz der vorhandenen Jagdhunde ist eh ein immer größer werdenes Problem, egal welche Rasse.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.881
Im Revier herrscht auch so eine merkwürdige Tendenz zu Hunderassen, die niemand in unserem Revier braucht.
Alles Mädels, ein Magyar Viszla, ein Gordonsetter, mit letzterem wird dann nachgesucht. :rolleyes: Schöne Hunde.
Die Kollegin mit den Labrador hat ja noch eine Begründung, weil wir riesige Wasserflächen und ne Menge Wasserwild bis zur Kanadagans haben, aber "Hühnerhunde" im gemischten Sauenrevier?
Zum Glück ist noch der eine oder andere Dackel da, der samt seinem Führer weiß was er tut und der Westfalenterrier ist auf DJ auch nützlich.
Feldjagd ist bei uns kaum noch möglich.
Ich bedaure zutiefst, daß es mir beruflich nicht möglich ist einen Hund abzuführen, deswegen halte ich meinen Mund und rufe einen Kollegen mit Dackel an, wenn die Sau mal noch 50 m geschafft hat.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
134
Zurzeit aktive Gäste
387
Besucher gesamt
521
Oben